akkord: Akkord U61 Pinguin defekt

ID: 13321
akkord: Akkord U61 Pinguin defekt 
05.Dec.03 11:22
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Patric Fincke (D)
Beiträge: 11
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Hallo,
mein Pinguin zeigt folgenden Defekt: Nach dem Einschalten nimmt der Empfang, bzw. mit ihm die Lautstärke, kontinuierlich ab. Nach ca 30 Sekunden ist nichts mehr zu hören. Schaltet man das Gerät aus und nach kurzer Zeit wieder ein beginnt das Spiel von vorne.
Dies geschieht sowohl bei Batterie- als auch Netzbetrieb. Obwohl ich mir beim Netzbetrieb nicht wirklich sicher bin welche Spannung die richtige ist...
Hat jemand eine Idee wo das Problem zu suchen ist?
Danke schon mal
Viele Grüße
Patric

 

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Elkos prüfen 
05.Dec.03 13:02

Franz Gysi (CH)
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Franz Gysi

Primär würde ich mal die Elkos prüfen. Oft entdeckt man schon bei einer Sichtkontrolle der Elkos ausgetretenes Elektrolyt. Die sind auf alle Fälle zu ersetzen.

Auch Koppelkondensatoren kommen als Fehlerquelle in Frage.

Dasselbe Phänomen hatte ich bei einem Röhren-Pinguin wegen defektem Kondensator im Ratio-Detektor (nur auf UKW, das Problem?).

Franz

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09.Dec.03 02:19

Dirk Becker (D)
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Dirk Becker

Mit 24h durchlaufen wäre ich sehr vorsichtig. Defekte Geräte, deren Fehler nicht bekannt ist sollte man nicht länger laufen lassen als notwendig. Bei dem angegebenen Fehler würde ich eher auf einen Fehler in der Endstufe tippen. Wir hoch sind denn die Betriebsspannungen an den Endtransistoren?
Systematische Fehlersuche ist das A&O. Hat niemand den Schaltplan dieses doch nicht soo seltenen Gerätes?

Gruß

Dirk Becker



P.S.: Ich müsste den Schaltplan zu Hause haben, kann ihn aber erst Ende nächster Woche hochladen.


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Referenzspannungsquelle ? 
09.Dec.03 08:13

Jacob Roschy (D)
Redakteur
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Jacob Roschy

Ohne Schaltbild kann man aus der Ferne leider nur wenig sagen.

Eine mögliche Ursache:

Zu dieser Zeit wurden in solche Geräte oft kleine Akkuzellen als Referenzspannungsquellen eingebaut, die nach dieser langen Lagerzeit natürlich defekt sind. Man kann sie meistens erfolgreich ersetzen durch 2 Si- Dioden (1N4148) in Reihe, ggf. mit ca. 100 µF- Elko parallel.

MfG JR

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09.Dec.03 11:56

Patric Fincke (D)
Beiträge: 11
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Danke erstmal für die Hilfe bis jetzt. Ich sollte aber erstmal dazu sagen, dass ich nicht der große Experte auf dem Gebiet bin, also auch nicht über irgendwelche Testgeräte verfüge.
Ergänzend nochmal eine etwas präzisere Fehlerbeschreibung:
Insgesamt ist das Radio zu leise. D.h. nur auf voller Lautstärke ist einigermaßen was hörbar.
Das geschilderte Problem tritt nur bei UKW auf. Ist es allerdings erstmal bei UKW Betrieb aufgetreten (also kein Ton mehr), kommt auch bei allen anderen Frequenzen nichts mehr.
Erst nach erneutem Einschalten ist wieder der Ausgangszustand hergestellt.

Und noch was zum Testbetrieb: ist es eigentlich ratsam einen Universal-Netzadapter zu benutzen? Das Radio funktioniert zwar bei so einem Anschluss, allerdings ist ein deutliches Brummen zu vernehmen. Ich habe 9V eingestellt, wegen 6 x 1,5V Batteriespannung...

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09.Dec.03 19:57

Dirk Becker (D)
Beiträge: 288
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Dirk Becker

Diese billigen Netzadapter dürfen nichts kosten und sind meistens sehr spartanisch ausgestattet. D.h. sie besitzen selten eine Regelung um die Ausgangsspannung konstant zu halten und zweitens sind sie für Audiozwecke selten ausreichend entbrummt. Lösung: Entweder ein vernünftiges Netzteil benutzen oder einen Elko (z.B. 1000uF/16V) parallel zu den Batterieklemmen schalten. Unbedingt sollte man bei diesen billigen Adaptern die Ausgangsspannung messen, da sie oft sehr Lastabhängig ist.
Die 9Volt sind prinzipiell in Ordnung für 6x 1,5Volt.
Zur Fehlereingrenzung: Ist das Radio auch taub, d.h. empfängt es zu wenige Sender und auch kein Rauschen, oder fehlt einfach niederfrequenter Signalpegel (es werden viele Sender empfangen, aber zu leise).
Ohne Meßgerät wird sehr schwer sein den Fehler entsprechend einzugrenzen.
Dumme Frage: Der Tastensatz ist in Ordnung, d.h. mehrmaliges Hin- und Herschalten zwischen MW/LW und UKW bringt nicht ab und an richtige Funktion oder wenigstens lautes Krachen im Lautsprecher?
Wenn das Gerät wie von Herrn Roschy beschrieben eine Spannungsreferenz hat sollte die unbedingt überprüft werden.

Gruß

Dirk Becker

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Netzadapter 
12.Dec.03 01:43

Mario Tieke (D)
Beiträge: 185
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Mario Tieke

Hallo

Vorsicht bei diesen Netzadapter. Die bringen die eingestellte Spannung bei Nennstromabgabe, im Leerlauf ist sie weit höher - ich habe einen, der bei 12V eingestellt satte 18V auf den Ausgang bringt. Ich würde bei geforderten 9V den Adapter maximal auf 7,5V einstellen. 

Die Schaltung im Gerät ist für 9Vausgelegt, bei der die Endstufe optimal arbeitet und die Verlustleistung in Form von Wärme noch zuverlässig ableiten kann. Ist nun die Betriebsspannung höher muß die Endstufe mehr Verlustleistung abführen, welches sich in einer stärkeren Erwärmung auswirkt und den Arbeitspunkt der Endstufe verschiebt, bis keine Verstärkung mehr stattfindet und zu Zerstörungen führen kann. Auch andere Empfängerstufen können betroffen sein.

Ein Gerät, welches durch zu hohe Betriebsspannung geschädigt ist zeigt im Batteriebetrieb das gleiche Fehlerbild. Die Stromaufnahme ist dann meist zu hoch. 

Fehlersuche: Wenn der Ton am Gerät ausgefallen ist mal probeweise am Lautstärkeregler ein NF-Signal einspeisen. Ist der Ton sauber und Klar im Lautsprecher zu höhren ist der NF-Teil als Fehlerquelle auszuschließen. Der ZF- und HF-Teil ist ohne Messmittel nicht zu Prüfen. Heiße Bauelemente deuten auf ein Fehler in der entsprechenden Stufe oder deren Nähe.

Gruß Mario

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