UKW-Bereiche
UKW-Bereiche
UKW Rundfunkfrequenzen für Deutschland (BRD)
1947 Internationaler Fernmeldevertrag von Atlantic City sah generell vor:
41...68MHz (6-m-Band) = Band I
87,5...100MHz (3-m-Band) = Band II
174...216MHz (1,5-m-Band) = Band III
1947 Im Dezember Gründung des "Unterausschuß C 3 (UKW)" zwecks Beratung über einen UKW-Rundfunk unter Verwendung aller ausländischen Erfahrungen und in enger Zusammenarbeit mit der Industrie
1948 15.6.-15.9. Europäische Wellenkonferenz in Kopenhagen beschneidet die deutschen MW-Frequenzen
1948 14.September: 3.Sitzung des C 3 Ausschusses mit Siemens, Lorenz,Telefunken, Rundfunktechn.Institut, Bayr.Rundfk., NWDR.
Prinzipielle Vorentscheidung für FM, Frequenzband II, Polarisation, Kanalbreite etc.
1949 Versuchssendungen vom BR (28.2.) und NWDR (1.3.)1950 15.März offizielle Einführung des neuen Wellenplans,
30.April, UKW-Programmeröffnung NWDR
18.August, UKW-Programmeröffnung BR
1952 1.Stockholm-Konferenz zur Planung eines europäischen UKW- und Fernsehsendernetzes. Zum ersten Mal nach dem Krieg mit gleichberechtigten deutschen Teilnehmern. UKW-Kanalabstand von 400 auf 300kHz reduziert.
1960 Erweiterung des Bereiches auf 87,5...104MHz
1961 2.Stockholm-Konferenz
1979 Erweiterung des Bereiches auf 87,5...108MHz
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Den Radioherstellern war zunächst in der Auslegung ihrer Geräte ziemlich freie Hand gelassen.
So wurden von 1950 bis 1953 Geräte mit den unterschiedlichsten UKW-Bereichen angeboten.
Hier eine kleine Auswahl (Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit):
AEG 87,5-100 MHz;
Blaupunkt 87-100 MHz;
Brandt 87-100 MHz;
Braun 87-100 MHz;
Continental/Imperial 87-100 MHz;
Graetz 87,5-101 MHz;auch 86-108 MHz;
Grundig 86,5-100 MHz;
Jotha 87-98 MHz;
Kaiser 86-100 MHz;
Körting 86,5-100 MHz;
Lembeck 85-102 MHz;
Loewe 86-100 MHz;
Lorenz 86-100 MHz;
Mästling/Emud 85-100; 83,5-102 MHz;
Metz 85-100 MHz;
Nora 86-100 MHz;
Nord-Mende 82-102; 84-102; 85-102 MHz;
Philips 85-102; 87-101; 87,5-108 MHz;
SABA 86-100; 87-100 MHz;
Schaub 86-100; 86-101;87,3-100,5; 86,5-100,5 MHz;
Siemens 87-100,5; 87,5-100 MHz;
Südfunk 86-102 MHz;
TeKaDe 87-103; 87-100; 87,5-100 MHz;
Telefunken 87,5-100 MHz;
Tonfunk 86-101; 87,5-100 MHz;
Wega 87-100 MHz;
und als Vertreter der kommerziellen Seite:
Rohde&Schwarz Ballempfänger ESB BN1508/100: 87,5...100MHz
(es gab aber Vorläuferkonzepte 87,5...108 und 85...101MHz).
Ergebnis:
Rundfunksenderseitig waren 87,5-100 MHz vorgeschrieben;
Empfängerseitig alles von 82 bis 108 MHz vertreten, jedoch hielten sich einige Firmen gleich an den vorgegebenen Bereich, der dann (etwa ab 1954) verbindlich und damit auch überprüft wurde. Ab 1954/55 ist in den Katalogen nur noch UKW angegeben, keine Bereichsgrenzen mehr. Jetzt war nämlich die Einhaltung von Störstrahlungsgrenzwerten und damit auch der Bereichsgrenzen (wegen der Oszillatorfrequenz) verpflichtend.
Quellenangabe folgt
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Karte der TV-Frequenzen + UKW-Frequenzen
In "Leithäuser, Winkel: Fernsehen, Vorträge über neuere Probleme der Fernsehtechnik", Springer Verlag 1953 , gibt es auf S. 46, in einem Beitrag von Prof. Dr.-Ing.habil. F. Kirschstein, Darmstadt: "B. Der Stand der internationalen Normung der Fernsehsendungen", eine Karte mit den Frequenzzuweisungen für TV. Intersssant ist hier, daß offenbar für die DDR damals ein anderes als das CCIR Frequenzband für den UKW Rundfunk vorgesehen war, wie man dieser Karte entnehmen kann.
Die einzelnen Frequenzen waren gemäß der gleichen Quelle:
57,0 MHz, 57,3 MHz, 57,6 MHz, 57,9 MHz (dann eine Lücke für TV Kanal 3*) 66,5 MHz, 66,8 MHz, 67,1 MHz, 67,4 MHz, 67,7 MHz
Mit freundlichen Grüßen
Dietmar Rudolph
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