Entstör-Bauelemente

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Entstör-Bauelemente 
08.May.08 16:43
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Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
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Dietmar Rudolph † 6.1.22

Geräte, die beim Betreib Funken verursachen, wie z.B. Universalmotoren, oder Geräte, die Schaltnetzteile enthalten, wie z.B. Computer oder Energiesparlampen, müssen entstört werden, weil andernfalls die "niederfrequenten" Radio Bereiche (LW, MW) z.T. erheblich gestört werden.

Die Störschutzmittel werden möglichst beim Verursacher angebracht. Notfalls müssen auch beim Empfänger entsprechende Entstör-Mittel angebracht werden, z.B. um Störungen aus dem Netz zu sperren.
Oft bestehen die Entstör-Bauelemente aus einem Kleingehäuse (z.B. Zylinder) mit 2 Eingangs-Klemmen (oder Drähten) und 2 entsprechenden Ausgangs-Klemmen.

Das "Innenleben" eines Entstör-Mittels kann sehr unterschiedlich sein. Das reicht vom einfachen Parallel-C über die Anordnung mit Berührschutz (b) bis zu Kombinationen mit Drosseln, die auch magnetisch mit einander gekoppelt sein können.
In jedem Fall aber hat man resultierend 2 durchgehende Leitungen, weil die Entstörmittel in die Netzleitung eingebracht werden. (Zwei Serien-Kondensatoren im gemeinsamen Gehäuse wird man dabei nie finden.)


Der Typ wird je nach Art der Störung und der Innenwiderstände von Störquelle und Verbraucher ausgewählt. Je nach Kombination (Quelle hochohmig / neiderohmig; Verbraucher hochohmig /niederohmig; Symmetrische (zweipolige) oder unsymmetrische (einpolige) Anordnung) ergeben sich die folgenden Möglichkeiten.




Vor dem Einbau von Entstörmitteln muß man sich im Klaren sein, wie die Innenwiderstände von Quelle (Netz: Ri klein) und Verbraucher (Radio: Ra mittel) sind, damit die Unterdrückung der Störungen erfolgreich ist.
Als Sammler wird man sich i.a. keine zusätzlichen Entstörmittel in das Radio einbauen, sondern diese in einem extra Kästchen unterbringen, das eine Steckdose hat, wo der Netzstecker des Radios eingesteckt wird.
 
 Kunath, H.: Praxis der Funk-Entstörung, Hüthig, 1965

MfG DR

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