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AC153 Drahtbruch
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Achim Dassow
17.Jun.20 |
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Hallo Zusammen, als mögliche Ursache für den Bruch von Transistor Anschlussdrähten kommen in Frage:
Zu 1: Zu 2: Zu 3: Anschlussdrähte von Transistoren waren nicht immer aus verzinntem Kupfer. Ich habe hier noch BC107B im TO-Gehäuse, die wesentlich "steifere" Anschlussdrähte haben. Leider beschrieben (und beschreiben) die Halbleiterhersteller nicht die Materialien der Anschlussdrähte in ihren Datenblättern, was in solchen Fällen durchaus hilfreich wäre. Gruss Achim |
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Bernhard Nagel
18.Jun.20 |
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Diesen Effekt haben vielleicht einige schon beobachtet: Nach dem Kürzen von Anschlussdrähten an bestimmten Transistoren und Dioden bleiben die Drahtreste am Seitenschneider "kleben" - durch Rest-Magnetismus am Werkzeug! Offensichtlich enthält der Anschlussdraht eine ferromagnetische Legierung im Kern. Mit einem Ringmagnet aus einer Hörkapsel des Kopfhörers DT48 (Beyerdynamic) und einer Handvoll Transistoren unterschiedlichster Hersteller startete ich eine Versuchsreihe. Welche Halbleiter würden mit ihren Drähten am Magnet haften bleiben?
Es wurden Transistoren im Glas-, Metall- und Kunststoffgehäusen, Germanium- und Siliziumtypen überprüft. Getestet wurden auch kleine Dioden in Allglas- und Kunststoffausführung.
Ergebnis: Nicht magnetische Drähte haben z.B. BC547 und andere Kunststoff-Typen oder Dioden wie 1N400x. Sie blieben vom Magnet unbeeinflusst. Diese sind auch wesentlich weicher und federn nicht. Ausnahmen sind die Plastik-Transistoren von Texas Instruments wie BC214 und BC264, diese haben ferromagnetische Drähte! Eine Gemeinsamkeit der magnetisch angezogenen Halbleiterdrähte: Sie haben (bis auf die Kunststoff-TI-Typen) alle eine Glasdurchführung bzw. Einschmelzung der Anschlüsse in Glas. Wahrscheinlich ist die Materialzusammenstellung ferromagnetischer Draht - Glas hier entscheident für die Auswahl gewesen. Der Ausfall/Drahtbruch des AC153 könnte also durch Rost verursacht worden sein. Bei entsprechendem Klima über Jahre (Taupunkt!) konnte ich sogar an vergoldeten Drähten der Halbleiter Rostbefall beobachten. |
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Achim Dassow
18.Jun.20 |
3
Gute Idee mit dem Magneten, die Bezeichnung “Eisenkern“ trifft die Sache möglicherweise besser als gedacht. Nach einem Test verschiedener Transistoren hier zeigt sich ein noch differenzierteres Bild:
Fazit: Die Anschlussdrähte enthalten unterschiedlich viel Eisen (Fe), denn die “Zugkraft“ am Magneten unterscheidet sich doch recht deutlich, daher in der Tabelle Fe-, Fe, Fe+ zur Unterscheidung der magnetischen Kraft. Bei den OCxxx Typen war feststellbar, dass teilweise trotz Glasgehäuse magnetische Anziehung besteht, also sind im Inneren ebenfalls magnetische Materialien verwendet worden. Aufschlussreich in Bezug auf den Drahtaufbau wären da Schliffbilder der Drahtquerschnitte, so könnte man feststellen, ob der Aufbau aus Schichten verschiedener Metalle besteht, oder ob Legierungen zum Einsatz kommen. Bei der Betrachtung der Materialien ist auch festzuhalten, dass Transistoren mit Cu-Drähten etwas besser gekühlt werden können als solche mit Fe-Drähten, da Cu ein deutlich besserer Wärmeleiter ist. |
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Achim Dassow
19.Jun.20 |
4
Hallo zusammen, um Missverständnissen vorzubeugen, möchte ich meinen vorherigen Post noch ergänzen: Dieser ist nicht als Kritik an der Information von Hr. Nagel zu verstehen, sondern als Ergänzung. Da selbstverständlich auch Nickel als mögliches magnetisches Metall in Frage kommt, muss ich auch dazu etwas klarstellen. Dazu folgende Information: Bei der Vergoldung können nur bestimmte Basismaterialien vergoldet werden. Auch Eisen und Stahl werden zunächst verkupfert (wie auch beim Verchromen) oder man taucht sie nach dem Ätzen mit Salpetersäure in etherische Gold(III)-chloridlösung, sofern man nicht die Nickel-Zwischenschicht verwendet. Woher die grüne Oxidfarbe stammt, dürfte damit wahrscheinlich geklärt sein. Gruß Achim |
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Rüdiger Walz
19.Jun.20 |
5
Lieber Bernhard, Deine Beobachtungen mit dem Magneten bestätigen die damals verwendete Technologien. Ursprünglich wurden die Trägerdrähte mit einer winzigen Glasperle fixiert. Dafür wurde der aus der Röhrentechnik schon bekannte Kupfermanteldraht verwendet, der den gleichen Ausdehnungsquotienten wie das verwendete Glas hat, und dessen Kupfermantel sich mit dem Glas verbindet. Möglicherweise wurde ein leichtschmelzender stärker alkalihaltiges Glas verwendet, dass unter Feuchtigkeitseinfluß den Draht an der Austrittsstelle angreift oder beim Verzinnen hat sich dort Flussmittel abgesetzt. Im Beitrag von Michael Schott sieht man auf den Makroaufnahmen sehr gut den Eisenkern und den Kupfermantel. Diese Technik wurde bei den frühen Glastransistoren und Transistoren mit Metallgehäuse vewendet, was durch den Magnetismus bestätigt wird. Bei den Metalltranistoren bekam die Glasperle eine Metallmanschette, die mit dem Gehäusedom nach Einbau des eigentlichen Transsitors verlötet wurde. Später benutzte man spezielles Epoxidharz für die Gehäuse und konnte normalen Kupferdraht als Träger einsetzen, der natürlich nicht magnetisch ist. Rüdiger Walz Im Nachgang noch einige Bilder aus einem Schaukasten über die Entstehung eines Hf bzw. Nf Transistors |
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AC153 abgrochenen Drähtchen
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Heribert Jung
16.Jun.20 |
1
Probleme mit dem Transistor AC153 werden im Forumsbeitrag Loewe-Opta Instandsetzung von Michael Schott mit interessanten Bildern beschrieben. |
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