Capriccio 50 GW LM UKW
Telefunken Deutschland (TFK), (Gesellschaft für drahtlose Telegraphie Telefunken mbH
- Hersteller / Marke
- Telefunken Deutschland (TFK), (Gesellschaft für drahtlose Telegraphie Telefunken mbH
- Jahr
- 1950/1951
- Kategorie
- Rundfunkempfänger (Radio - oder Tuner nach WW2)
- Radiomuseum.org ID
- 4097
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- Anzahl Röhren
- 4
- Anzahl Transistoren
- Halbleiter
- NEWI-2410/530 Tr.Gl.=Metal-rectif.
- Hauptprinzip
- Superhet allgemein; ZF/IF 473/20700 kHz
- Anzahl Kreise
- 6 Kreis(e) AM 3 Kreis(e) FM
- Wellenbereiche
- Langwelle, Mittelwelle und UKW (FM).
- Betriebsart / Volt
- Allstromgerät / 110-117; 220 Volt
- Lautsprecher
- Dynamischer LS, keine Erregerspule (permanentdynamisch) / Ø 17.5 cm = 6.9 inch
- Material
- Bakelit (Pressstoff)
- von Radiomuseum.org
- Modell: Capriccio 50 GW [LM UKW] - Telefunken Deutschland TFK,
- Form
- Tischgerät-gross, - Querformat (breiter als hoch oder quadratisch).
- Abmessungen (BHT)
- 396 x 272 x 197 mm / 15.6 x 10.7 x 7.8 inch
- Bemerkung
- L-Abstimmung. Statt Trockengleichrichter auch UY11 möglich.
- Nettogewicht
- 4.8 kg / 10 lb 9.2 oz (10.573 lb)
- Originalpreis
- 250.00 DM
- Datenherkunft
- Kat.d. Rundf.Gr.Handel 1950/51 / Radiokatalog Band 1, Ernst Erb
- Schaltungsnachweis
- Lange-Nowisch
- Literaturnachweis
- Funkschau (5016)
- Literatur/Schema (1)
- -- Original-techn. papers.
- Weitere Modelle
-
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Sammlungen
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Forumsbeiträge zum Modell: Telefunken: Capriccio 50 GW
Threads: 1 | Posts: 4
Als mir vor einigen Monaten ein Bekannter einen Cappricio 50 vorbeibrachte ("Du sammelst doch noch, oder?") habe ich das Gerät erstmal in die Ecke gestellt, zumal ich schon einen dieser Sorte stehen habe. Fast hätte ich den Entschluß gefaßt, das Radio bei ebay zu verkaufen, aber die Nachfrage "Hast Du das Ding zum Laufen gebracht?" brachte mich dazu, den Capriccio dann doch näher unter die Lupe zu nehmen.
Erste Überraschung: Es handelte sich nicht um die gleiche Ausführung wie der alte (MW, 3x KW), sondern um die mit MW, LW und UKW.
Zweite Überraschung: Alle Röhren haben Top-Meßwerte, auch die UM11 hat noch mindestens 80% Leuchtkraft. Eigentlich sehr ungewöhnlich, denn es handelt sich vermutlich noch um die Erstbestückung. Viel gelaufen hat das Radio offensichtlich nicht.
Dritte Überrschung: Nach Studium des Schaltplans habe ich mich erstmal am Kopf gekratzt und brauchte eine Weile, um das UKW-Empfangsteil zu verstehen. Es stand zwar auf dem hochgeladenen Schaltbild drauf "UKW-Pendler", aber das Triodenteil der UCH11 ist bei UKW als Oszillator geschaltet und das Hexodensystem arbeitet als multiplikativer Mischer. Aber wo bleibt die ZF? Nach Analyse der zahlreichen Schaltkontakte wurde klar, daß die Pentode der UBF11 als ZF-Pendelaudion fungiert. Da ich die Bandfilter nicht öffnen wollte, blieb die Frequenz der ZF zunächst unklar.
Vorsichtige Inbetriebnahme ergab starkes Brummen und völlig falsche Spannungswerte, weshalb das Gerät sofort wieder außer Betrieb genommen wurde. Alle Elkos hatten Kapazitätsverlust, aber dennoch zum Teil hohe Leckströme. Fast alle Papier-/Teerkondensatoren waren marode, weshalb sie wie üblich getauscht wurden.
Das Wunder geschah: Ohne weitere Abgleichmaßnahmen war nach Reinigen der Wellenschalterkontakte exzellenter Empfang auf allen Wellenbereichen zu erzielen. Besonders auf UKW überraschte die Empfindlichkeit, es kommen am UKW-Ringdipol in Dachrinnenhöhe eine Menge Sender, die Skala stimmt sogar relativ genau.
Nun zu meinen eigentlichen Fragen: Um auf die ZF zu kommen, habe ich die Oszillatorfrequenz gemessen, die ZF liegt offensichtlich nicht wie erwartet bei 10,7 MHz, sondern bei 27 MHz. Das Suchen in unseren bei RMorg liegenden Unterlagen förderte nur einen weiteren Schaltplan als Anlage zutage, der zu einem Beitrag des Kollegen Knoll zur UKW-Rundfunk-Entwicklung gehört. Hier ist der Vermerk "Das Radio-Magazin Nr. 12, 1950" zu finden.
Hat jemand dieses Heft und kann einen Scan dieses Artikels beitragen, denn ich vermute, daß hier einiges über die Schaltungstechnik steht.
Gibt es weitere deutsche Radios mit ZF-Pendler im UKW-Teil? Diese Schaltungsvariante war mir nämlich bis dato noch nicht untergekommen.
Es erweist sich, daß man auch vermeintlich unscheinbare und wenig spektakuläre Radiogeräte doch näher unter die Lupe nehmen sollte, denn eigentlich wollte ich mich mit dem Capriccio wegen der bei Telefunken zahlreichen Varianten mit der gleichen Röhrenbestückung garnicht weiter beschäftigen...
M.S.
Martin Steyer, 09.Nov.12