belco: TE-20; HF-Prüfgenerator; Röhrenaustausch?
belco: TE-20; HF-Prüfgenerator; Röhrenaustausch?
Leider trat sofort ein gravierendes Problem auf: Der Vorbesitzer hatte die beiden Röhren entfernt.
Da nun amerikanische Röhren (12BH7 und 6AR5) nicht zu meinen Lagerbeständen gehören, musste ich meine Untersuchungen abbrechen und befasste mich mit der Schaltung und einem eventuellen Röhrenersatz aus Europa.
Nun meine Fragen an Röhrenexperten:
Die 12BH7 ist pingleich mit der ECC81, auch die wesentlichsten Werte weichen nicht allzu sehr voneinander ab. Das müsste doch machbar sein, oder ? Für die Funktion als Oszillator wäre die ECC81 doch auf jeden Fall geeignet und kritische Werte sehe ich bei dieser Schaltung keine.
Bei der 6AR5 sieht es schon schwieriger aus. Fast pingleich wäre die EL95 (bis auf den zweiten Anschluss für G1 an Stift 7). Aber die wichtigsten Werte für die Funktion an dieser Stelle weichen ebenfalls nicht stark ab. Wenn der Stift 7 nicht als Stützpunkt belegt ist, könnte man beide Röhren austauschen und als NF-Verstärker bzw. LC-Generator dürfte die EL95 allemal taugen.
(Warum wird hier überhaupt so eine relativ leistungsintensive Röhre verwendet und noch dazu als Triode? Würde da nicht etwas EC92-ähnliches ausreichen?)
Wer kann mir noch einen Tipp geben, ob ich hier Denkfehler eingebaut habe? Wer hat Erfahrungen im Umgang mit diesem Gerät?
Noch einen Fehler habe ich gefunden. Im RTB Beier von 1965 ist die 6AR5 mit falschem Sockelbild dargestellt.
Damit bestätigt sich wieder, dass in den Röhrenbüchern, nicht nur bei Beier, so mancher Fehler existiert.
Wolfgang Eckardt
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Wer nicht wagt, der nicht gewinnt....
Als 12BH7 durch ECC81 ersetzt, 6AR5 durch eine EL95.
Einschalten - warten - nichts passiert, aber auch keine Schwingungen!
Messen. Anodenspannung 115V i.O., aber positive Gitterspannungen - das war nicht i.O.
Prüfen der Kondensatoren. Isotest 6 in Aktion. Außer den keramischen C hatten alle 6 Kondensatoren einen undiskutablen Isolationswiderstand - oder
besser gesagt - fast keinen mehr!
Alle ausgewechselt. - Erneuter Start ... - Gerät "spielt" (schwingt)!!
Ein erster Test als "Heimsenderlein" konnte anschließend auch mit Fremdmodulation erfolgreich abgeschlossen werden.
Die Skala stimmt nicht ganz mit den erzeugten Frequenzen überein (bei 1000kHz steht die Skala auf ca. 950kHz. Das könnte an den veränderten Röhrenkapazitäten liegen. Aber sonst mit den neuen "europäischen" Röhren zufriedenstellende Ergebnisse. Es fogt noch ein Dauertest.
Schau'n 'mer mal ....
Wolfgang Eckardt
Inzwischen ist ein Beitrag von Herrn Siegmund eingetroffen, den ich hier einfüge:
Hallo Herr Eckardt,
ich hatte meinen TE20 umgebaut. Statt der 12BH7 arbeitet bei mir eine E88CC.
Ich hatte auch erfolgreich eine ECC82, ECC81, PCC88, ECC85 ausprobiert.
Die 88er brachten die besten Ergebnisse bei UKW.
Statt der 6AR5 benutze ich eine EC92.
Noch ein Hinweis:
Der Schwingkreis ist zweimal angezapft,
sowohl die Spule, als auch der Drehkondensator.
Da beide Anzapfungen kaum gleich sind, war bei mir
die zweite Harmonische stärker als die erste.
Dieser Effekt konnte durch einfügen eines ca. 3kOhm
Widerstandes in die Betriebsspannungszuführung zur Spule
beseitigt werden.
Da ich im anderen Board keine Berechtigung habe bitte ich
Sie, Diesen Beitrag dahin zu verschieben.
beste Grüße,
Wolfgang Siegmund
Danke für die Hinweise, Herr Siegmund.
Meine Überlegungen bezüglich Ersatz der 12BH7 werden hier bestätigt (ECC81, 85, 88 alle pingleich und schwingen). Das mit der EC92 gefällt mir weniger, da ja an der Fassung umgelötet werden müsste. Da leidet die Originalität.
W.E.
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Auch HONOR und LAFAYETTE
Diese Tips gelten auch für die gleichnamigen Modelle (TE-20) von HONOR (diese Marke fehlt noch im RM) und LAFAYETTE (Modell fehlt noch). Falls das also jemand anlegen möchte ...
Beste Grüsse
GR
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Conrad SG25
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Modulationsqualität
Mich würde interessieren wie die Modulation aussieht. Dass solch ein Gerät funktioniert sobald der Oszillator schwingt, ist eigentlich anzunehmen. Aber wie gut ?
Bei meinen Eigenentwicklungen sehen die Vorgaben bei m= 50% etwa so aus:
entsprechend bei m= 100%
Wie sieht es bei euren Geräten mit verschiedenen Röhrenbestückungen aus?
Erläuterung: die Darstellung ist zweikanalig. ein Kanal NF, die auch synchronisiert (triggert), der andere Kanal HF.
Mit Kanalverstärkung und Nullverschiebung versuchen NF und Hüllkurve zur Deckung zu bringen. Die HF-Kurvenform spielt dabei kaum eine Rolle, falls nicht zu extrem verzerrt.
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Hallo Herr Birkner,
Bei meinem SG25 sieht das grauenhaft aus, weil das HF-Ausgangssignal nicht sinusförmig ist (Wenn man ein Foto machen will, ist natürlich der Akku leer). Darüber wurde auch schon hier diskutiert.
Gruß Hans-Dieter Haase
Nachtrag Fotos:
HF-Signal 1 MHz unmoduliert und das gleiche mit 1 kHz moduliert (m ca. 0,5 geschätzt).
Warum das Ausgangssignal diese Verzerrungen aufweist habe ich nicht untersucht. Für 08-15 Abgleicharbeiten reicht das in dieser Preisklasse aus, wenn die Skaleneichung halbwegs stimmt. Ein möglicher Grund mag in der Dimensionierung des Oszillators liegen (Dreipunkt), der im obersten Bereich bis 500 Mhz (Oberwelle) noch schwingen soll.
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