braun: SK2/2 (SK 2/2); Kleinsuper, Netzton (Brumm)
? braun: SK2/2 (SK 2/2); Kleinsuper, Netzton (Brumm)
- Ein Wermutstropfen bleibt: Der deutlich vernehmbare Netzton. Daher jetzt meine Frage an die Besitzer: Ist das üblich bei diesem Gerät ? Liegt es an der Einweggleichrichtung, oder an dem mit dem Lautstärkeregler kombinierten Netzschalter, oder an der Netzantenne ?
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? Selengleichrichter ersetzen
Hallo Herr Nickel,
haben Sie daran gedacht, in Serie zu der Siliziumdiode einen Lastwiderstand zu schalten ?
Selengleichrichter haben einen höheren Innenwiderstand, welcher in dieser Schaltung die Brummspannung an den Elkos verringert. ( Deshalb musste er auch gekühlt werden )
Ich würde mal versuchsweise mit ca 300 Ohm beginnen. 30V Spannungsabfall sind sicher zu verkraften. Wenn der Widerstand zu groß ist, wird die Anodenspannung zu klein, wenn er zu klein ist, der Brumm halt größer. Ein 5 Watt Widerstand sollte es schon sein. Dieser sollte so eingebaut werden, dass nichts in der Nähe überhitzt wird und die Luft frei zirkulieren kann.
Ob das Problem noch von der Netzantenne kommt lässt sich sehr leicht feststellen, indem Sie die Verbindung probehalber trennen.
Ich habe die Frage offengelassen, vielleicht hat jemand einen ganz konkreten Hinweis zu diesem Gerät.
Gruß
Georg Beckmann
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? NF-Ausg.
ein Blick in den Schaltplan lässt erkennen das die TA Buchse lediglich ein Ausgang (z.B. für ein TB-Gerät) ist. Bezeichnung im Schaltplan: "NF-Ausg.".
Bei diesem Modell muß man darauf achten das der Wellenbereichsumschalter immer leichtgängig ist. Mit Vorliebe schleift sich die Riffelung im Plastikknopf ab.
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Kein Brummen
Hallo Herr Nickel,
bei der Buchse auf der Rückseite handelt es sich um einen Ausgang, etwa zur Aufnahme mit einem Tonbandgerät. Sie ließe sich natürlich auch als Eingang benutzen, dafür fehlt aber in der Tat eine Abschaltmöglichkeit des Empfangsteils. Im Schaltbild ist die Buchse übrigens auch so bezeichnet.
Ein Brummen ist bei dem von mir restaurierten Gerät nicht zu vernehmen, ich habe in etwa die gleichen Maßnahmen ergriffen wie Sie. Allerdings habe ich noch einen Vorschaltwiderstand verwendet, um den geringeren Widerstand der Diode auszugleichen. Ob dies allerdings ihr Problem löst, ist fraglich.
viel Erfolg bei der Fehlersuche wünscht
Martin Renz
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Netzbrumm
Hallo Herr Nickel,
in meinem Gerät arbeitete zum Zeitpunkt der Restaurierung 2004 noch der Original-Gleichrichter mit zufriedenstellenden Werten für die Anodenspannung. Kein Netzbrumm.
Gruß Hans-Dieter Haase
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Netzton (Brumm)
Hallo Herr Nickel,
um die Ursache des deutlichen Netztones einzugrenzen, würde ich als erstes das Netzteil mit dem 2x 50 µF Elko prüfen. Bei diesen Braun-Radios kamen Frako- oder Siemens-Typen zum Einsatz.
- Ist noch die volle Kapazität bei beiden Anschlüssen vorhanden? 10 bis 20 % Abweichung nach unten wären noch tolerabel. Nach vielen Betriebsjahren haben Lade-und Sieb-Elkos oft nur noch die Hälfte oder noch weniger ihrer Ursprungskapazität. Die Kapazitätsmessung sollte bei 50 oder 100 Hz gemacht werden.
- Ist der ESR (äquivalenter Serienwiderstand) niedrig genug? Er sollte bei der Betriebsfrequenz der Einweggleichrichtung (50 Hz) bestimmt werden, 100 Hz Meßfrequenz gehen auch. Übliche Werte guter/neuer Elkos liegen zwischen 0,5 und 2 Ohm. Steigt mit längerer Nutzungsdauer deutlich an. In der Kondensator-Ersatzschaltung muß man sich den ESR wie einen in Reihe mit dem (idealen) Kondensator geschalteten Widerstand vorstellen. Da daran ein Teil der pulsierende Gleichspannung abfällt, erhöht ein höherer ESR den Wechselspannungsanteil in der Gleichspannung und verschlechtert damit die Siebwirkung.
- Hat der Elko einen guten (niederohmigen) Kontakt zum Chassis? Das ist eine häufige Ursache für stärkeren Netzbrumm, der leider oft zu wenig Bedeutung beigemessen wird. Elko auf guten Sitz der Verschraubung prüfen. Dünne Oxidschichten des Aluminiums oder der Unterlagscheibe (meist mit Minus-Anschluß) bringen unerwünschte Übergangswiderstände mit sich, die den Brumm deutlich erhöhen können.
Falls das Netzteil sich als in Ordnung erweist, wird anschliessend der NF-Teil untersucht.
- Nimmt der Netzbrumm deutlich ab, wenn die EABC80 gezogen wird? Probehalber eine andere Röhre einsetzen.
Das Schaltungskonzept des Braun SK2/2 ist recht einfach gehalten. Die Anodenspannung der Endröhre wird direkt am Ladeelko ohne weitere Siebmittel abgenommen, noch nicht einmal ein angezapfter Ausgangsübertrager zur Brummkompensation kommt zum Einsatz. Die Triode der EABC80 wird ohne zusätzliches Siebglied direkt aus dem Netzteil versorgt. Etwas brummvermindernt wirkt der recht kleine Koppelkondensator von 2,5 nF zur Endröhre; hier sollte keinesfalls ein höherer Wert eingebaut werden, der vorhandene sollte auf Einhaltung der Kapazität und der Isolation geprüft werden.
Bernhard Nagel
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Netzton (Forts. I)
Liebe Sammlerfreunde,
nach längerer Zeit der "RM-Abstinenz" wegen der inzwischen leider "üblichen" immer intensiveren beruflichen Beanspruchung bin ich sehr erfreut darüber, wie groß die Resonanz auf meine Fragen innerhalb so kurzer Zeit war.
Daher zunächst einmal herzlichen Dank für die hier im Forum sichtbaren Hinweise, aber auch für die E-Mails der Herren Langfeld, Romeyke und Jung !
So, und nun geht's weiter:
- Die Hinweis von Herrn Beckmann hatte ich schon befolgt (Serienwiderstand), jedoch sank daraufhin die Betriebsspannung auf nahezu den alten, zu niedrigen Wert, und ohne dass sich hinsichtlich Brumm etwas änderte. Also habe ich ihn wieder ausgebaut. Auch das Abtrennen der Netzantenne brachte keinen Erfolg, ich habe die Verbindungsleitung wieder angelötet.
- Ich habe nicht genau genug ins Schaltbild gesehen, Herr Haffner und Herr Jung, sondern auf das Symbol auf der Rückwand des Radios geschaut. Und das bedeutet "Plattenspieler", also einen Eingang, was aber nicht stimmt, Sie haben recht.
- Die Angaben von den Herren Renz, Romeyke und Haase, ihre Geräte arbeiteten ohne besondere Maßnahmen (nahezu) brummfrei, bedeuten für mich, jetzt die von den Herren Langfeld und Nagel empfohlenen Maßnahmen durchzuführen.
Darüber werde ich hier demnächst weiter berichten.
Mit freundlichem Gruß
Rolf Nickel
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? Brumm
Hallo herr Nickel,
wenn die Aussage richtig interpretiert ist, dass an einem 300 Ohm Widerstand 50 Volt abfallen, würden etwa 160mA Anodenstrom fliessen.
Wohin ?
Die Endröhre hat einen Kathodenwiderstand von 150 Ohm, dort sind 4 V angegeben, macht also etwa 27 mA Strom für den Hauptabnehmer.
Messen Sie doch einmal die Spannung an der Kathode der EL84. Wenn die Spannung viel zu groß ist, würde ich mal den 2,5nF Koppelkondensator ans G1 der EL unter die Lupe nehmen.
Wenn die Spannung an der Kathode stimmt, den 2,5nF an der Anode.
Möglicherweise war der Selengleichrichter ja gar nicht defekt, sondern einfach überlastet.
Gruß
Georg Beckmann
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Netzton (Forts. II)
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Netzton u. a. (Forts. III)
Liebe Leser !
Bild 1 - Detailansicht Lautstärkeregler/Netzschalter
Bild 2 - SK2/2, Schaltplanauszug NF-Teil
- ein Teil der Spannung, die vorher im Selengleichrichter "vernichtet" wurde, fällt nun über einem Siebwiderstand ab, der nach einer Kombination aus einer Siliziumdiode und einem zusätzlichen 47µF Ladekondensator an den ersten Original-Elko angeschlossen wurde.
- zweite Maßnahme: Der Blankdraht zur Massung des Lautstärke-Potis wurde abgelötet. Mit dem Ohmmeter prüfte ich, ob dort nun wirklich alles "in der Luft hing" oder ob es etwa noch weitere Verbindungen zum Chassis gab. Dann stellte ich eine Leitungsverbindung zum Fußpunkt des 10 MOhm Gitterwiderstands bzw. zur Kathode der EABC 80 her.
- Der Kathodenwiderstand der EL 84 erhielt einen 47 µF Parallelkondensator. Das "kalte" Ende des Lautstärkereglers wurde mit einem 560 Ohm "hochgelegt" und über einen durch Versuch ermittelten Gegenkopplungswiderstand 15 kOhm mit der Sekundärwicklung des Ausgangsübertragers verbunden, deren anderes Ende auf Masse gelegt worden war. Die Tonwiedergabe konnte so deutlich verbessert werden.
Anschließend wurde das Chassis in das mittlerweile gereinigte und neu lackierte Gehäuse eingesetzt. Alles schien in Ordnung, was sollte jetzt noch passieren ? Nach dem Anziehen der beiden Befestigungsschrauben und Einstecken der Antennendrähte schaltete ich ein, und – nichts tat sich, jedenfalls nicht auf UKW. Also, bestimmt mal wieder nicht aufgepasst und Mist gebaut ! Nächste Woche werde ich weitermachen ...
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kein Ton mehr (Forts. IV)
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ZF-Neutralisation
Die im Schaltbild rot hervorgehobenen Bauelemente ergeben zusammen mit dem Abblock-C des Schirmgitters eine ZF-Neutralisation für die erste ZF-Stufe, wie diese z.B. hier beschrieben wird.
MfG DR
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Anmerkungen zum SK 2/2
Liebe Radiofreunde (und -innen),
dem BRAUN Winzling gehört schon länger meine Aufmerksamkeit, aus folgenden Gründen: Ich zähle den SK 2/2 zu den Kultradios (Hingucker). Technisch bemerkenswert ist zweifellos, was den Konstrukteuren alles einfiel, nur weil sie keinen Platz für einen Tastensatz hatten. Ich habe den Schaltplan daher in meinen Seiten als Übungsaufgabe ("Schaltungsanalyse") eingestellt: Ermitteln der Unterschiede zu einem normalen Gerät mit Standardröhrenbestückung - und wenn ja, warum?
Aufgrund der besonderen Schaltungsdetails ist die Fehlersuche meist auch schwieriger. Ich hatte kürzlich den Auftrag, einen SK2/2 wohnzimmertauglich in den Haushalt eines Laien zu liefern. In solchen Fällen verlange ich immer 2 Ebaygeräte als Ausgangsmaterial, was in dem letzte Fall auch gut war. Ich habe das fertige Produkt (dunkles Gehäuse) einem ausgiebigen Dauertest unterzogen, vor allem wegen der Wärmebelastung. Diese war erstaunlich gering, weit weniger als bei einer Allstromphiletta, das liegt wohl auch an dem stark gebremsten Betrieb der EL84.
Die TA-Buchsen lassen sich problemlos auch als Eingang benutzen (UKW-Bereich, Antennenkabel abziehen).
Viele Grüße, Eike Grund
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