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Hits: 2670 Replies: 11
Oszillator mit A441N
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Ralf Keil
04.May.20 |
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Ich habe gestern meinen dritten und letzten Eigenbau-Super fertiggestellt. Es ist ein 9-Röhren-Gerät mit HF-Vorstufe und Gegentakt-Endstufe. Ich werde ihn hier im Forum noch vorstellen. Er funktioniert, aber: Obwohl ich hier eine Standardschaltung mit dieser Raumladegitter-Röhre (Bigrille) A441N verwendet habe schwingt der OSC nur von etwa 1000KHz bis etwa 1440 kHz. Was mich wundert ist das sich der Frequenzbereich mit einer Spule L 25 Windungen und C=450pF nur um 450kHz verändert werden kann. Die Rückkoppelspule Lp im Primärkreis des Eingangsfilters hat übrigens 50 Windungen. Ist das normal bei diesen Röhren ? Oft haben Schaltungen mit den Bigrilles auch eine Spulenumschaltung Petit / Grand Ondes. Was ist damit gemeint ? LW / MW oder ist hier MW aufgeteilt da der OSC so wenig Bereich hat ? Eine Verdrahtungsfehler kann es nicht sein da die Wiedergabe und Empfangsleistung sehr gut ist. Die Betriebsspannung ist 40-50V. Im Schaltplanausschnitt sind alles RG-Röhren eingezeichnet, eine Bestückung mit 9-RG-Röhren soll noch versucht werden( Ub dann 15-20V). Derzeit ist er bis auf die A441N mit RE074/084 bestückt, bei Ub 50 und 100V. Hier der Schaltungsausschnitt, den Neutro - C zwischen den Gittern habe ich nicht eingebaut. |
Ralf Keil
04.May.20 |
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Das gleiche gilt auch für für die R43M ,eine Röhre ähnlich der A441N . Da es nur knapp 450kHz Bandbreite über dem Drehkondensator sind hat man auch den Eindruck das die Abstimmung nicht sonderlich trennscharf ist da die Frequenzänderung pro Feintriebumdrehung sehr gering ist. Es sollten ja bestenfalls etwa um die 1000kHz Änderung sein. Kann es ggf. auch damit zu tun haben das das Raumladegitter einen relativ hohen Strom ziehen Was ich noch versuchen werde ist den Fußpunkt des Oszillatorkreises von +Heizung auf -Heizung zu legen. Ich habe dazu einmal die verfügbaren Schaltpläne (es sind nur einige wenige) von Bigrille und Supern mit z.B. RE074d durchgesehen mitunter gibt es da im Fußpunktpotential Unterschiede. Der Schaltungsteil OSC meines Supers ist ja eigentlich für RE073d oder RE074d vorgesehen. Und A441N und R43M sind mit diesen Röhren nicht unbedingt zu vergleichen. Ich werde in der nächsten Zeit mal versuchen. |
Ralf Keil
05.May.20 |
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Mein leider nun vorerst letzter Urlaubstag brachte die Lösung: 1. Oszillatorkreis auf Heizung minus gelegt. 2. Oszillatorspule auf 50 Windungen erhöht. Optimal wären ggf. 35-40 Windungen, ich habe aber keine Steckspulen in dieser Größe. Da ich in den nächsten Tagen aber 8 Spulen aus dem Kosmos Radiobaukasten bekomme, die passen hinein, habe ich hier noch mehr Experimentier -Möglichkeiten. Fazit: Trennschärfe deutlich verbessert und der OSC schwingt mit der Kombi 50 Wdg. und 450pF von etwa 700kHz bis knapp 1400kHz, also schon im größten Teil des MW-Bandes. Der Versuch mit Raumladegitter-Röhren, es stehen die Typen DM300_alt, U409d, RE073d und RE074d zur Verfügung, steht noch aus. Bei Raumladegitterröhren zeigen die OSC-Schaltungen , im Gegensatz zu denen mit A441N, stets den Fußpunkt auf Heizung plus. R.K.
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Wolfgang Holtmann
05.May.20 |
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Lieber Ralf, Verbinde die Anode der A441N direkt mit der Rückkopplungsspule und danach mit dem 1. ZF-Kreis! Also eine andere Reihenfolge. Sollten nämlich die parasitären Kapazitäten im 1. ZF-Kreis zu hoch gegenüber Masse sein, kann sich das nachteilig auf das Schwingverhalten auswirken... MfG |
Ralf Keil
05.May.20 |
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Hallo Wolfgang, das ist eine gute Idee, werde ich probieren, danke. Auch hier findet sich keine einheitliche Linie in den Schaltungen, mal so mal so.
LG Ralf |
Steffen Thies
05.May.20 |
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Das ist hier in der Mitte des Threads erklärt. Beide Gitter müssen mit Heizung - verbunden werden. Betriebsspannung 40 V sollte passen. Ansonsten: Petites Ondes = Mittelwelle, Grandes Ondes = Langwelle. Im übrigen ging Mittelwelle früher noch nicht so weit rauf, bei diesem Radio-LL steht es dabei: 450...1300 kHz. Unter Berücksichtigung von ZF liegen Sie da doch schon ganz gut. Falls ein Moderator mitliest: Beim LL sind P.O. und G.O. vertauscht. Grüße, Steffen Thies |
Ralf Keil
06.May.20 |
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Hallo Herr Thies, ja, im Grunde reicht das Band. Es ist ohnehin nur Heimmodulator vorgesehen, obwohl ich auch noch mit Rahmen einen nächtlichen Empfangsversuch machen werde. Da mit Heimsender alles sehr moderat eingestellt werden muss ( HF-Vorstufe und Eingangsabstimmung Mischröhre nicht auf Maximum, ZF-Verstärkung fast Minimum ) gibt es für Fernempfang noch Reserven. Wolfgangs Tread ist übrigens Spitze, hier ist es sehr gut erklärt. Will man etwas über Raumladegitterröhren oder den Radiomann wissen so ist er der ideale Ansprechpartner. Auch für die Probe des Supers mit RG-Röhren hat er mir Tips gegeben. Dazu später mehr in einem anderen Beitrag. Erst einmal werde ich in der nächsten Zeit den Spulentausch-Vorschlag von Wolfgang realisieren.
Grüße R.K.
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Ralf Keil
11.May.20 |
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Mit einer Ua von ca. 54V, ich habe 6 neue 9V-Blöcke eingesetzt, funktioniert nun alles einwandfrei. Der Oszillator arbeitet besser, ca. 700-1400kHz und auch der 2. Detektor ist nun verzerrungsärmer. Da die Versorgung der Gegentakt-Endstufe auch schon auf knapp 90V gesunken war kamen noch 12 neue 9V Blöcke hinein ( 108V ) . Das Gerät ist jetzt richtig gut und empfindlich, ZF-Verstärkung ist Minimum, Vorkreise sind nicht auf Maximum bei einer Sendefrequenz 1224 kHz. Dem Versuch mit Rahmen steht nun nichts mehr im Wege. Der Versuch mit Tausch der Reihenfolge Rückkopplungswicklung und Eingangsfilter steht noch aus. Ich werde berichten.
R.K.
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Wolfgang Holtmann
11.May.20 |
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Schön Ralf, dass Du weiter gekommen bist. Ich weiß, Du bist berufstätig und kannst nur zeitweise am Projekt „arbeiten“. Bei mir als Rentner ist das ganz anders: Vor vielen Jahren habe ich einen experimentellen Aufbau erstellt, mit dem Ziel, die Feinheiten der „Radiomodulateuer Bigrille Schaltung“ zu ergründen. Die nachfolgenden ZF-Stufen wurde allerdings mit modernen Novalröhren gemacht. Vor ein paar Tagen habe ich diese wieder in Betrieb gesetzt und funktioniert ohne Probleme! Vielleicht kann das irgendwie helfen..... Zunächst ist sicher zu stellen, dass das heizfadennahe Gitter (g1) auch wirklich mit dem Oszillatorkreis verbunden ist. Das ist die Buchse der Fassung (bzw. Adapter) die herausragt! Wird schonmal verwechselt... Versuchsweise wurde der kalte Punkt von La an Heizung + gelegt, was eine Verschlechterung der Empfangsempfindlichkeit ergab. Ebenso geht der Empfang zurück, wenn vor g2 ein RC-Glied eingefügt wird. Mit einem Drehko von 25... 500pF (plus der Verdrahtungskapazität) und den ausgemessenen Induktivitäten, schwingt der Oszillator sicher im Bereich von 550...1600 kHz. Eine Absenkung der Amplitude ist gegeben, sobald der Eingangskreis in Resonanz mit der Oszillatorfrequenz ist. Das kommt durch die kapazitive Verkopplung von g1 zu g2. Energieentzug, Grid-Dipper Effekt! Obige Ausführungen sind mit der Philips A441N bei Ua 45V (max. 50V) gemacht. Ist auch für die Valvo U409D gültig die selbst bei Ua 35V noch gut arbeitet! MfG |
Ralf Keil
11.May.20 |
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Hallo Wolfgang, freut mich das Du das Teil noch hast ! Und nein, die Gitter sind nicht falsch angeschlossen. Das kann, wenn man deine Threads vorher liest, nicht passieren ! Wenn Du noch etwas experimentieren möchtest würde mich interessieren ob das mit DM300_alt, U409D und RE074d auch bei Ua 15-18 Volt funktioniert. Der Super ist ja nur durch den Radiomann und Deine Superhet-Versuche entstanden, derzeit aber mit "normalen" Röhren bestückt. Nun soll er auch noch mit "Radiomann-Spannungen" und Raumladegitter-Vollbestückung getestet werden. Dazu habe ich einen Spannungswähler eingebaut der auch gleich den OSC-Fußpunkt von Heizung- für Bigrille und Heizung+ für RG-Röhren umschalten kann. Wenn der OSC mit dieser Spannung funktioniert kann das Experiment weitergehen. Dann lohnt es sich auch einen Bigrille auf B4 Adapter zu bauen. Als Reminiszenz an den Radiomann sind schon mal die richtigen OSC-Spulen drin, ich habe sie als relativ preiswertes Konvolut erwerben können. Die Spulen sind auf Schwenkern montiert und derzeit etwa 12-15mm entfernt. Zuvor musste an beiden Spulen sichere Kontaktgabe hergestellt werden, die primitive Befestigung der Drähte mit Hohlnieten hat fast immer Probleme ! |
Wolfgang Holtmann
12.May.20 |
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Zur gewünschten Mischschaltung mit Uraltröhren und einer Betriebsspannung unter 20V, da kann ich nur auf ein Experiment von früher zurückgreifen. Der Brite E.W.B. Gill hatte schon Mitte der 20er Jahre entdeckt, dass Doppelgitterröhren mit einem thorierten Heizfaden eine „fallende Kennlinie“ in einer bestimmten Einstellung aufweisen. Näheres wird hier erklärt. So eine Röhre, wie die RE074d, hat Ralf zur Verfügung. Eventuell können auch Vorläufertypen -mit den gleichen Emissionseigenschaften- funktionieren... Auffallend ist die Tatsache, dass nur eine Oszillatorspule gebraucht wird! Deren Induktivität, sowie die Anfangs- und Endkapazität des Oszillatordrehkos bestimmt den Frequenzbereich! Die RADIOMANN Spulen haben entweder 40 Wdg. (~ 130µH), oder 60 Wdg. (~ 300µH). Mit dem schon vorhandenen Drehko lässt sich damit leider nicht der gesamte MW-Bereich erfassen. Es fehlt unten oder oben ein gewisses Stück... Schlage vor, auch mit anderen Spulen zu experimentieren. Weiterhin ist darauf zu achten, dass keine Schwinglöcher auftreten. Dazu muss die Heizspannung genau einreguliert werden, aber auch die Ub von 18V sollte stimmen. Ich erwähnte schon, der Eingangskreis entzieht bei Resonanz mit der Oszillatorfrequenz dem Oszillator Energie, was bei der niedrigen Betriebsspannung zum Aussetzen desselben führt. Abhilfe brachte die Serienschaltung von 30pF und 5k vor g2. Damit erreicht man eine gewisse Entkopplung und wird mit einem geringfügigen Empfindlichkeitsverlust erkauft. Viel Erfolg mit dem Projekt! MfG |
Ralf Keil
17.May.20 |
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Nachdem die neuen Batterien wieder etwas an Spannung verloren hatten, es waren nur etwa 3-4Volt nach einiger Spielzeit, fing das Gerät plötzlich wieder an mehr und mehr zu verzerren. Nach einigen Einstellversuchen erst einmal Ratlosigkeit. Dann die Gittervorspannung der Phasenumkehrstufe und der Gegentakt-Endstufe von -3 Volt auf -1,5Volt geschaltet. Funktion einwandfrei, auch bei Auflegen auf Heizung - Minus . Die Röhren waren nicht im Arbeitsbereich und die Übertrager hatten zu geringen Ruhestrom. Diesmal hat es recht lange gedauert darauf zu kommen, ich hatte immer die HF in Verdacht ! Wenn alles funktioniert ist das allerdings schnell vergessen.
R.K.
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