blaupunkt: Blaupunkt New York Musiktruhe; Kond. in Endstufe

ID: 82435
blaupunkt: Blaupunkt New York Musiktruhe; Kond. in Endstufe 
15.Dec.05 07:56
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Niels Vormoor (D)
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Niels Vormoor

Hallo,
ich habe gerade die Blaupunkt New York Musiktruhe restauriert. Da ist ein Kondensator von Anode zu Anode der EL84s in der Endstufe. Der C918 hat 5nF und sitzt beim Gegentakt-Übertrager.

Ich überlege, wie ich die kristallklaren Höhen, also die hohen Töne etwas verstärken kann. Da ist das Gerät etwas mager. Das Gerät hat zwar gute Bässe, aber die hohen Töne fehlen etwas.

Vielleicht kann mir jemand helfen.
Schließt der C918 nicht einige Höhen kurz, da er ja einen bestimmten Wechselstromanteil, wenn auch mit Phasenverschiebung, durlässt ?

Vielen Dank für Ihre Mühe.

Gruß
Niels Vormoor

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15.Dec.05 20:58

Henning Oelkers (D)
Redakteur
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Henning Oelkers

Hallo, Herr Vormoor,

sicher haben Sie recht, was den C918 betrifft.

Allerdings sollte sichergestellt sein, dass die beiden 4µF Kondensatoren vor den Hochtonlautsprechern in Ordnung sind. Dieses sind bipolare Elkos, und Elkos können austrocknen.

Wenn der besagte C918 ein Papierwickelkondensator ist, könnte auch sein, dass sich die Kapazität erhöht hat, und damit hohe Töne mehr bedämpft werden, als vom Konstrukteur berechnet.

C918 zu verkleinern, oder wegzulassen, kann ich nicht empfehlen. Die Endstufe könnte ins Schwingen geraten.

Wenn Sie ein Oszilloskop haben, können Sie überprüfen, ob die Endstufe tatsächlich nicht schwingt.

Viel Erfolg,

Gruß aus Berlin,

Henning Oelkers

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Kondensatoren in New York Musiktruhe 
16.Dec.05 08:27

Niels Vormoor (D)
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Niels Vormoor

Hallo Henning,

vielen Dank für Deine Hilfe bzgl. der Kondensatoren.

die Bipol Elkos sind schon ausgetauscht, brachte aber auch nicht mehr Höhen. Den Kondensator habe ich mal abgenommen, das brachte genialerweise auch nicht mehr :-). War ja zu erwarten. Da muss also irgendetwas anderes die Höhen schlucken. Was ist das für eine Gegenkopplung? Die wirkt auf den Hochtonregler. Vielleicht ist da etwas am Bremsen?
Da ist noch ein 500pf C765 an Masse, den habe ich mal abgenommen, das brachte dann natürlich auch nicht viel mehr. Ich werde also weitersuchen. Kann auch an den ganzen Schaltkontakten bzw. Schaltkreisen an der Sekundärwicklung des AÜ liegen. Da beeinflust ja auch vieles den Klang.

Gruß
Niels...

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16.Dec.05 11:57

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

C 786 (25 nF) und W 745 (1 k) bilden einen Gegenkopplungs- Hochpass, der bei ca 6,4 kHz die Höhen um 3 db absenkt. Die höheren Frequenzen natürlich entsprechend stärker. Vielleicht liegt es daran. (Im Stereoverstärker sind es C 938 und W 955)

Ich würde erst mal das C überprüfen, dann evtl einfach unterbrechen. Das müsste zusätzliche Höhen bringen, wobei sich die Frage stellt, ob das Gerät jemals dafür ausgelegt war. In jener Zeit hatte gerade Blaupunkt eher eine Vorliebe für die dumpfen Tiefen.
Möglicherweise betreiben Sie da mehr als Restauration, nämlich Tuning (VW-Käfer mit 180 PS)??
 
Aber das ist Geschmackssache

Sollten dann immer noch Zweifel am Frequenzgang bestehen: messen !  Phonoeingang mit Tongenerator speisen, Ausgangssignal an der Sekundärseite des Ausgangstrafos messen. Am besten mit Oszillograph (da zeigen sich auch u.U. andere Fehler). Danach sieht man weiter.

Vorsicht !  Mit möglichst kleinem Pegel arbeiten. Bei den hohen Frequenzen und der vollen Leistung bei Dauerton stirbt ein Hochtöner ganz schnell. Sicherheitshalber kann auch ein Ersatzwiderstand in der Größenordnung der Lautsprecherkombination (nach Widerstand und Leistung) angeschlossen werden. Das schont Lautsprecher und Ohren.

Viel Erfolg!

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Frequenzgang Musiktruhe New York; Stereoverstärker 
19.Dec.05 08:01

Niels Vormoor (D)
Beiträge: 104
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Niels Vormoor

Hallo Herr Birkner,
vielen Dank für Ihre Antwort bzgl. meiner Frage. Ich habe die Gegenkopplung mal abgenommen, und siehe da , der Klang wird deutlicher. Ich denke, ich bin auf dem richtigen Weg und werde mich hier in dem Bereich mal umschauen.

Ich habe da auch noch ein Problem mit dem Stereoverstärker in dem Gerät. Da gibt es einen Zusatz - Stereoverstärker, welcher für den TA Betrieb mit der Stereotaste ein-/zugeschaltet werden kann. Wenn ich den Lautstärkeregler leise drehe, kommt trotzdem Musik. Da schein irgendwie ein Wackelkontakt zu sein. Wenn dieser Wackelkontakt auftritt, ist die Musik insgesamt im Stereo-Verstärkerkanal leiser und lässt sich nicht auf Null, also ganz leise regeln. Es kommt noch leise Musik an, wenn man den Regler runterdreht. Wenn der Wackelkontakt bzw der Fehler nicht auftritt, also irgendwann wenn er so lustig ist, dann spielt er laut und das Signal lässt sich auf Null regeln. Ich frage mich, woran das liegen kann.
Die Röhren sind es nicht. Da habe ich schon nachgesehen und sie ausgewechselt... Und das Potentiometer ist auch in Ordnung. Sonst hätte das Poti ja überhaupt keine beeinflussung auf die Musik, denn es wird ja leiser, aber nur bis zu einem best. Punkt, kurz vor Null.

An alle, vielen Dank für Ihre Mühe und Hilfe.

Grüße aus dem verschneiten Vechta
Niels Vormoor

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19.Dec.05 11:22

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
Beiträge: 2333
Anzahl Danke: 6
Konrad Birkner † 12.08.2014

Das könnte an einer Unterbrechung vom Stereopotentiometer über den 3poligen Stecker zum Zusatzverstärker hin zum Bassregler und zu W 966,942,943 liegen.  Was bewirkt der Bassregler, wenn der Fehler auftritt?

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