Ein Potentiometer mit einem seltsamen Fehler
? Ein Potentiometer mit einem seltsamen Fehler
Der portable Gitarrenverstärker hat eine Transistorvorstufe in Emitterschaltung und eine integrierte Endstufe. Dazwischen sind ein Klang- und ein Lautstärkesteller, beide mit linearen Potentiometern 47kΩ beschriftet.
Beide Poti kratzen fürchterlich. Sie werden mit Kontaktreiniger, Sprühwäsche und Ballistol behandelt. Bei der Prüfung kracht es nicht mehr, jedoch ist der Einstellbereich des Lautstärkestellers auf einen kleinen Drehwinkel von ca. 20° komprimiert, darüber ist keine wesentliche Änderung.
Das Poti wird ausgebaut und gemessen. Die Widerstandsbahn hat 22 MΩ, stetig sinkend. Der Schleifer hat im mittleren Bereich keinen Kontakt.
Das Poti wird zerlegt. Kontaktbahn und Schleifer sind nicht korrodiert und blank. Die Nieten der Anschlüsse von Widerstandsbahn und Schleifer sind fest. Dem Schleifer der Kontaktbahn wird etwas mehr Spannung gegeben, alles wird gereinigt, die Achse gefettet und zusammengebaut. Der Schleifer ist nun in Ordnung. Der Widerstand der Bahn ist nun bei etwa 10 MΩ, ein paar Stunden später bei 425 kΩ, am nächsten Tag bei 380 kΩ. Der Wert scheint sich dabei zu stabilisieren.
Was ist da los?
Ein Effekt, physikalischer oder chemischer oder hygroskopischer Art? Wenn sich der Widerstandswert nun bei 380 kΩ stabilisiert, ist das Poti allfällig ein falsch beschriftetes 470 kΩ Poti?
Es wurde ein neues altes Poti mit 47 kΩ eingebaut. Der Verstärker funktioniert einwandfrei.
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.