Ersatz-Antenne für LMK; Dummy Antenna
Ersatz-Antenne für LMK; Dummy Antenna
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Weiteres zur Dummy Antenne
![Dietmar Rudolph † 6.1.22](https://www.radiomuseum.org/image.cfm?image=Dr_R_2.jpg&width=120&height=140)
Nicht in allen Büchern über Abgleich von Rundfunkempfängern ist die Ersatzantenne tatsächlich erwähnt. Dies ist doch etwas verwunderlich, weil ohne eine solche Dummy Antenne kein (vernünftiger) Abgleich des Eingangs-Kreises (bzw. der Eingangskreise) eines AM-Empfängers möglich ist. So wird z.B. in "Papst, B.: Anleitung zur Fehlersuche für Rundfunkempfänger, 7.A., 1966, VT-Verlag Berlin" der Meßsender direkt auf den Empfängereingang geschaltet. Da dieses Buch ansonsten sehr brauchbare Informationen bereithält, kann man daraus schließen, daß der Anpassung des Meßsenders an den Empfänger wenig Beachtung geschenkt wird.
Aber auch in anderen einschlägigen Bücheren findet sich oftmals im Stichwortverzeichnis (falls überhaupt vorhanden) nichts zu diesem Thema, wenngleich ein genaues Durchblättern meist doch ein Blockschaltbild und eine kurze Beschreibung zu Tage fördert.
In "Grund, E.: Radios der 50er Jahre, Eigenverlag, 2004" findet man die nach IRE genormte Schaltung und zusätzlich eine vereinfachte Variante davon. Ebenfalls ist die Situation bei UKW dargestellt (Bild 2), wo der Eingang stets angepaßt ist (60Ω koaxial bzw. 240Ω symmetrisch).
In "Tucek/Irmer, Überlagerungsempfänger, Verlag Technik, 1961" wird in der Ersatzschaltung berücksichtigt, daß der Generator einen Innenwiderstand hat, der zu berücksichtigen ist, da er die Impedanz der Antennennachbildung beeinflußt (Bild 142). Gegenüber der am häufigsten zitierten Schaltung ist hier der Wert der Antennenkapazität mit 125pF (genüber 200pF) angegeben. Das bedeutet, daß eine kürzere Antenne unterstellt wird, als das bis 1948 noch üblich war.
Wer seine Geräte an einer kürzeren Antenne betreiben möchte, sollte also eher diesen Wert wählen.
Zusätzlich ist eine Antennennachbildung für eine Messung mit 2 Generatoren angegeben (Bild 143). Diese wird verwendet, wenn z.B. Interferenzmessungen oder Störungen aus Nachbarkanälen von Interesse sind.
Ebenfalls bei Tucek/Irmer findet man die Antennennachbildung für einen Autoempfänger, die etwa die gleichen Eigenschaften wie eine Stabantenne und ein abgeschirmtes Antennenkabel hat (Bild 144).
Bild 144. Antennennachbildung für Autoempfänger
In "Langford Smith, F.: Radiotron, Designer's Handbook, 3rd ed., The Wireless Press, 1941" werden zunächst die bis 1938 üblichen "Dummy Antennas" vorgestellt, bei denen zwischen LW/MW einerseits und KW (>2,5MHz) andererseits unterschieden wurde.
Hier wird angegeben, daß die "new Dummy Antenna" 1938 vom I.R.E. (USA) standardisiert wurde. (Aufgrund des Erscheinungsdatums des Buches ist diese Angabe wahrscheinlicher als die Jahreszahl 1948, die von Ghirardi aus dem Jahre 1955 stammt.)
Der Vorteil dieser "neuen" Antennen-Nachbildung besteht u.a. darin, daß sie auch den Frequenzbereich zwischen 2MHz und 3MHz umfaßt, der mit den einfachen Nachbildungen nicht erfaßt werden konnte.
In "Scroggie, M.G.: Foundations of Wireless, ILIFFE, 1958" wird wieder die einfache Nachbildung vorgestellt (Fig 17.11), die auch im Buch von Grund zu finden ist.
In "Camm, F.J.C.: Practical Wireless Service Manual, 3rd ed., G. Newnes, 1941" findet sich noch eine "dummy aerial" (Fig. 66), die der "broadcast version" von Langford Smith entspricht.
Ein falsches Schaltbild für eine Ersatzantenne findet man in dem (sonst nicht uninteressanten) Buch "Diefenbach, W.W.: Radio Service, 5.A., Frankh, 1958" . Hier gibt es zwar auch 200pF und 400Ω - aber diese sind parallel geschaltet, was nun überhaupt nicht stimmen kann (Abb 59).
In dieser Abb. 59 hat offensichtlich der "Zeichenfehler-Teufel" seine Hand im Spiel gehabt.
MfG DR
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