Bau eines einfachen Wobbelgenerators
Bau eines einfachen Wobbelgenerators
Für Abgleicharbeiten, insbesondere der ZF, ist um eine exakte Durchlasskurve zu erhalten ein Wobbelgenerator hilfreich. Nach dem mir die professionellen Geräte für mein Hobby einfach zu teuer sind und absolut präzises Gerät gar nicht erforderlich ist, habe ich mich entschlossen einen einfachen Wobbelgenerator im Eigenbau herzustellen.
Grundvoraussetzung allerdings ist, dass man ein Oszilloskop bis ca. 20MHz mit Gleichspannungseingang und einen Frequenzzähler hat, hilfreich ist auch ein Frequenzgenerator bis etwa 20MHz.
Aufgebaut ist der Wobbelgenerator auf den Frequenz-IC MAX038, Timer-IC 7555,Operationsverstärker 082 und ein pnp-Transistor BC559B, diese OP-Type und Transistor ist allerdings kein muss. Es können entsprechend gleichwertige Typen verwendet werden.
Schaltungsbeschreibung :
Mittels des Timer-IC 7555 werden die Austastimpulse (Z-Achse) für den Rücklauf des Elektronenstrahls und die Sägezahnspannung für die X-Achse des Oszilloskops erzeugt. Der Transistor BC559B ist als Konstantstromquelle geschaltet und erzeugt am 3,2uF Kondensator (kein Elko) die Sägezahnspannung. Mit dem in der Emitterzuleitung des BC559B befidlichen 22k Pot kann die Wobbelfrequenz von 15 – 55 Hz eingestellt werden. Am 3,2uF Kondensator wird der Sägezahn abgenommen und dem OP zugeführt. Nach dem der Sägezahn nicht symmetrisch an Masse liegt wird er hier exakt symmetriert und auf +/- 2,5Vpp verstärkt. Das 10k Poti dient zur Symmetrierung und das 47k Poti der Verstärkung. Mit dem 2. OP wird der Sägezahn invertiert um am Oszilloskop rechts die höhere Frequenz zu erhalten. Der inventierte Sägezahn wird über das 1k Pot (Frequenzhub) dem MAX038 zugeführt. Laut Datenblatt ist der MAX038 bis 20MHz ausgelegt, funktioniert aber problemlos bis ca. 40MHz. Der Sägezahn muss hier exakt +/- 2,5Vpp gegen Masse haben. Bei abgedrehtem Frequenzhub kann mittels eines Frequenzzählers jetzt die Mittenfrequenz gemessen werden, die dann bei symmetrisch eingestelltem Elektronenstrahl immer etwa in der Mitte des Oszilloskopbildschirmes aufscheint, dies ist hilfreich wenn kein Frequenzgenerator für Frequenzmarken zur Verfügung steht. Sinnvoll ist noch ein Diodentastkopf., ist aber nicht unbedingt erforderlich.
Wesentlich beim Abgleich ist, dass niemals ein Tastkopf direkt an einen Schwingkreis gelegt wird. Das führt unweigerlich zu einer Verfälschung des Ergebnisses (Tastkopfkapazität einige pF) den Tastkopf wenn möglich im 1:10 Bereich verwenden. Immer eine Stufe vorher einspeisen und eine Stufe nachher messen.
Viel Erfolg bei einem eventuellen Nachbau.
Dietrich Grötzer
Anlagen:
- Schaltplan Wobbler (142 KB)
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TIPP zum MAX038!!

Hallo Herr Grötzer!
Vielen Dank für Ihre konstruktiven Hinweise, auf die ich sicher in der Praxis zurückkommen werde!
Ich war auch gerade mit dem MAX038 beschäftigt. Dazu der Hinweis an alle Interessenten, dass es bei ELV unter der Artikel-Nr. 68-272-60 einen Bausatz für ein Experimentierboard mit diesem IC gibt. Er ist gegenüber dem IC selbst nicht soo viel teurer und spart Arbeit und Zeit beim Aufbau, zumal ein fertiger Print mit SMD-Bestückung schon dabei ist. Wurde übrigens innnerhalb von zwei Tagen geliefert.
Dieser Baustein kann sicher auch gut in Ihrem Sinne ausgebaut werden.
Grüße
Stefan Weigelt
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Sehr schönes Gerät, dazu würde ein Frequenzzähler gut passen. Bei Funkamateur http://www.box73.de/catalog/ gibt es unter; Bausätze Funkamateur einen 45 MHz Zähler um Euro 26,90.
Ich verwende diesen Zähler bei einem Eigenbau Rechteckgenerator.
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Liefersituation MAX038
der MAX038 ist schon seit einiger Zeit abgekündigt und kann lt. Auskunft des Herstellers MAXIM auch nicht mehr nachgefertigt werden, weil die spezielle, "outgesourcte" Herstellungstechnologie nicht mehr zur Verfügung stehe. Das ist auch der Grund, warum wir uns seinerzeit beim "Heimsenderlein" zugunsten des zwar frequenzmäßig eingeschränkten, aber als quasi Industriestandardtyp auch auf längere Zeit hin problemlos beschaffbaren, Baustein XR2206 entschieden hatten.
Neben vielen Vorteilen, z.B. dem weiten Frequenzbereich, weist der MAX038 auch einen nicht zu übersehenden Nachteil auf: Das Sinussignal hat einen recht hohen Klirrfaktor; der Sinuswandler ist nicht abgleichbar. Bei der Anwendung als Wobbelgenerator sollte das aber nicht stören.
Wer mit dem MAX038 experimentieren möchte, der sollte sich jetzt sputen: Die meisten Händler können den Baustein nicht mehr liefern, auch wenn er noch in den Katalogen steht. Einzig bei Conrad und bei ELV (dort nur als Eva-Board) ist er nach meinem Kenntnisstand noch lieferbar, wenn auch zu einem vergleichsweise sehr hohen Preis (um die 35,- Euro).
Sollte jemand weitere Bezugsquellen kennen, dann möge er doch bitte hier posten.
Andreas
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Bezugsquelle MAX038 oder alternative Funktionsgeneratoren.
Anzahl Danke: 27

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MAX038
MAX 038 aus China bei ebay für 8,02 oder Preisvorschlag. Art.Nr. 301046999745, Versand kostenlos.
RK
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xy-90°?

S.g. Herr Grötzer
Beim 2. und 3. Bild sind die Maxima nicht "Übereinander" sondern zeitversetzt. Wie kann das zustande kommen. Ich kann mir nur erklären, dass das X und Y-System der Ablenkplatten des Oszi nicht senkrecht aufeineander stehen. Ist zwar nur eine Randbemerkung, aber auffällig in den Bildern.
Ich bewundere auch das Äußere ihres Produktes. Leider bin ich in mech. Hinsicht ungeschickt, wie in einigen Threads zu sehen. Herr Heigl ist, so wie sie, sehr professionell. Ich kenne aber nicht alle die ebenfalls sehr gut arbeiten.
LG R. Drabek
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China-ICs

Mit dem MAX038 wäre ich erstmal vorsichtig, aus China bekommt man ja bekanntlich alle noch so seltenenen ICs in beliebiger Stückzahl und als Neuware...
CA3080 zB auch: CA3080-Fälschung
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digitaler Wobbler

S.g Herr Grötzer
Das neue DDS-Heimsenderlein kann gut wobbeln im Bereich 1 Hz bis 31 MHZ, jeder Hub innerhalb der Grenzen in 256 Stufen. 256 Stufen sind IMHO auf einem Oszischirm, wie sie in ihn verwendet haben, ausreichend. 128 Stufen reichen an sich auch, da sie alle o,8 mm von den 10 cm am Schirm eine Anzeige bekommen, was fast kontinuierlichem Wobbeln, übrigens linear, entspricht.
So löst sich die Frage nach dem endproduzierten MAX IC.
In meiner aktiven Zeit habe ich ja viel gewobbelt und erinnere mich an die Hauptbestandteile der Wobbler, nämlich eine Spule deren Eisenpulverkern mit der Wobbelfrequenz so in den nichtlinearen Bereich gesteuert wurden, dass man das als variablen Oszillator verwendet hat.
Vielleicht hat ein RMorg'er so einen Teil als Foto?
LG R. Drabek
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Nachbaubericht Wobbelgenarator MAX038

Da ich noch einen MAX038 auf Lager hatte, habe ich dieses Gerät nachgebaut. Der Aufbau und das Layout ist hier zu sehen. Die Schaltung war problemlos aufzubauen.
Bestückungspläne der Platinen
Haupplatine
Lorlin Drehschalter mit Kondensatoren
Netzteil
Einseitiges Layout
Drahtbrücken nicht vergessen !
Die Druckvorlagen für die Platinen sind hier zu finden. Netzteil Drehschalter Haupplatine
Sicher ist der MAX038 durch die heutigen DDS Generatoren vollständig überholt. Daher lohnt der Nachbau nur in besonderen Fällen, wenn z.B. ein gutes Exemplar des MAX038 auf Lager in der Lade vorhanden ist. Abgesehen davon ist der IC heute kaum mehr zu bekommen (Fälschungen).
Als Gehäuse habe ich ein TEKO Pultgehäuse gekauft. Die Frontplatte wartet noch auf die Fertigstellung.
Nochmals vielen Dank an Hr. Grötzer für die Schaltung und seine Unterstützung.
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