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Vus: 6091 Répondre: 21
Bigrille (ex thread Röhre 201 V)
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Werner Braun
20.Jan.06 |
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Hallo RM, Mit freundlichen Grüßen Werner. |
Christian ADAM
23.Jan.06 |
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Sehr geehrter Herr Braun, Ich habe leider kein 201V Rohr in meiner Dokumentation gefunden. Trotzdem, wenn der Sockel ein fünf poliger ist mit 22 mm Abstand auf dem Durchmesser ist es sicher eine Bigrille. In Deutschland nennte man sie Raumladegitterröhren und in England space charge grid tubes. Bin nicht sicher dass 201V die Bezeichnung des Rohrs ist. Radiotechnique hatte kein 201V. Ausserdem hatte Radiotechnique ganz erkennbare Sockeln. Mit freundlischen Grüssen aus Colmar, Frankreich, Christian ADAM RMorg & CHCR |
Konrad Birkner † 12.08.2014
24.Jan.06 |
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Hallo Herr Braun, 201er sind USA-Typen. Das vorliegende Rohr ist vermutlich von La Radiotechnique, später Dario. Da sie gegettert zu sein scheint (Magnesium) hat sie keinen reinen Wolframfaden mehr, sondern ist thoriert. Die Röhren hieße dann Micro Bigril, falls der Sockel diesen typischen geriffelten "Bund" aufweist sowie 5 Stifte (weit). Versuchen Sie mal mit UV oder polarisiertem Licht weitere Beschriftung zu entdecken. 201 V ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Typenbezeichnung, sondern eher ein Fertigungslos oder ein verschlüsseltes Datum oder ähnliches. Könnten Sie auch noch mal den ganzen Sockel zeigen? Von unten und seitlich. Gruß KoBi siehe auch :Tyne |
Werner Braun
25.Jan.06 |
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Vielen Dank den Herren Adam und Birkner. Auf dem ersten Foto nicht so gut zu erkennen, die Röhre hat zwei Gitter. Leider kann ich mit allen Belichtungs- und Beleuchtungsversuchen keinen weiteren Aufdruck oder dessen Rest erkennen. Hier noch der Sockel mit geriffelten "Bund":
Da sie gegettert ist verband ich sie mit "dull" aus dem Link in dem ersten Post. Ist "Micro Bigrlle" ausreichend Bezeichnung für eine Röhre. Wie stellt man Röhren ohne definitive Bezeichnung und Hersteller in das RM? ... und zum Modell ... Bilder zur Röhre? 2 "Micro Bigril" von Dario findet man im RM, "Micro Bigrill" im Thread, im Internet "Micro Bigrille", was wäre die richtige Schreibweise? Mit freundlichen Grüßen Werner. |
Christian ADAM
28.Jan.06 |
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Hallo Herr Braun, |
Konrad Birkner † 12.08.2014
28.Jan.06 |
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Hallo Herr Adam, Dem kann ich nur zustimmen, möchte lediglich noch einige Ergänzungen anbringen. Direkt geheizte Bigrilles: MX40/MX80 (Fotos); BG4 (Gecovalve); DZ1 (Metal, Mazda?); Indirekt geheizte Bigrilles: SM4/TM4 (Fotos); DW1B (Metal). Hoffentlich funktioniert die Röhre noch! mfG. KoBi |
Werner Braun
28.Jan.06 |
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Hallo und Danke. Der Heizfaden hat bei 20 Grad C einen elektrischen Widerstand von 6,7 Ohm. Zwei Stunden lang habe ich ihn bei 1,5 Volt warm werden lassen. Bei einer Heizspannung von 4Volt fliesst nun ein Heizstrom von 75mA. Was man dull nennt? Mir ist nicht ganz wohl bei der Helligkeit, obwohl die aufgenommene Heizleistung mich beruhigt. ... klar , "Lampe"! Die Röhre ist definitiv eine direkt geheizte Röhre. Könnte weniger als 4Volt Heizspannung angesagt sein? mfg Werner |
Christian ADAM
28.Jan.06 |
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Hallo Herr Braun, Sehr schönes Foto. Danke dafür. Die Bigrilleröhren von RADIOTECHNIQUE brauchen 0,07 Amp under 4V (gilt für die R43, R83, TA31, TA41). Fadenstrom ist OK. Ich habe nur die BG2 von GECOVALVE gefunden mit 2V Fadenspannung. Anodenspannung von einer Bigrille liegt öfters bei 40 bis 60V. Ich habe Heute Fotos aufgeladen von den alten RT (RADIOTECHNIQUE) Röhren, die mit dem gerillten Sockel. Dabei auch eine (warscheinlisch) Micro Bigril. Ich habe auch die R43 und R83 hochgeladen, so können Sie Fotos vergleichen. Vor einigen tagen hatte Ich auch die E441 von PHILIPS geladet (Indirekt geheitsste Bigrille): http://www.radiomuseum.org/dsp_more_tubepix.cfm?tube_pk=2503&type=T 201V ist nicht die Referenz der Röhre. Bei mir auch waren Ziffern drauf (Produktionszeichen?). An Herr Birkner: Die DZ1 ist von MAZDA. Es gab noch viel andere Bigrilleröhren. Eine elektrisch noch ganz gute Bigrille findet man Heute nicht mehr so einfach in Frankreich... Also aufpassen :-) M f G aus Frankreich, Christian ADAM |
Werner Braun
28.Jan.06 |
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Danke Herr Adam. |
Wolfgang Holtmann
28.Jan.06 |
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Danke, Herr Braun Tolle Einsicht in das Innenleben dieser Bigrille! Nun fällt mir auf, um den Anodenzylinder ist noch eine Art Abschirmkäfig nach obenhin gebaut. Dieser müsste mit einem Heizfadenende verbunden sein. Darf ich Sie bitten nochmal genau hinzuschau'n, ist es nur der Drahtkäfig, oder auch noch ein Abschirmblech? Letzteres könnte auch durch Reflexion vorgetäuscht sein? MfG |
Werner Braun
28.Jan.06 |
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Hallo, die Fotos sind schwierig. Ich habe sozusagen im Dunkeln geknipst. Wenn es ausserhalb der Röhre dunkler ist kann man, wenn sie innen beleuchtet ist, hineinschauen. Das Foto hat mich auch zum Grübeln gebracht. Aber der beschichtete Glaskolben wirkt wie ein halbdurchlässiger Spiegel. Von dunkel zu hell kann man sehen. So sieht man beim beheizten Foto an der gegenüberliegenden Innenwand die Drähte aus dem Pumpstutzen und alles Andere gespiegelt. Nur was aus allen Blickwinkeln sichtbar wäre, wäre real. Einen Käfig täuscht das Foto nur aus einigen Blickwinkeln vor. Hier noch ein anderer Blickwinkel. mfg werner |
Wolfgang Holtmann
29.Jan.06 |
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Danke Herr Braun, |
Wolfgang Holtmann
31.Jan.06 |
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Herr Christian ADAM kann hier nicht mehr antworten und bat mich, für Ihn dieses Posting zu übermitteln. Schön ist, dass die Buchstaben am Sockel dieselben sind als auf dem Dokument. Wenn ich eine Bigrille probiere, lege ich: (Alle Spannungen auf das neg. Fadenende bezogen! W.H.) Das sind die Werte für eine A441N, aber auch für die anderen... MfG, Christian ADAM |
Werner Braun
31.Jan.06 |
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Hallo und vielen Dank für die nette Unterstützung! Leider gerate ich etwas durcheinander: · Der Thread ist nun zur Micro-Bigril verschoben deren Sockel als "Europa B4-gross (TSF-Sockel, Frankreich)" angegeben wird. Sollte das nicht "B5" sein?
Mit freundlichen Grüßen Werner P.S. den Test hat meine aber mit zittrigen Händen und Bravur bestanden. |
Wolfgang Holtmann
01.Feb.06 |
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Herr Christian ADAM antwortete mir: Also 1) Ja, es ist B5-gross. In Frankreich ist das der Standardsockel für eine Bigrille, trotz dass es mindestens 5 verschiedene Bigrillesockel gegeben hat (Ich arbeite an diesem Thema). 2) G1 ist G' = Innen Gitter = kathodennahes Gitter = Raumladegitter = Grille intérieure 3) Ua im Einsatz ist öfters 40V, nicht mehr. Mit freundlichen Grüssen, Christian |
Wolfgang Holtmann
01.Feb.06 |
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Danke Herr Braun, für den Hinweis auf die falsche Sockelbezeichnung. Wurde bereits angepasst. Mein Dank geht auch an Herrn ADAM, für die Informationen "aus erster Hand!" Wir bezeichnen die Röhren, zugeschneidert auf die "Modulateur-Bigrille" Anwendung (= selbstschwingende Mischstufe), Doppelsteuer-Röhre. Ja, die Bezeichnungen der Gitter einer Doppelgitterröhre (Oberbegriff für Raumladegitter- und Doppelsteuer-Röhren) war und wird immer ein Verwirrspiel bleiben. Das hat m.E. seine Ursache darin, dass das Antennensignal an das 2. Gitter angeschlossen ist. G2 = Steuergitter ist für viele Radiotechniker ungewohnt, meist sogar unverdaubar! Bei der angegebenen Testmethode wird als Ua 100 Volt genannt. Das hat wenig mit der eigentlichen Anwendung zu tun. Die Erklärung hierfür liegt vielmehr in der von Philips veröffentlichten Ia/Ug Kennlinie. Damit lässt sich eine Röhre auf Emission prüfen und gilt als Referenz zur Beurteilung derselben. |
Werner Braun
08.Feb.06 |
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Hallo, nochmals vielen Dank für die Hilfe bei der Klärung meiner Fragen.
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Wolfgang Holtmann
08.Feb.06 |
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Ich kenne M. Jean-Claude Jardine als einen sehr gewissenhaften und ausgezeichneten Fachmann auf dem Gebiet der Radiotechnik. Trotzdem können sich Fehlerchen einschleichen, vor allem, wenn man bei der Erstellung der Schaltbilder auf bereits bestehende zurückgreift. Genau das ist hier geschehen. Auf seiner sehr anschaulichen Seite über die Superhets mit den Bigrilles http://perso.wanadoo.fr/tsf/tsf/sh_sch1.htm Das Steuergitter wird hier G genannt. Dann wurde für den "Modulateur-Bigrille" ein Gitter hinzugefügt. (siehe Posting 17). Er ließ jedoch die vorherige Gitterbezeichnung des Oszillatorgitters (G) stehen und gab dem zusätzlichen Gitter (verbunden mit Rahmenantenne) den Namen G'. Obwohl damit die Gesamtdarstellung -incl. Text- fehlerlos bleibt, verstößt Herr Jardine gegen die allgemein eingeführte Gitterbezeichnung bei Bigrilles in Frankreich! Siehe Posting 13. MfG |
Werner Braun
21.Feb.08 |
19
Hallo, als ich schrieb "Test bestanden" habe ich nicht auf die Polarität der Heizspannung geachtet. Zur genannten A441 fand ich andere Daten.
Ich habe mich der "Unbekannten" noch 'mal genähert, aber anders...
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Wolfgang Holtmann
23.Feb.08 |
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Lieber Herr Braun, ich kann leider nicht Ihre unbekannte Bigrille identifizieren, versuche trotzdem etwas mehr Deutlichkeit in der Bewertung Ihrer Kennlinien zu erhalten.
Da fällt sofort der -teilweise- sprunghafte Verlauf der von Ihnen aufgenommenen Kurven auf! Das deutet auf ein oder mehrere Probleme während der Messung, welche ich von hier nur schwer ergründen kann. Ich nenne mal ein paar Möglichkeiten: Kontaktunsicherheiten, also Übergangswiderstände, die sich je nach Stromfluss willkürlich ändern können. Auch röhreninterne! Empfehlung: Röhrenstifte nachlöten. Isolationsprobleme, welche sich oft unsichtbar im Laufe der Zeit an den Drahtdurchführungen am Quetschfuß bilden können. Sie haben bereits die von Philips publizierten Kurvenscharen einer anderen Doppelgitterröhre A441 als Vergleich herangezogen. Die vielen Kurven machen eine Bewertung schwierig: Vor lauter Bäumen sieht man den Wald nicht mehr... Mit etwas „Paint Arbeit“ bleibt nur noch die Ia/Ug Kennlinie stehen und zwar bei Ua und Ug’ = 12 Volt. Die bereinigte Kennlinie wurde von mir ausgedruckt und diente als Unterlage für meine Kennlinienaufnahme mittels eines X-Y Schreibers. Der Ia wird als Spannungsabfall an einem 100 Ohm Widerstand gewonnen und dem Y-Verstärker zugeführt. Selbiges gilt (getrennt) für den Ig’ (Raumladegitterstrom) Wichtig: Standard Messverfahren, d.h. negatives Heizfadenende = Referenz aller Spannungen!
In Grün ist die Kennlinie meiner gebrauchten(!) A441 zu sehen. Danach ist die Emission mit 1,5 mA bei Ug = 0V doppelt so hoch, wie Philips damals angab! Aber auch Ihre Bigrille, Herr Braun, zeigt mit 1 mA einen überdurchschnittlichen Wert! Erklärung hierfür: Philips (und andere Röhrenhersteller) hatte ihre Röhrentypen im Laufe der Zeit „verbessert“ OHNE immer die Typenbezeichnung entsprechend anzupassen. In diesem Fall wurde der Sättigungsstrom von 10 mA auf 20 mA erhöht! Man wollte die Gebraucher mit zu vielen unterschiedlichen Typen nicht kopfscheu machen. Durch die große Flexibilität der Einstellungen (Kreiskopplungen, Heiz- und Anodenspanungen) der damaligen Rundfunkgeräte, war ein Empfang immer gewährleistet. Mit Absicht habe ich den Raumladegitterstrom vorerst ignoriert. Dazu folgt noch ein spezieller Beitrag!! MfG |
Werner Braun
23.Feb.08 |
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Hallo Herr Holtmann, vielen Dank für Ihre Ratschläge. Die Messungen waren „quick and dirty“ um zu zeigen, dass eine Röhre nicht defekt sein muss, wenn sie einer Prüfmethode nicht standhält. Das von mir verwendete Messgerät hat einige Einschränkungen: Mit freundlichen Grüßen Werner Braun |
Wolfgang Holtmann
23.Feb.08 |
22
Der Raumladegitterstrom sagt eine Menge über den Verwendungszweck einer Doppelgitterröhre (= Oberbegriff) aus! Dazu habe ich heute Nachmittag von 3 unterschiedliche Doppelgitterröhren die Kennlinien aufgenommen.
Wir konzentrieren uns auf den üblichen Arbeitsbereich bei Steuergitterspannungen im Bereich von 0 V bis etwa -5 V. Was sofort ins Auge springt ist der riesengroße Unterschied der Raumladegitterströme! Das heizfadennahe Raumladegitter (g’) nimmt bei Ug = 0 V auf: -- Philips A441 weit über 6 mA! -- Valvo U409D etwa nur die Hälfte davon -- TFK RE074d dagegen nur 1,8 mA! Wie ist das zu erklären? Natürlich spielt die Geometrie dieses Gitters eine entscheidene Rolle. Bei der A441 sind mit Sicherheit die Gitterwindungen rel. eng gewickelt und von normaler Stärke. Das bedeutet, viele Elektronen vom Heizfaden werden aufgefangen und fließen zum Pluspol der Anodenbatterie ab. Man kann aber durch konstruktive Maßnahmen dafür sorgen, dass zwar die Elektronen aus dem Raumladegebiet um den Heizfaden angezogen werden, jedoch größtenteils durch(!) die Maschen des Raumladegitters weiter fliegen. Nur diese sind noch für die Steuerung des Anodenstroms relevant. Das ist im untenstehenden Foto der RE074d erkennbar. Man beachte die geringe Drahtstärke, welche -nach Augenmaß- nur 1/3 der Steuergitterdrahtstärke beträgt!
Anmerkung: Das bläuliche Licht kommt von der LED-Beleuchtungsquelle. Unterschiedliche Anwendungszwecke! Diese sind hauptsächlich in zwei Gruppen zu gliedern: a) Da war zu Anfang die Anwendung als Raumladegitterröhre vorherrschend. Vorteil: keine hohen Versorgungsspannungen erforderlich. Ja selbst die Heizfadenspannung reichte bei kleinen Ansprüchen dafür aus. Die RE074d war optimal! b) Etwa Mitte der 20er Jahre wurde die doppelte Beeinflussung des Elektronenstrahls mit zwei Frequenzen in Frankreich (DUCRETET) entdeckt. Damit konnte eine multiplikative Mischschaltung (Modulateur Bigrille) zunächst mit den bereits bestehenden Raumladegitterröhren realisiert werden. Aber schon schnell erkannte man, dass das heizfadennahe Gitter (g’) vorteilhafter eng gewickelt sein sollte, um eine möglichst große Steuerwirkung zu erzielen. Auf einen zu hohen ‚Raumladegittter-Verlust-strom’ brauchte man nicht mehr achten, weil das 1. Gitter nun nicht mehr mit einer positiven Spannungsquelle verbunden ist. Ich zähle meine getestete A441 -auf Grund der gemessenen Kurvenscharen- einfach mal dazu. So hatte man eine Vielzahl von Doppelsteuer-Mischröhren (vor allem in und für Frankreich) mit gewissen Abweichungen produziert. Es ist kaum möglich, diese heutzutage noch richtig (!) einzuordnen. Es fehlen die techn. Unterlagen der Hersteller. Die Valvo U409D sehe ich als einen Kompromiss zwischen a) und b). Und die bestehenden „Äquivalenzlisten“ sind mit Vorsicht zu genießen... MfG |
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