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Bestimmung Plancksches Wirkungsquantum
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Dieter Stotz
22.Feb.24 |
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EinleitungMit einer Vakuum-Fotozelle lassen sich natürlich auch wissenschaftliche Versuche durchführen. Einer davon beschreibt die Bestimmung des Planckschen Wirkungsquantums, einer Naturkonstante. PrinzipEine Fotozelle wird mit Licht einer bestimmten Frequenz beschossen. Das speziell dafür konzipierte Kathodenmaterial (hier Cäsium-Antimon) löst dabei Elektronen ab, die dann in den Raum zwischen Kathode und Anode treten. Einige treffen auch auf die Anode und dadurch ist ein messbarer Fotostrom vorhanden. Ist die Beschleunigungsspannung zwischen Anode (+) und Kathode (-) hinreichend groß, tritt der Zustand der Sättigung ein, d. h. der Fotostrom ist praktisch nicht mehr vom Wert dieser Spannung abhängig, sondern nur noch von der Lichtintensität und von der spektralen Zusammensetzung des Lichts. Wenn jetzt die Gegenspannung so groß gemacht wird, dass kein Fotostrom mehr zu messen ist, dann genügt die Energie der Lichtquanten nicht mehr, um die Austrittsarbeit der Kathode WK aufzubringen und selbst die maximale kinetischen Energie der Elektronen wird auf null gedrückt (Ekinmax wird 0). Im Gegensatz zur vorher gemachten Erklärung für den regulären Betrieb bei Sättigung ist diese Gegenspannung unabhängig von der Intensität des Lichts, sondern nur noch von dessen Frequenz bzw. der Wellenlänge. Diese Spannung U0 misst man jedoch nicht, denn in Wirklichkeit muss von dieser Spannung die sog. Kontaktspannung subtrahiert werden, damit sich die nach außen messbare Spannung ergibt: Man kann die Spannung auch als Produkt mit e abtragen, was lediglich eine Konstantenmultiplikation bedeutet. Das Planck'sche Wirkungsquantum ergibt sich dann aus der Geradengleichung, wenn man für zwei verschiedene Frequenzen die Spannungen gemessen hat. Aber der Ordinaten-Abschnitt stellt nicht die Austrittsarbeit der Kathode dar, sondern diejenige der Anode. Leider sieht man sehr häufig Versuchsbeschreibungen und Erklärungen, in denen das mit der Kontaktspannung fehlt und vermeintlich die Kathoden-Austrittsarbeit bestimmt werden kann. DurchführungDer Versuchsaufbau ist relativ einfach. Etwas kritisch ist der Strommesser, denn für Licht aus handelsüblichen Laserquellen entstehen nur Fotoströme im Nanoampere-Bereich. Normale Multimeter gehen bei Strommessung häufig nur bis herab zu 2 mA oder 200 µA, wir benötigen jedoch einen Messbereich bei etwa 2 µA. Die Strombereiche sind meist ausgelegt auf möglichst kleine Shunt-Widerstände. Man kann das umgehen, indem man den empfindlichsten Spannungsmessbereich nutzt und dafür einen künstlichen Shunt von beispielsweise 100 kOhm extern zuschaltet. Bei einem Messbereich von 200 mV kommt man dann auf einen Strombereich von 2 µA. Es standen nur zwei Laser zur Verfügung, einer mit blauem Licht und einer mit rotem. Letzterer musste zur Aufnahme des Fotos mit Außenlicht betrieben werden (im Gegensatz zur Aufnahme des Messwertes, da bedurfte es einer kompletten Verdunkelung).
Wie man sieht: Das grüne Licht des Lasers war zwar viel intensiver, die Gegenspannung fällt jedoch geringer aus (eben weil die Lichtquanten energieärmer sind). Die Fotos zeigen die einzelnen Versuchsschritte. Ein Auszug aus dem Excel-Sheet zeigt die Auswertung, auch wie man auf das Plancksche Wirkungsquantum kommt sowie die Anoden-Austrittsarbeit. (Sie erscheint auf der Grafik nicht als Ordinatenabschnitt, sondern indirekt als Abszissenabschnitt, die Umrechung ist jedoch einfach über die Steigung, also das errechnete h, möglich.) Ob sich bei der Auswertung eine ideale Gerade ergibt und noch dazu der zu bestimmende Wert für h, hängt von der Genauigkeit der Messung ab und eben auch von der Sorgfalt der Durchführung. D. Stotz |
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