KB 100 - Beschreibung
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Kurzbesehreibung und Bedienungshinweise Das Gerät wurde für zwei Bandgeschwindigkeiten, 4,75 cm/s und 9,5 cm/s, eingerichtet. Die Umschaltung der Geschwindigkeiten erfolgt durch Polumschaltung des Motors. Die Geschwindigkeit von 9,5 cm/s ist in erster Linie für Musik und die von 4,75 cm/s für Sprache gedacht. Bei der letzteren bringt das Gerät Höhen bis 5000 Hz, so dass sein Tonumfang einem normalen Mittelsuper mit AM-Qualität entspricht. Das Gerät enthält einen Verstärker mit eingebautem Lautsprecher. Ferner kann ein zweiter Lautsprecher oder auch ein Kopfhörer angeschlossen werden. Da der eingebaute Lautsprecher bei Endstellung der Klangblende abschaltbar ist, wird das akustische Rückkoppeln bei Mikrofonaufnahmen vermieden. Der Kopfhörer erleichtert nicht nur das Abhören; er leistet auch bei der Mischung von Wort- und Musikaufnahmen gute Dienste. Für den Anschluss an ein Rundfunkgerät wird eine Verbindungsschnur mitgeliefert, die mit Diodensteckern ausgerüstet ist. Das Rundfunkgerät muss - wie es bei modernen Geräten in der Regel der Fall ist - mit einer geeigneten Anschlussbuchse (Flanschsteckdose) nach DIN 41524 versehen sein. In Geräten älterer Konstruktion ist diese Flanschsteckdose noch nachträglich einzubauen (Bild 1). Aus Bild 1 geht hervor, dass die Tonabnahme vor dem Lautstärkeregler des Rundfunkgerätes erfolgt. Der NF-Verstärker des Rundfunkgerätes wird also bei der Rundfunkaufnahme nicht mit ausgenutzt. Zum Regulieren der Aufsprechspannung dient eine Anzeigeröhre (Magische Waage). Die Regler 9 und 11 gemäß Bild 2 dienen zur Einstellung der Klangfarbe und Lautstärke bei Wiedergabe, während mit den Knöpfen 10 und 12 die Eingangsspannung bei Mikrofon- und Rundfunkaufnahmen einreguliert wird. Durch die Trennung beider Eingänge wird auch das Mischen der Eingangsspannung ermöglicht, indem gleichzeitig die Tasten 1 und 2 (Mikrofon- und Rundfunkaufnahme) gedrückt werden. Betätigt man die Sperrtaste 3 gleichzeitig mit der Taste 1 oder 2, so wird die Löschung des Bandes verhindert. Man kann also durch diese Trickschaltung mehrmals hintereinander auf ein Band sprechen oder Musik aufbringen. Das Gerät besteht im wesentlichen aus folgenden Teilen: In der Stromzuführung zum Gerät liegt ein Bandendausschalter, der das Gerät selbsttätig außer Betrieb setzt, sobald der Fühlhebel dieses Schalters bei einem Bandriss oder bei Auslaufen des Bandes den Kontaktfedersatz betätigt. Bild 3 gibt die Wirkungsweise des mechanischen Triebwerkes wieder, das nach Abheben der Abdeckplatte sichtbar wird. Bild 2: Draufsicht auf das KB 100 mit Funktionsangabe der verschiedenen 1 - Mikrofonaufnahme Bild 3: Das mechanische Triebwerk des KB 100
Der Riemen ist über die Kuppelungsscheibe mit rechtem Spulenteller (2), die Schwungmasse (3), den. linken Spulenteller (4) und die die Drehrichtung, bestimmenden Zwischenräder (5) und (6) gelegt. Das Auswechseln des Antriebriemens ist verhältnismäßig einfach. Es kann innerhalb weniger Minuten durch einen ungeübten Mechaniker vorgenommen werden, ohne dass ein Ausbau des Gerätes aus dem Gehäuse nötig ist. Die Umschaltung der einzelnen Betriebsarten und Richtungen erfolgt durch Zwischenräder sowie durch Anlegen bzw. Abheben von Bremsen. Mit Hilfe der Tasten (5) und (8) des rechten Tastenwerkes (Bild 2) wird die jeweils gewünschte Betriebsart eingestellt. Beim Fertigen des Gerätes wird die Kuppelung zwischen Spulenteller und Kuppelungsscheibe (2) mit einer Drehmomentwaage auf die richtige Mitnahmekraft eingestellt. Beim Einschalten des Gerätes werden der Verstärker und der Motor in Betrieb gesetzt. Ist die Stopptaste gedrückt, so liegen die Bremsen (7 und 8) an den Spulentellern (1 und 2) an, so dass das Band nicht läuft. Wird jetzt die Taste „Normaler Vorlauf" betätigt, so heben sich die Bremsen von den Spulentellern ab, und das Band beginnt zu laufen. Gleichzeitig wird der Andruckhebel (9), der bei niedergedrückter Stopptaste den Bandschlitz freigegeben hatte, an die Tonrolle (10) und den kombinierten Sprech- und Hörkopf (11) sowie an den Löschkopf (12) gelegt. Auch der Fühlhebel des Bandendausschalters zur Überwachung des Bandlaufs legt sich nach Drücken der Taste „Normaler Vorlauf" an das Band an. Für Konferenzen und Aufnahmen von Reden wird es allerdings viel benutzt, da es sich bei der Geschwindigkeit von 4,75 cm/s infolge des geringen Bandverbrauches wirtschaftlich einsetzen lässt. Schaltung (Bild 4) Für den Anschluss eines Kristall- oder dynamischen Mikrofons ist eine besondere Vorverstärkung (1/2 ECC 83) mit einem Eingangswiderstand von 2 Megaohm vorhanden. Zur Vollaussteuerung des Verstärkers sind weniger als 0,3 mV Eingangsspannung erforderlich. Kondensatormikrofone, die in der Regel einen eigenen Verstärker besitzen, können ebenfalls angeschlossen werden. Als Tonbandkopf wird ein kombinierter Aufnahme- und Wiedergabekopf verwendet, der in der Schalterstellung „Wiedergabe" im Gitterkreis des ersten Systems der Eingangsröhre ECC 83 liegt. Bei Stellung „Rundfunkaufnahme" wird eine Teilspannung der Endröhre EL84 entnommen und dem Kombikopf zugeführt. Die von außen einstellbaren Potentiometer R31 und R34 dienen zur Bemessung der Mikrofon- und Rundfunkeingangsspannung, während R35 die Lautstärke bei „Wiedergabe" regelt. Mit dem im Gitterkreis der Endröhre liegenden, ebenfalls von außen bedienbaren Potentiometer R32 wird die Klangfarbe eingestellt. Die weiter im Stromlaufplan erkennbaren regelbaren Widerstände dienen zum Abgleichen bei der Endprüfung und im Reparaturdienst. Die Widerstände R19 und R46 entzerren in Verbindung mit den Kondensatoren C11 und C12 den Frequenzgang bei den Geschwindigkeiten von 9,5 cm/s und 4,75 cm/s. In der Stellung „Rundfunkaufnahme" wird die Verstärkung der Röhre 2/11 (ECC 83) durch Umschalten des Katodenkondensators C7 erhöht. Nach der Vorverstärkung der Eingangsspannung über die beiden Doppelröhren ECC 83 erfolgt die Endverstärkung durch die EL 84. Der Lautsprecher ist in der Aufnahme- und Wiedergabestellung ein- und ausschaltbar. Eine Teilspannung der Endröhre wird der Anzeigeröhre EM 83 zugeleitet. Sie besitzt zwei Leuchtbalken („Magische Waage"). Mit Hilfe des Potentiometers R44 wird die Grundeinstellung des HF-Leuchtbalkens vorgenommen, während durch R43 die Ausleuchtung entsprechend der NF-Amplituden reguliert werden kann. Als Löschfrequenzgenerator dient die Röhre EC 92. Soll in der Aufnahmestellung die Löschung verhindert werden - die Einschaltung des Löschgenerators erfolgt durch die Schaltkontaktreihe b und c des elektrischen Tastensatzes -, so ist die Löschsperrtaste mit dem Kontakt S6 zu drücken. Dadurch wird den Löschkopf kurzgeschlossen (Trickschaltung). Bild 5 gibt das Toleranzfeld für den gesamten Frequenzgang wieder, in dem die Frequenzbänder von 60 Hz-10kHz bzw. 60 Hz-5 kHz bei den Geschwindigkeiten von 9,5 cm/s und 4,75 cm/s liegen. Der Höhenabgleich bei der Geschwindigkeit 9,5 cm/s erfolgt durch den Entzerrerwiderstand R19 bzw. analog bei 4,75 cm/s durch den Widerstand R46. Das Prinzip der Polumschaltung des Synchronmotors und die Hilfsphasenerzeugung geht aus Bild 6 hervor. Die Hilfsphasenschaltung liegt an der Netzeingangsschaltung vor dem Transformator. Sie besteht aus den einstellbaren Widerständen R41 und R42 sowie den umlötbaren Kondensatoren C80 bis C30. Mit Schalter S3 werden die Widerstände bzw. die Kondensatoren umgeschaltet. Werden die Stopptaste oder die Tasten für schnellen Vor- und Rücklauf betätigt, so liegt die gesamte Kapazität an der Hilfsphase ohne Vorschaltung des Widerstandes. Dadurch entsteht ein großes Drehmoment, während beim Drücken der Normallauftaste der Widerstand in Reihe zur Kapazität liegt und ein exakter Abgleich der dritten Phase vorhanden ist. S7 ist in der Stellung „Normallauf" offen. S9 ist der Hauptschalter für die Einschaltung des gesamten Gerätes, während S3 den Bandendausschalter darstellt. Bei schnellem Vor- und Rücklauf erfolgt über die Schalter S8 und S9, die Unterbrechung der Anodenstromzuführung für den Löschkreis, die Anzeigeröhre und die Wiedergabeschaltung. Die übrigen Funktionen werden durch die Kontakte nicht beeinflusst. Bild 6: Motorumschaltung
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Aufnahmeleitung vom Radio zum Tonbandgerät im Jahr 1953
Über die Anfänge bezüglich Aufnahmeleitung Radio zu Tonbandgerät berichtet Hans M. Knoll in diesem Beitrag ausführlich und zeigt dazu auch diesen separaten Text mit Bild. Man ersieht daraus die Entstehung der sog. Diodenbuchse ab 1952.
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