Funkentstörkondensator neu ?!

ID: 423913
? Funkentstörkondensator neu ?! 
23.Sep.17 10:48
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Christian Bruckner (A)
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Hallo,

mich beschäftigt die Frage wie man Funkentstörkondensatoren am besten ersetzt. Im Speziellen geht es um die berüchtigten RIFA Kondensatoren sowie die ähnlichen Exemplare von WIMA im Epoxygehäuse. Prinzipiell sind das Papierkondensatoren deren begrenzte Lebensdauer bekannt ist.

Jetzt ist es so das eben jene Problembauteile (mit Papierdielektrikum) nach wie vor hergestellt und im Handel sind. Die RIFA werden heute wegen Firmenübernahmen unter der Marke "KEMET" angeboten, die WIMA MP3 sind wohl immer noch die selben...

Andererseits gibt es auch Funkentstörkondensatoren (auch Klasse X2) mit Foliendielektrikum, z.B. die WIMA MKP-X2 Serie mit Polypropylen Dielektrikum.

Jetzt stellt sich die Frage was soll man am Besten einbauen bei Defekt oder auch vorbeugend, oder anders ausgedrückt warum werden immer noch Papierkondensatoren angeboten wo es doch schon längst modernere Materialien gibt?

Im konkreten Fall geht es mir um Geräte die durchaus noch intensiv genutzt werden sollen, z.B. einen HiFi Verstärker dessen Entstörfilter permanent am Netz hängt..

 

Beste Grüße,

Christian Bruckner

 

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Funkentstörkondensator neu ?! 
23.Sep.17 11:47
18 from 1645

Gerhard Meyer (D)
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Gerhard Meyer

Meiner Meinung nach wäre es wichtig, erstmal dafür zu sorgen,dass diese Kondensatoren NICHT ständig an der Netzspannung hängen . Entweder durch Schaltungsänderung oder , wenn das nicht möglich ist durch Komplettabschaltung z.B durch eine Tischsteckdose mit 2-poligem Schalter.

MfG, Gerhard Meyer

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Funkentstörkondensator neu ?! 
23.Sep.17 18:42
104 from 1645

Andreas Steinmetz (D)
Redakteur
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Seitdem ich immer wieder Probleme mit Entstörkondensatoren mit Papier-Dielektrikum gehabt habe, auch mit bereits erneuerten Exemplaren, nehme ich nur noch solche mit Kunstfolien-Dielektrikum. Natürlich müssen die Kondensatoren explizit als X2- bzw. Y2-Kondensatoren zugelassen sein und auch über die entsprechenden Prüfzeichen verfügen. Dabei verlasse ich mich lieber auf namhafte Hersteller und ziehe Kondensatoren mit höherer Nennspannung gegenüber welchen mit niedrigerer Nennspannung vor.

(Ein häufiger Ausfallgrund für solche Kondensatoren bei knapp dimenionierten Industrie-Geräten ist übrigens tatsächlich eine zu knapp ausgelegte Nennspannung. Die Kondensatoren erzeugen zwar i.a. keine Kurzschlüsse, verlieren aber infolge häufiger Überschläge und anschließender Selbstheilungsprozesse allmählich an Kapazität. Bekanntes Beispiel: Kaffeemaschine Philips Senseo, bei der ein solcher Kondensator als kapazitiver Vorwiderstand verwendet wird.)

Die recht gut erhältlichen Panasonic ECQU- oder die erwähnten WIMA-Kondensatoren kann ich guten Gewissens empfehlen. Seitdem gibt es bei mir keinerlei Probleme mehr.

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