C3g (C3g), Fragen dazu

ID: 139268
Dieser Artikel betrifft das Bauteil: Zur Röhre/Halbleiter

C3g (C3g), Fragen dazu 
24.Apr.07 16:20
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Wolfgang Holtmann (NL)
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Wolfgang Holtmann

Diese steile Poströhre ist nicht gerade selten und auch die Daten sind bei Frank Philipse, sowie hier im RM bekannt.

 

 

Eine gewisse Verunsicherung

entsteht jedoch, wenn man in mehreren Röhrendatenbüchern sehr unterschiedliche Angaben zum gleichen Typ findet.

 

Fangen wir bei Ratheisers Röhren-Handbuch an. Dort ist eine völlig andere Sockelbeschaltung der C3g (Lo43) zu sehen:

 

 

Abweichend ist: die Anode liegt auf Stift 2, die Katode auf Stift 3+7. Außerdem ist das Bremsgitter nicht getrennt herausgeführt, sondern mit der Katode verbunden.

 

Man könnte an einem Irrtum denken, wenn nicht durch Diskussionen im Jogis- Röhrenforum der Verdacht einer nachträglichen Anpassung durch die Röhrenhersteller sich breit macht.

Dort berichtete Herr Alexander K. von einigen C3g, die allesamt auf dem RPG als defekt getestet wurden, was aber nicht der Fall war. Auch ein Herr Micha B. wusste mir zu berichten, dass in der Vergangenheit bestimmte C3g nicht miteinander austauschbar waren.   

 

Nehme ich die Röhren-Taschentabelle (auch Franzis-Verlag) zur Hand, wird die C3g -wie gewohnt- als Pr43 dargestellt. Damals nannte man die Loktalröhren auch Pressglas- oder Schlüsselröhren. In den späteren RTT dann als Lo43 bezeichnet.

 
Schaut man genauer hin, findet man den kleingedruckten Zusatz „neu“! Könnte das obige Vermutung bestätigen? Oder war es doch nur ein Fehler in Ratheisers Handbuch und man sollte „neu“ als „korrigiert“ interpretieren?

 

Vielleicht hat der eine oder andere Leser den Röhrentyp zur Verfügung und kann mit dem Ohmmeter die (eventuell) unterschiedlichen Katodenverbindungen ausmessen?
Sollte sich eine Beschaltung nach Ratheisers(!) Lo43 bestätigen, bitte ich um Bericht hier im Forum, oder an meine E-Mail Adresse.

 

 

Gab es eine frühe C3g ?

Bisher sprach ich von der gekapselten Ausführung (siehe erste Abbildung oben) mit Uf = 6,3V und S ~ 14mA/V. Diese wurde Anfang der 50er Jahre in der fortschrittlichen Spanngittertechnik entwickelt und gefertigt.

 

Die Verwirrung ist komplett,

wenn man schon in den Röhrentabellen der ersten Nachkriegsjahre eine Vermeldung der C3g vorfindet!! Ich nenne die:

 

- Internationale Röhren-Tabelle 1947/48 (von Fr. Fritz), sowie in seinem
- Taschenbuch zum Röhren-Codex 1948/49

- Funkwerk Röhren-Taschentabelle 1949 (von F. Kunze), siehe Sockel St45

- Röhren Taschenbuch 1954 (von W. Beier)

- Prehled Elektronek 1956 (von Brudna/Poustka), siehe 5-681

 

Die genannten Quellen sprechen jedoch von einem gänzlich anderen Röhrentyp:

Uf = 18V und S = 9mA/V. Obendrein wird ein 9-pol. Postsockel angegeben.

 

 

Was soll man davon halten?

Könnte es sich vielleicht um eine schon vor 1945 auf Papier entwickelte Röhre handeln, die aber wegen „wichtigere Aufgaben“ auf Eis gelegt wurde? Oder ein Phantom wurde in die Welt gesetzt und die anderen haben nur abgeschrieben?

Ich will nicht weiter spekulieren, sondern auch hier auf Antworten -möglichst mit Beweisen- warten.

 

Letztendlich geht es uns darum, Deutlichkeit in die Zuordnung der Röhren zu erhalten. Leider sind manchmal gleiche Typenbezeichnungen, bei sehr unterschiedlichen Daten, wie dieses Beispiel zeigt, anzutreffen.  

 

MfG

 

 

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

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13.Aug.12 19:49
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Wolfgang Holtmann (NL)
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Wolfgang Holtmann

Es wurden im Laufe der Zeit tatsächlich drei -elektrisch sehr verschiedene- Röhren mit der Typenbezeichnung C3g gefertigt.

Einen Überblick findet man in der Beschreibung zur C3g

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.