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RENS1820

Information - Help 
ID = 110
       
Country:
Germany
Brand: Telefunken Deutschland (TFK), (Gesellschaft für drahtlose Telegraphie Telefunken mbH
Tube type:  Vacuum Pentode   RF/IF-Stage 
Identical to RENS1820 = H2018D = B2042 = S2018
Similar Tubes
Normally replaceable-slightly different:
  NS180 ; S2030N
First year 1931 Tube leaflet collection E.Erb Analysis by original leaflets
First Source (s)
Jun.1931 : Funk Bastler 1931 Heft 25
Successor Tubes 1932   RENS1818  

Base Europe 5-Pin , B5 (Eu O, F, O5A) 1928 (Codex=Fc) Top contact screw type.
Filament Vf 20 Volts / If 0.18 Ampere / Indirect / Specified current DC = (Series working)
Description Diese Röhre wird in verschiedenen Publikationen fälschlich als Schirmgitter-Tetrode gelistet.--- Näheres ist in einem Artikel der Funkschau vom 25.06.1933 beschrieben. Bitte lesen Sie den Thread weiter unten, vor allem Post 4. 
Tube prices 3 Tube prices (visible for members only)

rens_1820.png
RENS1820: Schema: Tefag K 133 G
Egon Strampe

tubesockel_klein_rens1820_1.png RENS1820: In vielen Unterlagen als Tetrode falsch dargestellt!
Wolfgang Holtmann


Just Qvigstad
rens1820_spec.png
RENS1820: RVF-Röhrenbuch-M1,1947
Anonymous 15 Collector

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Usage in Models 12= 1931? ; 62= 1931 ; 1= 1932?? ; 11= 1932? ; 92= 1932 ; 5= 1933? ; 27= 1933 ; 1= 1934?? ; 1= 1934 ; 1= 1936?

Quantity of Models at Radiomuseum.org with this tube (valve, valves, valvola, valvole, válvula, lampe):213

Collection of

 
rens1820_3.jpg

RENS1820
 

Forum contributions about this tube
RENS1820
Threads: 2 | Posts: 19
Hits: 870     Replies: 0
RENS1820 – In der Röhre einen Kurzschluss beseitigen
Gerhard Eisenbarth
13.Jun.22
  1

Bei der Durchsicht meiner Sammlung habe ich eine RENS1820 aus ihrer Original-Verpackung geholt, um sie vor einem Verkauf auf Brauchbarkeit zu prüfen.

Wie üblich waren „ihre Hüllen gefallen“ – die Schirmschicht war restlos abgeblättert und lag in Stücken im Karton. Das Verhalten von Schirmschichten aus dieser Zeit ist soweit bekannt. Beim elektrischen Vermessen fand ich einen Schluss zwischen Katode und Steuergitter. Aus der Originalverpackung herausgeholt – völlig ungebraucht – und schon einen Kurzschluss? Beim genauen Hinsehen unter dem Mikroskop sah ich dann die Stelle, wo das Gitter1 mit der Katode kurzgeschlossen ist, siehe Bild 1 und 2.

Bild 1: Schluss zwischen G1 und Katode

Bild 2: andere Perspektive

Merkwürdig ist, dass so ein Röhrenfehler in einer Serienproduktion nicht auffällig wird und die Röhre als Fabrikationsfehler aussortiert wird und somit erst gar nicht zur Auslieferung kommt. Das Fabrikationsdatum ist te = Juni 1931 Trotz des Kurzschlusses konnte ich die Emission messen. Die ist völlig ok – wie neuwertig! Theoretisch kann man die Röhre betreiben, wenn man das Gitter 2 als Steuergitter verwendet. Dann ist das Gitter 1 durch den Kurzschluss als Raumladegitter geschaltet, allerdings mit 0 Volt Raumladegitterspannung. Dies hat man seinerzeit bei den magischen Augen so gemacht um den Anzeigenstrom gleichmäßig über die Anzeige zu verteilen – als Anzeigengitter. Ich habe die RENS1820 aus reiner Neugier mal so betrieben. Das hat auch funktioniert. Wie kann man den Schluss im Innern der Röhre beseitigen? Abbrennen mit hoher Stromdichte kam mir in den Sinn. Ich habe die Stromführung innerhalb der Röhre geprüft. Ja, man kann über die Kurzschluss-Stelle einen Strom führen. Was dann im Stromkreis abbrennt, darauf kann man dann nur hoffen, dass die Berührungsstelle die hochohmigste Stelle im Stromkreis ist und sich dann dort die Energie konzentriert auf das Abbrennen. Als Stromquelle habe ich einen Trafo mit 2 Volt Spannung gewählt. Alles angeschlossen und dann mutig die Netzspannung eingeschaltet. Ein kurzer Blitz innerhalb der Röhre hat gezeigt, dass sich was getan hat. Eine erneute Besichtigung der Stelle hat dann auch einen Erfolg gezeigt. Nicht die Kontaktstelle selber, sondern im direkten Umfeld ist das Gitter 1 an zwei Stellen durchgeschmolzen und damit ist der Kurzschluss beseitigt, siehe dazu das Bild 3.

Bild 3: Kurzschluss beseitigt

Die Reparatur ist gelungen. Die RENS1820 von 1931 funktioniert jetzt wieder mit einwandfreien Daten.

 
Hits: 12645     Replies: 17
Tetrode ? Nein, Pentode !
Wolfgang Holtmann
04.Mar.06
  1  

Oder: Wenn die Hüllen fallen...kommt die Wahrheit an's Tageslicht!

Wir kennen alle das alte Leiden einiger Röhren aus den 30er Jahren, die Abschirmschicht hat sich im Laufe der Zeit aufgebläht und blätterd ab. So habe ich heute zwei TELEFUNKEN RENS 1820 "abgekratzt", vorher jedoch die noch gut lesbare Typenbezeichnung festgehalten!

Nun wird -nach über 70 Jahren- der Systemaufbau sichtbar. Mit gebührender Hochachtung schaue ich mir die Innerreien mit der Lupe an und sehe zu meinem Erstaunen: da ist ja noch ein Bremsgitter (g3) eingebaut! Auch das Röhrenfoto im RM (J.Roschy) zeigt den gleichen Sachverhalt.

In allen(!) mir bekannten Röhrenunterlagen wird die RENS 1820 als Schirmgittertetrode geführt und sollte -bis auf die Heizdaten- mit der RENS 1204 äquivalent sein. Letztere hat mit Sicherheit kein Bremsgitter.

Bei der zweiten RENS 1820 konnte ich die gleiche Feststellung machen. Mit der Fertigungskodierung "ln" stammt diese von März 1933, also etwa 1 1/2 Jahr später.

Bleiben ein paar Fragen offen:

-- Hat TELEFUNKEN eine Änderung von einer Tetrode zur Pentode durchgeführt und keine (notwendige) Typenanpassung gemacht?    

-- Oder war die RENS 1820 schon immer eine Pentode?

-- Ist vielleicht der regelbare Schwestertyp RENS 1819 ebenso als Pentode hergestellt worden?

Kommissar Zufall lässt grüßen.

Jacob Roschy
04.Mar.06
  2

Ich hatte schon mindestens einmal, eher sogar öfter, in zeitgenössischer Literatur gelesen, wo ein Autor einem Artikel etwas über die Pentode RENS1820 schrieb !

Ich glaubte jedesmal, der Autor war gedanklich nicht bei der Sache und hat da was verwechselt, aber nun stimmt es wirklich !

Ich habe die Röhre von dem Bild hier vor mir liegen und kann von dem Gitter 3 zumindest den Haltestab und einige Windungen davon deutlich sehen ! Datumscode ist co = Juli 1933.

Nur hatte ich noch nie einen offiziellen Hinweis in der Literatur gefunden, dass und warum die RENS1820 nun als Pentode hergestellt wird.

In den Fachzeitschriften von 1931, wo über die Einführung der Gleichstrom- Röhrenserie berichtet wird, beschreibt man die RENS1820 nur als Hochfrequenz-Schirmgitterröhre als Paralleltype zur RENS1204, mit Ri = 400 kOhm, also sehr typisch für eine Tetrode.

In diesem Fall zum Glück, habe ich auch noch eine fast ebenso nackte RENS1819 mit Datumscode ag = Mai 1932, bei der man ebenso deutlich sehen kann, dass es eine normale Schirmgitter- Tetrode ist.

MfG JR

Andreas Steinmetz
04.Mar.06
  3 Liebe Kollegen,

da staunt der Fachmann, und der Laie wundert sich! Ich habe auch gleich nachgeschaut und kann bestätigen daß meine TFK RENS1820, Datumscode ei, also 2.34, auch ein Bremsgitter hat. Wenn man es weiß, dann sieht man es schon von weitem an der oben im Seitenblech angebrachten Aussparung, durch die das Bremsgitter kontaktiert wird. Übrigens: Meine TFK RENS1204, Code za, (in meiner Liste ist kein Herstellungsmonat zuzuordnen), hat keine Aussparung und damit kein Bremsgitter. Die ist also eine echte Tetrode.

Weil Jacob gerade von der RENS1819 sprach: Ich habe mir vor einiger Zeit zur Arbeitserleichterung eine Vergleichstabelle zwischen den 4V- und 180mA-Tetroden angefertigt, in der ich auch den grundsätzlichen Systemaufbau (senkrecht/waagerecht) notierte. Die senkrechten Systeme (z.B. RENS1264) haben eine typ. Ug2 von 100V, die waagerechten (z.B. RENS1204) haben eine typ. Ug2 von 60V. Aber es gibt vmtl. eine Ausnahme! Die Regelröhren RENS1214 und RENS1819 werden in der Literatur immer als Paralleltypen angegeben. Unter der Annahme, daß es sich um waagerechte Systemaufbauten handelt, wäre es dann auch folgerichtig, daß die RENS1819 eine typ. Ug2 von 60V hat. Die RENS1214 wird aber immer mit typ. 100V Ug2 angegeben! Hat die denn nun vielleicht ein senkrechtes System, oder ist es doch ein waagerechtes System, nur mit unüblicher Ug2? 
Könntest Du, lieber Jacob, vielleicht wenigstens über die Systemlage bei der RENS1819 Auskunft geben, denn meine RENS1819 ist noch metallisiert. Wenn wir dann auch noch etwas über die Systemlage bei der RENS1214 erfahren würden, könnte ich die Tabelle vervollständigen und bei Bedarf hier veröffentlichen.


Andreas
Jacob Roschy
04.Mar.06
  4



...seit fast zwei Jahren... >>> das wäre also etwa Herbst 1931 ! Nur wurde weder damals noch zwischendurch etwas darüber erwähnt, zumindest habe ich noch nichts darüber gefunden, außer der Vorstellung der RENS1820 als Hochfrequenz-Schirmgitter-Tetrode !

Manche, auch wichtige Ereignisse wurden in der Fachliteratur einfach vergessen, zu erwähnen. So habe ich auch bis jetzt noch keinen Vorstellungsbericht über eine der bekanntesten Röhre der 30er Jahre, der REN904 gefunden !

MfG JR

 

Attachments

Jacob Roschy
04.Mar.06
  5

Hallo Andreas, Hallo Kollegen,

hier mal mein kurzer Report über den Aufbau der RENS- Schirmgitter- Tetroden und -Pentoden, mit gleichzeitiger Quasi-Äquivalenzangabe 12xx ~ 18xx Röhren :


RENS1204 ~ 1820, 1214 ~ 1819, Horizontal, 1820 Pentode, sonst Tetroden;

RENS1254 ~ 1854, Tetroden-Dioden, Vertikal, eckiges, sehr dicht gewickelts Schirmgitter, schmale Anodenblechstreifen, unten Diode;


RENS1264 ~ 1818, 1274*, Tetroden, Vertikal, eckiges, sehr dicht gewickelts Schirmgitter, schmale Anodenblechstreifen;



RENS1284 ~ 1884, 1294 ~ 1894, Pentoden, Vertikal, rundes System, mit äußerem Abschirmgitter.

*RENS1274 noch nie life gesehen = Regel- Version der 1264.

Angeblich soll es auch eine RENS1244 gegeben haben, so steht es jedenfalls im Röhren- Codex- Märchenbuch, und daher auch hier in den Röhrenseiten. Darüber war aber sonst noch noch nie etwas zu erfahren.

MfG JR

Wolfgang Holtmann
04.Mar.06
  6 Danke, liebe Kollegen.

Auf Grund der zeitgenössischen Abhandlung über die frühe Pentode RENS 1820 (freundlicherweise von Herrn Roschy zu Verfügung gestellt), werde ich das "Datenblatt" hier im RM entsprechend anpassen.

Ich gehe jetzt davon aus, dass diese Röhre -und auch die Valvo H2018D- immer schon ein Bremsgitter hatten. Nur wussten nicht alle Instanzen des Herstellers davon, denn im Nachdruck der "TELEFUNKEN-Liste" Nr. G.R.B. 21 D III von 1944 steht sie als Schirmgitterröhre mit entsprechendem Sockelschaltbild (Tetrode) angegeben. Selbiges gilt für die sonst so ausführlichen Daten in L. Ratheisers "Rundfunkröhren, Eigenschaften und Anwendung" 1938.
Und wenn diese Quellen versagen, ja dann kann man dem Franzis-Verlag mit seiner RTT keinen Vorwurf machen... 

MfG
Olaf Schlack
04.Mar.06
  7 Hallo zusammen,

ich kann ergänzend zum Beitrag von J. Roschy noch bestätigen, daß der Systemaufbau der RENS 1274 tatsächlich dem gezeigten der 1264 stark ähnelt. Ich habe ein Exemplar, bei dem sich oben herum die Metallisierung gelöst hat. Man kann das vertikale, eckige System erkennen, bei dem lediglich die Anodenblechstreifen größer sind (breiter und höher).

Olaf Schlack
Ernst Erb
05.Mar.06
  8 Etwas Hintergrundwissen zu den Schirmgitter-Radioröhren und Pentoden:

Auszug aus "Radios von gestern", Seite 237 (Röhrenfunktionen)
"Erst nach Untersuchungen ab 1924 ab 1924 von A.W. Hull und Williams (Veröffentlichung in Physical Review vom April 1926) in den USA und H.J. Round (Marconi-Osram) in England entstehen Schirmgitterröhren für Radiozwecke. Die Entwicklung von praktisch anwendbaren Röhren erfolgt ebenfalls in einem "Kopf-an-Kopf-Rennen": Sowohl GE mit der UX222 in den USA als auch Marconi-Osram in England mit der S625 können 1926 eine SG-Radioröhre vorstellen und ab Oktober 1927 verkaufen ..."

Sinngemäss dazu:
Das S bezeichnet bei Telefunken dann eine SG-Röhre (Schirmgitterröhre), also RES, später auch RENS, wobei Telefunken 1928 an der Leipziger Frühjahresmesse ihre erste Schirmgitterröhre, die RES044 vorstellen kann. Radios mit Schirmgitterröhren kommen im Allgemeinen ab 1928 auf den Markt. Das S behält Telefunken auch bei Pentoden bei, wohl um den Unterschied nicht hervorzuhêben. 

Im Zeitpunkt der Veröffentlichungen von Hull und Round entwickeln Giles Holst und BErnard Tellegen bei Philips aber schon die Pentode. und im September 1927 kann Philips mit der B443 der Welt erste Pentode vorstellen, die sie zu gleicher Zeit mit ihrem ersten Radio von 1927 zum Einsatz konmmt - zusammen mit der Tetrode B442. Das war dann auf dem Markt ein Meilensprung im Radiobau. Erst drei Jahre danach entsteht in den USA eine Pentode.

Philips hatte sich durch diese Entwicklung bei den US-Firmen zwangsläufig eine bessere Stellung bezüglich Patentabkommen erwirkt und Telefunken hatte ein Problem, das erst 1931 durch ein gegenseitiges Patentabkommen gelöst wurde.

In der Telefunken-Zeitung Nr. 100 ist die RENS1819 die erste HF-Pentode dieser Firma und man nennt in diesem Zusammenhang den Namen G. Jobst. Die RENS1819 ist jedoch eine Tetrode und Telefunken setzt 1931/32 im Apparat 131 mit der Endpentode RENS1823d erstmals eine Pentode ein. Telefunken musste die Pentode also während vielen Monaten bekämpfen ... Schirmgitter-Röhre ist ja nicht ein grundsätzlich falscher Ausdruck, wenn man vorher "gegen allerlei neue Strömungen, die nichts bringen" wetterte, konnte man sie nicht sofort als "bester Röhrentyp" anpreisen.

Erst nach diesem Abkommen war Telefunken einigermassen frei, die Pentode zu benutzen. Die Vorteile waren aber intern schon bald klar!

Ich verschiebe diesen Beitrag auf die RENS1820 mit der Bitte um Hinweis-Artikel bei den anderen in diesem Zusammenhang (insbesondere RENS1819). Danke - vor allem auch für den hoch interessanten Beitrag.

Nachtrag:
Aus "Radios von gestern" hier ein Auszug über Röhrenentwicklungen, die diesen Zeitraum betreffen.
Ernst Erb
06.Mar.06
  9

TETRODEN und PENTODEN
Erst die Erweiterung der Triode durch weitere Gitter oder Elektroden und schliesslich auch die Verbundröhen, die Regelbarkeit und viele technische Verbesserungen inkl. Miniaturisierung brachten die enormen Verbesserungen dieses ersten elektronischen Bauteiles. In "Radios von gestern" hatte ich vor 20 Jahren diese Entwicklung detailliert aufgezeigt. Es scheint noch immer das Standardwerk für die Sammler in deutschsprachigen Ländern zu sein.

Hier im Radiomuseum unterscheiden wir beim Typ aus guten Gründen ganze fünf Arten vom Typ Tetrode:

Schirmgitter-Tetrode,
Raumladegitter-Röhre (Tetrode),
Sekundäremissions-Tetrode,
Doppelsteuer-Röhre und
Wunderlich-Röhre (2 Gitter parallel).


Dazu führen wir noch eine "Tetrode gasgefüllt" - da bin ich mir nicht sicher, ob wir dies brauchen. Es gibt natürlich noch den Hauptbegriff TETRODE, falls jemand beim Anlegen die Feinheiten noch nicht kennt.

Anfänglich hatte ich grosse Mühe, dies bei den Röhrenadmins durchzusetzen, bin aber begeistert, wie gut schliesslich diese Diversifizierung angenommen und umgesetzt wurde. Vor allem Wolfgang Holtmann hat sich den "Nicht-Schirmgitter-Tetroden" angenommen. Wichtig: Die Schirmgitter-Tetroden überwiegen in der Anzahl Typen und in den Anwendungen alle anderen bei weitem.

Aber wo sind die "Beam-Power-Tetroden"?
Da diese Röhren anfänglich so genannt wurden, um sie möglichst klar von der Philips-Erfindung "Pentode" abzugrenzen, in Wirklichkeit aber eine 5-Polröhre, also "Pentode" sind, haben wir diese auch bei den Pentoden eingereiht. Da kann man ruhig geteilter Meinung sein: Ich finde die Wahrheit muss siegen, nicht die Tricks.

Etwas zur Geschichte:
Zuerst kommen die Raumladegitterröhren zum Zug, z.B. auch als Messverstärker:

1913 erfindet A. Langmuir (GE) die Raumladegitterröhre (engl. space charge grid) und 1915 verbessert W. Schottky (S&H) diese. Die Schirmgitterröhre verdrängt sie rasch. Allerdings lebt die Raumladegitterröhre in den 50er Jahren als Spezialröhre für Autoradios (z.B. 12K5) wieder kurz auf. Sie eignet sich für die Anwendung mit niedriger Anodenspannung von 12 Volt.

"G.V. Dowding und K.D. Rogers von "Popular wireless", London, realisieren 1924 eine Schaltung ohne separate Anodenspannung und verwenden insgesamt lediglich 6 Volt. Bower Electric Ltd. konstruiert dazu die Röhre Thorpe K4 [237-36]. In den USA heisst die Schaltung später "Solodyne" mit der "Nutron-Solodyne-Röhre".

Technik:
Aus Seite 325 zur Schirmgitterröhre:
"Das Schirmgitter (g2 oder sg) zwischen Steuergitter (g1) und Anode verhindert die bei der Triode unerwünschte Steuerwirkung der Anode. Damit steigt der Verstärkungsgrad erheblich. Durch die kapazitive Aufteilung entsteht eine Unterdrückung der Schwingneigung. Typisch für eine Tetrode ist die 850mal kleinere Kapazität (z.B. 1,7 pF zu 0,02 pF). Dieser Röhrentyp verstärkt höhere Frequenzen und eine Neutralisation der schädlichen Röhrenkapazität bei mehreren Stufen fällt weg. Zudem arbeitet die Röhre bei kleinen Anodenspannungen.

Die Spannungsverstärkung der Triode beträgt etwa 10-100 bzw. ca. Faktor 3-5 bei Endröhren; der innere Widerstand alter Trioden zwischen 10 und 20 Kiloohm (bei Endröhren um 1-3,5 K). Die ersten Tetroden bringen 0,4-0,8 Megohm inneren Widerstand und eine Verstärkung von etwa 300-900 µ."
Ein Bild erläutert dies im Buch.

"Die ersten Schirmgitterröhren verlangen eine mindestens um 30 Volt geringere positive Spannung als die Anode. Ein Spannungsteiler, dessen Querstrom ungefähr dem doppelten Wert des Schirmgitterstroms entspricht, erzielt diese Einstellung. Das Schirmgitter der "modernen" Endröhre arbeitet mit der vollen Anodenspannung."

Ein Bild zeigt den Unterschied zwischen Tetrode und Pentode. Vor allem den "Einknick" genannt "Kink" bei der Tetrode.

Warum gibt es bei der (Schirmgitter-)Tetrode einen Kink?
In gewissen Momenten fängt das zusätzliche Gitter der Tetrode mehr Elektronen auf als die Anode. Es kommt zu einer negativen Steilheit (Bereich B-C auf dem Bild). Die Pentode bzw. Fünfpolröhre führt darum zwischen Schirmgitter und Anode ein Bremsgitter, englisch "Suppressor-Grid" genannt. Dieses wurde anfänglich fälschlicherweise Fanggitter genannt. Mit dem Bremsgitter erreicht man zusätzlich die grösste Spannungsverstärkung (1000-5000 µ).

"Sowohl im HF-, ZF- als auch im NF-Teil kommt dieser Typ noch in den letzten Röhrengeräten zur Anwendung. Das Bremsgitter ist meist intern mit der Kathode verbunden.
Der innere Widerstand beträgt 1,5-2,5 Megohm und bei Regelpentoden und Systemen mit mehr als 3 Gittern 2-10 Megohm. Die schädliche Gitter-Anodenkapazität weist nur 0,002 pF auf. Die Verstärkung dieser Mehrgitterröhren erreicht das 100-140fache der Steuerleistung. Das Rauschen der Pentode ist stärker als das der Triode, darum kommen z.B. für UKW-Eingangskreise wiederum spezielle Doppel-Trioden zum Zug."

Regelröhren
Durch eine ungleiche Steigung von Steuergitterwendeln entstehen die Regelröhren. Die Steigung des Steuergitterwendels ist in der Mitte grösser und zu den Enden hin enger. Damit lässt sich der Verstärkungsgrad während des Betriebes regeln und z.B. automatischer Schwundausgleich (AVC) realisieren. Diese Regel-Tetroden und -Pentoden besitzen eine Ia/Ug-Kennlinie in Form einer Exponentialkurve. Durch Änderung der Gittervorspannung Ug verschiebt sich der Arbeitspunkt. Damit verlegt man mit grösser werdenden Ug die Arbeit in den flacheren Teil der Kennlinie. Der Regelbereich ist je nach Röhrentyp sehr unterschiedlich. Er beträgt etwa 1:100-1:1800. Röhren mit grossem Regelbereich sind am Eingang des Empfängers zu finden.

Zu präzisieren ist, dass im gekrümmten Teil der Röhrenkennlinie (und bei Arbeit im Gitterstromgebiet) immer nichtlineare Verzerrungen auftreten bzw. die Sinusform der Frequenz verändert wird; es treten Oberwellen hinzu. Von linearen Verzerrungen spricht man andererseits, wenn einzelne Frequenzen zwar formgetreu wiedergegeben sind, aber verschieden zur Verstärkung kommen. Dies verursachen frequenzabhängige Bauteile (Kondensatoren, Drosseln, Transformatoren, Resonanzen bei Tonwandlern wie Mikrofone, Lautsprecher etc.).

Gleitende Schirmgitterspannung
"Den nächsten Schritt bildet die gleitende Schirmgitterspannung. Bei gleitender Schirmgitterspannung hat die resultierende Kennlinie annähernd Exponentialcharakter. Die Regel heisst: "Je kleiner die Schirmgitterspannung, desto grösser die Steilheit". Mit zunehmender Regelspannung erhält die Kennlinie eine flachere Lage, der gradlinige Teil bleibt in seiner Grösse unverändert. Die Regelpentoden arbeiten gewöhnlich mit gleitenden Schirmgitterspannungen, deren Usg in heruntergeregeltem Zustand bis auf 200 V und mehr hinaufgleiten. Ein einfacher Vorwiderstand Rsg zwischen Uab und Schirmgitter bewirkt dies an Stelle eines Spannungsteilers."

Eine Schaltung ist im Buch abgebildet - sie finden sie aber ähnlich auch im RMorg bei der EF13.

"Um eine leichtere Regelbarkeit zu erzielen, erhalten schliesslich Tetroden und Pentoden ein besonderes Regelgitter (g3) zwischen Schirmgitter und Anode bzw. zwischen Schirmgitter und Bremsgitter. Dieses Regelgitter ist wieder mit einem zweiten Schirmgitter (g4) vor dem direkten Zugriff der Anode zu bewahren. Es liegt zwischen Regelgitter und Anode bzw. zwischen Regelgitter und Bremsgitter. Damit entsteht die Hexode (Sechspolröhre) bzw. die Heptode. Diese Röhrentypen kommen nur einige Jahre zum Einsatz."
Für die spezielle Gitterstruktur für gleitende Schirmgitterspannung hielt die Firma Bontoon Research Corp. die Patente und mit der 551 bringen Arcturus, Majestic und Raytheon im Mai 1931 die erste Regelröhre, eine Tetrode, in Verkauf. RCA bietet kurz danach eine ähnliche Röhre als 35 an und 1935 endet die Produktion der 551 zugunsten der 35/51. Ebenfalls 1931 bringen Philips (E445) und Cossor (220VSG) ihre ersten Regelröhren. Mit Sharp-cutoff-pentode bezeichnet man HF-Pentoden ohne Regelcharakteristik [219]. High-mu bedeutet grosse Steilheit."

Beam-power-Tetroden sind anfänglich eine US-Spezialität und in Grossbritannien z.B. als KT32, KT63 und KT66 vorhanden (US-Typen siehe unter RCA). Sie heissen dort "kinkless tetrode". Auf dem europäischen Kontinent kommen anfänglich lediglich kombinierte End-Tetroden wie die VEL11 von 1947, die VCL11, ECL11 und UCL11 von 1939 mit Ablenkelektroden vor.

Den Elektronenstrom bündeln bei den "beam tubes" zwei kleine Leitplatten mit Kathodenpotential, Gitter und Schirmgitter sind gegeneinander ausgerichtet. Zur Vermeidung von Sekundäremission hält man eine kritische Distanz zwischen Anode und Schirmgitter ein. Die Haltestege liegen ausserhalb des Elektronenstroms, damit durch kleinen Abstand zwischen Gitter und Kathode grosse Steilheit auftritt. Wie bei Trioden bringen diese Röhren fast keine Verzerrungen der dritten Harmonischen, der Schirmgitterstrom bleibt klein und die Charakteristik ist die einer Pentode [219].

Andreas Steinmetz
09.Mar.06
  10 Liebe Kollegen,

nachdem nun Jacob und Herr Schlack die mir fehlenden Details nachgereicht hatten (nochmals danke), dachte ich, es sei alles klar, und ich könnte meine Hilfstabelle anfertigen und hier posten. Doch gestern bekam ich einige Valvo H4125D, also 100%ige Äquivalenztypen zur RENS1214, und die nächste Verwirrung war perfekt: Während die Mehrzahl von den H4125D wie erwartet das horizontale (waagerechte) System hatten, wies eine das vertikale (senkrechte) auf! Eben das, welches üblicherweise eine Ug2 von 100V hat. Dieses System ähnelt dem der RENS1264 bzw. 1274 sehr, aber von oben betrachtet ist der von den G2-Drähten umspannte Rahmen nicht rechteckig, sondern an den langen Seiten befinden sich je zwei zusätzliche Stützen. Diese Stützen liegen etwas außerhalb des eigentlichen schmalen Rechteckes und verbreitern dadurch das System an den Längsseiten. So wird das Rechteck zu einem langgezogenen Achteck. Ich versuche mal, ein Foto davon zu machen. Die Röhre trägt die Aufschrift "Selectode, Bifilar gewickelt", ist goldfarben, damit also nicht eine der ersten Ausführungen, sicherlich aber Vorkrieg. Die Kennlinie ist auf den ersten Blick unauffällig; mit stark abweichenden inneren Kapazitäten und Induktivitäten wird man wohl rechnen müssen. Was mag es wohl mit dieser Variante nun wieder auf sich haben?









Weitere Beobachtungen: Frühere Bauserien von Tetroden mit dem vertikalen System aus der Fabrikation TFK, Philips oder Valvo verraten sich schon von außen durch ihren sehr hohen, schlanken Kolben. Die horizontalen Systeme hatten einen niedrigeren Kolben. Erst in späteren Baujahren (z.B. zur Wehrmachts-Zeit) wurden die vertikalen Systeme auch in den kleineren Kolben eingebaut.

Andreas

P.S.: Gibt es jemanden, der auch für Valvo- bzw. Philips-Typen anhand der Fabrikations-Codes auf das Herstellungsdatum schließen kann? Das würde gerade in diesem Falle bestimmt helfen. Für TFK haben wir ja Tabellen...

Nachtrag 20:10 Uhr: Bilder
Jacob Roschy
10.Mar.06
  11

Hallo Hobbykollegen,

mit diesen Europa- Tetroden und Pentoden gibt es noch andere Ungereimtheiten, besonders bei den Äquivalenztypen untereinander.

Das betrifft besonders die Tetroden RENS1264 und ihre Gegenstücke. Übereinstimmend in allen Unterlagen entspricht sie der Valvo- Type H4111D.

Widersprüchlich ist jedoch die Philips- Vergleichstype. Laut Franzis-RTT und Ratheiser- '55 Röhrenhandbuch (auch vom Franzis-Verlag) wäre dies die E462.
Der Clou ist jedoch, dass eine solche E462 in keiner meiner drei original- Philips- Datenbücher erscheint !

Dafür kann man dort durch Vergleich jeweils feststellen, dass die E452T in den Daten mit der RENS1264 völlig übereinstimmt, dieser Vergleich aber nirgends erwähnt wird !

Also ist richtig: RENS1264 = H4111D = E452T

In seinem Röhrenhandbuch verwickelt sich Ratheiser selbst in Widersprüche:

Wir finden auf:
S. 116 : E452T = ohne Vergleich, wird falsch ? als Pentode bezeichnet, aber gleiche Daten wie RENS1264 !
S. 116 : E462 = RENS1264 - Angabe aber nach Datenvergleich falsch !

Zuerst ist auf:
S. 172 :
H4111D = E452T

Aber dann ist auf:
S. 203 : RENS1264 = E462 = H4111D


Das Ratheiser- '55 Röhrenhandbuch ist bei mir die einzige Quelle mit Datenangaben über diese obskure E462. Diese stimmen weitgehend mit der E452T und damit auch mit der RENS1264 überein, aber mit Ausnahme vom Schirmgitterstrom Ig2 und Schirmgitterdurchgriff Dg2 :

   

Ig2 mA

Dg2 %

E452T

RENS1264

0,7

4

E462

?

1

5

Nun stellt sich die Frage, was hat es mit dieser obskuren E462 auf sich ?

Warum kam sie anstelle oder parallel zur E452T ?

Nach der Norm ist es zwar eine Philips- Bezeichnung, aber wo stammt sie wirklich her, wenn sie in keinem von drei Philips- Datenbüchern erscheint ? Gab es diese nur regional von Philips- Tochterfirmen ? Da ich sie nur in deutschsprachigen Unterlagen finde, war sie vielleicht nur in Österreich und in der Schweiz am Markt ? - (Das deutsche Telefunken- Reich fällt natürlich aus).

Bisher glaubte ich auch, der vertikale Systemaufbau mit dem kastenförmigen Schirmgitter wie er in den Typen RENS1264 = H4111D = E452T zu finden ist, wäre eine neue Konstruktion, die damals 1931 eigens für diese Röhren herauskam.

Überrascht stellte ich jedoch fest, dass bereits die E442 von 1928 damit ausgestattet war, zu der es aber keine Valvo- und Telefunken- Paralleltypen gab und die daher in Deutschland nicht erhältlich war.

Nach logischer Folge müsste die E442 sogar noch vor der E442S erschienen sein, die der RENS1204 und der H4080D entspricht.

Diese haben aber das horizontale runde System, das mehr frühzeitlich wirkt und in Deutschland bis zur RENS1264 ausschließlich vorhanden war.

Bei der von Andreas gefundenen H4125D mit vertikalem System könnte es sich demnach um eine regelbare Version der E442 statt sonst der E445 handeln. Möglicherweise hat man im Philips- Konzern teilweise beliebig beide Bauweisen verwendet.

Die goldene Farbe muss nicht bedeuten, dass es sich um eine spätere Ausführung handelt. Im Philips- Konzern wurde von Anfang an nur diese allgemein gut haltbare goldene Metallisierung verwendet. Die graue, auf Zinkbasis bestehende Metallisierung, die über die Jahre so leicht aufquillt und abblättert, gab es m. W. nur bei Telefunken.

MfG JR

Andreas Steinmetz
10.Mar.06
  12 Liebe Kollegen,

das ist ja alles sehr interessant, was wir so nach und nach erfahren! Hoffentlich behält wenigstens einer, z.B. Jacob, den Überblick. Vielleicht gelingt es uns ja tatsächlich, hinter alle Geheimnisse zu kommen. Früher hatte man vielleicht noch jemanden, der dabei gewesen war und genau berichten konnte, aber heute haben wir immerhin die Möglichkeiten des Internets...

Also bitte weiter posten, möglichst mit exakten Angaben. Ich denke, wir sollten uns erst einmal auf TFK, Philips und Valvo beschränken, oder?

Weitere Infos:
- Ein Bekannter von mir bestätigte ebenfalls die Existenz einer Valvo H4125D mit dem beschriebenen Vertikalsystem; nennen wir es mal vereinfachend Achtecksystem. Seine Valvo ist zwar auch golden, hat aber ein vereinfachtes Logo ohne die Inschriften "Selectode" und "Bifilar gewickelt".
- Ich selbst kann die Existenz einer Valvo H4111D mit dem grauen Zinkmantel wie bei TFK bestätigen. Hier irrte sich Jacob offensichtlich wohl doch.

Zur exakten zeitlichen Einordnung wäre ein Decodierungsschlüssel für die Datecodes jetzt wirklich sehr hilfreich. Wer kann damit weiterhelfen?


Andreas
Wolfgang Holtmann
10.Mar.06
  13 Hallo Jacob

Ich hab' mal versucht, über die Unterschiede bei den Philips Tetroden E462 - E452T (T= Tetrode) mehr Deutlichkeit zu bekommen. Dazu stehen mir mehrere Informationsquellen von Philips-Nederland zur Verfügung. 

Zunächst: beide Typen sind in den Datenbüchern gelistet, wobei der Unterschied nur im Ig2 festzustellen ist. E452T = 0,7mA, E462 = keine Angabe.

In der Röhrenbestückungs-Tabelle für Philips-Empfänger (von 1931 bis 1934), welche für den Absatz in NL gebaut wurden, finde ich nur die E462 zu den Geräten vermeldet. Diese Röhre wird als Nachfolger der E452T bezeichnet.

Die E452T ist wohl häufig in Radios der Hersteller in Österreich und der Schweiz (1. Hälfte der 30er Jahre) anzutreffen. Siehe: "Suche: Antike Radios aufgrund der Röhrenbestückung"

Jacob Roschy
10.Mar.06
  14

Hallo Kollegen,

- eine Röhre mit grauen Zinkmantel, auf der Valvo H4111D draufsteht, muss noch lange nicht von Valvo gebaut worden sein, diese kann auch aus einem Tauschgeschäft von Telefunken stammen.

Einen Hinweis auf die wahre Herkunft könnte ggf. der Sockel sein: schwarz und unten eckige Kante = Telefunken; braun und abgerundete Kante = Valvo. Auch gibt es Telefunken und Philips- / Valvo- typische Schraubkappen.

Wenn auf Philips / Valvo- Röhren aber keine Codes draufstehen, wird auch ein Decodierungsschlüssel nichts nutzen.

Das Datenheft "Tubes Recepteurs PHILIPS - Documentation Technique" von Philips- France 1950 erwähnt auch nur die E452T und keine E462, die es demnach auch dort nie als Nachfolger gab.

Andreas Steinmetz
10.Mar.06
  15 Hallo Jacob,

die Valvo H4111D mit grauem Zinkmantel hat den typischen braunen Valvo-Sockel mit abgerundeten Kanten, was auch immer das für Schlußfolgerungen nach sich ziehen mag. Die Kappe ist ebenfalls braun, nur die Mutter ist schwarz. Letztere könnte auch schon mal ausgewechselt worden sein. Morgen werde ich mal Detail-Bilder machen und an dieser Stelle nachposten.


Andreas


Nachtrag 11.03.06: Hier ist nun das Bild. Keine fotografische Meisterleistung, aber ich denke, man kann alles erkennen. Und natürlich beginnt auch die Valvo-Variante abzublättern...


Jacob Roschy
11.Mar.06
  16

Hallo Andreas,

wie heißt es so schön: die Ausnahme bestätigt die Regel.
Die grauen Zinkmantel- Röhren kannte ich bisher nur von Telefunken, so wie ich von Philips / Valvo ausschließlich nur die goldenen und silbernen kannte. In Silberbronze kenne (und habe) ich auch nur die eher neueren Pentoden E446 und E447, die Tetroden sind alle in gold. Ich muss auch zugeben, dass ich nur relativ wenige Valvo- Europa- Röhren habe, die meisten sind von Philips direkt.
Es kann natürlich sein, dass Valvo auch Versuche mit der Zinkummantelung machte, dies aber nach geringen Stückzahlen wieder aufgab.

Jacob

Thomas Lebeth
13.Sep.08
  17

In der 5. Auflage des Werkes Rundfunkröhren, Eigenschaften und Anwendung, I. Teil, 1942 von Ludwig Ratheiser, Union deutsche Verlgasgesellschaft, beginnt auf Seite 10 eine Tabelle, die die maßgeblichen Entwicklungsstufen der Empfängerröhren (aus Sicht Telefunken) darstellt. Hier ist interessant zu sehen, dass die erste bei Telefunken erschienene Pentode nicht die RES 164 (hier auf 1930 datiert), sondern die RENS1820 (hier aus 1929) war. Sollte die RENS1820 auch tatsächlich vor der RES164 am deutschen Markt erschienen sein, so hätte das Publikum mit dem Begriff Pentode ja noch nichts angefangen können. Wahrscheinlich war es einfacher die RENS1820 als Schirmgitterröhre zu führen. Zu Beginn wurde die Pentode ja lediglich als effektive Endröhre vermarktet...

Grüße

Thomas Lebeth

 

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Jacob Roschy
14.Sep.08
  18

Die Datierung der angeblich ersten bei Telefunken erschienene Pentode RENS1820 auf 1929, wie in der Tabelle der "Entwicklungdaten der Rundfunkempfängerröhren 1923 - 1940" gezeigt, (wie sie Herr Lebeth im vorherigen Post erwähnt), kann nur falsch sein !

Die RENS1820 gehört jedoch zu den ersten indirekt geheizten Röhren mit Serienheizung zum Betrieb an Gleichstrom, die erst 1931 erschienen !

Die Einführung dieser indirekt geheizten Gleichstrom- Röhren wird komplett unterschlagen, es werden nur die direkt geheizten Röhren für Serienheizung für 1930 erwähnt.


 

M. f. G. J. R.

 
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