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RGN1404 Frage an die Röhrenexperten
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Paul Heussner
20.May.05 |
1
Warum besitzt diese Röhre einen Kappenanschluß und eine Seitenschraube, wenn diese lt. Anschlußbild nicht belegt sind? Die damaligen Röhren waren teuer genug und für viele kaum bezahlbar. Der Sockel mit Seitenschraube sowieso eher eine Ausnahme. Hier hätte man doch einsparen können. Warum wurde es nicht gemacht? Gruß, Paul Heußner |
Wolfgang Bauer
20.May.05 |
2
Sg. Herr Heussner, bei meiner original verpacktenTelefunken RGN1404 ist der Anodenanschluß des Sockels innen mit dem Seitenanschluß verbunden. Dann führt ein Draht außen zur Kappe und dieser Anschluß ist erst in der Röhre mit dem Anodenblech verbunden. Über das "warum" kann ich leider auch nichts sagen. Ich habe die Sockelbelegung umgezeichnet, siehe unten. MfG. WB |
Paul Heussner
20.May.05 |
3
Hallo Herr Bauer, vielen Dank für die schnelle Aufklärung. Danach ist das Anschlußbild in den Telefunkenunterlagen schlichtweg ungünstig gezeichnet. In der Röhrentaschentabelle ist ebenfalls diese Darstellung vorhanden (EU1), was mich halt stutzig machte. Gruß, Paul Heußner |
Wolfgang Holtmann
20.May.05 |
4
Es ist besser die Anodenzuführung nicht durch den Quetschfuß laufen zu lassen, weil sich dort bei hohen Spannungen (800V ~) leicht Bleibäume, durch Elektrolyse im Glas, bilden können. Das ist selbst bei einigen AZ1 (max. 2x 500V ~) sichtbar. |
Georg Schön
20.May.05 |
5
Hallo Hr. Holtmann, wenn die AZ1 die ältere Röhre wäre, und dann in der jüngeren RGN1404 die "Lehre" gezogen worden wäre, würde ich Ihrer Argumentation zustimmen. Aber die AZ1 ist wohl neueren Datums als die RGN1404. Ich denke, zur Zeit der RGN1404 traute man sich noch nicht, diese dicken Stützdrähte im Quetschfuß einzuschmelzen, da die bei den Temperaturwechseln den Quetschfuß gesprengt hätten. Man sieht in der RGN deutlich die Blechbandage um den Fuß, an der die Anodenstützdrähte befestigt sind. Bei der AZ1 war man mit Draht und Glas weiter, man konnte es wagen. Die Zersetzung des Glases war wohl nicht so schnell, als daß sie prohibitv gewesen wäre. Ist die AZ1 noch brauchbar? Übrigens ist bei dieser "Glaselektrolyse" augenscheinlich die Temperatur entscheidend, nicht die hohe Spannung. Man sieht deutlich, daß der Schaden um den dicken (= heißen) Stützdraht viel weiter um sich gegriffen hat als um den dünneren Einschmelzdraht. Die Spannung war überall dieselbe. Das ist völlig in Übereinstimmung mit der Leitfähigkeit von Gläsern, die erst im Bereich um die Transformationstemperatur nachweisbar wird. Grüße Georg Schön |
Wolfgang Holtmann
21.May.05 |
6
Habe in all meinen Röhrenunterlagen geschaut, um doch noch eine Erklärung für die abweichende Darstellung der Stiftbelegung zu finden. Obwohl auch ich zwei RGN 1404 mit der Seitenschraube besitze, muss es dennoch die Ausführung mit der Anode direkt am Sockelstift gegeben haben. Als Beweis hierfür, siehe Karte 59 meines Funke W16. Das habe ich dort nicht erwartet! Dass die Seitenschraube mit dem Anodenstift verbunden ist, wird nicht erwähnt! Dann habe ich nochmal genau meine Röhren betrachtet: ja da ist noch die für diese Bauart unbenutzte Anodendurchführung durch den Quetschfuß vorhanden! Man beachte den rel. großen Abstand zu den Heizfadendurchführungen. Sicherlich soll diese Maßnahme das immer vorhandene Risiko einer Glaselektrolyse minimalisieren, wenn benutzt natürlich. |
Georg Schön
21.May.05 |
7
Hallo Hr. Holtmann, Dies Argument macht mich unsicher. Es gab äquivalente Typen von den meisten Röhrenherstellern G1404 Valvo V2400 Tungsram EG420 Sator R0481 Rectron 1832 Philips Die RGN1304 war auch bis 100mA zugelassen, sollte vergleichbare Verlustleistung an der Anode haben, sie stammt auch aus der Zeit. Hat jemand eine dieser Röhren? Wie ist die Anode herausgeführt? Wie sieht es im Quetschfuß aus? (Elektrolyse) Grüße Georg Schön |
Paul Heussner
22.May.05 |
8
Eine Valvo G1404 habe ich in meinen Beständen finden können. Bei dieser Röhre sind lediglich die beiden Heizungsanschlüsse durch den Quetschfuß geführt. Ein dritter, und nicht durchgeführter Draht, dient als Halterung der Heizfadenmitte. Die Anode wird nur über die außere Befestigungsschelle am Quetschfuß gehalten, es gibt keine Anodenstützdrähte. Gruß, Paul Heußner Attachments
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Georg Schön
23.May.05 |
9
Hallo Hr. Holtmann, Hr. Heussner, die Bilder der Valvo haben mich überzeugt. Hier ist der Respekt vor der Höhe des Systems und den damit verbundenen Kräften bei Stößen etc in der Halterung für die Anode noch deutlicher zu sehen. Da auch hier die Anode oben heraus geführt ist, und das Gemeinsame die 800 V Ua max sind, während andere Gleichrichter mit vergleichbaren Strömen die Anode über den Quetschfuß abführen, muß ich die "Glaselektrolyse" bzw Überschlagsgefahr im Sockelansatz generell als wohl hauptsächliche Motivation für die seltsame Konstruktion ansehen. Grüße Georg Schön |
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