aeg: 3074WD;
ID: 35156
Dieser Artikel betrifft das Modell: 3D-Super 3074WD (AEG (Radios) Allg.Elektricitäts-Ges.)
aeg: 3074WD;
16.Oct.04 17:24
0
Hallo Forum,
ich habe wieder einmal eine technische Frage. Bei dem Gerät tritt ein Fehler in der Endstufe auf, der sich so darstellt, daß die Spannung an der Katode der EL84 innerhalb von einer Minute nach dem Einschalten auf 23 Volt steigt, obwohl da nur 8,7 Volt im Plan stehen. Der Widerstand von Katode zur Masse wird dabei natürlich knallheiß. Den Koppelkondensator habe ich getauscht, die EL84 hat keinen Schluß (Prüfgerät) eine andere Röhre brachte dasselbe Ergebnis. Die Anodenspannung liegt bei lediglich 171 Volt, die anderen Spannungen im Gerät liegen etwa 10 Volt unter den Sollwerten (240 Volt am Netzteil eingestellt bei gemessenen 228 Volt im Netz).
Jetzt habe ich die Fassung der EL84 in Verdacht, oder was kann es sonst noch sein ?
Viele Grüße und Danke im voraus
Holger Pflug
ich habe wieder einmal eine technische Frage. Bei dem Gerät tritt ein Fehler in der Endstufe auf, der sich so darstellt, daß die Spannung an der Katode der EL84 innerhalb von einer Minute nach dem Einschalten auf 23 Volt steigt, obwohl da nur 8,7 Volt im Plan stehen. Der Widerstand von Katode zur Masse wird dabei natürlich knallheiß. Den Koppelkondensator habe ich getauscht, die EL84 hat keinen Schluß (Prüfgerät) eine andere Röhre brachte dasselbe Ergebnis. Die Anodenspannung liegt bei lediglich 171 Volt, die anderen Spannungen im Gerät liegen etwa 10 Volt unter den Sollwerten (240 Volt am Netzteil eingestellt bei gemessenen 228 Volt im Netz).
Jetzt habe ich die Fassung der EL84 in Verdacht, oder was kann es sonst noch sein ?
Viele Grüße und Danke im voraus
Holger Pflug
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AEG 3074
16.Oct.04 18:06
Hallo Holger,
da der Fehler bei Ihnen nach Erwärmung auftritt, nehme ich an, dass Ihre Röhren nicht in Ordnung sind. Wenn sich Kathodenmaterial am Gitter abgelagert hat, fängt auch das Gitter nach Erwärmung an, Elektronen zu emittieren, was dann zur positiven Aufladung führt und den Strom durch die Röhre stark erhöht.
Sonst vermute ich den Fehler beim Kathodenelko 50µF. Wenn der kapazitätslos geworden ist, muß auch der Wechselspannungsanteil des Kathodenstromes über den Kathodenwiderstand fließen. Sonst bildet ja der Elko eine niederohmige Ableitung gegen Masse für den Wechselspannungsanteil.
Wenn das nichts hilft, Röhre aus dem Sockel ziehen und die Spannung am Gitter 1 / Sockelpunkt 2 messen. Darf nicht positiv sein. Eventuell auch den Rückkoppel-Ko 7pF von der Anode zum Koppelkondensator überprüfen. Wenn die Röhre in Ordnung ist, bleibt nur mehr der Sockel als Fehlerquelle über, was aber sehr unwahrscheinlich ist.
MfG. Wolfgang Bauer
da der Fehler bei Ihnen nach Erwärmung auftritt, nehme ich an, dass Ihre Röhren nicht in Ordnung sind. Wenn sich Kathodenmaterial am Gitter abgelagert hat, fängt auch das Gitter nach Erwärmung an, Elektronen zu emittieren, was dann zur positiven Aufladung führt und den Strom durch die Röhre stark erhöht.
Sonst vermute ich den Fehler beim Kathodenelko 50µF. Wenn der kapazitätslos geworden ist, muß auch der Wechselspannungsanteil des Kathodenstromes über den Kathodenwiderstand fließen. Sonst bildet ja der Elko eine niederohmige Ableitung gegen Masse für den Wechselspannungsanteil.
Wenn das nichts hilft, Röhre aus dem Sockel ziehen und die Spannung am Gitter 1 / Sockelpunkt 2 messen. Darf nicht positiv sein. Eventuell auch den Rückkoppel-Ko 7pF von der Anode zum Koppelkondensator überprüfen. Wenn die Röhre in Ordnung ist, bleibt nur mehr der Sockel als Fehlerquelle über, was aber sehr unwahrscheinlich ist.
MfG. Wolfgang Bauer
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Endstufenfehler
17.Oct.04 10:23
Hallo Herr Bauer,
die EL84 habe ich einmal mit einer nagelneuen Tungsram getauscht, damit steigt die Spannung sogar bis auf 27 Volt an. Der Katodenelko wurde bereits von einem Vorbesitzer gegen einen neuen ausgewechselt, der hat 100 uF und zeigt lt. Meßgerät auch diesen Wert. Den winzigen 7 pF habe ich abgelötet und gemessen, der zeigt weder Kapazitätsverlust noch einen Feinschluß.
Aber jetzt kommts: An der Anode der EABC80 liegen 73 Volt, nach dem 25 nF Koppel-C sind es 280 Volt, nach dem R 100 KOhm sind es 267 Volt und nach dem R 2 KOhm, sprich an dem Gitter 1 der EL84 sind es 257 Volt. Das ist nun extrem seltsam, ich weiß jetzt echt keinen anderen Rat mehr als die Fassung zu tauschen. Ich kann auch nicht glauben, daß die schuldig ist, da sie aus Bakelit oder Kunststoff ist, mit einer Pertinaxfassung hatte ich das tatsächlich schon einmal. Außerdem ist sie auch vernietet, leider nicht nur festgelascht.
Holger Pflug
die EL84 habe ich einmal mit einer nagelneuen Tungsram getauscht, damit steigt die Spannung sogar bis auf 27 Volt an. Der Katodenelko wurde bereits von einem Vorbesitzer gegen einen neuen ausgewechselt, der hat 100 uF und zeigt lt. Meßgerät auch diesen Wert. Den winzigen 7 pF habe ich abgelötet und gemessen, der zeigt weder Kapazitätsverlust noch einen Feinschluß.
Aber jetzt kommts: An der Anode der EABC80 liegen 73 Volt, nach dem 25 nF Koppel-C sind es 280 Volt, nach dem R 100 KOhm sind es 267 Volt und nach dem R 2 KOhm, sprich an dem Gitter 1 der EL84 sind es 257 Volt. Das ist nun extrem seltsam, ich weiß jetzt echt keinen anderen Rat mehr als die Fassung zu tauschen. Ich kann auch nicht glauben, daß die schuldig ist, da sie aus Bakelit oder Kunststoff ist, mit einer Pertinaxfassung hatte ich das tatsächlich schon einmal. Außerdem ist sie auch vernietet, leider nicht nur festgelascht.
Holger Pflug
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Annahme
17.Oct.04 10:50
Besteht am Klangreglerpoti (Schleifer zu R 0,8 MOhm) eine mangelhafte Masseverbindung und ist gleichzeitig der C 0,1 uF (Wenn nicht direkt an Masse, sondern in Poti-"Umgebung" verschaltet)unterhalb des 25 nF defekt?
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17.Oct.04 11:02
Hallo Herr Pflug,
prüfen Sie mal den 800k R. Der darf natürlich für richtige AP Einstellung nicht unterbrechen wenn er warm geworden ist.
DeBo
prüfen Sie mal den 800k R. Der darf natürlich für richtige AP Einstellung nicht unterbrechen wenn er warm geworden ist.
DeBo
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AEG 3074
17.Oct.04 13:47
Hallo Holger,
Betreiben Sie doch das Gerät ohne EL84, wenn dann am Gitter 1 noch immer eine Plus-Spannung ansteht, brauchen Sie ja nur die 3 Kondensatoren 7pF, 10nF vom Tonblendenpoti und den Koppelko 25nF in die Luft hängen. Steht keine Plus-Spannung mehr an, läßt sich ja leicht feststellen, woher die Spannung kommt (Messung an den einzelnen Kondensatoren). Steht dann noch immer eine Plus-Spannung am Sockelkontakt 2 (g1) an, ist tatsächlich der Röhrensockel defekt.
Beste Grüße Wolfgang Bauer
Betreiben Sie doch das Gerät ohne EL84, wenn dann am Gitter 1 noch immer eine Plus-Spannung ansteht, brauchen Sie ja nur die 3 Kondensatoren 7pF, 10nF vom Tonblendenpoti und den Koppelko 25nF in die Luft hängen. Steht keine Plus-Spannung mehr an, läßt sich ja leicht feststellen, woher die Spannung kommt (Messung an den einzelnen Kondensatoren). Steht dann noch immer eine Plus-Spannung am Sockelkontakt 2 (g1) an, ist tatsächlich der Röhrensockel defekt.
Beste Grüße Wolfgang Bauer
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Fehler gefunden !
17.Oct.04 16:21
Hallo die Herren,
der Massekontakt des Höhenreglers war ebenso in Ordnung wie der 0,01 uF-Kondensator. Auch der 800 KOhm-Widerstand war nicht zu beanstanden.
Durch die von Herrn Bauer vorgeschlagene Methode wurde der 7pF-Kondensator als Fehlerquelle identifiziert. Jetzt, ausgebaut, zeigt der aber immer noch keinen Kapazitätsverlust und keinen Feinschluß. Schon komisch....
Da ich den Wert nicht hatte, habe ich vorläufig einen 100pF reingelötet, den ich demnächst gegen den richtigen Wert ersetzen werde.
Da sieht man´s mal wieder: das Forum hilft. Herr Bauer, herzlichen Dank an Sie und die beiden anderen Herren für die freundliche Hilfe. In Klosterneuburg war ich übrigens auch schon mal.
Viele Grüße aus Nettetal
Holger Pflug
der Massekontakt des Höhenreglers war ebenso in Ordnung wie der 0,01 uF-Kondensator. Auch der 800 KOhm-Widerstand war nicht zu beanstanden.
Durch die von Herrn Bauer vorgeschlagene Methode wurde der 7pF-Kondensator als Fehlerquelle identifiziert. Jetzt, ausgebaut, zeigt der aber immer noch keinen Kapazitätsverlust und keinen Feinschluß. Schon komisch....
Da ich den Wert nicht hatte, habe ich vorläufig einen 100pF reingelötet, den ich demnächst gegen den richtigen Wert ersetzen werde.
Da sieht man´s mal wieder: das Forum hilft. Herr Bauer, herzlichen Dank an Sie und die beiden anderen Herren für die freundliche Hilfe. In Klosterneuburg war ich übrigens auch schon mal.
Viele Grüße aus Nettetal
Holger Pflug
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17.Oct.04 18:47
Hallo Herr Pflug,
Sie schreiben: Durch die von Herrn Bauer vorgeschlagene Methode wurde der 7pF-Kondensator als Fehlerquelle identifiziert. Jetzt, ausgebaut, zeigt der aber immer noch keinen Kapazitätsverlust und keinen Feinschluß. Schon komisch....
Ich finde es nicht komisch, sondern ganz normal. Mit einem üblichen Ohmmeter, egal ob analog oder digital, kann in den wenigsten Fällen ein Feinschluss bzw. Isolationswiderstand (Fehler) gemessen werden. Die Prüfspannung dieser Messgeräte ist einfach zu niedrig. Erst mit höheren Prüfspannungen, die am besten nahe der Arbeitsspannung des zu prüfenden Kondensators liegen sollen, ist ein brauchbares Ergebnis zu erwarten.
Siehe auch: http://www.radiomuseum.org/dsp_forum_post.cfm?thread_id=5560#
Diese Prüfung gilt nur für Kondensatoren und nicht für Elektrolytkondensatoren! Elkos haben meist immer einen geringen Leckstrom, abhängig von der Kapazität, und sind deshalb nicht gleich unbrauchbar.
Sie schreiben: Durch die von Herrn Bauer vorgeschlagene Methode wurde der 7pF-Kondensator als Fehlerquelle identifiziert. Jetzt, ausgebaut, zeigt der aber immer noch keinen Kapazitätsverlust und keinen Feinschluß. Schon komisch....
Ich finde es nicht komisch, sondern ganz normal. Mit einem üblichen Ohmmeter, egal ob analog oder digital, kann in den wenigsten Fällen ein Feinschluss bzw. Isolationswiderstand (Fehler) gemessen werden. Die Prüfspannung dieser Messgeräte ist einfach zu niedrig. Erst mit höheren Prüfspannungen, die am besten nahe der Arbeitsspannung des zu prüfenden Kondensators liegen sollen, ist ein brauchbares Ergebnis zu erwarten.
Siehe auch: http://www.radiomuseum.org/dsp_forum_post.cfm?thread_id=5560#
Diese Prüfung gilt nur für Kondensatoren und nicht für Elektrolytkondensatoren! Elkos haben meist immer einen geringen Leckstrom, abhängig von der Kapazität, und sind deshalb nicht gleich unbrauchbar.
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Wieder was gelernt !
18.Oct.04 09:22
Hallo Herr Heigl,
Sie haben selbstverständlich recht, nur habe ich solch ein Isolationsmeßgerät leider nicht. Bisher habe ich mir immer so beholfen, daß ich bei dem Digitalmultimeter einfach die Zeit abgeschätzt habe, die es brauchte, bis ein unendlicher Widerstand angezeigt wurde. Auf die Weise findet man zumindestens die Kondensatoren heraus, die ganz sicher "im Eimer" sind bzw. dort hinein gehören.
Nebenbei: mein Haus- und Hoflieferant Reichelt liefert dermaßen kleine Kapazitätswerte nur bis zu einer Spannungsfestigkeit von 100 Volt. Das reicht hier aber ja nicht aus. Wo gibt es Nachschub an so kleinen Werten, der 100 pF war der kleinste, den ich vorrätig hatte ?
Immerhin habe ich bei der Aktion wieder mal eine neue und effektive Methode der Fehlersuche kennengelernt und das schöne Radio spielt wieder (gestern den ganzen Abend).
Gruß nach Österreich
Holger Pflug
Sie haben selbstverständlich recht, nur habe ich solch ein Isolationsmeßgerät leider nicht. Bisher habe ich mir immer so beholfen, daß ich bei dem Digitalmultimeter einfach die Zeit abgeschätzt habe, die es brauchte, bis ein unendlicher Widerstand angezeigt wurde. Auf die Weise findet man zumindestens die Kondensatoren heraus, die ganz sicher "im Eimer" sind bzw. dort hinein gehören.
Nebenbei: mein Haus- und Hoflieferant Reichelt liefert dermaßen kleine Kapazitätswerte nur bis zu einer Spannungsfestigkeit von 100 Volt. Das reicht hier aber ja nicht aus. Wo gibt es Nachschub an so kleinen Werten, der 100 pF war der kleinste, den ich vorrätig hatte ?
Immerhin habe ich bei der Aktion wieder mal eine neue und effektive Methode der Fehlersuche kennengelernt und das schöne Radio spielt wieder (gestern den ganzen Abend).
Gruß nach Österreich
Holger Pflug
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18.Oct.04 11:29
Hallo Herr Pflug,
so kleine Werte von einigen pF sind in der Tat schwierig zu bekommen. Aber es ist kein Problem sie selbst zu fertigen. Am Bild sehen sie oben einen käuflichen Trimm-C. Der dünne Draht wird solange abgewickelt, bis der gewünschte Wert erreicht ist. In dieser Art kann er auch selbst gefertigt werden. Unterhalb sehen Sie verdrillte isolierte Drähte, geeignet für wenige pF.
Eigentlich frage ich mich, wozu dieser Kondensator zwischen Anode und Gitter der Endröhre überhaupt gut war. So kleine Kapazitätswerte können doch nur in der HF-Technik eine Rolle spielen.
so kleine Werte von einigen pF sind in der Tat schwierig zu bekommen. Aber es ist kein Problem sie selbst zu fertigen. Am Bild sehen sie oben einen käuflichen Trimm-C. Der dünne Draht wird solange abgewickelt, bis der gewünschte Wert erreicht ist. In dieser Art kann er auch selbst gefertigt werden. Unterhalb sehen Sie verdrillte isolierte Drähte, geeignet für wenige pF.
Eigentlich frage ich mich, wozu dieser Kondensator zwischen Anode und Gitter der Endröhre überhaupt gut war. So kleine Kapazitätswerte können doch nur in der HF-Technik eine Rolle spielen.
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.