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Hits: 4053 Replies: 9
RENS1374 (RENS1374) seltsame Sockelschaltung
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Hans-Thomas Schmidt
13.Sep.08 |
1
Liebe Röhrenfans, beim Überprüfen meiner Datenbank sind mir Unstimmigkeiten zur RENS1374 (ohne „d“) aufgefallen. Hier wird eine Sockelschaltung gezeigt, die nicht zum hochgeladenen Foto passt. In den Datenbüchern und im Netz herrscht auch Durcheinander: Für diese Röhre werden 6-Stift-Hexodensockel oder UX-6-Sockel genannt. Zusammen mit dem Foto gibt es somit 3 verschiedene „Meinungen“. Wer hat diese Röhre und kann etwas zu Klärung beitragen? Übrigens ist das Telefunken-Modell Petrarca nicht mit der RENS1374 bestückt, sondern mit der RENS1374d. Vielen Dank für’s Nachsehen, H.-T. Schmidt |
Thomas Lebeth
13.Sep.08 |
2
Hallo Hans-Thomas, ich habe meine Röhrenlisten nachgesehen, und kann die RENS1374 sowie die RENS1374d in Österreich mit einem Telefunken-Prospekt aus dem Herbst 1935 nachweisen. Es gab in Österreich beide Ausführungen, und das hat einen ganz einfachen Grund. Die Röhre wurde zuerst von Philips als E453 am Markt (1931) eingeführt, und besaß vorerst nur den Europasockel mit dem zusätzlichen Stift für das Schirmgitter. erst später gab es dann auch den Sockel mit dem Außenkontakt bei Philips. In einigen Telefunken-Empfängern wurde jedoch etwa zeitgleich die RENS 1374d erstmals eingesetzt. In späteren Telefunken-Empfängern wie zum Beispiel im T642WLK (Marschall) kam die RENS1374 mit 6 Stiften wie im Röhrenprospekt gezeigt zum Einsatz. Gleiches gilt in Österreich für die RENS1823(d). Österreich war ein ausgesprochener Philips-Markt, was soweit führte, dass z.B. der Telefunken T642BLK mit der 2V-Batterieröhrenserie von Philips ausgestattet wurde, diese allerdings als Telefunkenröhren bestempelt wurden (RES182, RES192, RES182, RES182, RES212). Der 6-Stift Hexodensockel wird zur E453 im deutschsprachigen Philips-Röhrenkatalog (R 2021 Du. 10'35) mit Hexodensockel gezeigt. Ob es sich dabei um einen logischen Fehler in den Philips-Unterlagen handelt, oder ob es die Röhre tatsächlich noch in einer dritten Sockelvariante gab, kann man wahrscheinlich nur durch ein Originalexemplar belegen. Grüße Thomas Attachments |
Hans-Thomas Schmidt
13.Sep.08 |
3
Hallo Thomas, vielen Dank für Deine kompetente Antwort. Damit hast Du Klarheit geschaffen über einen Sachverhalt, der in allen mir bekannten Datenbüchern falsch wiedergegeben ist. Der Telefunkenprospekt und die Röhre in Deiner Sammlung sind mir Beleg genug. Beste Grüße, Hans-Thomas
Edit: Eintrag in der Röhrenseite wurde geändert. Neues Sockelbild ist hochgeladen und erscheint bald. |
Jacob Roschy
14.Sep.08 |
4
Diesen Europasockel mit zusätzlichen Stift scheint es nur in Österreich gegeben zu haben, wie es sich bei einer Suche in "Röhre/Halbl. nach Kriterium" und Eingabe "Europa-selten-B5+1Stift" zeigt. Mir war diese Sockelart bisher völlig unbekannt, ich habe damit bestückte Röhren erstmals hier im RM gesehen.
M. f. G. J. R. |
Hans-Thomas Schmidt
14.Sep.08 |
5
Hallo Röhrenfreunde, ich habe nun auch bei der E453 und ihren beiden Varianten das Durcheinander beseitigt. Bei Philips gab es tatsächlich diese Type mit drei verschiedenen Sockeln. Das Chaos in den Datenbüchern entstand wohl, weil aus der (Philips-)Röhrenbezeichnung nicht klar wurde, welchen Sockel die Röhre trägt. Vergleichslisten taten dann ihr Übriges. @ Jacob In älteren Neuberger-Röhrenprüfgeräten ist sogar eine Fassung für solche Röhren eingebaut. Bleibt abzuwarten, ob jemand noch eine RENS1374 mit Hexodensockel findet. Einen schönen Sonntag wünscht H.-T. Schmidt Attachments
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Jacob Roschy
14.Sep.08 |
6
Ist diese "E453u" wirklich auf der Röhre selbst mit dem "u" beschriftet ? Falls nicht, dann müsste diese Type hier als "Unterstrich- Röhre" E453_u geführt werden, da keine echte Bezeichnung !
Das Datenheft "Tubes Recepteurs PHILIPS - Documentation Technique", von Philips- France, 1950, erwähnt die E453 nur mit dem 5-Stift- Sockel mit Seitenschraube (Franzis Eu 44), demnach wäre also in Frankreich wohl nur diese eine Version verbreitet gewesen. Ein kleiner Beitrag über die (Nicht-) Zweckmäßigkeit von Sockelschaltungen : Diese Seitenschrauben- Sockelschaltung (Eu 44) für RENS1374d, E453, L4150D, usw. ist die dümmste, weil ohne die geringste Notwendigkeit, gefährlichste Schaltung, die nur denkbar ist ! Abgesehen, dass diese Seitenschraube ohnehin schon eine sehr unprofesionelle Bastelei war, (statt sogleich den 6-Stift B - "Hexodensockel" herauszubringen), wusste man nichts besseres, als ausgerechnet das gefährlichste Potential, nämlich die 250 V Schirmgitterspannung, auf diese Schraubklemme zu legen ! Es wäre doch bestimmt kein Geniestreich gewesen, bei der Einführung der ersten indirekt geheizten Endpentoden die 5-Stift-Sockelschaltung der direkt geheizten Endpentoden (RES164, B443) (Franzis Eu 41), einfach zu übernehmen und den hinzugekommen Katodenanschluss auf eben diese Seitenschraube zu legen. Auf dieser Schraube hätte dann nur die normalerweise ungefährliche Katodenspannung gelegen, niemand hätte einen Stromschlag erleiden können und ein zufällig gelöster Verbindungsdraht hätte bei Chassisberührung auch keinen Kurzschluss verursacht und man hätte die Röhre auch ohne Abschaltung des Gerätes leicht austauschen können. Es ist von heute aus gesehen kaum vorstellbar, wie man so unbesorgt derart fahrlässige Konstruktionen ausführen konnte. Heute würde jemand bestraft werden, der etwas derartiges baut und in den Handel bringt. M. f. G. J. R. |
Hans-Thomas Schmidt
14.Sep.08 |
7
Hallo Jacob, im Prinzip bin ich auch dafür, die E453u in E453_u umzubenennen. Mit ihr sind 4 Schaltbilder mit österreichischen Radios verknüpft, 2 mit dem U-Sockel und 2 mit dem Seitenschraubensockel. Die beiden Letzteren (Eumig 343-II und Eumig 533) könnten hier falsch sein. Aus den Fotos ist das leider nicht ersichtlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Eumig zur gleichen Zeit die gleiche Röhre mit zwei verschiedenen Sockeln verbaut hat. Gruß, Hans-Thomas |
Thomas Lebeth
15.Sep.08 |
8
Hallo Hans-Thomas, hallo Jacob, die Aussage mit der Sockelung für den französischen Markt kann ich mit einem französischen Philips-Prospekt aus 1932 belegen. Auch hier wird ausschließlich die Variante mit Außenanschluss für die E453 angegeben (siehe Anhang). Grüße Thomas Attachments
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Jacob Roschy
18.Sep.08 |
9
Hallo Thomas, danke für diese Information. Somit haben wir Klarheit über die Ausführung der E453 in einem Land - Frankreich. Solche Informationen müsste man über viele Röhren in vielen Ländern haben ! (Mittlerweile ist die Umbenennung in E453_u erfolgt )
Hobbygrüße, Jacob |
Thomas Lebeth
29.Sep.08 |
10
Nun ist es mir doch noch gelungen einen Nachweis für den 6-pin Hexodensockel - zumindest bei der B2043 – zu finden. Kommt doch aus Frankreich (Dario), und ist auf http://www.hupse.eu/radio/tubes/B2043.htm zu finden. Da es die B2043 in dieser Ausführung gibt, ist anzunehmen, dass auch noch eine E453 mit diesem Sockel auftauchen wird... Grüße Thomas Lebeth
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