Description |
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Bahnbetriebswerk Gelsenkirchen-Bismarck
Für den Abtransport von Kohle und die Versorgung der Zechen mit Grubenholz wurde 1876 durch die Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft eine zunächst ausschließlich dem Güterverkehr dienende Eisenbahnstrecke von Herne nach Gelsenkirchen-Schalke angelegt. Die Linie führte über das spätere Wanne-Eickel an der Zeche “Unser Fritz“ vorbei nach Gelsenkirchen-Bismarck, wo Anschlussverbindungen zu den zahlreichen Schächten der Zeche “Graf Bismarck“ bestanden. In Bismarck entstand ein großer Sammelbahnhof, der ab 1880 auch für den Personenverkehr genutzt wurde. Auf der südlichen Seite des Gleisfeldes war für die Dampflokunterhaltung eine kleine Lokomotivwerkstatt errichtet worden.
Der Bahnhof Bismarck entwickelte sich zu einem wichtigen Knotenpunkt. Deshalb beschloss die Reichsbahn Anfang der 1920er Jahre den Bau eines neuen Verschiebebahnhofs und eines Bahnbetriebswerks mit 16-ständigem Ringlokschuppen. 1928 konnte das Bahnbetriebswerk seiner Bestimmung übergeben werden.
Vor allem die großen Dampflokomotiven der Baureihen 44 und 50 prägten das Bild des Betriebswerks. Trotz zunehmender Elektrifizierung und dem Einsatz von Diesellokos ab Mitte der 1960er Jahre konnten sich die schweren Dreizylinderloks der Baureihe 44 noch bis 1977 in Bismarck halten. Als der Dampfbetrieb endgültig aufgegeben wurde, verlor das Betriebswerk zunehmend an Bedeutung. 1982 wurde es als selbständige Dienststelle aufgelöst und bis zur endgültigen Stilllegung im Jahr 1988 an das Betriebswerk Oberhausen-Osterfeld angegliedert.
Als eine der letzten fast vollständig erhaltenen Einrichtungen dieser Art im Ruhrgebiet konnte das Bahnbetriebswerk mit Ringlokschuppen, Drehscheibe und den verbliebenen Gleisanlagen vor dem Abriss bewahrt werden.
Wikipedia:
Betriebsanlagen
Die vor dem 16-ständigen Ringlokschuppen liegende Drehscheibe hat einen Durchmesser von 23 Metern. In Verlängerung der Lokstände vier und fünf des Lokschuppens ist die sogenannte 'Mittelhalle' angeordnet, in der sich die Achssenke und eine Krananlage befinden. Große Werkzeugmaschinen (Drehmaschinen Stangenbohrwerk, etc.) waren bis zur Schließung des Betriebswerks dort installiert. Weitere Räumlichkeiten in der Mittelhalle waren Aufenthaltsraum, Werkmeisterbüro, Elektrikerwerkstatt und ein Magazin.
Eine weitere 3-gleisige Halle diente ursprünglich der schweren Güterwagenausbesserung und besaß einen Anbau mit Werkmeisterbüro, Batterieraum, Wasserprüfer, Werkzeugprüfer, Werkzeugausgabe, Gießerei und Magazin. Seit Fertigstellung des Bw im Jahre 1926 ist in dieser Halle eine Krananlage mit 12,5 Tonnen Tragkraft installiert. In den 1960er Jahren wurden hier Lokomotiven der Baureihe V 60 gewartet. Um Drehgestell-, Achs- und Getriebetausch vornehmen zu können, wurde ein Gleis mit einem Hebestand ausgestattet. Dieser hatte eine Tragkraft von 4 × 25 Tonnen. Da die Höhe der Krananlage ein Herausheben von Motoren und Kühlanlagen aus den Großdieselloks nicht zuließ, wurde vor der Halle eine Krananlage aufgestellt, welche eine Tragkraft von 10 Tonnen besitzt und zwei Gleise überspannt. Dieser Kran ist eine Einheitsbauart, wie man sie bei der DB oft an Ladestraßen finden konnte und noch heute kann.
Die Fahrzeuge
Heute können hier reviertypische Fahrzeuge besichtigt werden. Neben Diesel- und Dampfspeicherlokomotiven und einigen Wagen sind hier zwei Schienenkrane von Krupp-Ardelt und DEMAG beheimatet. Die vorhandenen Kleindieselloks zeigen die Entwicklung dieser Traktion von den 1930er bis zu den 1950er Jahren. |