Lautsprecher-Qualität 1924
Lautsprecher-Qualität 1924
Zitat aus: "Rundfunk fürs Haus",Illustrierte Taschenbücher für die Jugend, Bd. 52/53, p.142:
"...wenn jemand gelegentlich auf den Rundfunk schimpft und die Übertragung als schlechte Grammophonmusik bezeichnet, hat er sie sicher durch einen Lautsprecher gehört.
Ein Lautsprecher ist zunächst nichts anderes als ein großer Fernhörer mit großem Schalltrichter; er entstellt die Musik in einer ganz abscheulichen Weise - für musikalisch Empfindliche ist er ein Schreckensinstrument, das an Scheußlichkeit ein minderwertiges Grammophon weit übertrifft.
Im Fernhörer dagegen sind die Konzerte jetzt meist so gut, daß auch der Musiker reinen Genuß hat."
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Frequenzgänge einiger Lautsprecher
So zeigen die beiden ersten Bilder die Frequenzgänge von Trichterlautsprechern.
links: ein nicht näher bezeichneter "normaler" (1) ohne und (2) mit aufgesetztem Trichter.
rechts: "einer der besten Trichterlautsprecher"
Die trichterlosen Lautsprecher waren aber auch nicht sehr überzeugend, ihren Frequenzgang betreffend. Hier zunächst zwei magnetische Lautsprecher.
links: Doppelkonus-Lautsprecher der Western Co.
rechts: Protos-Lautsprecher von Siemens & Halske.
Weil die Wiedergabe aufgrund der vielen Eigenresonanzen unbefriedigend war, wurden auch elektrostatische Lautsprecher entwickelt, die zumindest vom Prinzip her einen besseren Frequenzgang erwarten ließen.
links: ein "einseitig wirkender" Elektrostat.
rechts: der "zweiseitig wirkende Vogtlautsprecher".
Für größere Schall-Leistungen wurden bereits 1924 bei Siemens die "Blatthaller" entwickelt, die nach dem elektrodynamischen Prinzip arbeiten, während 1925 von Rice und Kellog der elektrodynamische Lautsprecher mit Papierkonus entwickelt wurde.
links: Frequenzgang des Blatthallers.
rechts: Frequenzgang des Rice-Kellog Lautsprechers.
In dem Aufsatz ist nichts geschrieben zu Lautsprechergehäusen und allem Anschein nach wurden auch der Rice-Kelleog Lautsprecher nur als Chassis gemessen.
Der Lautsprecher war noch lange das eindeutig schwächste Glied in der Rundfunk-Übertragungskette. Und selbst heute gibt es immer noch Verbesserungen. Zur Beurteilung der Qualität eines Lautsprechers genügt es aber nicht, nur einen "guten" Amplitudengang zu haben. Auch der nur schwer meßbare Phasengang spielt eine wichtige Rolle. In der Praxis hilft man sich deshalb mit Qualitätsbewertungen durch Testpersonen.
MfG DR
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Rice-Kellogg-Lautsprecher
Qualitätsverbesserung durch elektro-dynamische Lautsprecher
„Der Hallen-Lautsprecher 'Geaphon', ein Groß-Lautsprecher von hervorragenden Eigenschaften, wird die Lücke zwischen Riesen-Lautsprechern für öffentliche Plätze und Heim-Lautsprechern ausfüllen. Sein Klangvolumen ist den akustischen Ansprüchen größerer Vortragssäle, Konzerthallen, Kinotheater, Hoteldielen und dergl. angepaßt, so daß er eine Musikkapelle ersetzt und ein großes Auditorium unterhalten kann. Selbst bei größter Lautstärke werden Sprache und Musik in bisher unerreichter Schärfe wiedergegeben.“ [AEG-Mitteilungen 11/1927]
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