Antworten auf eMail betreffend Wolfsburg

ID: 51935
Antworten auf eMail betreffend Wolfsburg 
12.May.05 09:21
0

Ernst Erb (CH)
Ratsmitglied
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Ernst Erb

Am 2. Mai hatte ich an 423 Mitglieder bei uns, die auch bei GFGF Mitglied sind - und an einige (91) Mitglieder von uns im PLZ-Kreis 3 das folgende eMail geschrieben:

Wertes Mitglied
Ich schreibe Ihnen weil Sie entweder in der Nähe von Wolfsburg wohnen oder Mitglied der GFGF sind. 423 unserer Mitglieder haben bei der Anmeldung die Mitgliedschaft bei GFGF genannt. Ich nehme darum an, dass ich in Wolfsburg ausserhalb der offiziellen Tagung eine grössere Anzahl von RMorg- Mitgliedern sprechen könnte. Es ist mir ein Anliegen, nicht nur über unser Hobby zu plaudern, sondern auch Zukunftsprobleme bezüglich RMorg zu diskutieren und Ihre Meinung zu kennen.

Wenn ich verantwortungsvoll handeln will, muss ich mich fragen: Was passiert mit dem RMorg, wenn ich mal nicht mehr bin oder nicht mehr kann oder will?

Da gibt es zwei Aspekte: Organisationsform und Finanzierung. Auch würde ich gerne wissen, was Sie besonders gut am RMorg finden und wo Ihnen etwas mangelt. Das alles wollen wir im geschlossenen Kreis diskutieren. Dazu haben wir ein Namensschild geschaffen, das auch als Ausweis dient.

Bitte melden Sie sich bis Mittwoch im Forum an, wenn Sie an diesem Treffen teilnehmen wollen  - mit der Info , ob Sie am Samstag oder schon am Freitag anwesend sind:
http://www.radiomuseum.org/dsp_forum_post.cfm?thread_id=48419
Andreas Steinmetz wird Ihnen dann in Wolfsburg ein Namensschild aushändigen.

Wir hatten vor zwei Jahren von der GFGF 5000 Euro zur Förderung erhalten.
Letztes Jahr erhielt ich auf eine mündliche Anfrage hin die Antwort, es sei "politisch unklug" einen Antrag zu stellen. Dabei stellen wir nahezu alle unsere Daten Gästen frei zur Verfügung und schon manches RMorg- Mitglied kam über uns zur GFGF … Ich werde nicht mehr als Bittsteller auftreten.

Ich meine, dass die GFGF von sich aus handeln sollte - oder aber Sie in der GFGF für uns. Ich meine es sei gut erkennbar, dass unser gemeinsames Werk einen angemessenen regelmässigen Beitrag verdienen würde. Allerdings: Nur Wenige können wohl erkennen, wie kostenintensiv dieses Projekt ist.

In Wolfsburg wollen wir uns am Samstag direkt nach den Vorträgen oder spätestens um 17 Uhr im Hoffmannhaus treffen. Ein Vorgespräch findet am Freitag ab 18 Uhr statt. Ich freue mich auf Ihre Beteiligung.

Herzlich grüsst Sie
Ernst Erb

Darauf habe ich etwa 20 Antworten mit Entschuldigung erhalten. Jede habe ich beantwortet/verdankt. Aus allen mit informativen Aussagen veröffentliche ich hier die relevanten Textstellen - ohne Namensnennung:

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Ich denke, dass RMorg für jeden Radiosammler, Radiobastler oder auch an der Historie Interessierten, eine Informationsquelle von unschätzbaren Wert ist. Jeder, der davon in irgendeiner Form profitiert und sich als Mitglied einträgt, sollte sich auch bereit erklären, seinen Obolus dazu beizusteuern.
Mein Vorschlag wäre ganz konkret, dass jedes Mitglied auch einen jährlichen Beitrag leistet. Über die genaue Höhe kann man sich ja noch Gedanken machen. Man wäre also nicht mehr von der GFGF abhängig und ich kann Sie nur zu gut verstehen, dass Sie hier nicht als Bittsteller auftreten möchten. Denn dafür ist RMorg zu wertvoll.
Sollte man nicht in dieser Angelegenheit eine Mitgliederbefragung durchführen? Ich bin überzeugt, dass das Resultat sehr positiv sein wird. Meine Zusage, Herr Erb haben Sie jetzt schon.

Dazu kann ich schreiben: Wir waren nie von der GFGF abhängig, sondern haben nur den genannten EINMALIGEN Förderpreis von 5000 Euro erhalten. Seit Wolfsburg bin ich nun überzeugt, dass wir nicht Spielball eines Vereins werden dürfen.
Einen kleinen Bericht über Wolfsburg finden Sie hier:
http://www.radiomuseum.org/dsp_forum_post.cfm?thread_id=51893

2
Ich kann Ihre Sorgen und den Planungsbedarf bezüglich der Zukunft der RMorg verstehen. Was auch immer das Treffen im Harz erbringt: sollte sich eine Initiative unter den GFGF-Mitgliedern auf die Beine stellen lassen für eine geregelte finanzielle Absicherung der RMorg, werde ich gerne auch dafür stimmen. Die Experten- und Sammler-Gemeinschaft, die Sie ins Leben gerufen haben, hat die Idee eines lebenden Forums u n d einer lebenden Datensammlung in wohl einzigartiger Weise Wirklichkeit werden lassen und als GFGF-Mitglied kann man sich eigentlich nichts mehr wünschen, als eine engere und abgesicherte Kooperation beider Organisationen zum gemeinsamen Vorteil.
Sollte es in dieser Richtung nicht weitergehen, hoffe ich, dass genügend RMorg-Mitglieder die Einsicht für eine interne Umorganisation der finanziellen Basis haben und einem angemessenen Mitgliedsbeitrag zum RMorg zustimmen.
Ich hoffe, im Forum demnächst zu erfahren, wie es weitergehen soll.


Ich stimme mit dem ersten Teil voll überein, doch gibt es zumindest ein Mitglied im Vorstand der GFGF, das aktiv gegen uns arbeitet und das Klima vergiftet, wo es kann. Das ist echt schädlich für die GFGF und erstmals will ich mich aktiv wehren. Ich habe zwar vor ca. 15 Jahren in einem Club einen "offenen Brief" geschrieben, um Missverhältnisse und Partikularinteressen aufzudecken und wurde prompt statutenwidrig aus jenem Sammlerverein ausgeschlossen. So genannte "Whistleblower" (siehe EMRON-Skandal in den USA) kommen aber immer schlecht weg, das bin ich mir bewusst. Gerechtigkeit und Ehrlichkeit sind mir aber sehr wichtig.

Wir haben keine finanzielle Not und ich kann das RMorg weiter finanzieren, doch geht es mir um die Zukunft. Es geht also so weiter wie jetzt. Wir suchen lediglich nach langfristigen Lösungen.

3
Und auf jeden Fall muß meines Erachtens dafür gesorgt werden, daß IHR Werk nicht irgendwann einmal zerstört wird. Bei der Dokumentation der (Rund-)funktechnik handelt es sich ja schließlich auch um einen wichtigen Teil unseres kulturellen Erbes! In diesem Zusammenhang fände ich es auch total unverständlich, wenn sich die GFGF da in irgendeiner Weise unkooperativ oder abweisend zeigen sollte (von diesen Vorgängen war mir bisher nichts bekannt; ich bin aber auch erst seit knapp vier Jahren GFGF-Mitglied).

Es hat doch keinen Sinn, wenn man gleiche Interessen verfolgt, sich gegenseitig Steine in den Weg zu legen.

Allerdings ist mir mehrfach auf Sammlertreffs aufgefallen, daß es GFGF-Mitglieder gibt (davon gehe ich jedenfalls aus, da sie Nameschilder trugen), die sehr "abgehoben" über den Dingen schweben. Mutmaßlich wohl Herren, die auf Grund ihrer finanziellen Potenz und eventuell auch ihres Fachwissens meinen, andere Sammler herabwürdigen zu können. Mir als Hobbysammler (nicht vom Fach!) und mit knappem Hobbybudget, der sich (noch) darüber freuen kann, ein guterhaltenes, ganz normales spät1930er Radiogerät zu erweben, wurden von solchen Sammlern schon Sprüche wie "sowas kauft man doch nicht, das ist doch nichts Wert, das war doch damals schon Konsumschrott!" oder - in Bezug auf 50er-Jahre-Geräte: "das ist doch Müll! Stell dir (DIR!!!) damit doch nicht die Bude zu!" zugeeignet. Oder, wenn man an einem Stand nach dem Preis eines Gerätes gefragt hat, erhielt man als Antwort: "das kannst du (DU!!!) dir doch nicht leisten!"

Was ich damit sagen will: Es machen sich hier vielleicht Tendenzen breit, die zu einer "zwei-Klassen-Gesellschaft" der Radiosammler führen, und wo die "Oberklasse" (oder besser gesagt: die, die sich dafür halten) eine Eitelkeit entwickelt, die sich dann auch gegen andere Seiten (Hier: das RMorg) richtet; vielleicht aus Neid, weil man erkennt, daß hier etwas bisher wohl einzigartiges geleistet wurde?!

Vielleicht geht meine Theorie hier auch zu weit; ich weiß es nicht. Mir ist aber bekannt, daß es unter Auto-Oldtimerfreunden ähnliche Tendenzen gibt...

Vielleicht liegt es ja in unserer Zeit begründet, daß viele nur noch bestrebt sind, sich mit Macht auf irgendeine Weise hervorzutun. Ich als "einfacher" Sammler kann mich immer noch über Kleinigkeiten freuen; und lasse mir mein Hobby davon nicht vergrätzen. Aber der Sache insgesamt kann das durchweg schaden. Zumal man durch solches Verhalten auch den möglichen "Nachwuchs" für unser Hobby abschreckt!

Falls es möglich ist, Herr Erb, würde ich gerne einmal erfahren, was bei den Gesprächen in Wolfsburg herausgekommen ist. Ob in der "Funkgeschichte" darüber etwas zu erfahren sein wird?

Auswüchse gibt es bei Vereinen immer, da kann der Verein selbst nicht viel steuern, also wollen wir das der GFGF auch nicht generell anlasten. Die Zweiklassen-Gesellschaft ist überall Realität, doch könnte eine "Oberklasse" sich ja gerade dafür einsetzen, dass es den anderen besser geht - zumindest Verständnis für andere Ansichten aktiv zeigen. Man könnte sehr gut funktionierende Symbiosen eingehen: Hier Geld, da Zeit und praktische Kenntnisse ...

Wenn wir bei der Funkgeschichte erscheinen wollen, dann müssen wir aktiv werden und einen Beitrag schreiben, der auch dem Redakteur GFGF genehm ist. Jemand kann es ja mal versuchen, einen Artikel über uns zu platzieren - dann wird er sehen, was geschieht ... Aufhänger wären z.B. unsere Funktionalitäten wie die private Sammlerkartei mit Aufzählung der Möglichkeiten zur Beschreibung der Restauration etc., denn das wäre ja die beste Form, über die eigene Sammlung Bescheid zu wissen (Preise, Foto, Ort etc.) - auch für die Nachfahren ... Wer will das unternehmen?

4
Grundsätzlich halte ich das von Ihnen aufgebaute virtuelle Museum für eine ausgezeichnete Sache, die in ihren Möglichkeiten meiner Kenntnis nach weltweit wohl einmalig ist und eine faszinierende Informationsvielfalt bietet, und das bei einem vorzüglichen Nutzerkomfort.
Auch ich halte es für angebracht, Überlegungen zur Fortführung  des Museums anzustellen, auch wie künftig die Arbeiten finanziert werden können.
Interessieren würde mich, wie die GFGF in diesem Jahr auf entsprechende Vorstöße reagiert hat - hat es Vorstöße gegeben? - bzw. ob Sie sich schon über alternative Finanzierungs-/Organisationsformen nachdenken, falls ein Interesse von der GFGF nicht erkennbar ist.
Sicherlich können Sie über die Zahl der Zugriffe das große Interesse an Ihrem Museum dokumentieren, bestünde hier nicht die Möglichkeit, diesen Service künftig gegen Kosten zu bieten, sei es, durch eine Jahresmitgliedschaft oder durch zugriffsbezogene Kosten, wie z.B. bei der Nutzung von Bibliotheken/Datenbanken via Internet ?
Ich wäre gerne bereit, auf diese Weise einen finanziellen Beitrag zum Erhalt und Weiteraufbau des RMorg zu leisten zumal nach meiner Einschätzung der Arbeitsaufwand mittlerweile deutlich einen ehrenamtlichen oder hobbiemäßigen Umfang übersteigt.

Da antwortet ein Professor, der sich gut auskennt. Wir müssen bedenken, dass in der GFGF vorwiegend ältere Leute sind, die entweder keinen PC oder kein Internet verwenden - ist wenigstens mein Eindruck. Zudem: Ich hatte einem (ich mein(t)e uns wohlgesinnten oder neutralen) Vorstandsmitglied GFGF vor vielen Monaten zwei verzweifelte "Hilfe-eMails" geschrieben weil wir aktiv behindert wurden (zuerst kein Link zu uns, dann einer mit Vorbehalten gegen uns - eigentlich 5 verschiedene Problempunkte) - ohne Antwort zu bekommen. In Wolfsburg habe ich ihn angesprochen - Antwort: "Das war reine Faulheit, wissen Sie, ich bin eben faul". Ich hatte absichtlich das Gleiche an zwei Vorstände geschrieben - gleiches Resultat. Erst nach einem Jahr konnten wir gewisse Punkte lösen ...

5
Das RMorg ist der beste Internetauftritt für die Radiosammlergilde, den ich kenne. Es ist ein ungeheurer Datenbestand zusammengetragen worden, den wir uns unbedingt erhalten müssen. Ich werde also auch in diesem Sinne Propaganda für dieses Projekt machen. Ich denke, die GFGF ist gut beraten, hier Fördermöglichkeiten zum Erhalt des RMorg zu eruieren.
Vorübergehend würde ich auch einen Weg sehen, über eine kostenpflichtige Mitgliedschaft beim RMorg (ich denke bei 10,-EUR p.a.)einen Teil der Finanzlast den Nutzern zu übergeben. Es würde zwar eine kleine Wettbewerbssituation zur GFGF entstehen, aber genau dieses kann beschleunigend auf Entscheidungsprozesse wirken.
Wenn das RMorg auch noch ein stärkeres Tausch- oder Marktgewicht bekäme, ist die Besuchsaffinität noch höher!!! Denn ein Sammler ist immer auf der Jagt:
Nach Teilen, Röhren Informationen oder Käufern.
Selbst einen Newsletter entsprechend der GFGF-Zeitschrift könnten die Mitglieder regelmäßig empfangen. Ich denke Beiträge werden ausreichend generiert.


Kostenpflichtige Mitgliedschaft möchte ich so lange wie möglich vermeiden - oder vorläufig nur für reine Benutzer (laden nichts hoch, bringen nichts im Forum ein etc.) einführen. Auch bei einem moderaten Betrag von z.B. 20 Euro (bei 10 Euro sind die Kosten zu hoch, um noch etwas zu bringen) gäbe es zwei Effekte: Viele würden das nicht bezahlen wollen und es gäbe wohl einige Austritte aus der GFGF wegen Doppelbelastung. Und: Es gibt viele Leute, die einfach nicht weiter denken können als: "Solche Leistungen müssen gratis sein." Diese Leute können nicht so weit denken, dass sie Kostenfolgen erkennen können - sie können schon gar nicht den Aufwand abschätzen. Die sind aber auch nicht bei uns.

Wir wollen eine Software erstellen, die Marktangebote für eine gewisse Zeit im Forum zeigt - doch haben wir vorher wichtigere Projekte zu erledigen - und ich muss die Form und einen Automatismus erst noch finden. So etwa 8 bis 10 Mal sende ich ein Rundschreiben in Form eines Orientierungs-eMails an die deutschsprachigen Mitglieder, später nachlesbar zuhinterst (unter Z) im FAQ-Board.

6
... ich möchte jedoch als GFGF-Mitglied Ihre Meinung vertreten, dass die GFGF das RMOrg durch eine regelmäßige Zuwendung unterstützt.
Ich habe erst in jüngster Zeit, obwohl schon seit längerer Zeit Mitglied im RMOrg, den unschätzbaren Wert dieser Organisation für alle am "Radio" Interessierten kennengelernt. Zu meiner grossen Freude konnte ich auch einige Beiträge dazu beisteuern und werde das auch in Zukunft nach Kräften tun. Das wird offenbar von vielen Mitgliedern des RMOrg genau so gesehen, denn ich staune immer wieder, wie viele neue Einträge es gibt, dazu trägt auch die unermüdliche Arbeit der Administratoren entscheidend bei. Ihnen und allen Mitarbeitern dafür vielen Dank!

Danke, ein schöner Aufsteller. Wenn aber der Redakteur GFGF mit falschen Argumenten verhindert, dass ein Autor seinen Beitrag in maschinen-lesbarer Form haben darf, damit er auch bei uns veröffentlichen kann, dürfen wir eine positive Einstellung nicht erwarten ... Ich habe lange genug (Jahre) über solche Zustände geschwiegen ... Hätte ich das weiterhin tun sollen? Es soll aber bitte niemand dort austreten - wir brauchen Sie - bei der nächsten Wahl (in 57334 Bad Laasphe, zweites Mai-Wochenende - wurde verschoben auf 3. Mai-Wochenende). Danach zeigt es sich, ob einige Mitglieder dort bleiben oder nicht.

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Ich möchte Ihnen jedoch generell antworten,da mich Ihre Mail auch etwas erschüttert hat.
Ich selbst bin zum Jahresende aus der GFGF ausgetreten. Dieses hat mehrere Gründe ... 
Der Hauptgrund ist jedoch, dass sich in der GFGF immer mehr unseriöse Mitmenschen installieren, die ich nicht als Radiosammler bezeichnen kann. Ein befreundeter Sammler sprach sogar schon von einer Radiomafia. Nun, was Sie da schreiben, vonwegen politisch unklug, bestätigt diesen Verdacht und leider auch meine eigenen Befürchtungen. Auch in einem früheren Gästebucheintrag der GFGF war ja von sehr vielen Austritten die Rede und ich denke, dass hier dringend Handlungsbedarf der GFGF besteht, denn diese Vereinigung scheint auf einem Weg nach unten zu sein.
Zum Schluss möchte ich Ihnen aber nochmals für Ihre schöne Seite danken und hoffe und wünsche, dass Sie lieber Herr Erb noch lange dabei sind.

Entweder schaufeln sich die von Ihnen angesprochenen selbst das Grab, indem sie nun erst recht gegen uns intrigieren und handeln oder wir können mithelfen, dass da gewisse Vorstandsmitglieder oder Akteure nicht mehr so sehr ihre Eigeninteressen im Sinn haben. Ich wollte nun die Probleme auf den Tisch legen - auch für Gäste (Mitglieder GFGF) sichtbar - und nicht Wühlmaus spielen. Das überlasse ich den ungenannten aber bekannten Akteuren - und denen geben wir jetzt ein Jahr Zeit ...

Unser Interesse soll aber sein, die GFGF zu stärken. Dies können wir, wenn es uns gelingt, aktive und verantwortungsbewusste Leute in den Vorstand zu bringen. Der Vorstand hat um Nennungen gebeten - also sollten wir in unseren Reihen suchen. Einige Gründe dazu kennen Sie nun. Ein gewähltes Vorstandsmitglied soll aber die Interessen der GFGF wahren, nicht unsere, das ist klar. Es ist ein Vorteil für die GFGF, wenn das Vorstandsmitglied unsere Bedeutung überhaupt wahrnehmen kann und uns entsprechend behandelt. Trotzdem: Besondere Rücksicht ist auf jene Menschen zu nehmen, die nicht über einen PC oder Internet verfügen. Da kann nur die GFGF von Nutzen sein.

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Ich bin Mitglied im GFGF, stelle aber fest, dass ich daraus nur recht geringen Nutzen ziehe. Ich überlege, die Mitgliedschaft dort zu kündigen.
Von größerem Interesse für mich ist das RMorg, insbesondere aufgrund seiner Foren und Daten zu Radios und Röhren. Ich wäre auch bereit, einen regelmäßigen Jahresbeitrag zu zahlen, zwischen 50 und 100 € pro Jahr.
Um generell Interesse zu erzeugen, für ein kostenpflichtiges RMorg auch zu bezahlen, wäre darin eine Abgrenzung zwischen freiem und kostenpflichtigen Angebot nötig - viel stärker als heute zwischen Mitglieder und Nichtmitgliederangebot. Das machen viele Anbieter von Inhalten im Internet so und schließlich erwähnen Sie in Ihrer Mail zu Recht die Kosten, die Server, Programmierung, Netzzugang, etc. verursachen. Wer an intensivem Meinungsaustausch interessiert ist und an tiefergehender Information, wird dann auch sicher einen Beitrag bezahlen wollen.
Ich hoffe, dass Sie noch lange das RMorg in der Hand behalten. Es ist aber gut, dass Sie die Frage aufwerfen, was danach kommt. Wäre denkbar, aus dem RMorg eine Stiftung zu machen in dem u.a. ein beitragspflichtiger 'Verein RMorg' Teilhaber wäre? Wäre in ähnlicher Weise auch das GFGF ggf. zum Mitmachen zu bewegen?

Wir dürfen nicht das Kind mit dem Bade ausschütten, denn die GFGF ist so wie ihre Führung - und die selbst hat von Veränderungen im Vorstand gesprochen. Wir wollen nur eine Verbesserung. Und da sind Sie gefragt. Ein Austritt würde der Sache nicht dienen ...

Es geht mir nicht um's Geld oder um Macht oder so etwas. Sie finden bei uns nicht einmal einen PayPal-Knopf für eine freiwillige Spende, da sonst nur die spenden, die sowieso schon viel im RMorg leisten, weil diese zu ihrer zweiten Heimat wurde. Vielleicht sollte ich das ändern.

Mit der genannten Höhe würden wir zu einem kleinen Häuflein der "oberen Klasse", was ich absolut vermeiden will - auch wenn Ihr Vorschlag sehr gut gemeint ist. RMorg gehört der Stiftung Radiomuseum Luzern und der Stadtrat ist die Aufsichtsbehörde der Stiftung. Stiftungsvermögen kann man nicht mehr in private Hände leiten, auch nicht in einen Verein. Den Vorsitzenden der GFGF hatte ich 1999 zum Stiftungsrat gewählt. Das hat vielleicht Schlimmeres vermieden - er soll und darf natürlich nicht an mich ausplaudern. Wir können nur die Taten messen.

9
Damit sind wir beim Status der "Mitglieder": "Mitglieder" von was? RMorg ist ja kein Verein, soll es einer werden? "Förderverein Stiftung Erb" wäre die Arbeitsaufgabe.
Aber ein Verein braucht Satzung, Vorstand (Wahl), Mitgliederversammlung, Vereinsbeitrag ( mit dessen Verwaltung, Kassenprüfung), Tätigkeitsbericht. Bei so vielen Mitgliedern ( in vielen Ländern) eine grosse Aufgabe. Ob sich dafür Idealisten finden?
Zur Förderung durch die GFGF: Die Aussage "politisch unklug" (wer sagt das?) kann nur eine Einzelmeinung sein. Bei einer Abstimmung hätte sich grosse Zustimmung gezeigt. Aber nun ist es zu spät für einen Antrag.
Zur freien Weitergabe der Daten: Als Verein (oder Teil der Stiftung) dürfte die "Gemeinnützigkeit" nicht so weit getrieben werden und so viele Daten weitergegeben werden, ohne Gegenleistung. Diese sind auch "Vereinsvermögen", zum Teil von den "Mitgliedern" beigesteuert worden. Selbst die Texte aus Ihren Büchern sollten nur in kurzen Auszügen im Internet stehen, wer wirklich interessiert ist soll die Bücher kaufen.

Eine Stiftung haben wir und sie trägt nicht meinen Namen. Vereinsmeierei würde nur bremsen und wie Sie schreiben mehr "Leerlaufaufwand" bedingen. Die Aussage "politisch unklug" kam von einem wohl wollenden Vorstandsmitglied. Wir hätten noch an der Sitzung einen Antrag stellen können, doch wie gesagt, wollten wir keine Diskussion darüber und haben uns nicht gemeldet. Ich will "Radios von gestern" auch minderbemittelten Sammlern zur Verfügung stellen und habe darum viele Texte daraus unter "Texte" veröffentlicht. Wenn ich dazu komme, sind es alle. Schliesslich höre ich immer wieder, es sei die Radiosammlerbibel. Mit Hinweisen auf diese Texte sind auch unsere Redakteure etwas entlastet - sofern sie überhaupt darauf hinweisen.

10
... Die Anforderungen an die bisherigen Macher sind allerdings auch sehr hoch: sie benötigen 3 Ressourcen gleichzeitig:
viel Zeit, finanzielle Unabhängigkeit (z.B. um frei von Eigeninteressen zu
sein) und viel (spezielles und damit seltenes!) Fachwissen. Diese drei Dinge in einer Person vereinigt zu finden, ist sehr schwierig. Und Sie benötigen ja mehrere derartiger Personen, um den Betrieb des RM.org aufrechtzuerhalten. Eine zumindest teilweise Bezahlung der Macher des RM.org fände ich nur gerecht und dienlich für eine langfristige  Fortführung des Betriebes. Um Mißverständnissen vorzubeugen: Ich habe selbst viel zuwenig Zeit, um mich in einem Maße wie die Admins einbringen zu können. Auch eine evtl. teilweise Entgeltung könnte daran nichts ändern. Ich schlage diesen Modus damit gänzlich frei von Eigeninteressen vor...

Ansonsten teile ich eher die Meinung, daß das RM.org bei einem evtl.
Ausscheiden Ihrerseits eher schwierig zu finanzieren ist. Man sollte sich also vorher Gedanken machen, wie auch das finanzielle Fortbestehen gesichert werden kann. 

Schön, dass das jemand sieht von wegen der Ressourcen. Es braucht sogar noch einige weitere dazu, damit so etwas wie RMorg entstehen kann - aber das wollte ich mir nur selbst beweisen ... ;-) Wir haben nicht an Bezahlung von "Machern" gedacht. Das ist immer das Ende einer Idee.

Zum RMorg: Ich wollte nur schauen, ob ich Werkzeuge ausdenken und realisieren kann, wie ich sie mir für einen Radiosammler im Idealfall vorstellte. Das begann mit "Radios von gestern", dem "Radiokatalog" und nun der Vernetzung und laufenden Aktualisierung durch ein möglichst grosses und kompetentes Team. Radios von gestern hatte ich ursprünglich nur für mich geschrieben, um mich in die Materie einzuarbeiten - auch der Radiokatalog ist deshalb entstanden - es gab keinen Ansatz im Buchmarkt dazu ... Diese Zeiten kann man sich nicht mehr vorstellen, jetzt, wo es Internet gibt. Ich bin also kein Ingenieur und nirgends Spezialist, sondern ein (verhinderter) Bastler mit Hang zu Kreativität.

Ja, hier machen wir uns nur Gedanken für die Zukunft und versuchen Weichen aufzuzeigen in der Hoffnung, dass sie richtig gestellt werden. Das ist nun die Aufgabe des Lesers. Dazu habe ich alle 10 konstruktiven Schreiben genommen und keines unterdrückt. Nur ein Schreiber ist nicht GFGF Mitglied, weil kürzlich ausgetreten.

Das Thema setzen wir im Talk fort. Möglicherweise habe ich nun Sturm gesät, doch lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Den Schrecken lassen wir lieber beiseite: Gemeinsam können wir aber am Gelingen und sich gegenseitig Fördern von GFGF und RMorg arbeiten. Jetzt sind aber zuerst mal die dran, die das mächtig stört!

Nachtrag:
Jahresversammlung in Bad Laasphe (nicht Bad Laahspe) wurde auf das dritte Wochenende im Mai verschoben.

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 2
Demokratieverständnis und Vorstandswahl GFGF 
14.May.05 10:04

Ernst Erb (CH)
Ratsmitglied
Beiträge: 5746
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Ernst Erb

Auf meinen langen Post hier oben habe ich bis jetzt (zum Glück) nur zwei eMail-Reaktion erhalten:

"habe mir vorhin Deinen langen Post im o.a. Thread in Ruhe durchgelesen und bin doch angenehm ueberrascht, wie positiv viele Leute unsere Aktivitaeten sehen.
Dabei stellt sich mir natuerlich die Frage: Gab es denn gar keine negative Reaktion auf Deine damalige Massenmail? Ich meine: Voraus- gesetzt, dass es tatsaechlich negative Reaktionen gegeben hat, sollte man dann nicht vielleicht auch die eine oder andere hier bringen und Rede und Antwort dazu stehen? Jetzt klingt das alles so ueberaus positiv, dass bei dem einen oder anderen Leser leicht der Verdacht von Zensur aufkommen koennte.

Das aber haetten wir doch wohl gar nicht noetig, denn bestimmt lassen sich fast alle Argumentationen gegen unsere Haltung, vorausgesetzt, sie sind konstruktiv und nicht z.B. vulgaer vorgetragen, leicht entkraeften...

Was meinst Du? (Ich weiss: Du hast wenig Zeit. Deshalb wuerde ja auch eine ganz kurze Antwort genuegen.)."


Ich glaubte angetönt zu haben, dass es ALLE Zustellungen waren, die sich nicht einfach nur entschuldigten, dass sie nicht an die (unsere) Versammlung kommen können. Auch ich war überrascht, wie positiv diese Antworten waren und wie zahlreich, doch haben sich natürlich nur Mitglieder gemeldet, die sich auch ernsthaft Gedanken machen, weil ihnen das RMorg wichtig ist. Natürlich ist es anderen ebenso wichtig, doch habe ich ja nur einen kleinen Teil unserer Mitglieder angeschrieben.

Ich habe mir den Text nochmals angeschaut: "Aus allen mit informativen Aussagen …". Dazu ist nur zu bemerken, dass ich keine negativen Aussagen ausgelassen habe, denn ich bin für Offenheit und Direktheit. Gleichzeitig habe ich mir überlegt, dass ich mit dem Text, der für ALLE GFGF-Mitglieder bestimmt ist, nur diese "positiv erreiche", die mich näher kennen oder die im RMorg mitmachen. Für andere - besonders wenn wenig Demokratieverständnis vorhanden ist - kann das negativ wirken. Hier darum noch eine Präzisierung:

Ich habe absichtlich keine Namen genannt bei meiner Kritik an einzelnen Vorstandsmitgliedern. Das kann so wirken, als kritisiere ich den ganzen Vorstand. Im Gegenteil: Mir hat z.B. wieder mal die klare Präsentation des Schatzmeisters, Alfred Beier, gefallen. Die überzeugenden Fakten hat er zudem mit sehr gutem Humor präsentiert und am Essenstisch ist er mir durch ein grosses allgemeinpolitisches Verständnis aufgefallen. Dr. Rüdiger Walz, der selbst Röhren nachgebaut hat, ist schon über viele Jahre im Vorstand und hat dort viel bewirkt - ich nehme an vor allem auch für das Verständnis zu RMorg im Vorstand in der letzten Zeit. Er wäre mein Wunschkandidat als Vorsitzender, weil Karl-Heinz Kratz dieses Amt abgeben möchte. Karl-Heinz hatte ich als Stiftungsmitglied eingeladen, weil ich meine, dass es gut ist, wenn der Präsident GFGF Einblick in die Stiftung haben kann. Gerhard Bogner ist schon seit vielen Jahren zu meinem Freund geworden und ich schätze seine ausserordentlichen Kenntnisse als Ingenieur und seine verbindliche Art aber auch seine ruhige, bedachte Argumentation, die immer neutral ausfällt und das Gute will. Für mich ist er der ideale Vertreter der Mitglieder die keinen PC benutzen.

Ich kenne nur EINE Person, die sich als echter Spaltpilz betätigt - und das ist schädlich für die GFGF, auch wenn der Mann unbestrittenermassen grosse Kenntnisse hat und aus gewissen Gründen sehr umtriebig und damit in jeder Hinsicht wirkungsvoll ist. Die beiden weiteren Vorstände kenne ich nicht so, dass ich eine Aussage machen kann.
 
Ich kann zu Kontinuität des GFGF nur wünschen, dass eine der genannten Personen sich als Vorsitzender zur Verfügung stellt. Ich kann nicht für die GFGF-Mitglieder und gleichzeitig RMorg-Mitglieder (423) sprechen, doch nehme ich an, dass diese auch für einen möglichst gemeinsamen Kurs sind und es schätzen, dass man nun frühzeitig gute Kandidaten für die Wahl in einem Jahr sucht. Dazu gibt es in der Funkgeschichte sicher einen Aufruf - und darum sollten wir aktiv nach einem oder mehreren valablen Kandidaten suchen. Es soll ausdrücklich kein Schattenkabinett sein, was wir anstreben.

Konrad Birkner ist der andere eMailer: "Auch wenn Gemeinsamkeiten in den Interessengebieten bestehen: die GFGF ist eine völlig andere Organisation als das RMorg. Natürlich bietet sich eine enge Kooperation auf technischem und historischem Gebiet an. Leider scheint sich in manchen Köpfen ein gewisses Konkurrenzdenken festgesetzt zu haben, was ich sehr bedauere, weil es m.E. keinerlei Berechtigung hat. Da beides non-profit Organisationen sind, können auch keine wirtschaftlichen Interessen hereinspielen."
Das ist auch meine Meinung, danke Konrad.

Ab jetzt: Bitte benutzen Sie das Talk statt direkte eMails, wenn Sie im Zusammenhang mit diesem Text Fragen diskutieren wollen, damit alle etwas davon haben und ich entlastet bin. Wer eröffnet das Thema mit: "Vorstandswahl bei der GFGF" oder "Verhältnis zur GFGF"? Auch ein Kandidat kann sich dort melden - oder dann bei mir per eMail. Möglichst frühzeitig sollten wir Personen kennen, damit wir dem Vorstand GFGF sogar die Möglichkeit geben könnten, solche Kandidaten zu prüfen - wenn er das will. Ich bin gegen Demagogie und hoffe auf ein gesundes Demokratieverständnis

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.