Dekaden des Rundfunks
|
Was war davor? Mit drahtloser Telekommunikation begannen Radioamateure ab 1898. Da war noch keine Modulation mit Tönen möglich, sondern diese Funkensender strahlten Morsezeichen aus. Man nennt das auf Deutsch Funk, weil zuerst Funken im Spiel waren - in anderen Sprachen schlicht "Radio". Sobald Stationen Informationen für den Allgemeingebrauch aussenden, nennt man das Rundfunk. Erste Rundfunkstationen ohne Sprache sind z.B. Zeitsignalstationen wie Nauen, Eiffelturm oder Arlington. Aber erst die Sendung eines regelmässigen Programms macht den Rundfunk aus. Insofern kann man die ersten Versuche von Fessenden (1898 und 1900, 1901 Patent für Sprachübertragung, 1902 HF-Maschine für Sprache), Poulsen 1904, Otto Nussbaumer 1904 etc. nicht als Rundfunk bezeichnen – aber als erste Sprachübertragungen. Mit Maschinensender (Fessenden 1902) und Lichtbogensender (Poulsen 1903) mit Mikrofon im Antennenkreis ist Sprache und Musik möglich. Ab 1909 sendet Charles Herrold so und ab 1912 bis 1917 ist es ein regelmässiges tägliches Programm für seine Zuhörer in und um San Jose in Kalifornien. Ab 1913 gibt es ebenfalls Rundfunk aus dem Schloss von Laeken, Belgien. Bis zum 19. August 1914 sind es regelmässige und öffentlich angekündigte Rundfunksendungen. Beides stellt man wegen des Ersten Weltkrieges ab. |
Und die Radio-Zukunft? Die analoge terrestrische Fernsehübertragung wird abgelöst durch DVB-T (Digital Video Broadcast Terrestrial). Zunächst sind DVB-T-Zusatzkästchen zum vorhandenen Fernseher erforderlich. Statt eines TV Kanals können mit DVB-T auf derselben Frequenz und mit der gegebenen Bandbreite 4 Programme ausgestrahlt werden. Außer den Aufwendungen für digitale Modulatoren entstehen den Rundfunkanstalten praktisch keine Kosten für die Umrüstung. Die bislang benötigten weiteren Sender für andere Programme können an andere Interessenten vermietet werden. Die allgemeine Situation ist dadurch gekennzeichnet, dass mehr Systeme entwickelt und vorgeschlagen werden als am Markt durchsetzbar sind. Durch die Digitalisierung besteht die Möglichkeit, Zusatzinformationen zusätzlich zum Programm zu übertragen, für die die Rundfunk- und Fernsehteilnehmer möglichst extra bezahlen sollen. Hier wird noch immer die "Killerapplikation" gesucht, die so interessant ist, dass das breite Publikum darauf anspringt." |