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DLS16 als Wolframdiode brauchbar wie zu Zeiten J. A. Fleming
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Gerhard Eisenbarth
12.Jul.10 |
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Die DLS16, verwendbar als Wolfram-Röhrendiode für Schaltungen wie zu Zeiten von J. A. Fleming
Der Typ DLS16 ist ein im Vakuum angeordnetes thermisches Verzögerungsrelais.
Funktion: Ein Wolfram-Heizer erwärmt ein ringförmiges Metallstück. Auf diesem Metallstück befindet sich ein als Kontakt ausgebildetes Blech (Bimetall), das sich durch die Erwärmung verbiegt und so einen Kontakt schließt. Durch die Wärmeübertragung bedingt wird der Kontakt zeitlich verzögert geschlossen. So lange wie der Heizer geheizt wird (6,3V / 0,48A) bleibt der Kontakt geschlossen. Wird der Heizer nicht mehr beheizt, biegt sich das als Kontakt ausgebildete Bimetall-Blech wieder zurück und der Kontakt öffnet zeitlich verzögert.
Bild 1a: Foto vom System der DLS16
Bild 1b: Foto vom System der DLS16 mit Zuordnung der Funktionselemente
Der Typ DLS16 lässt sich als Einschaltverzögerung von Röhren-Leistungsstufen verwenden, der z.B. die Stromversorgung erst auf die Leistungsstufe schaltet, wenn die Leistungsröhren geheizt sind.
Vergleichbare Typen sind die DLS15 und die bereits 1942 von Ediswan erschienene DLS10.
Bild 2: Sockelschaltung der DLS16 als thermisches Verzögerungsrelais
Verwendung der DLS16 als Wolfram-Röhrendiode
Bild 3: Sockelschaltung der DLS16 verwendet als Wolfram-Röhrendiode
Eine weitere Verwendung der DLS16 (auch der DLS15 oder DLS10) ist die einer Wolfram-Röhrendiode. Die Vermessung des Heizers mit dem als Anode ausgebildeten Metallstücks ergab eine Tauglichkeit als Röhrendiode. Das Vakuum ist hervorragend geeignet um als Röhrendiode zu funktionieren. Die Kennlinien als Röhrendiode sind voll tauglich. Die bei Wolframheizern typische Sättigung der Emission ist deutlich ausgeprägt.
Bild 4: Emission der DLS16 als Röhrendiode geschaltet
Bild 5: Heizerkennlinie der DLS16 mit Angabe von Fadentemperatur und Emissionssättigung
Mit dieser DLS16 als Wolfram-Röhrendiode geschaltet, kann man die Schaltungen nachvollziehen wie sie zu Zeiten von J. A. Fleming und Lee de Forest im Jahre 1904/1905, also noch vor Einführung der Gitter in Elektronenröhren, üblich waren. Die folgenden Skizzen aus Patenten zeigen den damaligen Stand.
Bild 6: Direkt geheizte Röhrendiode
Bild 7: Empfang drahtloser Wellen nach Fleming, Skizze aus Patent GB24850
Bild 8: Empfang drahtloser Wellen nach Fleming, Skizze aus US-Patent 954619
Bild 9: Empfang drahtloser Wellen nach Lee de Forest, Skizze aus US-Patent 836070
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Dietmar Rudolph † 6.1.22
13.Jul.10 |
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Gemäß den gemessenen Kennlinien könnte die DLS16 auch als Rauschdiode verwendet werden. Eine Rauschdiode dient der Erzeugung eines breitbandigen Rauschens. Auf den Eingang eines Empfängers geschaltet, läßt sich damit die Rauschzahl von diesem ermitteln. Durch Erhöhung des Sättigungsstromes wird das Rauschen der Rauschdiode so weit verstärkt, bis am Ausgang des Empfängers der doppelte Wert des Eigenrauschens gemessen werden kann. Die Rauschleistung Pr, die eine Rauschdiode erzeugt, ist proportional zu:
Pr = eIDRB/2 Aufgrund dieses einfachen Zusammenhangs läßt sich die Rauschleistung mit Hilfe einer Gleichstrommessung bestimmen. Üblich war auch, die Skala des mA Meters gleich entsprechend zu beschriften. Der Wert des Stromes ID wird dabei durch die Temperatur des Wolfram-Glühfadens geregelt. Solche Rauschmessungen sind bei höheren Frequenzen (ab VHF bzw. UKW Bereich) von Interesse. Andererseits müßten sich (echte) Rauschdioden, von denen im RM.org einige angelegt sind, ebenfalls für die im vorherigen Post vorgeschlagenen Versuche mit Fleming-Röhren verwenden lassen. Eine preiswerte Rauschdiode ist z.B. die 4z14s (4Ц14С) {1,95 € bei Pollin} MfG DR |
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