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Hits: 4965 Replies: 5
'Crozé' unbekannter Urdox?
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Sigurd Hauschild
31.Dec.10 |
1
Unter einigen für meine Sammlung erworbenen Röhren befand sich dieses Exemplar.
Das Teil hat einen Novalsockel. Der eine "Glühfaden" ist mit Pin 1 u. 9 verbunden, der zweite mit Pin 4 u. 6. Vielleicht kann mir einer der Röhrenexperten bei der Identifizierung helfen. Ich wünsche allen Sammlerfreunden ein erfolgreiches 2011! Sigurd Hauschild
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Jacob Roschy
01.Jan.11 |
2
Hallo Herr Hauschild, besondere Details über diese Röhre kann ich Ihnen auch nicht bieten, dafür aber mit einer Information, womit Sie vielleicht nicht gerechnet haben: dies ist kein Urdox ! Eine Urdox- Röhre sieht so aus: U2020. Im Innern der Röhre befindet kein "Glühfaden", dafür aber der eigentliche Urdox, also der Uran-Dioxyd- Widerstand, sh. auch % Nach aller Wahrscheinlichkeit ist Ihre Röhre ein reiner Eisenwasserstoff-Widerstand, gelegentlich auch FeH-Widerstand genannt. FeH ist als Begriff eigentlich falsch, da es eine chemische Formel suggeriert, tatsächlich ist es aber nur ein Eisendraht in einer Wasserstoff-Atmosphäre. Es gibt auch Röhren als Kombinationen aus Eisenwasserstoff- und Urdox- Widerstand, z. B. die EUXX
Sammlergrüße,
und ein positives, gesundes neues Jahr 2011 für Alle,
Jacob Roschÿ
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Sigurd Hauschild
01.Jan.11 |
3
Hallo Herr Roschy, zuerst mal vielen Dank für die schnelle und kompetente Antwort! Die Unterschiede zwischen beiden Heißleitern waren mir eigentlich in groben Zügen bekannt, aber in der Eile hatte ich nicht überlegt und den gängigeren Begriff Urdox verwendet. In meiner Sammlung befinden sich mehrere Osram- Röhren mit Aufdruck "Urdox". Diese haben undurchsichtige Mattglaskolben und Bajonettanschluß. Einige Eisen-Wasserstoff-Widerstände der gleichen Firma habe ich auch, allerdings mit E27-Glühlampengewinde. Deshalb war mir ein solches Teil mit Novalsockel völlig neu. Wegen des französisch klingenden Aufdrucks vermute ich als Herkunftsland Frankreich oder Belgien. Vielleicht findet sich noch ein Kenner. Der Feiertag gibt Zeit, sich mit dem Hobby zu beschäftigen und jetzt habe ich noch ein weiteres nicht identifiziertes Stück gefunden: Der Anschluß ist ein E14-Glühlampengewinde. Die beiden ineinander steckenden Maschengitter haben keine leitende Verbindung. Sollte das eine Glimmlampe oder evtl. ein Überspannungsableiter sein? Was mag die Kriegsmarine damit veranstaltet haben? Ohne Vorwiderstand (welchen?) möchte ich das Ding auch nicht in meiner Nachttischlampe testen, um es nicht zu zerstören. Beste Grüße Sigurd Hauschild |
Wolfgang Holtmann
01.Jan.11 |
4
Hallo Herr Hauschild. Ich kenne den Type auch nicht, kann aber einen Weg aufzeigen, wo mit einfachen Mitteln die Daten des Teiles zu ermitteln sind.
Wir brauchen dazu eine Gleich- oder Wechselstromquelle, welche sich von 0 Volt bis etwa 30 V regulieren lässt. Weiterhin wird ein Spannungs- und Strommesser so geschaltet wie unten angegeben.
Zunächst ist die Spannungseinstellung noch 0 Volt. Dann erhöhen wir vorsichtig die Spannung und beobachten im Halbdunkel den Faden. Wir stellen fest, dass sobald dieser dunkelrot zu glühen beginnt, der Stromverlauf sich verflacht. Punkt 1 ist erreicht.
Eine weitere Spannungserhöhung lässt zwar den Faden rot leuchten, aber der angezeigte Strom steigt nur noch kaum an. Punkt 2.
Dreht man behutsam weiter auf, wird die Farbe gelbrot! Dabei zeigt eine starker Anstieg des Stromes, dass wir den Regelbereich des Teiles verlassen. Hier sollte man die Messungen abbrechen! Punkt 3.
Man sollte den Verlauf auf Kästchenpapier festhalten, wie es die Fa. OSRAM vorschlägt. Aufpassen: die angegebenen Werte sind normiert in %!
Es kann sein, dass Punkt 1 sich schon bei 10 Volt (oder weniger) einstellt, wegen der relativ kurzen Fadenlänge.
Teilen Sie uns bitte die Ergebnisse Iher Messungen mit.
MfG
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Wolfgang Holtmann
01.Jan.11 |
5
Wenn dem so ist, kann man entweder jeden "Glühfaden" einzeln vermessen, oder beide in Reihe oder Das macht Ihren E-W- Widerstand um so flexibler......
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Sigurd Hauschild
01.Jan.11 |
6
Hallo Herr Holtmann, vielen Dank für Ihre ausführliche Anleitung! Zwischen Pin 1 u. 9 hatte ich bei etwa 20 V den von Ihnen geschilderten Anstieg des Stroms von 60 auf 140mA. Bis 30 V glühte der Faden heller, aber ein weiterer Stromanstieg war nicht meßbar. Eine höhere Spannung gibt mein Voltcraft Meßplatz nicht her, so daß ich den Endpunkt des Regelbereichs nicht feststellen konnte. Der zweite Faden zwischen Pin 4 u. 6 zeigte erst bei ca. 25 V den Anstieg, hat also einen anderen Regelbereich - Endpunkt war dann natürlich auch nicht erreichbar. Morgen werde ich mal ein "höhervoltiges" Stromversorgungsgerät aus dem Sammlungsregal holen und der Sache weiter auf den Grund gehen. Bericht folgt dann! Freundl. Grüße Sigurd Hauschild
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