philips: Bildfang V-Sync Instabil

Hallo liebe Fernsehkundige!

Ich habe heute ein recht schönes Elysee "P" Fernsehgerät bekommen.

Das Gerät funktioniert auch, allerdings fällt der V-Sync immer wieder aus.
Was könnte das für Ursachen haben?
Es geschieht dies plötzlich und lässt sich mit dem Nachjustieren von R182 beheben, bis es sich dann wieder ändert.

Bereits ausgetauscht sind die Potentiometer R185 und R182 sowie der Widerstand R190.

Ich habe ein Horny Schrott-Chassis als Ersatzteilspender.

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Wenn das Bild jeweils nach dem Nachjustieren wieder einwandfrei (stabil) synchronisiert, sollte man im 1. Schritt die Vertikal-Ablenkröhre PCL85 gegen eine NEUE Röhre tauschen.
Gebrauchte - noch scheinbar einwandfrei funktionierende PCL-85-Röhren - weisen oft nach längeren Betrieb den identischen (thermischen) Fehler auf.

Viel Erfolg!

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Hallo Herr Fest,

für die erste Fehlersuch-Runde würde ich noch bei den Bauteilen bleiben, die direkt für Vertikal(-grund-)frequenz verantwortlich sind.

Also die Hochohm-Widerstände rund um das Vertikalfrequenz-Poti R182. Das wären dann R181, R183, R180 und auch noch R178. Wenn ich die Bilder, die Sie zum Schwestergerät "23TA345A/B" hochgeladen haben, richtig deute, sind diese Widerstände von der Sorte, die hier im Forum schon öfter negativ aufgefallen sind. Ein kritischer Blick auf die Lötstellen rund um die Oszillatorröhre PF86 lohnt auch immer.

Wenn' s das nicht war, ist der nächste Schritt der probeweise Tausch von B21 (PCF80) und B8 (PF86).

Die Röhre B7 (PCL85) spielt für die Vertikalfrequenz als solche hier in dieser speziellen Schaltung eine untergeordnete Rolle, weil - im Gegensatz zu vielen anderen Geräten - deren Triode (B7t) nur eine reine Verstärkungsfunktion hat. Allerdings ist es durchaus möglich, daß durch Alterung der PCL85 die Signalform am V-Ausgangsübertrager nicht mehr so ist, wie die Vertikal-Fangstufe mit der PCF80 sie benötigt (Leitung 26 -> Oszillogramm 2; Leitung 27 -> Oszillogramm 9).

Diese Vertikal-Fangstufe vergrößert den Fangbereich des Vertikaloszillators soweit, daß es keinen von außen zu bedienenden Bildfangregler mehr braucht. (*) Daher müssen die von Ihnen beobachteten (mutmaßlich thermisch verursachten) Frequenzverwerfungen schon recht heftig sein, um nicht mehr ausgeglichen werden zu können.

Grüße
Ingo Heidinger

 

(*) Kleiner Nachklapp: Es gab noch in den 90ern Fernseher mit Bildfang-Knopf! Daher sollte man diese - mal wieder sehr spezielle - Philips-Schaltung gebührend würdigen. Wenn der Fehlerteufel sich nicht gerade da eingeschlichen hat ....

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Von Herrn Bauer erreichten uns drei per Email noch zwei Hinweise, die der Vollständigkeit halber natürlich auch ins Forum gehören.

Da wäre zum Ersten der Hinweis, daß die Kondensatoren C163 / 164 / 165 / 166 in der direkten Umgebung der PF86 auch noch überprüft werden sollten. Auf dem Bild eingekreist:

Dann hat er dankenswerterweise auch noch eine Kurzerklärung der gesamten V-Oszillatorstufe - bestehend aus dem eigentlichen Phantastron-Oszillator (PF86) und der Koinzidenz- und Fang-Stufe (PCF80) beisteuern können (Lese- / Druck-Version als Anlage):

„Phantastron“ ist natürlich eine Marketingbezeichung und ist rein technisch betrachtet die Kombination aus einem Transitron und einem Miller-Integrator. So steht es jedenfalls in diesem Buch, das sich dieser Schaltung - inkl. Fehlerbeseitigung - auf immerhin 14 Seiten widmet. Ganzseitige Schaltbildauszüge nicht mitgezählt. Kann ich hier leider nicht posten, es fehlt an einem Buch-Scanner und die Urheberrechtsproblematik lauert da auch noch.

Ich drücke Herrn Fest mal die Daumen, daß diese erste Fehlerbeseitigungsrunde schon zum Erfolg führt.

Grüße
Ingo Heidinger

 

Anlagen:

• phantastron_vollautomatik_beschreibung_gross (158 KB)

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