Balmet 510 El.dyn. LS mit 3 Spulen, was Besonderes?
Balmet 510 El.dyn. LS mit 3 Spulen, was Besonderes?
Hallo Radiofreunde
Weil die Erreger-Spule des original el. dyn. Lautsprechers unterbrochen ist, demontierte ich vorsichtig das LS-Joch. Dabei ist mir aufgefallen, dass eine 3. Spule (dickerer Draht, wenig Windungen und dadurch sehr niederohmig) lose um die Membran-Konus-Spule angeordnet war. Leider wurden auch diese Drahtenden mal abgelötet. Ich kann nur wage vermuten, was dessen Funktion ist und meine, eine kompetente Antwort könnte von allgem. Interesse sein.
Darum meine Fragen nun an Euch Experten:
- Welche genaue Funktion hat diese 3. Spule?
- Ist das eine Besonderheit im Lautsprecher-Bau? Gibt es Literatur darüber?
- Wird diese Spule etwa in Serie zur Konus-Spule geschaltet?
Für eine Antwort bin ich sehr dankbar und grüsse herzlich. H. Odermatt
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Balmet 510N El.dyn. LS mit 3 Spulen, etwas Besonderes
diese dritte Spule habe ich auch in meinem Graetz 156W. Sie liegt in Serie zur
Schwingspule und bewirkt eine Brummkompensation. Als ich sie einmal wegließ,
war das deutlich zu hören.
Beste Grüße
Wolfgang Siegmund
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Anti-Brumm-Spule
Hallo Herr Odermatt,
diese 3. Spule ist eine Anti-Brumm-Spule oder Brummkompensationsspule bei el. dyn. Lautsprechern, um den Netzton, der von der Feldspule induziert wird, zu kompensieren.
Sie wird, wie Sie schon vermutet haben, in Serie zur Konus-Spule geschaltet, und zwar so herum, dass es am wenigsten brummt.
MfG JR
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Wozu dient die dritte Spule am el. dynam. Lautsprecher?
Hallo Herr Odermatt,
hallo Forum.
In das Schaltbild unten habe ich wie zugesagt, zweimal den Messpunkt U (U1 und U2) eingetragen.
In diesem Fall dient die Feldspule als Siebdrossel.
U 1 ist also die jeweilige Gleichspannung am Lade -Elko, die mit einem 3 bis 5 Volt grossen Saegezahn ueberlagert ist.
U2 ist aber wegen des Wechselstromwiderstandes der Feld -Wicklung die als Siebdrossel wirkt, und des Elkos 8uF, der diesen Punkt virtuell an Masse legt, fast frei von Brumm, was ja der Sinn der Schaltung ist. An U2 liegen daher nur ca 0,5 Volt Brummspannung und die fast sinusfoermig.
Die Feldspule liegt also zwischen 3-5 Volt und 0,5 Volt, sieht also 2,5 bis 4,5 Volt Brumm. Das Magnetfeld wird deshalb nicht nur vom Gleichstrom der durch die Feldspule fliesst erzeugt, sondern auch von einem diesem Gleichstrom ueberlagerten Wechselstrom. Es ist also "moduliert" oder ueberlagert! Die Feldstaerke im Luftspalt wechselt damit im Rythm us der 50Hz ( oder der 100Hz bei Vollweg- Gleichrichtung).
Der Schwingspule ist das aber egal, ob sich Ihr ( vom Ton ) in der Schwingspule erzeugtes Magnetfeld oder das statische Feld im Magneten, aendert. Sie bewegt sich und damit auch die Membrane! Als Abhilfe (in USA von Magnavox patentiert) wird von der gleichen Feldwicklung, wie bei einem Trafo, eine genau definierte Spannung magnetisch abgenommen und an x_x mit der Schwingspule so in Reihe gelegt, dass die Schwingspule um den gleichen Betrag gegengesteuert wird, wie sie vom verbrummten Feld ungewollt gesteuert wird.
Und? Bei richtiger Dimensionierung ist Ruhe.
Gruss Hans M. Knoll
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Herzlichen Dank den Autoren
Hallo Radiofreunde
Vielen Dank den Autoren für die kompetenten Antworten, die eine Eigenart im Lautsprecher-Bau aufgezeigt hat. Sicher sind damit beim Auftauchen dieser Bauart entstehende Fragen bereits beantwortet.
Ich möchte damit diesen Thread schliessen mit dem Hinweis auf den nächsten Forum-Beitrag, (siehe unten) wo u.a. auch Detail-Bilder zu sehen sind.
Herzlich grüsst, H. Odermatt
Anmerkung EE:
Dieser Link führt auf den instruktiven Artikel:
http://www.radiomuseum.org/dsp_forum_post.cfm?thread_id=23031
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Miteinander verlinkt
Die beiden frühen Beiträge sind gegenseitig miteinander verlinkt.
Neu wurde die Frage zu Elektrodynamischer Lautsprecher mit Erregerspule
wieder aufgeworfen. Dieser Beitrag zu Stern 7E81 - hum bucking coil ? verlinkt nach hier, bietet aber auch selbst interessante Zusatzinformationen zur Brummkompensationsspule für Lautsprecher, weshalb ich hier zurück linke.
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