Fernsehen im Versuchsstadium

ID: 117833
Fernsehen im Versuchsstadium 
06.Aug.06 18:31
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Gerhard Heigl (A)
Redakteur
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Gerhard Heigl

Ich möchte Sie mit einem Mann bekannt machen, dessen Interesse im technischen Bereich sehr vielseitig ist. Radios, Röhren, Dampfmaschinen, Motore und vieles mehr hat er gesammelt und auch nachgebaut. Sein Name: Franz Mock, Jahrgang 1941, wohnhaft in Niederösterreich. Erlernter Beruf Feinmechaniker, Kaufmann. Auf 2 seiner  Projekte, Fernsehtechnik der 20er Jahre, möchte ich näher eingehen.

Fernsehempfänger System Telehor ca. 1927- 1929:

Grundlage dieser Apparatur ist die Lochscheibe von Nipkow (Paul Nipkow, Berlin, Patent von 1884, Elektrisches Teleskop). Die Scheibe ist mit einer gewissen Anzahl  spiralig angeordneter kleiner Löcher versehen. Die Anzahl der Löcher ergibt die Zeilenzahl des Bildes. Angetrieben wird diese Scheibe von einem Motor. Rechts von der Scheibe erkennt man einen Zahnkranz mit angebauten Magnetspulen, diese Einrichtung dient zur Konstanthaltung der Drehzahl. Die Drehzahlen des Senders und des Empfängers müssen synchron sein, damit das empfangene Bild stabil ist. Die Bildsignale werden zum Beispiel per Funk (Radio) übertragen und steuern letztendlich die Glimmröhre. Das so übertragene Bild wird mit Blick durch die Lochscheibe auf die Glimmröhre sichtbar.


Der Empfänger ist mit 2 Glimmröhren ausgestattet. Die stehend angeordnete Röhre entspricht der deutschen Empfangsnorm, die liegende Röhre der englischen Norm.

Die Blenden zwischen den Glimmröhren und der Lochscheibe sind mit Hebeln verstellbar, um das Bild richtig darzustellen. 

 


Versuchsaufbau von Ing. Josip Sliskovic, Wien ca. 1930:

  1. Empfänger, Glimmröhre
  2. Sender, Fotozelle
  3. Linse, rechts davon das Bild (x)
  4. Sender, Lochscheibe
  5. Drehzahlstabilisierung
  6. Lichtquelle (Projektor)
  7. Spannungsregler
  8. Röhrenverstärker
  9. Antriebsmotor

Bei diesem Versuchsaufbau wurde die Synchronisation (Gleichlauf) von Sender und Empfänger durch die starre Achsverbindung der beiden Lochscheiben erzwungen. Die Spannungsversorgung der Fotozelle und der Glimmröhre erfordert viel Fingerspitzengefühl. Das empfangene Bild ist wenig kontrastreich und nur im abgedunkelten Raum sichtbar.

Hier sind die spiralig angeordneten Löcher auf den Nipkow-Scheiben sehr gut sichtbar

Die Fotozelle und die Linse sind verstellbar angebracht, um die Bildschärfe einzustellen.

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.