deac-deuts: DTN7 C3 wiederbelebt
deac-deuts: DTN7 C3 wiederbelebt
Dieser Akku sah schlimm aus, als ich ihn aus dem Radio "Krefft Weltfunk Pascha 53-2" herausnahm (siehe Bild 1).
Der Elektrolyt war ausgetreten und innen und aussen kristallisiert, und die Kristalle hatten offenbar die Behälterwände auch etwas gebläht.
Ich habe ihn dann gesäubert und mit Leitungswasser gründlich ausgespült.
Die Dichtungen waren spröde und mussten ersetzt werden.
Nun sah der Akku ässerlich wieder passabel aus (Bilder 2 und 3) .
Dann habe ich nach Vorschrift Kalilauge der Dichte 1,2g/cm3 angemischt und eingefüllt, und siehe da, die Spannung war sofort wieder da.
Wie sieht es nun mit der Kapazität aus?
Dieser Akku hatte im Neuzustand laut Aufdruck eine Entladekapazität von 7,5Ah bei 1A, wenn er vorher 7h lang mit 1,9A geladen wurde.
Diese Kapazität ist nach ca 60 Jahren und in Anbetracht des Zustandes nicht mehr zu erwarten. Ich habe im Internet einen Verweis auf einen IEEE Artikel über die Alterung von NiCd Akkus gefunden, in der angeblich von einer Kapazitätsreduktion von 1%/Jahr die Rede ist.
Nun weiss ich natürlich nicht, ob das stimmt und selbst wenn es stimmt, ob es auf NiFe Akkus übertragbar ist, aber als Hausnummer für eine sicher zu erwartende Alterung kann dieser Wert dienen. Demnach wäre eine Kapazität von weniger als 3A zu erwarten.
Die Realität war noch schlechter:
Bis zu einer Ladung von ca 1 Ah konnte man bei einer Entladung bis auf 4,8V zwar ca 70% der Ladung wiedergewinnen - weitgehend unabhängig von Lade- und Entladestromstärke. Durch längere Ladung konnte der Maximalwert von 0,7Ah aber kaum noch vergrössert werden.
Aber immerhin: Die erste eingespeicherte Amperestunde kann man zu ca 70% wiedergewinnen, und um das Radio "Krefft Weltfunk Pascha 53-2" im Akkubetrieb mit Zerhacker vorzuführen, reicht das aus.
Die Lade- und Entladekurve zeigt Bild 4.
Die Entladung sieht bis 4,8V normal aus.
Wenn man bis auf 3,6V entlädt (Bild 5) - manche Qellen geben an, dass man NiFe-Akus bis auf 0,85V je Zelle entladen kann - dann sieht man, was passiert:
Ab ca 4,8V verabschieden sich nacheinander zwei Zellen, und zwar diejenigen, bei denen die Anode am Gehäuse liegt. Diese beiden entladen sich dann schnell bis nahe Null, während die anderen Beiden noch munter durchhalten.
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.