EL12N DDR-Export Telefunken EL12
EL12N DDR-Export Telefunken EL12
In den 1950er Jahren wurde in der DDR im Röhrenwerk Mühlhausen die EL12N als Ersatz für die damals noch häufig verwendete EL12 entwickelt und gebaut. Sie konnte auch die EL12/375 und EL12 spez. ersetzen, die ja auch noch von RFT (Röhrenwerk Nauhaus) gebaut wurde.
Nun taucht eine EL12 mit Telefunken gestempelt auf mit exakt der gleichen Bauform wie die RFT-EL12N.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Telefunken diese gebaut hat. Ich gehe davon aus, dass diese Telefunken EL12 im Röhrenwerk Mühlhausen vom Band lief als Exportröhre. Es ist ja bekannt, dass noch bis Mitte der 1950er Jahre verschiedene andere Röhrentypen, besonders aus dem Funkwerk Erfurt (Ex-Telefunken), mit der Telefunken-Stempelung in die BRD geliefert wurden, so auch mit Sicherheit diese EL12 - oder weiß jemand etwas Genaueres?
Wolfgang Eckardt
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Hallo Herr Eckardt,
für Röhrentypen, deren Produktion von westdeutschen Herstellern ausgelaufen war, wurden oft importierte Röhren unter eigenem Namen verkauft. Zum großen Teil kamen hier Röhren aus der DDR, Ungarn (Tungsram) und Russland zum Einsatz.
So findet man gelegentlich DDR - Glas- Stahlröhren mit Valvo- Stempelung.
Eine angebliche Siemens EL34 mit Pumpzapfen oben und Beam Power- Strahlblech wurde höchst wahrscheinlich niemals von Siemens hergestellt, ebenso wenig eine EL84 mit den typischen Tungsram- Verspiegelungen.
Auf diese Art wurde auch diese RWN EL12N zur Telefunken EL12. Das N wurde weggelassen, da dies bei Telefunken nicht eingeführt war.
M. f. G. J. R.
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Auf die Seriennummer achten
Liebe Kollegen,
vor einiger Zeit hatte ich Kontakt mit dem ehemaligen Telefunken Vertriebsleiter für Röhren. Heinz Ebert aus Ulm. Er gab mir die entsprechenden Hinweise zum Auffinden von Röhren die nicht bei Telefunken hergestellt wurden. Er erzählte mir das um das Jahr 1976/77 die Produktion bis auf ausgewähle Röhren eingestellt wurde. Der letzte Großauftrag kam von einer Firma aus Oberschwaben im Jahr 1981 das Elektrokauter (Elektroskalpell) hergestellt hat. Hier wurden je 4x EL156 zur Hochfrequenzerzeugung genutzt. Die Halbleiter die hätten eingesetzt werden sollen, hielten dem Kurzschluss"fall" nicht lange genug stand. In diesem Jahr sollen nochmal rund 250 Exemplare gefertigt worden sein.
Eindeutig lassen sich nachbauten daran erkennen, dass kein "B" für Berlin oder "U" für Ulm vor der Seriennummer stehen. Die Röhren wurden laut seiner Aussage in eigens angemietete Räume außerhalb des Betriebs angeliefert. Dann war es die Aufgabe von flinken Händen die alte Bezeichnung abzuwischen um die neue von Telefunken wieder aufzudrucken. Es wurden Röhren aus der DDR, Russland, Polen und aus Niš dem ehemaligen Jugoslawien importiert. Ab 1983 kam auch eine extra Produktionslinie an EL34 aus China dazu die nicht mehr mit "Telefunken" bedruckt wurden, sondern mit "AEG" dies war nötig da ab 1982 die Auflösung der Firma in vollem Gange war somit waren auch die Namensrechte nicht mehr beim Hersteller.
So viel vielleicht von der Quelle, ich habe diese Auskünfte vor einigen Jahren (2008) sorgsam aufgeschrieben. Ich hoffe dies konnte etwas Licht ins Dunkel bringen?
herzliche Sammlergrüße
Tobias Münzing
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