|
Dieses Buch ergänzt die im Jahre 1982 erschienen Bände über die Entwicklung der deutschen Funk- (fremd)peil- und Funkhorchverfahren, der Funkstör- und der Funklenkverfahren, desgleichen den 1986 erschienenen Band über Funkmeß- (heute Radar-)Verfahren durch die Beschreibung der Funkführungsverfahren.
Dieser Band umfaßt die Zeit der Entwicklung der Funkführungs- und damit auch der Funknavigationsverfahren in der Periode ihrer größten Entfaltung. Besonderer Wert wurde auf die Darlegung der grundlegenden Gedanken und Ideen der einzelnen Verfahren gelegt. Diese waren zum größten Teil in Vergessenheit geraten, könnten aber in Verbindung mit der heutigen Technologie eine noch ungenutzte Fundgrube für künftige Entwicklungen bilden.
Es wird gezeigt, daß wir 1939 (abgesehen von den wenigen Flugzeugen der Ln. 100) eigentlich nur eine „Schönwetter-Luftwaffe“ hatten ohne ein Funknavigationssystem, das auch bei Schlechtwetter oder Nacht das präzise Auffinden weit entfernter Ziele ermöglicht hätte. Die besprochenen Führungsverfahren für Kampfflugzeuge (X-, Y-Verfahren etc.) konnten bei uns nach Lage der Dinge nicht die Bedeutung erreichen, wie die geschilderten Jägerführungsverfahren („Himmelbett-“, „zahme Sau“-, „wilde Sau“-, Y-Jagd-, EGON-Verfahren usf.), obwohl noch 1940 gesagt worden war: „Die deutsche Luftwaffe verteidigt sich nicht, sie greift an!“.
Das umfassende Werk ist in leicht verständlicher Form geschrieben und reich bebildert. Es bietet einem weiten Leserkreis, d. h. sowohl dem Fachmann in Industrie, Forschung und Lehre, als auch dem Historiker, dem ehemaligen Beteiligten und dem technisch interessierten Laien, eine Fülle bisher unbekannter Fakten. Ein ausführliches Literaturverzeichnis erleichtert den Zugang zu den benutzten Quellen. |
