Description |
Textauszug aus ooelfv.at (2005):
Das Historische Feuerwehrzeughaus ist in einem der markantesten Bauwerke des Augustiner Chorherrenstiftes St. Florian bei Linz untergebracht: im barocken früheren Stiftsmeierhof. Dieser Meierhof liegt an der Westseite des Stiftes. Er hat die Form eines doppelten Vierkanters. Seine Dimensionen sind gewaltig (Außenabmessung 84 x 71 m). Die beiden Innenhöfe sind je ungefähr 2500 m² groß. Das beherrschende Bauteil ist der eigentliche Wirtschaftstrakt, dessen Dach 19m aufragt. Im Erdgeschoß waren die großen Stallungen untergebracht, darüber befanden sich die Räumlichkeiten zur Lagerung der Futtervorräte und des Getreides.
Am 20. Mai 1984 wurde das Museum (1. Etappe) unter Vereinspräsident LFKDT LBD Karl Salcher eröffnet. Der weitere Ausbau des Museums erfolgt ab 1984 stufenweise. Mit der "Etappe 1985" sind nun zwei Drittel des Gesamtprojektes verwirklicht. Im Endausbau dürfte es sich um das größte Feuerwehrmuseum der Welt handeln. Die Ausstellungsfläche beträgt dann rund 2.500 Quadratmeter. Das Museumskonzept sieht die Darstellung der Entwicklung des Feuerwehrwesens sowohl als technische als auch als gesellschaftliche Einrichtung. Ferner werden historische Feuerwehrgeräte, der aktuelle Stand der Feuerwehrtechnik, des Katastropheneinsatzes, der Brandverhütung und der Feuerwehrindustrie gezeigt. Einige Ausstellungsplätze dokumentieren die Geschichte des O.ö. Feuerwehrverbandes und der O.ö. Landes-Feuerwehrschule, der ersten, die in Österreich gegründet wurde. Der erste Kustos des Museums war bis Ende 1993 der Konsulent für Denkmalpflege, August Schickelberger (1908 – 1993), der 45 Jahre Feuerwehrmann war. Glanzlichter des musealen Fundus sind u.a. die Holzkübelspritze des "bürgerlichen Stuck und Gloggen Giesser in Steyr", Bernhard Lissiak, aus dem Jahre 1795 und die "Gebirgsspritze Triumph", die die Fa. Rosenbauer im Jahre 1909 nach Milna, nahe Bled, ins ehemalige Kronland Krain geliefert hat. Ein besonderer Exponat ist auch der "Kleine Florian", eine Tragkraftspritze der Fa. Rosenbauer, die mit einem 5-PS-Puch-Doppelkolbenmotor ausgerüstet ist und 250 Liter Wasser pro Minute förderte. Das Bild zeigt eine Krückenspritze, wie sie während des Zweiten Weltkrieges vom "Luftschutz" vorgeschrieben wurde. Sie musste, zusammen mit Löschwasser und einem Kübel Sand am Dachboden parat gehalten werden, um bei Luftangriffen gegen Brandstäbe und Brandplättchen vorgehen zu können.
1811 schlug die Geburtsstunde der ersten österreichischen Feuerversicherungsanstalt. Sie war quasi ein "bayrisches Besatzungskind", denn in diesem Jahr gründete König Max I. Josef von Bayern eine Brandversicherungsanstalt. Weil damals das Innviertel und Teile des Hausruckviertels zu Bayern gehörten, wurde diese Einrichtung auch im Land ob der Enns wirksam. 1816 kamen die genannten Gebiete wieder an Österreich zurück, aber die Feuerversicherungsanstalt wurde beibehalten, aus der sich über die "Oberösterreichische Wechselseitige Landes-Brandschaden-Versicherungsanstalt" die "Oberösterreichische Wechselseitige Versicherungsanstalt", der führende Elementarversicherer unseres Landes, entwickelte. Ein großer Teil der Sammlung stammt von der Feuerwehrindustriefirma Rosenbauer. Die Exponate wurden von Techn.Rat Ing. Fritz Heiserer und seinen Vorfahren gesammelt und dem Museum als Leihgabe, als "Sammlung Rosenbauer" zur Verfügung gestellt. Das Museum wird Jahr für Jahr mit Sonderausstellungen aktualisiert und der Ausbau erfolgt kontinuierlich. Die Einrichtung eines Luftschutzkeller-Szenariums aus dem Zweiten Weltkrieg ist baulich vorbereitet. Geplant ist ferner eine Ausstellung, die die ersten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg zum Thema hat. |