Empfang mit einem Zweikreiser
Empfang mit einem Zweikreiser
suche eine Bedienungsanleitung für einen 2-Kreiser mit Rückkopplung.
In welcher Reihenfolge werden die 4 Drehknöpfe eingestellt.
1.Lautstärke
2.Rückkopplung
3.Erster Kreis
4.Zweiter Kreis
Es handelt sich um den Philips 2531 von 1930/32 (506,E442,E424,C443)
Mit vielen Grüßen
Viktor Pries
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
Bedienung von alten Radiogeräten
Bis zur Einführung der Einknopfbedienung war das Einstellen oder die Bedienung eines Radioapparates schwierig - bis hin zu einer "Kunst", wenn ich so an mein Ducretet-Piano mit 7 Röhren und 22 Bedienungselementen denke.
Im "Radiokatalog" habe ich auf Seite 317 einen Originaltext von Siemens, genannt "Bedienung der Anlage" veröffentlicht. Dieser Text ist spezifisch für den Siemens Protos Rfe16b von 1927. Dazu kommt dort noch eine Anleitung: "Einstellen des Neutro-Kondensators" für den Rfe10 von Siemens aus 1925.
Das sind nur Beispiele um zu erkennen, auf was man achten muss, denn jedes Modell hat seine Eigenarten und kann unterschiedlich sein bezüglich Bedienung. So wäre es gut, wenn jemand die Bedienungsanleitung zu Ihrem Gerät dort zu den "technische Unterlagen" ladet. Das gilt auch für andere Geräte aus jener Zeit.
In "Radios von gestern" habe ich einige generelle Texte dazu geschrieben, z.B. auf Seite 55 und Seite 345. Wahrscheinlich findet man diese Stellen unter dem Reiter "Texte" - aber ich bin nicht sicher.
Hier ein paar typische Stellen daraus, denn die Probleme tauchen ja für jeden neuen Benutzer auf.
Kristalldetektor
"Beim Kristall-Detektor verbringt man zunächst viele Minuten mit der Suche nach einer günstigen Stelle, bevor mit der variablen Induktion oder Kapazität die eigentliche Sendersuche beginnt. Dies gilt besonders, wenn der Kristall Verschmutzungen oder durch starke Ströme hervorgerufene "blinde" bzw. unempfindliche Stellen aufweist." Da ist zuzufügen, dass sich nach ungünstiger Lagerung über lange Zeit zuerst eine Reinigung des Kristalls lohnt- z.B. mit einer Zahnbürste und Seifenwasser.
Audion bzw. Einkreiser
"Einfache Röhrenempfänger mit geringer Selektivität und Leistung verlangen abwechselnde Feineinstellung von Rückkopplung und Senderwahl."
Dazu ist zu schreiben, dass man den Einsatz des Schwingens meist gut hören kann und man eigentlich immer knapp davor sein sollte. Dieser Einsatzpunkt verschiebt sich beim Durchstimmen eines einfachen Rückkopplers, also bedient man beide Knöpfe gleichzeitig.
Geradeaus-Empfänger bzw. Mehrkreiser
"Aufwändigere Apparate enthalten weitere Bedienungselemente wie Regler für die Röhrenheizung und das Nachführen der einzelnen Kreise."
"Ohne Bedienungsanleitung sind einige der alten Geräte auch heute kaum zu bedienen, ausser man beachtet folgende Punkte: Schaltung und Bedienungselemente sind zu analysieren. Erste Versuche unternimmt man spätabends, wenn MW und LW gut "hereinkommen". Variable Kopplungen stellt man zunächst auf "fest" ein. Eine Möglichkeit der Überheizung von Röhren ist prinzipiell auszuschliessen.
Zuerst legt man die Heizspannung an, wobei die Rheostaten auf etwas unter der normalen Betriebsspannungen einzustellen sind. Erst darauf belastet man die Röhren mit den korrekten Anoden- und Gittervorspannungen (z.B. aus Röhrendaten entnehmen). Die Gittervorspannungen haben vor der Anodenspannung anzuliegen, damit - speziell bei der Endröhre - kein zu grosser Anodenstrom fliesst. Nun regelt man die Rheostaten soweit auf, dass gerade Verstärkung auftritt, was normalerweise ein bestimmtes Rauschen oder Klingen anzeigt.
Weiter kann man davon ausgehen, dass z.B. die Frequenz bestimmenden Drehkondensatoren praktisch eine gleiche Einstellung verlangen. Verfügt man bei Apparaten für ausschliesslichen Rahmenantennen-Empfang nicht über den dazugehörigen Rahmen, kann die Stellung von Oszillator- und Vorkreisdrehko jedoch ganz anders liegen. Steckspulen und Umschaltvorrichtungen für Empfangsbänder haben miteinander überein zu stimmen. Sind mehrere Verstärkerstufen abstimmbar, kann man diese meistens überbrücken (z.B. gibt es mehrere Antenneneingänge) und vorerst nur das Audion und einen Vorkreis bedienen, denn mehr als zwei Kreise gleichzeitig sind selten gut (separat) einstellbar.
Das Audion hält man immer kurz vor dem Einsetzen der Oszillation (kurz vor dem Pfeifen). Auch beim Neutrodyne-Empfänger mit Bedienung des Neutrodons vermeidet man ein Selbstschwingen. Man kann beim ersten Versuch kurz vor das Schwingen gehen, um später mit grösserer Gegenkopplung das Schwingen über den ganzen Bereich hinweg zu vermeiden.
Bei Empfang notiert man die Stellungen aller Bedienungselemente und die verwendete Antenne. Man sucht die beste
Stellung einer Rahmenantenne und notiert die Himmelsrichtung. Erst dann beginnt man Vorkreise einzeln (gegen die Antenne hin) dazuzuschalten und ändert kaum mehr am Audion, ausser man sucht weitere Sender.
Eine falsch eingestellte Vorstufe wirkt wesentlich schlechter als die Überbrückung derselben."
Superhet mit getrennter Einstellung für den Oszillator
"Erzielt man auf Anhieb keinen Empfang, dreht man den wichtigsten Frequenz bestimmenden Knopf (Audion oder letzter HF-Kreis beim Super) ganz langsam von der langsamsten zur schnellsten Frequenz während man den zweiten Einstellknopf (Oszillator beim Super) zwischen der ähnlichen Stellung immer hin- und herbewegt. Beim dritten Versuch dreht man diesen Knopf bei jeder Veränderung über den gesamten Bereich."
Auszug noch ab Seite 345:
"Das Problem der Einstellung der Kreise löst man verschieden wie z.B. Einzeleinstellung der Kreise 2, 3 und 4 beim DeTeWe (1925) oder Drehkos auf einer Achse mit Nachregelung der Kreise 2 und 3 beim Telefunken 9, Gleichlauferstellung durch separate Trimmer etc.
...
Ein wichtiger Nachteil des Geradeausempfängers liegt zudem in seiner grossen Neigung zum Schwingen. Die Schwingneigung resultiert sowohl aus der Interelektrodenkapazität der Röhren als auch aus statischen und magnetischen Beeinflussungen in den Leitungen und Schaltelementen. Letztere reduzieren sich mit einem guten Aufbau auf ein Minimum. Die Röhrenkapazität ist mit einer Gegenkopplung neutralisierbar. Mehrfache Verstärkung abgestimmter Kreise erschweren die Bedienung und bei den ersten Geräten kommt oft die Bedienung der Neutralisation dazu.
Diese Probleme entfallen bei Geräten mit aperiodischer Kopplung, doch sinkt dabei die HF-Verstärkerleistung. Der Gitterkreis des Audions ist nicht abgestimmt; es erfolgt Widerstandskopplung wie bei der NF-Verstärkung.
Meist erfolgt die Neutralisation durch Rückführung von Energie auf das Gitter mit einem veränderlichen Kondensator (Neutrodon). Das Neutrodon weist eine Endkapazität von etwa 25 pF auf. Die Gegenkopplung selbst entsteht durch eine mittelabgezapfte Spule, die im Anodenkreis, im Gitterkreis der nächsten Röhre oder an anderer geeigneter Stelle liegen kann."
Sicher erhalten Sie hier noch treffendere Anleitungen, doch haben wir hier nun einige Suchworte für den SEARCH und weitere Leser finden so alle Punkte zu diesem Thema beisammen. Das Thema gehört aber nicht ins "Talk", weshalb ich den Thread verschiebe.
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
Bedienung des Philips 2531
danke für den Hinweis auf Seite 317, den Radiokatalog habe ich seit drei Jahren und habe darin schon sehr viele nützliche Informationen gefunden.
Aus dem Radiokatalog und einigen alten Büchern bzw. Funkschau Heften konnte ich folgende Informationen gewinnen. Der Philips 2531 (Zweikreiser) kann wie folgt bedient werden.
1.Lautstärke leiser stellen
2.Einen der 3 Wellenbereiche (MW-LW) einstellen.
3.Rückkopplung erhöhen bis leiser Pfeiffton dann etwas zurück
4.Den Drehko des 2. Kreises verändern bis ein Sender gefunden wird
5.Den 1. Kreis auf besten Empfang abstimmen, gleichzeitig Rückkopplung leiser drehen
6.Lautstärke auf gewünschtes Niveau stellen
Diese Vorgehensweise habe ich gestern an meinem Philips 2531 mit Erfolg ausprobiert.
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