Aristona – wie man Abstimmscheiben macht

ID: 628663
Dieser Artikel betrifft das Modell: SA 6531T (Aristona; Eindhoven)

Aristona – wie man Abstimmscheiben macht 
19.Jun.23 19:54
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Bruce Cohen (NL)
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Bruce Cohen

Wem es gelingt, ein Transistorradio ganz ohne jeden Transistor zu erwerben, dem wird es wohl auch gelingen können, zwei Radios mit wunderschönen Abstimmscheiben zu erhaschen – von denen keines seine Abstimmscheibe noch hat…

Das ist dumm. Neben der guten Funktion liegt dem Radioliebhaber nämlich viel am Aussehen der Lieblinge.  Ich mache gerne Teile selber, sie können am Ende durchaus sichtbar neu gemacht sein, aber man will das Ganze zum Schluss doch gern ein wenig adrett haben.

Der Kleine ist ein Grundig aus dem Jahre 1959. Der Drehko hat schon eine Übersetzung. Der Aussenring der Drehkondensator-Achse trägt einen doppelten Zeiger. Etwas Geeignetes findet sich im Fundus, nach leichten Anpassungen zeigt der Zeiger die abgestimmte Frequenz korrekt an. Die Scheibe wird aus einem Kunststoffuntersetzer gemacht, den fähige Hände mit einer Stickerei füllen sollten. Das tut der Radiomann natürlich nicht: er tüftelt. Er bohrt, er klebt, er lötet – bis die Abstimmscheibe neu erstanden ist.

Er tut sich schwer mit dem Zentrieren, rund ist nicht ganz rund, und zum Schluss ist die Zierkappe ihrerseits auch klar neben dem Zentrum. – Nun, einfach nicht zu nahe rangehen mit der Nase, das empfiehlt der hiesige Fachmann.

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Ganz genauso beim Aristona. Auch hier ist die Scheibe eigentlich als Plexiglas-Untersetzer gedacht. Sie stimmt fast genau in ihren Massen. Zentrieren ist wieder nicht einfach, aber beim Fräsen der scharfen Linie auf der Abstimmscheibe, da zittern die Hände schon gewaltig. Beim Nachziehen der Kerbe mit dem weissen Edding-Stift gerät die Farbe überall hin, ob sie dort nun färben soll oder nicht. Auch hier gilt: Man gehe nicht zu nahe heran.

Wenn alles fertig ist, was geschieht dann? – Es stellt sich Freude ein. Beide Radios machen Musik, ganz prächtig Musik! Das Einstellen der Frequenz geht gut. Das Ablesen der Frequenz geht gut.

Und was meint das weit entfernte Auge? – Das weit entfernte Auge: es ist ganz und gar zufrieden.

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