Experimentier Röhre aus dem Labor Manfred Von Ardenne
? Experimentier Röhre aus dem Labor Manfred Von Ardenne
Diese sehr besondere Röhre (siehe Link Zur Röhre / Halbleiter in rot hier oben) zum experimentieren wurde von unserem Mitglied Bruno RUIZ aus Frankreich letztens hochgeladen. Auf dem Aufkleber steht :
LABORATORIUM MANDFRED VON ARDENNE
BERLIN LICHTERFELDE OST
Heizstrom nach 2 Min : 0,46 Amp. Type :
Heizspannung ca : Nummer :
Geprüft Hot.
Wer könnte dazu mehr sagen? Sind ähnliche bekannt ? Bruno (der nicht Deutsch kennt) wäre dazu sehr dankbar.
M f G aus Frankreich
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Experimentier Röhre aus dem Labor Manfred Von Ardenne
Ich habe derzeit keinen Zugriff auf meine Bibliothek, daher erst einmal eine Antwort ohne genaue Daten.
Ende der 1920er Jahre trennte sich Manfred von Ardenne von der Firma Loewe und baute ein eigenes Laboratorium auf, in dem er in Kleinserie Oszilloskop-Röhren vor allem für die Firma Leybold baute. Er benutzte diese Röhren auch für seine ersten Fernseh-Versuche.
Ähnliche Röhren schon mit Innenabschirmung kann man auch auf der tubecollector Seite von Udo Radke unter „Oszilloskop“ sehen. Sie sind später mit „Leybold/ von Ardenne“ beschriftet.
Das Kürzel des Prüfers „lor“ dürfe von seinem Mitarbeiter, dem Glasbläser Lorenz stammen.
Literatur:
Steiner, Kilian J. L., Ortempfänger, Volksfernseher und Optaphon, Klartext Verlag, 2005
Manfred von Ardenne, Lebenserinnerungen
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Experimentier Röhre aus dem Labor Manfred Von Ardenne
Merci beaucoup Herr Walz,
Bruno RUIZ hat sofort nach Ihrer Antwort bei Udo RADKE Kontakt übernommen . Wir werden hier darüber berichten, was wir lernen könnten.
M f G aus Frankreich, C. ADAM
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Hier das Vorgängermodell
Möglicherweise war dies hier die erste solche Versuchsröhre.
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Hier das Vorgängermodell
Bonjour Ernst und vielen Dank von Bruno und mir für das Einspringen zu diesem Thema.
Könnten wir möglicherweise die Quelle vom Bild von Nikolaus Löwe (Buch aus dem das Bild kommt) lernen ? Es gibt sicher nicht so viel Litteratur darüber... Das wäre hilfreich.
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Ein Text von Bruno RUIZ
Ich habe folgendes von Bruno RUIZ bekommen, und habe es so gut wie möglich ins Deutsche übersetz:
Laut dem Buch „Die Kathodenstrahlröhre“ von Manfred VON ARDENNE (1933) scheinen die ersten von seinem Labor aufgenommenen Betriebsfotos von Kathodenstrahlröhren von Dezember 1930 zu stammen (Seite 353).Die erste weltweite öffentliche Präsentation des Fernsehen mit experimenteller Kathodenstrahlröhre fand 1931 auf dem Internationalen Rundfunkkongress in BERLIN statt.
Besonders interessant an meinem Etikett ist, dass es mit „LABORATORIUM MANFRED VON ARDENNE“ gekennzeichnet ist, also älter.
Zu dieser Zeit gab es keinen Unterschied zwischen einer Kathodenstrahlröhre für Messungen (Oszillograph) und Experimenten an einer Kathodenstrahlröhre für das Fernsehen.
Als es notwendig wurde, für kleine Produktionen außerhalb des Labors herzustellen, bestellte Manfred VON ARDENNE die Produktion dieser ersten Röhren, vermutlich unter Lizenz, bei der Firma LEYBOLD, die diese Kathodenstrahlröhren für Messgeräte (Oszillographen) und für die Pädagogik herstellte. Auf dem Etikett stand dann LEYBOLD / VON ARDENNE.
Wohl um 1935 beauftragte auch Manfred VON ARDENNE die Firma LOEWE mit der Produktion kleinerer Serien von Kathodenstrahlröhren, die für das Fernsehen bestimmt waren, da Sigmund LOEWE sein ehemaliger Chef und Förderer war und da er sich auf das Abenteuer Fernsehen einließ. Leider wird Sigmund LOEWE aufgrund des zunehmenden Drucks des herrschenden politischen Regimes aus Deutschland die Entwicklung des Fernsehen nicht erleben, da er fliehen musste und in die USA auswanderte.
Vielleicht gibt es um 1933/1935 noch andere Versuchsröhren mit einem anderen Markennamen als LEYBOLD oder LOEWE, der mit dem von Manfred VON ARDENNE in Verbindung gebracht wird?
Es ist sehr schwierig, meine Röhre genau zu datieren, vermutlich zwischen 1929 und 1933 ...
Bruno RUIZ möchte allen Teilnehmern dieses Forum herzlich danken.
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Ein Text von Bruno RUIZ
Hier noch einige Daten zum vorherigen Beitrag (Quelle Manfred von Ardene, Ein glückliches Leben für Technik und Forschung, Verlag der Nation, Berlin 1973)
Ab 1929 bis 1934 produzierte M.v. Ardenne in seinem Forschungslabor Oszillographenröhren. Er war dazu gezwungen um die Schulden für den Aufbau des Lobors zu bezahlen. Die Röhren wurden für die Reichspost, Watson-Watt/ England, General Radio/USA und Joffe/Moskau produziert. Sie wurden für Messgeräte, Forschungszwecke und Fernsehversuche eingesetzt.
1934 war der Bedarf so groß, dass er nicht mehr vom Labor gedeckt werden konnte. Mit Leybold zusammen wurde die "Leybold und von Ardenne-Oszillographen-Gesellschaft Köln" später Berlin gegründet, die die Produktion übernahm.
1937 war der der Bedarf so weit gewachsen, dass Siemens und Halske diese Gesellschaft übernahm.
Ab 1934 konzentrierte sich von Ardenne mit seinem Labor wieder ausschließlich auf die Forschung.
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Bildinformationen
Lieber Christian
Danke für Deine Anfrage, die ich an Herrn Löwe weitergeleitet habe - mit der Bitte, das hier einzubringen. Er antwortete mir, dass er das gerne tut, doch erst, wenn er aus den Ferien zurück ist, da er so nun nicht dazu kommt.
Lieber Rüdiger
Danke für die weiteren Informationen, die immer mehr ein "gültiges" und plausibles Bild ergeben. Es hängt, glaube ich, aber noch ein Widerspruch in der Luft, was die Beteiligung an Arbeiten, Teilen (z.B. Sockel, evtl. Fassungen) oder Informationen seitens Sigmund Loewe (oder der Firma Loewe) betrifft.
Herzlich grüsst
Ernst
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Es hat sich gelohnt ...
Liebe Rmorg Kollegen
Bruno RUIZ hat mir geschrieben, dass dieses Forum – wie Ernst es schon gesagt hat- ein gutes Bild über dieses seltene Thema geliefert hat und auch viele von seinen Fragen beantwortet hat … Alle weitere noch zu kommen Informationen werden zum Bonus!
Von uns beide nochmal ein großes Danke aus Frankreich für die Qualität und Präzision der Antworten.
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