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Hits: 6148 Replies: 3
E188CC anstatt ECC85
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Klaus Pahr
28.Jun.07 |
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Hallo Sammlerkollegen, ich habe letztens ein Radio in eBay gekauft: Telefunken Concerto (siehe: http://www.radiomuseum.org/r/telefunken_concerto.html). Beim Restaurieren habe ich dann festgestellt, dass anstatt der ECC85 die E188CC verbaut wurde. Das Radio spielt mit dieser Röhre genauso gut, wie mit der ECC85. Technisch sind es aber vollkommen verschiedene Röhren, wenn ich die Prüfkarten meines Funke W19 zu Rate ziehe. Wer kann mir bitte erklären, warum das mit der E188CC trotzdem geht und welche Konsequenzen ich ggf. zu befürchten hätte, wenn ich diese Röhre weiter verwende? Herzlichen Dank! Viele Grüße Klaus Pahr |
Bernhard Nagel
28.Jun.07 |
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Hallo Herr Pahr, zunächst brauchen Sie nichts zu befürchten, wenn diese (Langlebensdauer) Röhre E188CC in Ihrem Telefunken Concerto weiterhin zum Einsatz kommt. Sie entspricht übrigens weitgehend der E88CC, eine "alte Bekannte" was Anwendungen im HF-Bereich bis ca. 300MHz betrifft. Da die Sockelschaltung mit der der ECC85 übereinstimmt, ist die Funktion direkt gegeben. Einzig die Schaltungsumgebung des UKW-Tuners vom Radio dürfte nicht für diese Röhre optimal sein. Vergleichen wir die wichtigsten Eckdaten: Steilheit/Mischsteilheit S/Sc der ECC85 beträgt lt. RTT 6,2 resp. 2,7mA/V. Die E188CC verdoppelt diese Werte fast mit 12,5 bzw. 4,1mA/V. Der Leerlaufverstärkungsfaktor µ ist beim Ersatz mit 33 geringer, verglichen mit 57 bei der ECC85. Der Rä (äquivalenter Rauschwiderstand) beträgt bei der E188CC nur 0,3kOhm (0,5kOhm bei der ECC85). Der Heizstrom ist um 0,1A geringer, 0,335A statt 0,435A. Einzig möglicherweise kritischer Punkt ist die maximale Anoden-Verlustleistung, diese beträgt bei der E188CC nur 1,65W gegenüber 2,5W der ECC85. Im Fall des Concertos wird die Eingangstriode der ECC85 mit knapp 1,5W belastet (8,5mA bei 175V Anodenspannung), was schon keine grosse Reserve gegenüber dem Grenzwert der E188CC darstellt. Meine Empfehlung: Falls möglich, den Tuner schon wegen der Originalität wieder mit einer ECC85 verwenden. Falls die E188CC nicht ersetzt werden kann oder soll, würde ich den Anodenwiderstand der Eingangsstufe von derzeit 8,2kOhm auf wenigstens 12...18kOhm erhöhen. Dieser Widerstand ist meiner Erinnerung nach gut erreichbar, da er aussen im Anschlußbereich des Mischteilkästchens angebracht ist. Vorteilhaft ist es, den Anodenwiderstand so zu dimensionieren, dass die Eingangstriode mit ca. 90...100V Ua betrieben wird (ohne Einsatz der Regelung gemessen, also ohne HF-Signal). Weiterhin sollte das Mischteil einschliesslich 1.ZF-Filter dann nachgeglichen werden, da die Röhrenkapazitäten der beiden Typen unterschiedlich sind. Wünsche Ihnen viel Freude mit dem Concerto, ein optisch schönes Beispiel wie der 50er Jahre "Mainstream" damals durch Schlichtheit und dem Einsatz von hellen Hölzern vermieden werden konnte. Ich hatte dieses Modell auch mal in meiner Sammlung. Viele Grüße, Bernhard Nagel |
Jochen Amend
28.Jun.07 |
3
Sehr geehrter Herr Pahr, haben Sie das Gerät schon genauer begutachtet? Das heisst, besonders einen Blick ins Chassis geworfen? Kontrollieren Sie doch bitte mal anhand des Schaltplanes, ob eventuell Umbauten vorgenommen wurden. Beste Grüße, Jochen Amend |
Klaus Pahr
28.Jun.07 |
4
Hallo zusammen, ich habe nachgesehen: Nix wurde geändert! Darum spielt er vermutlich mit der ECC85 genauso. Ich werde Ihren Rat befolgen und die ECC85 wieder einbauen. Ich habe da noch Reserve. Herzlichen Dank für Ihre Mühe, mich aufzuklären. Viele Grüße Klaus Pahr |
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