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Hits: 3710 Replies: 5
LMT 3036: Seltsame Röhre!
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Trev Levick
03.Jul.05 |
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Hallo Röhren und Radiofreunde, ich habe diese Röhre schon sehr lange in meiner Sammlung, weiss aber so gut wie nichts über diese merkwürdig aussehenden Röhre! Beschreibung: Sieht aus wie eine sehr alte Triode. Der 'Gitteranschluss' hat ein Anfang und ein Ende die als Anschlussdrähte nach aussen geführt sind - offensichtlich eine Spule. Umständlich angebrachtes Getter - an der Seite in der Glaswand. T-Förmiger Glaskolben, Oktalsockel. Aufdruck: LMT, TYPE 3036 D.I, BREVETE SGDG, FABRIQUE EN FRANCE. Meine Einschätzung: Es ist *keine* alte Triode da es ein Oktalsockel hat. LMT ist eine bekannte Französische Firma: Le Matériel Téléphonique. - Staatliche Firma? Ich würde mich sehr freuen wenn jemand mir was zu dieser Röhre sagen könnte. Ausser die obigen Angaben habe ich keine weiteren Informationen. Werde diese Röhre dann mit den Angaben im RM eintragen - oder hat noch jemand mehr Daten? Gruss TreLe. Attachments
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Hans-Thomas Schmidt
03.Jul.05 |
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Hallo Herr Levick, (Der letze Satz war so nicht richtig. Die LS180 diente zur Impulsverstärkung im Würzburg-Gerät. |
Georg Schön
03.Jul.05 |
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Hallo Hr. Schmidt, etwas aus dieser "Verwandtschaft" (Bremsfeldschwingungen) muß es sein. Die sehr kräftige "Gitter"spirale zeigt jedenfalls, daß sie eine hohe Verlustleistung aufnehmen mußte. Entweder wurde sie auf recht hohem positivem Potential betrieben, oder es wurde ein recht hoher Strom durch die "Spule" geschickt. Gegen reinen Barkhausen-Kurz bzw. Gill-Morell -Betrieb spricht, daß die Gitterspirale nicht kurzgeschlossen ist. Ich könnte mir vorstellen, daß hier der Wechselstrom aus der Lecherleitung bewußt durch die Gitterspirale fließen soll, wodurch zusätzlich zum Bremsfeldeffekt noch Magnetfeldsteuerung käme. Wann, schätzen Sie, wurde diese Röhre gebaut? Grüße Georg Schön |
Hans-Thomas Schmidt
03.Jul.05 |
4
Hallo Herr Schön, ich würde die Röhre auf etwa 1940-42 datieren. Leider habe ich dazu keine Daten, aber ich habe ähnliche schon in der Fachliteratur gesehen. Die beiden Lecherleitung sind an einem Ende des Gitters und an der "Anode" angeschlossen. Die Windungen des Gitters sind durch den Haltedraht kurzgeschlossen. Eine Einwirkung eines Magnetfeldes wie bei einer Habann-Röhre oder einem Nullschlitzmagnetron halte ich eher für unwahrscheinlich, weil die Kolbenform ungünstig ist. Die Polschuhe hätten dann einen unnötig grossen Abstand, was den Aufwand zur Magnetfelderzeugung bedeutend erhöht. Die HF-Auskopplung müsste dann auch anders aussehen. Gruß, H.-T. Schmidt |
Trev Levick
03.Jul.05 |
5
Das nenne ich ausführliche Informationen! Ich wusste, bis Heute, garnicht dass es sowas wie 'Bremsfeldröhren' gibt :o) Hier habe ich auch genügend Stichworte zum Weiterstudium erhalten. Ich lade die Bilder zur Röhre sobald sie angelegt ist. Danke Herr Schmidt, Herr Schön. Gruss Trevor |
Trev Levick
08.Jul.05 |
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Herr Schmidt hatte mir auf dem E-Mail Weg noch zusätzliche interessante Infos gesendet: > Die Bremsfeldröhren wurden übrigens von den ersten > Scheibenröhren abgelöst, die wesentlich leistungsfähiger > waren und auch höhere Frequenzen erlaubten. > Die Entwicklung bei Telefunken wurde zu Kriegsende > abrupt beendet. Diese Röhren wurden aber von den Russen, > mit veränderten Werkstoffen, bis in unsere Zeit weitergefertigt. > > Gruß, H.-T. Schmidt Ich hoffe es ist in Ihrem Sinne sie hier anzuhängen. Gruss TreLe |
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