300 m hoher Windmessmast in der Lausitz errichtet
300 m hoher Windmessmast in der Lausitz errichtet
Deutschland soll klimaneutral werden. Fossile Brennstoffe sind planmäßig zu minimieren. In Deutschland arbeiten nach der Außerbetriebsetzung der letzten drei Atomkraftwerke noch ENERGIEERZEUGER die auf der Basis Steinkohle und sogar Rohbraunkohle ( Bereich Schwarze Pumpe, Boxberg, um nur zwei zu nennen).
Mit solchen trägen Kohlekraftwerken, weiteren Gaskraftwerken, die allerdings schnell hochgefahren werden können, und kleineren Erzeugern wie Wasserkraft und Biogas muß gegenwärtig die Grundlast der deutschen Verbraucher abgesichert werden.
Deutschland setzt auf erneuerbare Energieerzeugung.
In einem ehemals vom Rohkohleabbau gezeichneten Gebiet, werden nun seit einigen Jahren planmäßig Wind- und Solarparks aufgebaut.
Bild 1 + 2 Drohnenaufnahme GP Joule : hier sind bereits 163000 Module (Stand 06.Oktober 2022) installiert.
Die neue Anlage ist Teil des Energieparks Lausitz, Klettwitz Nord mit 90 Megawatt Leistung Inbetriebnahme Oktober 2021 ( infotafeln sind vor Ort aufgestellt Foto W.Lill )
und Klettwitz - Süd , hier sind es 80 Megawatt Leistung, die Inbetriebnahme war im Oktober 2022.
Noch beim Arbeiten ist man an der Hochkippe Sallgast, welche dann nach Fertigstellung 120 Megawatt Leistung erreichen soll. Plan ist eine Gesamtleistung von 300 Megawatt. Zudem ist die Produktion von grünem Wasserstoff mit einem Teil des Solarstroms geplant.
Die Energiewende und der Strukturwandel in der Lausitz nehmen Gestalt an.
Diese Anlagen übersieht man nicht mehr. Aber plötzlich taucht ein Gittermast mitten im Wald auf. Ein Grund hinzufahren und es näher zu erkunden.
Auch hier wieder eine Infotafel und gut sichtbar mitten im Wald steht der Mast
Foto von der Gemeinde Schipkau - vielen Dank -
Ich kann in einer Schneise bis zur Anlage fahren und stehe jetzt am weltweit höchsten Windmessmast von 300 m Höhe.
Bauherr ist die Firma GICON, die Großmann Ingenieur Consult GmbH, aus Dresden. Der offizielle Beginn der Bausrbeiten war der 20.Dezember 2022.
Herr Prof Großmann unterzeichnet den Bauplan vor Ort am 20.12.2022 (Foto GICON ) .
Insgesamt sind hier 2,8 Millionen Euro für die Messung des Höhenwindes geplant. Herr Professor Großmann erklärt im Rahmen des Baustarts dazu u.a.
"Erstmals werden wir das Windangebot in einer Höhe von 300 Metern mit einem Windmessmast systematisch ermitteln können. Das ist weltweit einmalig und zeigt, wie dieser Standort in der Lausitz bereits heute als Vorreiter bei der Energiewende aktiv ist. Der Standort Schipkau ist für die Forschung aufgrund des angrenzenden Windparks ideal. Ich möchte mich ausdrücklich bei den regionalen Entscheidern bedanken, die uns bei der Suche nach einem idealen Installationsstandort tatkräftig unterstützt haben."
Nachfolgend einige Fotos von der Montage welche mir feundlicherweise vom Investor zur Verfügung gestellt wurden.
So sehen die Mastelemente aus, diese werden hochgezogen und Indutriekletterern montiert.
Nach oben geht es mit einem speziellen Aufzug, dieser kann bis 17 m/Minute zurücklegen
Die Teile bis 800 Kg schwer werden hochgezogen eingepasst und dann verschraubt. An einem Tage schaffte man im Schnitt etwa 20 m.
Auch Frauen montieren mit. Hier werden die Spannseile mit Flugwarnkugeln komplettiert. Diese Frauen montieren jedoch nicht nur am Boden sondern auch die Mastteile in der Höhe.
Foto von der Gemeinde Schipkau - vielen Dank -
Endlich fertig! Wir schreiben den 21. März 2023.
Die Monteure waren übrigens eine internationale Truppe von Männern und Frauen, die diese trotz Sicherungsmaßnahmen nicht ungefährliche und sehr anstrengende Arbeit ausführen. Diese Kollegen waren die "ersten Windmesser" vor Ort.
Ich hatte natürlich einige Fragen und Herr Claus, der Leiter Öffentlichkeitsarbeit der GICON- Gruppe, hat mir schnell und ausführlich geantwortet.
1. Frage zur Inbetriebnahme: "geplant ist diese für den 4.Mai 2023"
2. Frage: wie werden die Meßdaten übertragen ? " Die Daten werden über eine interne Schnittstelle in eine Software eingespeist , welche dann eine Darstellung für die auswertenden Ingenieure aufbaut. Die Daten sind Forschungsdaten.
3 Frage: Gibt es Vorstellungen, diesen Mast auch für z.b. dab+ zu nutzen bzw auch Amateurfunk oder wird er nach ca 1 Jshr wieder abgebaut ? "Nein, das ist nicht vorgesehen. Der Mast wird wie Sie richtig schreiben, nach 12 Monaten Einsatz wieder vollständig abgebaut und dann in Juchen (NRW) wieder aufgebaut."
4,Frage: Die Kosten waren in der Planungphase mit 2,8 Millionen Euro angegeben. Konnten diese eingehalten werden ? "Ja. Aber wichtig zu verstehen ist es, dass diese Kosten den Messmast nicht nur auf der Hochkippe in Klettwitz, sondern auch die anderen Standorte einbezieht."
5. Frage: Der Aufstellort ist mitten im Kiefernwald. Beeinflusst das nicht die Windmessungen ? Auf freiem Feld wäre es aus meiner Sicht logischer ... "nein, es geht hier in erster Linie um die Daten ab 200 Metern, die in dieser Form mit einem Mast noch nie weltweit erfasst wurden. Zudem werden zwei Lidargeräte* auf die Höhe kalibriert und zukünftig den Einsatz eines Mastes für die Messungen an einem Ort mit diesen Geräten abzubilden und die Kosten niedrig zu halten. "
Die Tabelle kann durch Klick vergrössert werden!
Am 20.April 2023 war ich vor Ort und habe noch einige Bilder vom Bautenstand "geschossen", sozusagan 14 Tage vor der offiziellen Inbetriebnahme.
Die Stromerzeugung erfolgt über Solarpaneele , ein Akkusatz als Puffer für nächtliche Datenübermittlung bzw Schlechtwettertage ist vorhanden . Meßinstrumente und eine Kamera wurden noch installiert, ebenso Fledermausmikrofone um die Aktivitäten dieer Säugetiere zu dokumentieren.
Anker mit Seilspannvorrichtung.
Die Kollegen von der SSK GmbH hatten mich sicher schon auf dem Bildschirm ...bis zum nächsten Mal !
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300 m hoher Windmessmast in der Lausitz in Betrieb
Ein toller Tag, der 4.Mai 2023, sehr angenehmes Frühlingswetter und Herr Prof. Großmann feiert seinen 65. Geburtstag gleichzeitig mit der Inbetriebnahme des Windmessmastes.
Über 100 geladene Gäste aus nah und fern kommen 12,30 Uhr in das schöne Kulturhaus in Klettwitz. Nicht nur Politiker, ebenso die Geschäftsführer und auch Mitarbeiter von am Bau beteiligten Unternehmen.
Das "Geburtstagskind" Herr Prof. Großmann übernahm die Moderation und sorgte dafür, daß dieser offizielle Teil locker gehalten wurde ( Prof . Großmann rechts, links der BGM von Schipkau Herr Prietzel).
Anschließend ging es direkt zum höchsten Windmessmast der Welt. Er soll nun exakt 302 m hoch sein. Es wurden insgesamt 99 Mastelemente verbaut. Die Konstruktion wiegt etwa 70 Tonnen und ist mit 46 Messeinrichtungen ausgestattet.
Für 12 Monate wird der Windmessmast Ergebnisse einsteuern zu Windgeschwindigkeiten, Luftdruck, Temperatur und Niederschlagsmengen. Es ist damit zu rechnen, daß im Ergebnis solcher Studien Höhenwindräder entwickelt und gebaut werden, um die deutlich besseren Windverhältnisse in diesen Höhen nutzen. So wird vermutlich eine zweite Windradebene geschaffen. In Verbindung mit den Solar- und Speicheranlagen können so Grünstromkraftwerke aufgebaut werden.
Kurz vor 14,30 Uhr wurden symbolisch die Bänder von acht Ballons durchgeschnitten und damit der "Startschuß" zur inbetriebnahme dieser Forschungsstelle gegeben.
In 220 m Höhe ist eine Kamera installiert, links auf dem Bild sieht man etwas von der Gemeinde Schipkau. Diese Kamera erstellt aller 10 min ein 360 grad Bild anzusehen unter
gicon.de/windmessmast
- Das Unternehmen von Herrn Kachelmann (Meteologix AG) war beratend vertreten, bei der Planung, und wird auch bei der Auswertung der Daten unterstützend sein
Zwei LIDAR- Systeme sind installiert, welche die Messungen vom Boden aus durchführen und mit dem Messmast kalibriert werden. Das LiDAR-System verwendet dafür Radarwellen, um optisch Abstands- und Geschwindigkeitsmessungen durchzuführen. mit diesem System können Höhenwindmessungen mit deutlich weniger Aufwand durchgeführt werden.
Nochmal der von GICON dokumentierte Bauablauf
Die reine Bauzeit 8 Wochen. Start im November 2022, Genehmigungen einholen, technische Bearbeitung , Auftragsvergabe, Materialbeschaffung, Bau- und Montagekapazitäten besorgen, das ist eine tolle Leistung ! Gratulation !
dafür eine 1+
Mein Vorschlag zum Wort des Jahres 2023: Grünstromkraftwerk
Die neue Silhouette von Klettwitz wird sicher auch ein neues Ziel für Besucher sein. Foto GECON
andere Bilder im Teil 2 : Wolfgang Lill
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300 m hoher Windmessmast in der Lausitz abgebaut
In der letzten Juniwoche wurde der 300 m hohe Mast bei Klettwitz abgebaut und samt Meßeinrichtungen nach Jüchen in Westfalen umgesetzt. Dort nahm er seinen Betrieb am 30.10.2024 auf.
In der Lausitz wird auf der Hochkippe bei Klettwitz nun das höchste Windrad der Welt errichtet.Die Inbetriebnahme ist für den Herbst 2025 geplant.
In der Höhe ist das Windprofil stärker und stetiger, so daß eine stabilere Versorgung in der Stromerzeugung zu erwarten ist.
In dieser Höhe rechnet man mit einer doppelten Windgeschwindigkeit gegenüber dem Boden , geplanter Energieertrag cirka 30000 MWh/a.
Die Windkraftanlage wird an einem Gittermast montiert. Das Referenzobjekt soll etwa 35...38 Millionen EURO kosten. Bezahlt wird es vom Bund.
Am 19.September 2024 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung. Hier ein Bild von den Tiefbauarbeiten.
Für die Energiewende in Deutschland wären, so Prof. Großmann von GICON in einem Interview, cirka 50000 Windräder erforderlich.
So könnte man sich die Energieerzeugung einmal vorstellen:
Bestandswindräder ca. 150 m hoch, Photovoltaik und die Höhenwindräder im Windpark. Die überschüssige Energie wird gespeichert und für die Sicherung der Grundlast wieder verwendet ( Stichwort: Wasserstofftechnologie)
alle drei Fotos privat.
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