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3B4 (DL98, 3B4WA) als Ersatz der RES164
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Jacob Roschy
22.Aug.11 |
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3B4 (DL98, 3B4WA) als Ersatz der RES164
Siehe auch: „ATP4 als Ersatz der RES164 ( B443S, L416D)“ Eine weitere interessante Ersatzröhre für die RES164 ist die 3B4. Es handelt sich, wie auch die ATP4, um eine Senderöhre für tragbare Funkgeräte für Batteriebetrieb. Es scheinen noch viele davon vorrätig zu sein und sie ist günstig erhältlich. Die von der 3B4 vorgefundenen Daten beziehen sich hauptsächlich auf Klasse C- Betrieb als HF- Verstärker : Sockel B7G Miniatur-7-Stift Beam Power Endröhre für HF- Anwendung direkt geheizt, 2,5 V, 165 mA, Betriebswerte im Klasse C- Betrieb: Ua_ = 150 V Ug2 = 135 V Ug1 = -38 V Ia = 25 mA Ig2 = 6,2 mA S = 1,7 mA/V Ri = 70 kΩ µG2/G1 = 3,7 Grenzwerte: Pav = 3 W (Anoden-Verlustleistung) Ua-max = 200 V Ug2-max = 150 V Ia-max = 25 mA Aus diesen Daten ergibt sich, dass nur wenige Anwendungsmöglichkeiten für diese Röhre bestehen, - davon aber, sehr erwünscht, der Ersatz für direkt geheizte Endröhren um ± 1930, ganz besonders natürlich für die im VE301 verwendete RES164. Die 3B4 lässt sich ohne Kompromisse an die Betriebswerte der RES164 anpassen, so wie sie im VE301 auftreten, unter Beibehaltung der vollen Leistung und Aussteuerbarkeit wie original mit der RES164, im Zweifelsfall sogar noch besser. Wegen des Miniatur-7-Stift Sockels der 3B4 ist ein Zwischenadapter erforderlich, um die 3B4 in die B5 Europafassung einsetzen zu können. In diesem Zwischenadapter können dann leicht Bauteile zur Anpassung untergebracht werden.
Anpassung der Heizung :
4,3 + 4,3 Ω bei 3,92 V Die kleinen Asymmetrien wie 4,3 + 4,7 Ω sind kaum wahrnehmbar und lassen sich mit dem „Entbrummer“ ausgleichen.
Erfreulich ist die maximale Anoden-Verlustleistung von 3 W, die genau der RES164 entspricht. Die Anodenspannungen 150 V Betrieb und 200 V maximal sind nicht so kritisch zu sehen, zumal sie für Klasse C- Betrieb gedacht sind. Solange die Röhre gutes Vakuum hat, ist kein Durchschlag zu befürchten, wenn sie an 200...220 V betrieben wird. Viel wichtiger ist, dass die Anoden-Verlustleistung von 3 W eingehalten wird, also das Produkt aus Anodenspannung * Anodenstrom ! Bei der Durchsicht von verschiedenen VE- Dokumenten wurden Betriebsspannungen im Bereich 210...230 V DC, Anodenspannungen (an der RES164) im Bereich 190...220 V, Anodenströme im Bereich 11,5...14 mA vorgefunden. Die 3B4 ist also nun so zu betrieben, dass sie unter den Bedingungen des VE ordnungsgemäß arbeitet. Dabei soll versucht werden, die negative Gittervorspannung von -10...11 V beizubehalten, die mit dem 700 Ω- Widerstand erzeugt wird, ebenso soll der 100 kΩ Schirmgitter-Vorwiderstand unverändert bleiben.
Zunächst wurde die 3B7 nur mit den Heizungs- Vorwiderständen im Adapter- Sockel betrieben, ohne die sonstige Beschaltung zu ändern. Dabei stellte sich ein Anodenstrom von ca. 16 mA ein, der natürlich zu hoch war.
Andere Anwendungen als im VE301:
Verwendung als End-Triode:
Erst nach Abschluss meiner Untersuchungen über die Eignung der 3B4 als Ersatz der RES164, die in den obigen Beitrag mündeten, entdeckte ich diesen Beitrag von Arthur Bauer, der von unserem Kollegen Thomas Lebeth gepostet wurde. Alle Gedanken und Hintergründe, die zu meinem obigen Beitrag führten, entstanden in völliger Unkenntnis des Artikels von Herrn Arthur Bauer, der leider nicht mehr unter uns weilt. Nachdem ich diesen Text entdeckte, wurde mir schnell klar, dass diese Lösung der Anpassung der 3B4 an die RES164 wenig sinnvoll ist. Arthur Bauer hatte offensichtlich nicht die Natur und Charakteristik von Pentoden verstanden ! Pentoden funktionieren wie Konstantstromquellen. Der Anodenstrom wird ganz wesentlich bestimmt durch die Spannungen an Gitter 1 und Gitter 2, - Änderungen der Anodenspannung haben nur sehr wenig Einfluss auf den Anodenstrom. Es ist daher die am Wenigsten geeignete Methode, den „Arbeitspunkt“ einer Pentode zu verändern, indem man die Anodenspannung ändert, in diesem Falle über den Kondensator-überbrückten 3,9 kΩ Widerstand. Der einzige Wirkung, die durch diesen Widerstand erzielt wird, ist die verringerte Anodenspannung, wodurch sich die Anoden-Verlustleistung der Röhre entsprechend verringert, - allerdings verringert sich dabei die Ausgangsleistung jedoch auf weniger als die Hälfte ! Eine besondere Schonung für die Röhre entsteht durch diesen Widerstand nicht, da auch ohne ihn die Anodenverlustleistung von 3 W eingehalten wird, dafür aber uneingeschränkt die volle original Leistung verfügbar ist, genau wie bei der RES164! Diese vermeintliche Methode der Anpassung der 3B4 an die RES164 ist nicht zu empfehlen, dagegen ist der mechanische Aufbau des Zwischenadapters und dessen Beschreibung vorbildlich und zur Nachahmung sehr empfohlen.
die ATP4 und die 3B4 sind beide ursprünglich Senderöhren für tragbare Funkgeräte für Batteriebetrieb. Beide sind direkt geheizt, was ein besonderer Vorteil als RES164- Ersatzröhre darstellt. Beim Einschalten des Gerätes nehmen sie sofort Strom auf, so wie die ebenfalls direkt geheizte Gleichrichterröhre RGN354 Spannung liefert.
Wenn jedoch indirekt geheizte Ersatzröhren für die RES164 verwendet werden, wie z. B. die PL95 oder gar Trioden der PC- Serie, entstehen wegen der verzögerten Aufheizung hohe Überspannungen, die für die Kondensatoren gefährlich werden können.
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RES164 Ersatz - welche Firma?
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Dietmar Rudolph † 6.1.22
06.May.19 |
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Das Foto zeigt eine "Ersatz"-Röhre für die RES164. Wie auf der Banderole zu lesen ist, von einer Firma "AR" in Berlin. Ist "AR" die Firma ARLT Radio? Wer kann Informationen beisteuern? Die Banderole trägt die Inschrift:
MfG DR |
Hans RODT
06.May.19 |
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Hallo Herr Rudolph, es handelt sich um die Firma Atzert, Berlin. Die Firma existiert nicht mehr, sie ist vor einiger Zeit in Konkurs gegangen. Ich habe Ihnen dazu eine Email geschickt. Mit besten Grüßen Hans Rodt.
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Dietmar Rudolph † 6.1.22
06.May.19 |
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Vielen Dank an Herrn Rodt. Der Gedanke an "Atzert-Radio" kam mir mittlerweile auch. Aber es ist schon sehr sehr lange her, daß ich bei Atzert elektronische Teile eingekauft habe. Das Prospektblatt, das hier zu sehen ist, ist allerdings auch schon sehr lange her. Mittlerweile hat auch Herr Zluwa sich gemeldet und Fotos von Röhrenschachteln mit "AR" Signet geschickt. Auch ihm vielen Dank dafür. Damit ist dank Ihrer Hilfe die Frage beantwortet. MfG DR |
Dietmar Rudolph † 6.1.22
22.Jul.19 |
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Herr Zluwa hat weitere Inserate von Atzert gefunden und zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! MfG DR |
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ATP4 direkt umgesockelt als Ersatz der RES164
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Jacob Roschy
22.Aug.11 |
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Ersatz für die RES164 ( B443S, L416D) : für Profis - die direkte Umsockelung der ATP4 : Wer über entsprechende Erfahrung verfügt, kann den original- Sockel der ATP4 von der Röhre entfernen und einen neuen 5-Stift- Europasockel direkt ankleben, in dem auch wieder die Heiz- Vorwiderstände untergebracht werden. Hierzu geht man nach den folgenden Arbeitsschritten vor:
Mit einem geeigneten Stift, z. B. einem abgeflachten Nagel, die Anschlussdrähte durch die Sockel- Hohlstifte nach innen drücken. Dabei mit dem Lötkolben das Zinn verflüssigen und, wenn möglich, absaugen.
Lässt sich der Sockel nicht lösen, so ist dieser möglichst weit unten rundum seitlich einzusägen.
Nun noch einen schräg verlaufenden Schnitt vornehmen. In diesen wird eine Schraubendreherklinge eingesetzt, welche vorsichtig verdreht wird und somit den Sockel auseinandersprengt.
An die Heizfadenanschlüsse wird jeweils ein Widerstand 2,7 / 0,3 W gelötet, die anderen Drähte sind um ca. 50 mm zu verlängern.
Anschlussdrähte mit Pinzette oder Telefonzange vorsichtig glätten und anschließend im Quetschfußraum so vorbiegen, dass sie entsprechend dem 5-Stift- Europasockel richtig ausgerichtet sind.
Es gibt 2 verschiedene Ausführungen der ATP4, eine normale mit 4 Drähten aus dem Quetschfuß, sowie eine mit 5 Drähten, wobei das Gitter 1 zwei mal herausgeführt ist. Diese beiden Drähte sind zusammen parallel auf den g1-Stift anzuschließen. Das Bild zeigt von beiden Versionen die Ansicht von unten in den Quetschfußraum.
In den hohlen Anodenstift lötet man einen ca. 160 mm langen Zuleitungsdraht zur Anode. Dieser wird durch einen seitlichen Durchlass am Sockel herausgeführt. Die richtig ausgerichteten Drähte werden nun in die entsprechenden Hohlstifte des Europasockels eingefädelt. Wenn erforderlich, ist Isolierschlauch vorzusehen. Wenn man sich völlig sicher fühlt, dass die Drähte richtig und ohne Kurzschluss eingefädelt wurden, kann der Glaskolben mit dem Sockel verklebt werden, z. B. mit Silikon-Kleber. Von unelastischem 2-Komponenten- und Sekunden-Kleber ist dringend abzuraten ! Nach Aushärtung des Klebers werden die aus den Stiften herausragenden Drähte gekürzt und verlötet, ebenso der Draht zur Anodenkappe.
ATP4 als RES364 / 374 ? Da die ATP4 eine Anodenverlustleistung von 5 W hat, kann sie in vielen Fällen auch als Ersatz der Röhren RES364 oder RES374 dienen, sofern die Anodenverlustleistung eingehalten wird, z. B. bei 250 V, 20 mA. Allerdings weichen die Spannungen von g1 und g2 stark ab, so dass Anpassungen erforderlich sind. Diese werden am Besten unter Betriebsbedingungen mit Hilfe von Sinusgenerator und Oszilloskop ermittelt. Die Schirmgitter- Spannung und die negative Vorspannung für g1 sollen jeweils so nieder gewählt werden, dass der Anoden-Ruhestrom eine volle Durchsteuerung ermöglicht, aber die maximale Anodenverlustleistung nicht überschritten wird.
Siehe auch: „3B4 (DL98, 3B4WA) als Ersatz der RES164“
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ATP4 als Ersatz der RES164 ( B443S, L416D)
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Jacob Roschy
22.Aug.11 |
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ATP4 als Ersatz der RES164 ( B443S, L416D) Die englische Militär- Senderöhre ATP4 ist als Ersatz für die RES164 im VE301 gut geeignet. Mit den im VE eingebauten Widerständen zur Erzeugung von Schirmgitter- und Steuergitter- Vorspannung nimmt sie einen Arbeitspunkt an, der sehr nahe bei der RES164 liegt. (ATP = Army Transmit Pentode) Sie ist im klassischen Baustil mit Quetschfuß-Aufbau, wodurch sie äußerlich gut zur Epoche der RES164 passt. Sie ist wie die RES164 direkt geheizt und ist oft günstig erhältlich. Die ermittelten Heizdaten sind 2,3 Volt / 0,34 Ampere, daher muss der Heizfaden symmetrisch über zwei Vorwiderstände von je 2,7 Ω / 0,3 W an die 4 V Heizspannung der RES164 angepasst werden, um Brummentwicklung zu vermeiden. Da sie den unüblichen englischen Mazda-Octal-Sockel besitzt, muss sie entweder umgesockelt werden, oder es muss ein Adaptersockel angebaut werden. Hier kann man auch die Heiz-Vorwiderstände unterbringen, so dass am Gerät keine Änderungen vorgenommen werden müssen.
Da der original- Sockel der ATP4 nicht sehr hoch ist, kann man einfach einen zusätzlichen 5-Stift- Europasockel als Adapter darunter bauen, der mit dem original- Sockel verklebt wird.
Von den 8 Stiften des ATP4- Sockels werden nur 4 benutzt; an den beiden unteren (1 & 8) liegt der Heizfaden, an den beiden oberen sind Schirmgitter (Stift 4) und Steuergitter (Stift 5). Die nicht verwendeten Stifte werden entfernt (abgebrochen), um Platz für die beiden Heiz- Vorwiderstände zu erhalten. Der Anodenanschluss befindet sich oben an der Kappe. Von einer defekten Europa-Röhre entnimmt man den 5-Stift- Sockel. Ein Sockel von einer RENS1374d ist besonders vorteilhaft, denn wenn man den seitlichen Schraubanschluss entfernt, hat man einen Durchlass, um den Verbindungsdraht zur Anode herauszuführen zu können; ansonsten muss dieser gebohrt oder einfach am Rand eingesägt werden.
In den hohlen Anodenstift lötet man einen ca. 170 mm langen Zuleitungsdraht zur Anode, der seitlich am Sockel herausgeführt wird.
An die Heizfadenstifte (1 & 8) werden die beiden Vorwiderstände 2,7 Ω / 0,3 W gelötet. Sie werden so angebracht, dass ihre Anschlussdrähte genau in die Heizungsstifte des 5-Stift- Sockels passen.
An die beiden oberen Stifte (4 & 5) werden 2 je ca. 70 mm lange Drähte gelötet. Diese werden so ausgerichtet, dass sie genau in die Stifte für Schirmgitter bzw. Steuergitter des 5-Stift- Sockels passen.
Die 4 richtig ausgerichteten Drähte werden nun in die entsprechenden Hohlstifte des Europasockels eingefädelt.
Wenn man sich vollkommen sicher fühlt, dass die Drähte richtig und ohne Kurzschluss eingefädelt wurden, können nun die Berührungsflächen zwischen Original- und Adaptersockel miteinander verklebt werden. Vorher sollten diese gut gereinigt bzw. aufgeraut werden. Hier kann man einen kräftigen 2-Komponenten- Kleber verwenden.
Mit Klebeband werden Original- und Adaptersockel fixiert. Zur optischen Verbesserung kann man auch beide Sockel mit einem breiten schwarzen Band umgeben.
Die aus den Stiften herausragenden Drähte werden nun gekürzt und verlötet, ebenso der Draht zur Anodenkappe.
Die nun zur„RES164E“ gewordene ATP4 kann spielbereit in den VE301 eingesetzt werden.
Siehe auch „ATP4 direkt umgesockelt als Ersatz der RES164“
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RES164 (RES 164) mit Spitze
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Bernhard Nagel
23.Jul.07 |
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In meiner Sammlung befindet sich diese Röhre RES164 mit obenliegender Pumpspitze. Es handelt sich offensichtlich um eine professionell vorgenommene Röhren-Reparatur der damaligen Fernseh-GmbH, Taufkirchen/Vils. Zeitlich m.E. wohl zwischen 1945 und 1948 einzuordnen. Die Röhre zeigt einen deutlich verkürzten Kolben, der Anodenkasten berührt fast schon die Glaskuppel. Zur Reparatur wurde der Röhrenkolben knapp oberhalb des Sockels aufgeschnitten. Der Heizfaden wurde wohl ersetzt, denn die Röhre trägt einen Hinweis auf den nun neuen Heizstrom von 0,3A, für Serienheizung nicht geeignet. Nach dem Aufschmelzen der (verkürzten) Kolbenhaube musste die Röhre evakuiert werden. Da der originale Pumpstutzen dafür nicht mehr verwendbar war, wurde ein neuer Stutzen mit glasbläserischer Kunstfertigkeit auf der Röhrenoberseite mitten ins Telefunken-Logo gesetzt, oder besser gesagt durch Unterdruck ausgestülpt. Erstaunlich, was für ein Aufwand betrieben wurde um verbrauchte Röhren wieder einer Verwendung zuzuführen. Die damals herrschende Knappheit an Röhren machte diese Art von Reparaturen erforderlich. Sind ähnliche Arbeiten bekannt, gibt es weitere Hintergründe zum Röhren-Reparaturbetrieb der Fernseh-GmbH? Andere Firmen, die sich mit dieser Thematik befasst haben? Das hier gezeigte Exemplar ist übrigens noch funktionsfähig, die Emission beträgt aber nur noch wenige mA. In der Anlage finden sich weitere Ansichten dieser ungewöhnlichen Röhre. Viele Grüße, Bernhard Nagel Attachments
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Wolfram Zylka
23.Jul.07 |
2
Herr Nagel, Ihr Beitrag hat mich erinnert, dass ich auch so ein Exemplar mit Spitze in meinem T 121 habe. Hier die Banderole. Hier wurde augenscheinlich ein vorgefertigter Aufkleber überschrieben. Interessant ist das Datum. Könnte die 60 noch für 1960 stehen? Gruß Wolfram Zylka Ps. Meine Röhre hat noch 30 von 50 mA
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Bernhard Nagel
23.Jul.07 |
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Hallo Herr Zylka, schön, dass sich gleich eine zweite solcherart reparierte Röhre einfindet (RE134?). Wobei ich aus verschiedenen Gründen nicht annehme, dass die Fernseh-GmbH noch 1960 so etwas gemacht hat. Der Firmensitz lag nur zwischen 1945 und 1949 in Taufkirchen, danach war Darmstadt das neue und entgültige Domizil. Die Taufkirchener Zeit galt nicht der Fernseh-Technik da durch alliierte Kontrollratsbeschlüsse untersagt, es wurden eher Meßgeräte für das Reparaturwesen entwickelt und gefertigt (z.B. Farvimeter). Anscheinend hatte aber auch die Röhrenreparatur zu dieser Zeit ihre Blüte, mit Glas konnte man bei der Fese ja schon früher umgehen. Haben Sie diese reparierte Röhre mal auf die entsprechende Seite geladen? Eine komplette Ansicht würde mich interessieren. Viele Grüße, Bernhard Nagel |
Hans M. Knoll
23.Jul.07 |
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Hallo Herr Zylka,
1960 ist sehr unwahrscheinlich, vorsichtig formuliert. Siehe hier: hersteller
Gruss Knoll
Hallo Herr Nagel, Sie waren zwar schneller, haben aber mehr Text geschrieben als ich, daher eine Dublette. Gruss knoll |
Wolfram Zylka
23.Jul.07 |
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Danke Herr Nagel und Herr Knoll. Meine Röhre trägt kein Firmenzeichen mehr. Es ist eine RE 134 Hier ein Anblick der gesamten Röhre Ihre Antworten sind schlüssig. Vielleicht ist das scheinbare Datum 22/5. 60 ja auch ein Code Gruß Wolfram Zylka Ps. Die Größe ist mit 72 mm Kolbenhöhe eher im normalen Bereich |
Thomas Lebeth
14.Aug.07 |
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Hallo die Herren, ich hatte das Glück, heute an eine reparierte RES 164 zu gelangen. Wie bei den anderen Röhren auch, wurde der Glaskolben offenbar aufgeschnitten (rotes Dreieck unten) und nach der Reparatur mittels Pumpstutzen in der Mitte des TFK-Logos wiederum evakuiert (rotes Dreieck oben). Eher unüblich ist die mit silberner Farbe am Quetschfuß angebrachte Nummer 360, die kopfsteht. Üblicherweise ist der Quetschfuss mit der weißen Masse bestrichen, die langsame Sekundärelektronen ableiten soll, so daß bei Fabriksröhren meist keine Beschriftung am Quetschfuß vorhanden ist. Im Falle wo eine solche existiert, ist dies meist mit schwarzer Farbe (Tusche?) und aufrecht bei Telefunkenröhren angebracht. Weiters konnte mich bei meiner Röhre entdecken, welche Reparatur durchgeführt wurde: Zwischen der Verspiegelung ist an der Anodenoberseite das aufgeschnittene Täschchen für das Material zur Beschichtung des Heizfadens zu sehen. Auf diesem Weg ist wahrscheinlich bei abgenommenem Kolben eine neue Bariumpille eingelegt worden. Ich vermute daher, dass dieses Unternehmen bei dieser Röhre offenbar den Heizfaden belassen hat, da sich auch kein Hinweis auf einen abweichenden Heizstrom findet. Es wäre interessant, ob lediglich Röhren mit Destillationskatode auftauchen die auf diese Art repariert wurden - was ich als Arbeitshypothese nun einmal annehme.
Alle anderen Merkmale wurden bereits beschrieben, und sind bei meinem Exemplar identisch. Reparaturdatum 2.7.1946, was Sinn macht. Eine solche Reparatur kann meiner Ansicht nach nur dann ein Geschäft sein, wenn es keine neuen Röhren gibt, was zu diesem Zeitpunkt ja der Fall war. Herzliche Sammlergrüße Thomas Lebeth
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Ersatz der Röhre RES164
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Thomas Lebeth
14.Feb.07 |
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Professioneller Umbau mit 3B4 (DL98) Idee von Arthur Bauer Im Jahr 1927 wurde die Endpentode in den Philips Laboratorien von Gilles Holst und Bernard Tellegen entwickelt. Bereits im September 1927 erschien die B443 am Markt. In den folgenden Jahren verdrängte die Endpentode schließlich beinahe alle Trioden aus den Endstufen von Radioapparaten – lediglich in High-End-Geräten wurden Endtrioden weiterhin eingesetzt. Die RES164d war die erste Endpentode aus dem Haus Telefunken und erschien im Juli 1928 - beinahe ein Jahr später als die B443 von Philips. Sie hatte noch vier Sockelstifte und eine Seitenklemme für das Schirmgitter. Erst 1930 kam die RES164 mit fünf Sockelstiften auf den Markt. In billigen Einkreisempfängern fand die RES164 dann im Laufe der 30-er Jahre ihren Platz in der Endstufe. Höchste Stückzahlen erreichte die RES164 jedoch durch den Einsatz in allen Wechselstromversionen des Volksempfängers VE301. Aus diesem Grund, und vor allen Dingen weil die Produktion der RES164 zugunsten der Rüstung noch während des Krieges eingestellt wurde, ist diese Röhre heute nur mehr selten in neuwertigem Zustand zu finden. Ein zeitgemäßer Ersatz der RES164 mittels der Batteriepentode 3B4 (DL98) wird im folgenden beschrieben. Die notwendige Bastelarbeit dafür ist nicht sehr aufwändig. Zuerst betrachten wir kurz die Unterschiede zwischen der RES 164 und der 3B4. Die 3B4 besitzt eine Heizspannung Uf von 2,5V bei einem Heizstrom If von 165mA. Die maximale Anodenspannung Ua beträgt 135V. Diese Werte weichen von den Betriebswerten der RES164 z.T. erheblich ab. Die RES 164 besitzt 4V-Heizung bei einem Heizstrom If von 100mA. Die Anodenspannung Ua beträgt 250V. Es wird daher eine Zusatzbeschaltung notwendig. Für die Anpassung der Heizspannung ist ein Vorwiderstand notwendig, den man wegen der direkten Heizung am besten je zur Hälfte an beiden Bild 1: Schaltung für den Umbau Heizfadenenden einfügt. Der zusätzliche Gesamtwiderstand errechnet sich für die Heizspannungsdifferenz von 1,5V wie folgt: Wir teilen den Widerstand in zwei gleiche Teile und wählen Widerstände mit 4,7W aus der Widerstandsnormreihe wobei hier für die Leistung ¼W ausreichend sind. Da beide Röhren unterschiedliche Arbeitspunkte besitzen (Gittervorspannung, Schirmgitterspannung und Anodenspannung) läßt sich der notwendige Anodenwiderstand nicht so einfach ermitteln. Durch Probieren wurde ein Widerstand von 3,9kW ermittelt, bei dem die 3B4 sowohl von der Steilheit, dem Anodenstrom und der Gittervorspannung als auch unter Berücksichtigung der Anodenverlustleistung (3W) ähnlich einer RES164 arbeitet. Da der zusätzliche Widerstand im Anodenkreis ja nur die Betriebsspannung für die Anode herabsetzen soll, die NF-Wechselstromleistung aber auch weiterhin voll dem Lautsprecher zu Gute kommen soll müssen wir parallel zum Anodenwiderstand noch einen Kondensator mit 0,5 – 1mF/100V schalten, der den Anodenwechselstrom gut passieren läßt. Die Schaltung, die sich dadurch ergibt ist im Bild 1 zu sehen.
Am besten erfolgt der Umbau der 3B4 zur Verwendung als RES164 über einen Sockeladapter, der gleichzeitig alle zusätzlichen Schaltelemente im Adapter Platz finden sollen. Dadurch ergibt sich der Vorteil, das an der Schaltung des Radioapparates nichts verändert werden muss. Zu einem späteren Zeitpunkt kann der 3B4-Ersatz wieder gegen einn Originalröhre ausgetauscht und werden. Folgende Einzelteile werden benötigt: - 1 3B4 (DL98) Batteriepentode - 2 Widerstände 4,7 W / ¼W - 1 Widerstand 3,9 kW / 2W - 1 Kondensator 0,5 – 1 mF / 100V - 1 Fassung für 3B4 (Miniatur) - 1 Europasockel (5-Stift) - 1 Stück Perinax 4 x 4 cm - div. Kleinmaterial (Schaltdraht, Schrau Bild 2 zeigt alle notwendigen Einzelteile.
Bild 3: Beschaltung der 3B4-Fassung Zunächst wird der Europasockel gesäubert und eventuell vorhandene Drahtreste werden aus den Sockelstiften ausgelötet. Danach wird aus Pertinax die Abdeckung für den Europasockel gefertigt. Diese Abdeckung dient gleichzeitig zur Aufnahme der Fassung für die 3B4. Das Pertinax wird zunächst rund ausgesägt, und mit einer Mittelöffnung versehen. Danach werden noch die Löcher für die Befestigung der Miniaturfassung gebohrt. Als nächster Arbeitsschritt erfolgt nun die Montage der Fassung in der Pertinaxabdeckung, und das Anlöten der Bauelemente. Hierbei ist es sinnvoll die optimalste Platzeinteilung auszuprobieren, bevor mit dem Löten begonnen wird. Die Widerstände sind von der Größe her problemlos unterzubringen. Lediglich der Kondensator benötigt mehr Platz. Mit ein biss-chen Geduld läßt sich aber eine geeignete Bauform und –größe finden. Zu beachten ist, dass auch die Miniaturfassung bzw. deren Lötfahnen Platz einnehmen. Im Bild 3 ist die fertige Beschaltung zu sehen, wobei die Drahtenden die in die Stifte des Europasockels geschoben werden Überlänge besitzen. Vor dem Zusammenbau sind die einzelnen blanken Drähte noch mit Bougierschlauch zu überziehen, um einen etwaigen Kurzschluss zu vermeiden. Die Drähte werden nach dem Einlöten in den Sockel abgezwickt, und die Sockelstifte mit Schleifpapier oder einer feinen Feile entgratet und gerundet. Unser Zwischensockel ist fertig (Bild 4).
Bild 4: Fertiger Zwischensockel Nun kann die 3B4 aufgesteckt werden, und unser Röhrenersatz findet nun Platz im Apparat. Gerade im VE301 dyn fehlen immer wieder die RES164. Wie in Bild 5 zu sehen ist, findet die 3B4 dort ganz bequem Platz – ein Unterschied in der Empfindlichkeit der Rückkopplung, oder der Klangqualität ist im direkten Vergleich mit einer guten Originalröhre nicht zu hören. Zu guter Letzt darf natürlich nicht vergessen werden, den Restbrumm mittels des Entbrummerpotentiometers wieder auf hörbares Minimum einzuregeln.
Bild 5: Die 3B4 mit Zwischenadapter im VE301 Dieser Artikel erschien ursprünglich in der österreichischen Sammlerzeitschrift. Information über die Zeitschrift 'RADIOBOTE' sowie die Bezugsquelle finden sich unter folgendem Link: Radiobote |
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