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Fertigungszeitraum der SCHOTT-Röhren 1917 - 1918
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Roland Langfeld
23.Aug.18 |
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Der Fertigungszeitraum der SCHOTT Röhren vom Typ M, N und K ist in radiomuseum.org mit "< 1925" angegeben. Unter Bemerkungen zu Typ N wird dies diskutiert/korrigiert. Aus Unterlagen im Firmenarchiv der SCHOTT AG geht hervor, daß Erich Schott Ende 1917 damit begonnen hatte, Sende- und Empfängerröhren zu produzieren. Ziel war die Erprobung der Verwendung von Kupfer und Eisen als Ersatz für Wolfram, Molybdän bzw. Tantal als Elektrodenmaterial. Um den mit dem hohen Gasgehalt dieser Materialien einhergehenden Vakuumproblemen zu begegnen, wurden hochschmelzende Gläser eingesetzt, um ein Ausheizen bei höheren Temperaturen zu ermöglichen. Die Fertigung wurde 1918 eingestellt. "Wir selbst haben die Fertigung von Senderöhren nach dem Krieg aufgegeben, weil wir, ähnlich wie Graf Arco, der Meinung waren, daß das eine Angelegenheit der Elektrofirmen und nicht eines Glaswerks sei" (Erich Schott rückblickend in einer Korrespondenz 1967) Bei Bedarf kann ich den Brief gerne hochladen. Die Angabe "< 1925" sollte hiermit auf "1917 - 1918" gesetzt werden können. mfG Roland Langfeld |
Rüdiger Walz
26.Aug.18 |
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Hallo Herr Langfeld, Sie haben natürlich vollkommen recht. Die Schottröhren wurden nur während des ersten Weltkriges gefertigt. Ich habe das zufällig vor einigen Tagen bei N_Schott bereits geändert. Siehe dort. Mir war aber entgangen, dass noch weitere Schott-Röhren im RM.org sind. Der in der Funkgeschichte veröffentlichte Brief von Erich Schott ist dazu ein wichtiges Dokument. Das Datum der ersten Fertigung ist leider nicht genau belegt. Das früheste mir zugängliche indirekte Dokument ist die Bestellung von Röhren durch Seddig 1917. Das Fertigungsende fällt höchstwahrscheinlich mit dem Kriegende zusammen, auch wenn Erich Schott kein genaues Datum in seinem Brief nennt. So war es aber auch mit den Seddig-Röhren in Würzburg. Ich werde den Text von N_Schott auf die anderen Röhren übertragen. Sie sind herzlich eingeladen den Brief von Erich Schott hochzuladen. Herzliche Grüße Rüdiger Walz |
Roland Langfeld
26.Aug.18 |
3
Hallo Herr Walz,
ich habe den Brief beim Typ M hochgeladen. Das an sich schon flaue PDF habe ich wie vorgegeben in PNG (mit Verlusten) gewandelt. Wenn Sie es sowieso wieder in PDF wandeln (so verstehe ich das Informationskästchen) sende ich ihnen gerne die Ursprungs-PDF zu. Ich habe den Funkgeschichte-Beitrag nicht vorliegen, evtl. ist es ja das selbe Schreiben. Zum frühesten Zeitpunkt der Produktion der Röhren kann ich nur soviel beitragen: Erich Schott war im 1. Weltkrieg als Soldat eingezogen und wurde 1917 in das Jenaer Glaswerk abgeordnet, um Glaskondensatoren und Senderöhren zu entwickeln. (Quelle: Dieter Kappler, Jürgen Steiner: SCHOTT 1884 - 2009 Vom Glaslabor zum Technologiekonzern, H. Schmidt GmbH & Co KG, Mainz, o. Jahresangabe, S 62.) Uns liegt kein Beleg vor, daß es vor 1917 Röhren von SCHOTT gegeben hat. Technische Zeichnungen und rudimentäre Datenlisten (letztere bereits zitiert in Beschreibung von Udo Radtke) datieren alle aus 1918
mfG Roland Langfeld |
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Schott Type M mindestens seit 1917
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Nikolaus Löwe
18.Aug.18 |
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2016 ging dem Deutschen Museum über lange Umwege eine Originalröhre von Barkhausen zu, mit der dieser im Jahr 1917 dir Barkhausen-Kurz-Schwingungen entdeckte. Ein Bild der Röhre des DM ist hier hochgeladen. Die Type war demnach mindestens seit 1917 verfügbar. Liebe Grüße, Nikolaus Löwe |
Hans-Thomas Schmidt
19.Aug.18 |
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Ich war bei der feierlichen Übergabe im Deutschen Museum dabei. Die Reise dieser Röhre ging um den ganzen Globus und war außerordentlich abenteuerlich. Leider ist die originale Röhre defekt. Der Anodenzylinder ist normalerweise an einem dünnen Draht baumelnd aufgehängt. Bei der historischen Barkhausenröhre ist dieser Draht abgerissen, der Kupferzylinder nach unten gefallen und Gitter und Heizer liegen frei. Das muss bei einem der Transporte passiert sein. Da niemand diese Röhre wieder in Betrieb setzen möchte, kann das Deutsche Museum mit Recht froh und stolz sein, dieses historisch bedeutende Exemplar in seiner Sammlung zu haben. Die Entdeckung der Barkhausen-Kurz-Schwingungen mit dieser Röhre führte direkt zu den ersten Laufzeitröhren und dann zu RADAR, Mikrowellenofen und Satellitenkommunikation (usw.). Ohne diese Entdeckung sähe die Welt heute ganz anders aus. Hans-Thomas Schmidt |
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