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DeTeWe

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Name: DeTeWe    (D)  
anderer Name:
Deutsche Telefonwerke R. Stock & Co. || Deutsche Telephonwerke GmbH; || Deutsche Tel-w. & und Kabelind. || DTW
Abkürzung: detewe
Produkte: Modell-Typen Anderes Röhrenhersteller
Zusammenfassung:

Vor der Rundfunkzeit hat DeTeWe (DTW) eine grosse Bedeutung für Heeresfunkanlagen. Die Rundfunkapparateabteilung von DeTeWe erreicht aber nie grössere Marktanteile und bald einmal kontrolliert Siemens das Unternehmen über die Bergmann-Elektricitätswerke-AG, Berlin.

1887: R. Stock & Co.
1899: Deutsche Telephonwerke R. Stock & Co.
1906: Tochterges. Deutsche Kabelindustrie GmbH.
1922: Zusammenschluss zu Deutsche Telephonwerke und Kabelindustrie AG (DTW), Berlin.
Anfang 30er Jahre: Die Aktienmehrheit Mehrheit liegt nun bei Siemens-Tochter Bergmann-Elektricitätswerke-AG, Berlin.
Radios: 1923 bis 1930 und 1934 bis 1939, 1946-49 nur 2 Modelle.

Geschichte:

Aus Radiokatalog Band 1:

Die Wurzel der Berliner Firma bildet die 1887 gegründete Firma Robert Stock & Co. Sie heisst ab 1899 Deutsche Telephonwerke R. Stock & Co. GmbH und gründet 1906 die Deutsche Kabelindustrie GmbH. 1913 entsteht eine «Drahtlose Abteilung», die während des Ersten Weltkrieges Heeresfunkanlagen und Zubehör (Kopfhörer, M-Funkstationen, K-Funkensender) fertigt. Die «Kommunikationsfirma» hat in den 10er Jahren eine recht grosse Bedeutung.

1922 verschmelzen beide Teile zur Firma Deutsche Telephonwerke und Kabelindustrie (DTW bzw. DeTeWe), Berlin SO33, später SO36. Als Teilbetrieb der Abteilung Hochfrequenz beginnt DeTeWe 1923 mit dem Bau verschiedener Rundfunkempfänger, wobei wohl ein Detektor-Empfänger für den Export bis nach den USA den Anfang bildet. Die Herstellung präziser Einzelteile und Bauelemente ist schon vorher eine Domäne der Firma. 1923/24 baut das Werk den 5-Röhren-Empfänger R.E.52 Vox und andere Geräte für die Vox-Maschinen AG, Vox-Haus, Berlin. Dann folgen auch Apparate für die Eigenmarke.

1924/25 entwickelt DeTeWe zwei Radios namens «Ultradyn» mit 5 bzw. 7 Röhren. Sie sind wohl die ersten Neutrodyne-Empfänger in Deutschland. Jedenfalls besetzt DeTeWe bis Mitte der 20er Jahre eine führende Stelle in der deutschen Radiotechnik, hält aber bis Ende der 20er Jahre nicht Schritt und erzielt dann bezüglich Rundfunkgeräte nur noch einen sehr geringen Marktanteil. Trotzdem sind bis 1929 gut 30 Modelle entstanden. 1931 bis 1933 gibt es von DeTeWe keine neuen Radiomodelle. Die Herstellung von billiger Massenware war wohl nicht das ideale Fabrikationsgebiet der Firma.

Das Unternehmen gehört nun mehrheitlich zu Siemens bzw. zur Elektr. Licht- und Kraftanlagen AG, die sie wiederum der Siemens-Tochter Bergmann-Elektricitätswerke-AG, Berlin, zuweist [6-98, 608815]. Offensichtlich entwickelt das Unternehmen nur halbherzig und bringt 1934 nur den Einkreiser 124 Europa auf den Markt. In den Katalogen ist DeTeWe kaum mehr vertreten. Ab 1935 befinden sich die Werkstätten an der Friedelstrasse 40 in Berlin-Neukölln.

Erst 1936 kann die Radioproduktion wieder Tritt fassen. Verschiedene Empfänger zeigen ab 1937 eine weitgehende Übereinstimmung mit NORA. Denn: Die Mehrheitsanteile von NORA kamen 1935 zwangsweise zu Siemens. Siehe unter NORA. Das Fabrikationsprogramm von DeTeWe endet eigentlich 1939/40. Aber nein: 1946 entsteht noch Typ 462 und 1946 bis 1949 gibt es noch das Modell 513 [RM4956]. In [FS8815] ist der Name DeTeWe noch mit der Bemerkung erwähnt, dass die Mehrheitsanteile bei der Siemens-Tochter Bergmann-Elektricitätswerke-AG, Berlin, liegen. Die Besitzverhältnisse haben sich also nach dem Zweiten Weltkrieg bezüglich DeTeWe nicht geändert.

Eigentlich gehört DeTeWe nicht zu den «grossen Firmen», ist aber wegen der «komischen» Nachkriegsproduktion hier als Grenzfall aufgenommen. An Rundfunkempfänger-Modellen hat die Firma nicht ganz 80 hervorgebracht. Telefon und Kabel waren sicherlich wichtiger als der Konsumerartikel Radio - und der Sammler vergisst gerne, dass es für die grösseren Firmen oft lukrativer war, sich auf andere Gebiete zu konzentrieren. Es sind denn auch einige deutsche Radiomarken verschwunden, ohne dass das Unternehmen aufgegeben hat. Allgemein haben sich aber Technik und Arbeitstechnik so gewandelt, dass sich viele Beschäftigte umstellen mussten. Aus heutiger Sicht ist es kaum vorstellbar, wieviel Mechanik und Handarbeit in den früheren Geräten steckt.

Im Falle DeTeWe hat schliesslich das Konzentrieren auf eine Marke bei der Käuferin zum Verschwinden des Namens geführt.


[rmxhdet-de]

Weitere Informationen zu diesem Hersteller durch Mitglieder des Radiomuseums:

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Berlin, Fernsprechvermittlungsamt 1, etwa 1904 (aus Wilke: 'Die Elektrizität ...', 1906)tbn_d_detewe_1904_fva1bln.jpg
Werbung 1924tbn_d_detewe_werbung1924.png
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tbn_d_detewe_l38116_logo.jpg
Heft "Argonal Gleichrichter" DeTeWe AG; 1. Auflage, Jahr ? , 56 Seiten 2. Auflage, 1930, 64 Seiten Beschrebung der Argonal-Gleichrichter und deren industriellen Einsatz 2. Auflage mit Kundenschreiben / Bewertungentbn_argonal.jpg
Quelle: Nesper, Der Radio-Amateur, 1924tbn_d_detewe_werbung2_1924.png
DeTeWe Briefkopf 1909tbn_d_detewe_logo_1909.jpg

Forumsbeiträge zum Hersteller
DeTeWe
Threads: 1 | Posts: 1
Klicks: 2747     Antworten: 0
Auszüge aus dem Buch "De Te We Chronik"
Eckhard Kull
27.Apr.09
  1

Die beigefügten Dateien sind aus dem Buch "De Te We Chronik" Technische Betrachtung des Firmengeschehens, von Karl Heinz Loesche und Dieter Leuthold, Deutsche Telephonwerke und Kabelindustrie AG - Berlin.

Es sind frühere Firmennamen und Logos der Fa. De Te We sowie eine kurze Abhandlung über die Radiogeräteproduktion.

m.f.G.
E.Kull

Anlagen

 
DeTeWe
Ende Forumsbeiträge zum Hersteller

  

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