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Hits: 2503 Replies: 5
1110 (1110)
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Gerd Junginger
11.Nov.07 |
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Hallo liebe Röhrensammler, über den Tipp eines Bekannten möchte ich eine interessante Entdeckung bei der Philips 1110 zur Diskussion stellen. Es handelt sich dabei um einen weiteren Anschluss der Röhre, zu dem ich bislang keine Informationen gefunden habe. Zu erkennen ist diese Besonderheit an einem kleinen Drahtstück, daß am Sockelrand heraustritt. (Leider ist das auf dem Foto nur schwer zu erkennen) Ich habe aber nun eine 1110 geopfert und das Ergebnis ist im Bild zu erkennen. Es gibt tatsächlich einen extra Draht, der theoretisch als Anode arbeiten könnte. Ich habe auch im Betrieb eine Gleichspannung gemessen. Hat hierzu jemand eine Idee, zu welchem Zweck das System so aufgebaut wurde ? Herzliche Sammlergrüße
Gerd Junginger Attachments
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Jacob Roschy
11.Nov.07 |
2
Hallo Herr Junginger, die gleiche Anordnung fand ich auch bei der 367. Ich habe dafür nur eine Erklärung: an diesem Haken oberhalb der Elektroden befand sich das Gettermaterial. Da die Röhre gasgefüllt ist und hohe Ströme erlaubt, lässt man zwischen dieser Getter- "Anode" und Katode (vermute ich jedenfalls) einen hohen Strom fließen, der das Gettermaterial zum Verdampfen bringt. Nach Abschluss der Getterung wird der Anschluss dieser Getter-Anode nicht mehr benötigt und am Sockelaustritt abgezwickt. M. f. G. J. R. |
Gerd Junginger
12.Nov.07 |
3
Hallo Herr Roschy, vielen Dank für Ihren Tipp. Das dürfte auch die einzige Erklärung dafür sein. Da es sich hier um eine Hilfskonstruktion handelt, wurde wohl auf eine Beschreibung in den Datenblättern verzichtet. Diese Konstruktion ist ausserdem bei weiteren Röhren dieser Bauart zu finden. Herzliche Grüße Gerd Junginger |
Jacob Roschy
14.Nov.07 |
4
Hallo Herr Junginger,
schön wäre, wenn man noch original Herstellerdokumente zu unseren Vermutungen finden würde, vielleicht fällt jemand einmal sowas in die Hände. Was mich aber hier stutzig macht, ist die Konstruktion bzw. Version der Röhre 1110. So, wie hier, nennen auch meine Unterlagen: Einweg- Gleichrichterröhre, gasgefüllt. Im Gegensatz dazu sieht aber das System in Ihren Bildern ganz nach einer Zweiweggleichrichterröhre aus, wie man an den beiden Graphit- Anodenknüppeln und dem Trennblech dazwischen erkennen kann. Ebenso sieht man auf den Bildern insgesamt sowohl Röhren mit 3 wie auch mit 4 Stiften. Was gilt nun eigentlich ? Gibt es denn 2 Version der 1110 ? Oder wurde für diese Röhre ein Zweiweggleichrichter- System verwendet, dessen beide Anoden parallel geschaltet sind, wie man es ja bei Vacuum- Gleichrichterröhren gelegentlich auch findet ?
M. f. G. J. R. |
Gerd Junginger
15.Nov.07 |
5
Hallo Herr Roschy, ich habe mehrere dieser Röhren und die haben alle zwei Anoden. Ich habe noch keine als Einweggleichrichtertyp gesehen. Ich habe einen Gleichrichterkatalog von Philips aus dem Jahr 1929 mit Beschreibung von Röhren und Geräten. Dort ist die 1110 noch nicht aufgeführt. Die 1010 dagegen ist erwähnt. Die 1110 muss also spätereren Datums sein. Die 1110 ist etwas stärker im Strom und dürfte die Nachfolger- bzw. Ersatzöhre der 1010 sein. Die 1010 wird in diesem Katalog mit dem Betrieb von 2 x 85 Volt bzw. 1 x 160 Volt Wechselspannung angegeben. Vieleicht ist das der Hinweis auf die Einweggleichrichtung ? Mit einer höheren Spannung wurden mehr Zellen bei einem niedrigen Strom geladen (laut Datenblatt max. 60 Zellen bei 0,1 A) Sammlergrüße Gerd Junginger |
Jacob Roschy
16.Nov.07 |
6
Hallo Herr Junginger, wir wissen jetzt zwar noch nichts über die Details und Gründe, aber wir müssen von der Existenz zweier Versionen der 1110 ausgehen, einer als Zweiweggleichrichterröhre, die vermutlich häufiger erhältlich war, sowie einer wohl selteneren Einweg-Version, die dafür scheinbar ausschließlich in der Literatur erwähnt wird. Da dieser Thread von der Zweiweg- Version handelt, habe ich noch eine neue Seite für die Einweg-Version angelegt. Hoffen wir, dass noch mehr Information hierzu gefunden wird. M. f. G. J. R. |
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