Brückengleichrichter prüfen
Brückengleichrichter prüfen

Liebe Radiofreunde ,
Kann ich eigentlich einen ausgebauten Brückengleichrichter z.B. B250C100 auf seine Tauglichkeit überprüfen. Also in ausgebautem Zustand und ohne nachgeschaltetem Ladeelko.
Kann ich nicht eine Wechselspannung anlegen und über die abgegriffene Gleichspannung eine Aussage machen, und vehält sich die Gleichspannung in einem gewissen prozentualen Vehältnis zur Wechselspannung ?
Falls diese Frage schon mal behandelt wurde bitte ich dies zu entschuldigen.
Ich fand keine genaue Antwort darauf.
mit freundlichen Grüßen
Rainer Bogenschütz
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Gleichrichter prüfen

Mit dem Ohmmeter kann man den Br. Gleichrichter prüfen, wenn die Spannung groß genug ist. Eine Si. Gleichrichterdiode hat ca. 0,7V Durchlassspannung. Die Prüfspannung des verwendeten Ohmmeters sollte also größer sein.
Vorgehen:
Pluspol des Messgeräts an den 1. Wechselspannungseingang des Gleichr. Am Plus Ausg. des
Gleichrichters muss "Durchgang" sein, am Minuspol"Kein Durchgang
Anschlüsse des Messgeräts vertauschen, jetzt muss beim Minus Durchgang und beim Plus kein Durchgang sein.
Gleiches Vorgehen beim zweiten Wechselspannungseingang.
Zwischen Wechsel, Wechsel darf nie Durchgang sein.
Es gibt noch die unschönen Fälle, bei denen erst bei einer größeren Spannung ein Durchschlag erfolgt, bei Si legiert im Fehlerfall die Sperrschicht durch ( vornehm ausgedrückt) das gibt einen zuverlässigen Kurzschluss.
Gruß
Georg Beckmann
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Widerstandsmessung ist nicht aussagekräftig. Je nach Instrument, dessen Batteriespannung und seiner Schaltung, wird ein Strom gemessen, der sich nicht mit anderen Geräten korrelieren lässt.
Der angezeigte Widerstandswert ist nutz- und sinnlos ! Höchstens im Vergleich mit einem Gleichrichter genau gleichen Typs, der in Ordnung ist.
Welche Fehler können bei einem Gleichrichter auftreten?
1) Kurzschluss
2) Unterbrechung
3) Sperrstrom
4) Erhöhter Durchlasswiderstand
Fall 1 und 2 lassen sich mit einem Ohmmeter überprüfen. Alle Gleichrichterstrecken müssen sich gleich verhalten: Hochohmig in Sperrichtung (höherer Megohmbereich) und relativ niederohmig im Durchlass. Der Wert ist hier sehr stark abhängig vom Gleichrichtertyp (Selen oder Silizium) sowie der zulässigen Betriebsspannung besonders bei Selengleichrichtern (hohe Spannung = höherer Widerstand, weil hier mehrere Zellen hintereinanderliegen).
Fall 3 am besten mit einer der Betriebsspannung entsprechenden Gleichspannung oder einer Wechselspannung und in Sperrichtung vorgeschalteter Diode (1N4007, billig, hält 1000 V und kann 1 A) Spannung mit einem nicht zu hochohmigen Analoginstrument messen (max10 kOhm/V). Es sollte keine nennenswerte Spannung auftreten.
Fall 4 lässt sich an einem nach 1, 2 und 3 gut befundenen Gleichrichter mit annähernd Betriebsspannung und etwa Nennlast überprüfen. Selengleichrichter zeigen bisweilen Übergangswiderstände zwischen den Zellen (Korrosion, Materialwanderung). Das führt zu Spannungsabfall und Erwärmung. Hierfür gibt es m.E. keine Ersatzmethode.
Ansonsten: Hat der Gleichrichter keinen Kurzschluss und keine Unterbrechung, darf er sich im Betrieb kaum erwärmen, vorausgesetzt, die Last ist in Ordnung (Strom messen).
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Hallo Herr Bogenschütz,
die Messung der Gleichspannung dürfte ohne zumindest einen Lastwiderstand nicht funktionieren - das sind Stromgleichrichter.
Ein (intakter) Gleichrichter ohne Last zeigt am Oszi eine Wechselspannung am Ausgang - beliebte Schulfrage :-)
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Hallo Herr Werner, Beckmann, Consales
Danke für ihre lehrreichen Antworten.
Ich denke sie haben mich alle zusammen wieder ein Stück weitergebracht.
mit freundlichen Grüßen Rainer Bogenschütz
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Bitte fachmännisch posten

Da wir hier nur echt fachmännische Antworten aufbewahren wollen für spätere Ratsuchende, möchte ich einen Moderator bitten, die zwar gut gemeinten, aber nicht so ganz zutreffenden Antworten zu löschen.
Noch ist dieses Board für alle Mitglieder offen für Antworten. Es wäre schade, wenn es auch wie schon andere Boards nur noch von Redakteuren bearbeitet werden könnte.
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Die entsprechenden Posts sind gelöscht
Lieber Konrad
Habe mir das angesehen Du hast Recht, habe die drei Antworten vom gleichen Poster gelsöcht plus eine Antwort darauf, die noch aussagt, dass der Graetz-Gleichrichter "zu" ist.
Wenn man nicht mit die Frage abdeckende und fachmännische Antwort aufwarten kann, dann soll man 3 Tage warten, besonders wenn es nicht "brennt". Hier kam die wohlmeinende Antwort innert einiger Minuten - vor allem unvollständig, so dass zwei Nachreichungen/Präzisierungen notwendig waren, die auch dann nicht das Problem genügend erklärten.
Bitte so posten, dass jemand nach zwei Jahren noch sagen kann: "Hier finde ich lauter gute, zielführende Beiträge". Jetzt, wo der Druck der UACS-Punkte weg ist, kann man gelassen warten, wenn man sich der Sache nicht sicher ist. Man kann/soll sich den Link klicken ***An diesen Thread erinnern *** - und schon erfährt man nach 3 Tagen, ob noch keine Antwort erfolgt ist und postet das, was man weiss. Genau für das ist dieser Link programmiert.
Herr Bogenschütz hat erfreulicherweise betont, dass er vorher im SEARCH nach Antworten gesucht hat - und sich für die Antworten bedankt - er konnte Konrad Birkner aber nciht danken, weil Konrad sich längere Zeit genommen hat, um das Thema solid und fachmännisch zu beleuchten, also hat Herr Bogenschütz seine profunde Antwort gar nicht vorher sehen können. Man sieht das an Zeiten, die nicht die Reihenfolge wiedergeben, da es Startzeiten sind! Das hat wohl technische Gründe - schade.
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Dank an Herrn Birkner und Herrn Erb

Hallo Herr Birkner und Herr Erb,
Da ich auch noch ein paar Tage nach meinen gestellten Fragen nachschaue ob sich noch der eine oder andere gemeldet hat, habe ich natürlich den Beitrag von Herrn Birkner gelesen und möchte mich recht herzlich für die Berichtigung bedanken.
Das meine Frage soviel Wirbel macht hätte ich nicht erwartet. Aber sicher hat dies auch sein Gutes. Für mich als Gelegenheitsbastler ist das ein Zeichen das auch vermeindlich einfache Fragen unterschiedliche Antworten hervorbringen können. Gut das es dann Experten wie Herrn Birkner gibt, die einen Laien dann wieder auf den richtigen Pfad bringen
Nochmals Dank an Herrn Birkner durch seine Berichtigung.
mit freundlichen Grüßen Rainer Bogenschütz
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Hallo Herr Bogenschütz,
die üblichen Rundfunk- Selen- Brückengleichrichter für höhere Spannungen, z. B. B250C100, kann man überhaupt nicht mit einem Ohmmeter, bzw. üblichen Multimeter prüfen !
Der Grund: in einem solchen Gleichrichter sind immer eine größere Anzahl von einzelnen Selen- Zellen in Reihe geschaltet, da diese keine hohe Sperrspannung haben.
Jede dieser Zellen hat aber eine Durchbruchspannung von min. 0,6 V, unter der überhaupt nichts passiert. Wenn nun in einem Zweig des Gleichrichters 10 solcher Zellen in Reihe liegen, passiert unterhalb von 6 V absolut nichts.
Normale Messgeräte haben aber im Ohmbereich aber eine deutlich niedrigere Prüfspannung, also werden sie nichts anzeigen, selbst wenn der Gleichrichter völlig OK ist !
Diese Selen- Brückengleichrichter kann man also nur unter realitätsnahen Bedingungen prüfen, also mit Spannungen und Strömen, die in deren normalen Arbeitsbereich liegen.
Zu beachten ist dabei: die dabei gemessene Gleichspannung hat nur den arithmetischen Mittelwert der Wechselspannung, das ist nur das 0,9-fache !
Um zu aussagefähigen Beurteilungen zu kommen, sollte man mehrere ähnliche Gleichrichter miteinander Vergleichen.
M.f.G. J.R.
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brückengleichrichter
Im übrigen möchte Ich mich für meine Berichtigungen entschuldigen,da Ich den Schreibauftrag an einen meinerSöhne weitergegeben habe,und Er nicht alles gemailt hat.
Mfg. J.Werner.
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