DDR Fernsehen und Rundfunk Sender - Programme
DDR Fernsehen und Rundfunk Sender - Programme
Es landete im Wertstoffhof. Ich konnte es retten. ein kleines Heftchen mit Informationen zu Rundfunk- und Fernsehprogrammen in der DDR.
Auf der Vorderseite findet sich eine Übersicht der Rundfunk- und Fernsehstationen der DDR aus dem Jahre 1976. Neben zwei DDR- Fernsehprogrammen existierten 14 Bezirkssender mit Regionalsstudios, die stundenweise sendeten ...aber schauen wir uns es doch einfach mal an :
Zunächst zu den Fernsehsendern, die 1976 von den Sendern der Deutschen Post ausgestrahlt wurden:
Die ersten Programme wurden bis auf die Aufnahme Schafberg in Löbau alle noch im VHF- Bereich ausgestrahlt. Der Helpterberg sogar im Band I auf Kanal 3, was häufig zu Kollisionen mit Überreichweiten nordafrikanischer Sender führte. Noch schlimmer war der Kanal 4 Sender in Calau. Er sendete seit Mitte 1958 , ein kleiner TESLA- Sender und der Stahlgittermast, er war damals bereits ein gebrauchter, umgesetzt vom Müggelberg nach Calau. Die Reichweite betrug etwa 50 Km.
Ärger gab es damals , weil ja die ARD vom Ochsenkopf sendete und viele konnten dieses Programm seitdem nicht mehr ungestört empfangen. Aber festgelegt wurden die Frequenzen ja nicht in Ostberlin sondern international.
In Löbau ging der Kanal 7, natürlich nur mit einer guten Antenne, P.s. ich habe nachgefragt, der Verkäufer von damals ist leider nicht mehr erreichbar . Mich hätte sein damaliger Absatz aus heutiger Sicht sehr interessiert.
Zu beachten ist, daß der Westberliner Sender auf Kanal 7 keinen "Gegner" auf dem Gebiet der DDR hatte , jedoch arbeitete der eine oder andere kleine regionale Umsetzer auf Kanal 7. Wir hatten einen solchen auf dem Borsberg bei Dresden. Dieser Umsetzer, der auch nach Programmschluß weiter arbeitete, verhinderte für viele Dresdner und Zuschauer in Heidenau und Pirna den Empfang des ARD Programmes, was natürlich aufgrund der Entfernung sowieso nur als Überreichweite ankommen konnte.
Das 2. Programm des Fernsehens der DDR wurde sämtlich im Band IV ausgestrahlt. Regionale Umsetzer im VHF- Bereich für dieses Programme habe ich nirgendwo gefunden, Ausnahmen waren vielleicht Antennengemeinschaften, die es ins Kabel eingespeist haben.
Beim Rundfunk war es so, das wir damals in allen Bezirken bereits vier Programme anliegen hatten,
DDR- weit wurden Radio DDR I, DDR II , der Berliner Rundfunk und die Stimme der DDR ausgestrahlt. Die Berliner Welle existierte damals schon nicht mehr, diese war am 15.11.1971 mit der Stimme der DDR fusioniert.
DDR 1 kam über die Senderkette der Mittelwelle und UKW alle inzwischen in Stereo, DDR II wurde von Anfang an über UKW angelegt. Der Frequenzplan ist aus dem Jahre 1984 .
Die Stimme der DDR ( ehemals Deutschlandsender) wurde vom Langwellensender Oranienburg 750 KW ( Zehlendorf) deutschlandweit gesendet und konnte sogar in fast ganz Europa und Nordafrika empfangen werden..
beide Sender haben noch die MW- Senderkette und auch UKW.
In den Bezirken der DDR existierten die Regionalstudios, die zumeist auf UKW, teilweise aber auch noch auf MW die Sendungen früh bzw Vormittags verbreiteten.
Dazu kamen drei weitere Programme. Die Messewelle zur Leipziger Messe auf Mittelwelle 729 KHz über einen 5 KW- Sender in Wiederau. sowie sogar in Stereo zuletzt auf 93,85 MHz (Sender von Radio DDR 2 ),
die Ostseewelle von Radio DDR jährlich vom 1.Mai bis 30. September von 05,00 Uhr bis 20,00 Uhr zu hören . Über UKW war das Programm über die Regionalsenderfrequenzen bis 10,00 Uhr zu empfangen. Danach nur noch über die MW- Sender :
Rostock --- 558 kHz Helpterberg --- 558 kHz und Putbus --- 729 kHz.
Nicht zu vergessen und politisch ganz wichtig für die DDR waren die Programme in Sorbischer Sprache. Sowohl in Obersorbisch als auch in Niedersorbisch wurde regional gesendet. Der Mittelwellensender Reichenbach auf 657 KHz, der sonst das Programm des Berliner Rundfunks übertrug war wohl das Zentrum für die Sendungen in Obersorbisch. Dazu kam der Sender Hoyerswerda auf 999 KHz mit 20 KW
der 176 m hohe Sendemast in Hoyerswerda - Zeißig ( mein Foto allerdings von 2017) der ursprüngliche selbststrahlende MW Mast war nur 105 m hoch.
für die Sendungen in niedersorbischer Sprache.
Ein fünftes, damals noch nicht ganz Vollprogramm, war das Jugendradio DT64, was ja bekanntllch heute von Halle ( Sachsen Anhalt ) als Programm Sputnik gesendet wird. Der Plan ist hier vom 7.März 1986.
Eine Sache sehe ich noch als interessant an; die Information zu neuen Sendefrequenzen im Lang- und Mittelwellenbereich :
Die DDR war natürlich nahezu weltweit zu hören .
Radio Berlin international sendet auf Mittel- und Kurzwellen hauptsächlich von Leipzig , Königs-,Wusterhausen und Nauen.
Gerne dürfen unsere Leser diese Daten ergänzen, sollte ich etwas vergessen haben. Beachten Sie bitte den Zeitabschnitt zwischen 1976 und 1986.
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.