"gefährliche" Kondensatoren gegen HF-Brummodulation

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"gefährliche" Kondensatoren gegen HF-Brummodulation 
15.Feb.09 18:49
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Rolf Nickel (D)
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Rolf Nickel

Liebe Leser,

aus (relativ) aktuellem Anlass (Reparaturbericht von Hrn. Göbel, Abschnitt "Reparatur", seine Frage im letzten Absatz) möchte ich auf den nachfolgenden Artikel hinweisen, den ich aus einem Bändchen der Radio-Praktiker-Bücherei entnommen habe. Außerdem zu diesem Thema siehe den 7. Beitrag Hr. Steinmetz, 3. Absatz Netzfilterkondensatoren.

"Gefährliche Hf-Kondensatoren im Netzteil
Die HF-Kondensatoren C in Bild 76, mit denen die Sekundärseite der Netztransformatoren nach Masse überbrückt wird, um Brummodulation zu unterdrücken, bilden bei nicht ausreichender Spannungsfestigkeit eine ernsthafte Gefahrenquelle für den Transformator. Da an ihnen ständig 250 V Wechselspannung und mehr liegen, neigen sie nach längerem Betrieb zum Durchschlagen. Wenn man Glück hat, brennt die Gerätesicherung S1 schneller durch als die durch Kurzschluß überlastete Sekundärwicklung verschmort. Besser ist es, wenn man sich auf diesen Glücksfall nicht verläßt und rechtzeitig entsprechende Schutzmaßnahmen trifft.



Bild 76. HF-Kondensatoren C in einem Netzteil, darunter eine Einlötsicherung

Am besten schaltet man zwischen Masse und chassisseitiges Ende der beiden Kondensatoren je eine Feinsicherung S2 (z.B. 0,2 A), die beim Schadhaftwerden eines Kondensators sofort durchbrennt. Meist arbeitet das Gerät weiter, weil die Hauptsicherung S1 gar keine Zeit zum Ansprechen fand. Das Aussetzen des Kondensators macht sich durch Brummen beim Abstimmen auf den Ortssender oder auf stärkere Fernstationen bemerkbar, und der ausgefallene Kondensator ist schnell ermitttelt, weil die zugehörige Sicherung durchgebrannt ist. Es ist weder erforderlich noch ratsam, für S 2 eigene Sicherungshalter vorzusehen, weil man am besten sogenannte „Einlötsicherungen" mit freien Drahtenden wählt, wie eine solche unten in Bild 76 dargestellt ist. Diese Sicherungen lassen sich auch nachträglich freitragend unter dem Chassis in die Verdrahtung einlöten.
Eine andere bewährte Methode, den Netztransformator vor den üblen Folgen eines HF-Kondensator-Schlusses zu bewahren, ist gestrichelt angedeutet. Man lötet die beiden Kondensatoren C von der Sekundärwicklung ab und verlegt sie auf die Primärseite des Transformators (C1, C2). Bei einem Kurzschluß spricht die Hauptsicherung S1 an, ohne daß zuvor der Netztransformator überlastet wird. Es darf als bekannt gelten, daß für C und C1/C2 nur Kondensatoren mit 2 kV Prüfspannung benutzt werden sollen."

Quelle: Fritz Kühne, "Schliche und Kniffe für Radiopraktiker", RPB Nr. 88, Franzis Verlag, München 1973

Fazit : Bei der Instandsetzung diese Kondensatoren nicht "weglassen", sondern neue mit entsprechender Spannungsfestigkeit einbauen.

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Nickel
 

 

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