Funksendestelle Brocken
Funksendestelle Brocken
Wir sehen hier das Modell des Brockengipfels mit der Senderanlage der Deutschen Reichspost im Zustand von 1937.Foto: Museumsstiftung Post und Telekommunikation Der Brocken ist der höchste Berg im Harz. Es ist das nördlichste deutsche Mittelgebirge. Bereits 1928 wurden von dem 1142 m hohem Berg Ausbreitungsmessungen mit einem 3,2 m Sender durchgeführt.
Das Klima ist dort besonders extrem, dazu einige Vorbemerkungen:
Die Temperatur im Jahresdurchschnitt liegt bei etwa 2,4 Grad, die Niederschlagsmenge bei über 1800 mm pro Jahr, an mehr als 200 Tagen im jahr gibt es Stürme (Definition, Windstärke > 22m/s , Skala 8 ). Ein gemessener Extremwert lag bei 263 km/h. Die Vegetationsgrenze ist bei 1100 m. Ein Hauptproblem ist der Rauhfrostansatz. Es gibt kein Material, an welchem sich dieser Rauhfrost nicht ablagert. An Trägern oder Seilen hängen Tonnen vom Eis, Tragmasten knicken um, Seile zereißen.
Warum wollten deshalb die Funkexperten auf diesen unwirtlichen Gipfel ? Zunächst ging es der Deutschen Reichspost um das Fernsehen. bereits im Sommer 1934 arbeitete in BERLIN- WITZLEBEN der erste Deutsche Fernsehsender. Am 22.März 1935 fand die Eröffnungsveranstaltung zur "Einführung des Öffentlichen Deutschen Fernsehfunks" im Berliner Rundfunkhaus in der Masurenallee statt.
Bereits im September 1934 stellte das Reichspostzentralamt Versuche an, Fernsehsendungen vom Sender Witzleben auf dem etwa 200 km Luftlinie entfernten Brocken zu empfangen.
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eumsstiftung Post und Telekommunikation
Im Bild oben ein Fernsehversuchswagen des Reichspostzentralamts Berlin-Tempelhof mit Fahrzeugnummer: RP 5589 auf dem Brocken im Harz; Empfang von Fernsehversuchssendungen auf dem Brocken, das Foto ist vom 18.September 1934. Foto: Museumsstiftung Post und Telekommunikation
Man wollte ja damals bereits den günstigen Standort für die Fernsehübertragung nutzen. Es gab nun zwei Varianten der Signalübertragung;
1. über Kabelzuführung ( hoher Aufwand und nicht schnell zu realisieren )
2. über Ballempfang.Foto: Museumsstiftung Post und Telekommunikation
Foto: Museumsstiftung Post und Telekommunikation Foto vom 18.09.1934
Die ersten Fernsehversuche auf dem Brocken. Auf dem Brocken haben gestern die ersten Fernsehversuche über längere Strecken begonnen, die hier von dem Reichspostzentralamt durchgeführt werden. Die Sendung von Berlin wurde mit den in einem besonderem Fernsehwagen untergebrachten Empfangsgeräten auf den Brocken aufgefangen. Die Entfernung von etwa 200km wurde durch Kurzwellen mit einer Länge von ca. 7 Metern überbrückt. Die ersten Versuche haben ergeben, dass die beim Fernsehen verwandten Wellen ebenso wie die Radiowellen der Erdkrümmung folgen und sich nicht verlieren.
Blick in das Innere des Fernsehwagens mit der Empfangsapparatur."
Im Ergebnis wurde eingeschätzt, daß bei weiterer Verbesserung der Übertragungstechnik auch Ballempfang infrage kommt.
Am 14.Juni 1935 wurde der von Telefunken, der AEG und Daimler Benz entwickelte mobile Fernsehsenderzug anlässlich der Jahrestagung der Vereinigung Deutscher Elektrotechniker in Hamburg vorgestellt.
Foto: Museumsstiftung Post und Telekommunikation
Im Juli 1935 kam er auf den Brocken und strahlte von dort etwa 3 Monate lang ein Versuchsfernsehprogramm für Meßzwecke aus.
Im Rathaussaal von Schierke wurde ein Fernsehgerät aufgestellt und es erfolgte eine erste öffentliche Bildübertragung von der fahrbaren 10 kW Senderanlage auf dem Brocken nach Schierke, wo sich der Bürgermeister Schellpfeffer , der Postinspektor Günther vom Reichspostzentralamt Berlin und viele Einwohner eingefunden hatten. Die Übertragung erfolgte noch mit 180 Zeilen-Norm . Gezeigt wurde damals ein kleiner Spielfilm mit lustigen Abenteuern zweier Landstreicher. Der Film wurde senderseitig mittels Filmabtaster übertragen.
Foto vom Rathaus Schierke , Archivbild einer Postkartenansicht aus den 30iger jahren
Auf dem Plateau des Brockens kaufte die Deutsche Reichspost 1936 ein ca 3500 m2 großes Grundstück vom Grafen von Stollberg-Wernigerode und im gleichen Jahr begann man mit Baumaßnahmen der Objekte Fernsehturm und Maschinenhaus.. Bereits im Juni 1937 wurde das Richtfest des Fernsehsenderturmes gefeiert und im September 1937 wurde die bauliche Fertigstellung beider Gebäude angezeigt.
Der 52 m hohe Turm bestand in den unteren Kellerräumen und acht Etagen aus Stahlbeton, darauf standen fünf Stockwerke errichtet als Holzkonstruktion.Brocken Luftaufnahme von 1937
Im Jahre 1938 wurde ein Fernsehsender der Firma TELEFUNKEN ( 500 000 RM) eingebaut und über einen Tonsender ging im Frühjahr 1939 ein 800 Hz Meßton mittels einer Reusenantenne in Betrieb. Diese Antenne befand sich in dem Holzaufbau im oberen Teil des Turmes.
Foto: Museumsstiftung Post und Telekommunikation
Fotografie ca 1940, Außenansicht des Fernsehsenders der Deutschen Reichspost (rechts) und des Brockenhotels (links) auf dem Brocken im Winter.
Im jahre 1938 werden auch weitere Investitionen realisiert, so ein Telefonkabel, eine 15 kV Energiezuleitung ( 113 000 Reichsmark) . Insgesamt waren 1.186 000 Reichsmark für die technischen Anlagen veranschlagt.
Letztendlich entschied man sich für die Übertragung mit Kabel aus Berlin. Ab Mai 1938 wurde eine Kabeltrasse von der Reichshauptstadt zum Feldberg gelegt mit einem Abzweig zum Brocken. Sie zweigte nahe Braunlage ab und führte über die Wurmbergstraße über Schierke und der Brockenstraße als etwa 15 km langer Strang bis auf den Brockengipfel. 1940 wurde sie fertiggestellt.
Wie sah es nun drinnen aus ?
In der 6.Etage waren die Heizgleichrichter für die Leistungsröhren mit den Siebmitteln untergebracht., der Telefunken Fernsehsender wurde in der 7.Etage eingebaut.
Die fünfte Etage war streng geheim. Diese wurde dem Reichsluftfahrtministerium vermietet. Offiziell für "Wetterzwecke"
In der vierten Etage befanden sich die Anodengleichrichter mit Siebmitteln.
Im Flachbau waren zwei Dieselaggregate mit je 500 PS eingebaut. Ein Aggregat konnte bei Stromausfall nach 20 Sekunden vollautomatisch die gesamte Last übernehmen. Die Nieder- und Hochspannungsschalter wurden von der 7.Etage aus fernbedient.
Die Belegschaft der Reichspost bestand Ende 1938 aus 16 Angestellten und Arbeitern unter Leitung eines Telegrafeninspektors.
Mit dem Kriegsbeginn am 01.09.1939 endeten alle weiteren zivilen Arbeiten am Fernsehen und Funk. Die zwei eingemessenen Tonsender wurden umgebaut und für militärische Zwecke eingeetzt.
Der Brocken war Mittelpunkt für den Feuerkreis 124. Für diesen Bereich war ein Hyperbelstörsender mit einer Leistung von 20 kW auf der Frequenz 47,1 MHz installiert. Es existierten 17 weitere leistungsschwächere Sender die auf anderen Frequenzen arbeiteten.
In der 6. Etage befand sich ein 2 kW Jägersprechsender mit dem Decknamen "Bussard".
Auf dem Brocken wurden insgesamt 40 Dezimeter-Sendeanlagen betrieben. Das war damals die größte Nachrichtenzentrale dieser Art im Deutschen Reich.
1942 wurde auch der Bild- und Tonsender ausgebaut und die Technik für militärische Zwecke in Frankreich und Italien genutzt.
Am 15.April 1945 wurden auf dem Brocken jeglicher Sendebetrieb eingestellt.
Am 17.April 1945 hinterließen US-Amerikanische Bomber eine Spur der Vernichtung auf dem Brocken.
Am 19.April startete die US- Armee von Schierke aus den Angriff auf den Brocken und dessen technische Ruinen. Die Kampfhandlungen dauerten bis zum 20.April 1945 an. Um 14.00 Uhr war die größte Nachrichtenzentrale des Großdeutschen Reiches vollständig in der Hand der Amerikaner.
Foto: Archiv Mahn- und Gedenkstätte Wernigerode
Bis zum 27..April 1945 blieben US-Truppen auf dem Brockengipfel. dann zogen sie ab ( dazu gibt es einen Anhang an diesen Artikel von Herrn Oberdiek, Grenzlandmuseum Bad Sachsa ).
Das Inventar, welches den Bombenangriff überstanden hatte, war nun "herrenlos" geworden und war dem Vandalimus freigegeben und es wurde gestohlen und demoliert, nur zwei Dieselaggregate konnten noch verwendet werden.
Später übernahm die Ortspolizei Schierke die Bewachung. Aber auch die Sowjetarmee war ab 1946 vor Ort.
Am 1.12.1946 wurde die Grenzpolizei in der sowjetischen Besatzungszone gegründet. Das erste Grenzpolizeikommando auf dem Brocken wurde im Oktober 1947 errichtet.
Am 23.Juli 1945 räumten die Briten einen kleinen Gebietsteil im Bereich der "Hirschhörner" und des Goethe-Bahnhofes. Dies war Bestandteil einer bilateralen Übereinkunft ziwschen den Briten und der Sowjetarmee. Damit war die gesamte Kleinbahn-Strecke auf dem Gebiet der SBZ und die Nutzung wieder möglich.
Das 1940 verlegte Breitband Fern-Kabel FK 504 war ein erstes Beutegut. Foto: Heribert Jung 23.08.2015
Eine der ersten Maßnahmen des sowjetischen Militärs war, das Kabel auf dem sowjetisch besetztem Gebiet wieder ausgraben zu lassen und es wurde als Reparationsleistung in die Sowjetunion transportiert.
Die Landesregierung von Sachsen- Anhalt erwirkte einen Befehl der sowjetischen Miitärverwaltung zur Erhaltung des Turmes, dieser wurde repariert und zu einer Gaststätte mit Hotelbetrieb umgebaut. Im Mai 1950 kamen die ersten Touristen .
Der sowjetische Befehl sagte der Deutschen Post jederzeit zu, daß sie den Sendebetrieb von diesem Turm aufnehmen kann.
Am 1.Mai 1951 wurde der in der 7.Etage des Turmes aufgebaute UKW- Sender, hergestellt im Werk für Fernmeldewesen in Berlin, mit einer Endstufenleistung von 250 Watt in Betrieb gesetzt. Die Frequenz 94,5 MHz. Die Abstrahlung erfolgte mit einer Kreuzdipolantenne auf dem Dach des Turmes.
Ab 18.Dezember 1953 arbeitet der Sender mit 1 kW. Oben auf dem Turm ist die Antenne gegen eine Schlitzrohrantenne ausgewechselt worden.
Im Jahre 1954 werden erste Baugruppen angeliefert. Der künftige schwarz-weiß Fernsehsender kommt in die 7. Etage.
Die Bildzuleitung erfolgt über eine Richtfunkstrecke .Die Gegenstation ist in Petersberg bei Halle.Dort stand ein Gittermast mit der entsprechenden Technik zur Weiterleitung. -
Foto; Richtfunkturm auf dem Petersberg bei Halle,1.Foto Richard Braun .
An der Ostseite wurden zwei Spiegel montiert mit 4 m und 2,5 m Durchmesser. Die zwei anderen Spiegel auf der Südseite dürften Richtung Inselsberg oder Kulpenberg gerichtet gewesen sein. Foto: Museumsstiftung Post und Telekommunikation Am 23.Juni 1955 begann der Probebetrieb. Bereits eine Woche später, am 1.Juli nahm der Fernsehsender seinen Regelbetrieb auf. Der Sender arbeitete in OIRT Norm auf Kanal 4 ( 169,25 / 175,75 MHz) . Die Bildsenderleistung betrug 3kW, die Abstrahlung erfolgte mittels einer Schmetterlingsantenne auf dem Plateau. Zunächst konnte man im Umkreis von etwa 100 Km das erste Programm des Deutschen Fernsehfunks empfangen.
Rüber zum Inselsberg wurde auch ein Ballempfang mit dem FE853 aus Radeberg getestet, was jedoch aufgrund der Entfernung von über 100 Km nicht wetersicher gewährleistet war. Nach mehreren Tests wurde von dieser Art der Übertragung abgesehen..
Werksfoto Sachsenwerk Radeberg ( später RAFENA)
Weitere Informationen zum Sender und der Übertragungstechnik finden Sie im Artikel Leipzig
Ab 14.Februar 1956 wird die Leistung des Bildsenders auf 10 kW gesteigert. Damit wird auch die Reichweite vergrößert. Theoretisch konnten über 20 Millionen Zuschauer das Programm des DFF verfolgen. Am 06.Juli 1957 erfolgt die Umstellung auf CCIR- Norm. Nun konnten auch die Zuschauer in der BRD die Sendungen mit Ton empfangen. Der Sender arbeitete ab jetzt auf dem Kanal 6 CCIR (182,25 / 187,75 MHz ).Foto: Museumsstiftung Post und Telekommunikation
Am 06.Oktober 1959 erfolgte die Inbetriebnahme einer neuen 10/2 kW Fernsehsendeanlage in der 6.Etage auf VHF Kanal 6 . Hersteller der Anlage ist die Firma Siemens. Der neue Antennenträger ist ein 50 m Rohrmast mit Band II und Band III Antenne. Das ist das neue Wahrzeichen für viele Jahre auf dem Brocken. Die Leistung des UKW- Senders wurde auf 10 kW erhöht.
Museumsstiftung Post und Telekommunikation
Ab 1960 wurde der Richtfunkturm Kyffhäuser in Betrieb genommen. Damit verbunden war der Anbau der Spiegel 4 m und 2,5 m in Richtung Süd-Ost.
Der sowjetische Staatschef Chrustschow reiste 1960 nach Westeuropa. Um dieses Ereignis übertragen zu können, wurde eine mobile Richtfunkstrecke Typ TM110 von und nach Torfhaus in Betrieb genommen. Es war für viele Jahre die einzigste offizielle Verbindung zwischen Eurovision und intervision.
TM 110 Thomson CSF vergleiche mit Station Lugstein.
Im Jahre 1961 werden weitere UKW- Sender in Betrieb genommen. Jetzt senden die vier Programme des DDR Rundfunks mit jeweils 10 kW Endstufenleistung . Man kann diese Sender nicht nur in Sachsen- Anhalt, Thüringen und Brandenburg empfangen sondern auch in Hessen, Niedersachsen, Hamburg und weiteren Landesteilen der BRD.
Ab 13.8.1961 wird der "Antifaschistische Schutzwall" ( DDR- Bezeichnung für die Grenzschließung zur BRD und Westberlin) errichtet. Damit ist auch Schluß für die Bürger der DDR, den Brockengipfel zu erklimmen, erinnern wir uns nochmal an die Zeiten 1950...1961, wo das möglich war.
Museumsstiftung Post und Telekommunikation
Im Jahre 1963 wird von der Firma RAFENA Radeberg das Richtfunkverbindungsgerät RVG 955 in Betrieb genommen.
Am 06.Juli 1964 wird der Siemens- Sender zum Reservesender. Der neue kommt vom VEB Funkwerk Köpenick , ebenfalls 10/2 kW. Er wird in der 5. Turmetage eingebaut.
Nicht nur der Inselsberg sondern auch der Brocken erhielt einen UHF- Sender von der Firma Thomson CSF. Diese wurden wegen Embargo über die UdSSR geliefert. Der Einbau erfolgte ebenfalls in der 5. Etage Die Kollegen hatten damals das Vergnügen mit fremdsprachigen Bezeichnungen; die Bedienelemente in russischer Sprache, die technischen Unterlagen in französisch und die Bauteile zumeist in englisch. Am 1.11.1967 wurde der 10 kW schwarz- weiß UHF- Sender in Betrieb genommen. Er übertrug zunächst das erste Programm sus Adlershof auf KANAL 34.
Im Jahre 1971geht das neue Richtfunksystem RVG960A (Bild) und RVG 935A (Ton) in Betrieb. Außen an der Süd-Ostecke des Gebäude wird eine Hornparabolantenne montiert. Mit einem ehemaligen Radeberger Kollegen konnte ich heute telefonieren und er erinnert sich gut an diese Zeit...diese Zeilen möchte ich unseren Lesern nicht vorenhalten
Ja, bei dieser Inbetriebnahme war ich z.T. auch dabei; zuerst, als wir die HoPa a.d. Kulpenberg ausgerichtet haben. Eigentlich anders herum, denn a.d. Kulpenberg hing die Antenne schon, aber der Brocken war etwas hinterher. Doch die Antenne a.d. Kulpenberg sollte wegen des dort noch vorhandenen Außengerüstes an der Kuppel unbedingt ausgerichtet werden, also mußte ich mit nur einem Hornstrahler aus dem Fenster raus die noch fehlende Antenne a.d. Brocken ersetzen. Ging auch! Dort habe ich auch noch die Sprengungen für den späteren neuen Mast (wurde von den Russen durchgeführt) miterleben dürfen, wir waren mit unserer Technik damals noch nebenan im alten "Holzturm". Aus dem Fenster raus konnten wir die - wie nach der Uhr bestellt - unten vorbei laufenden Doppelposten der Grenzsicherung beobachten. Mich durften die Posten unten in Schierke mehrmals wegen verbotener Fahrzeit-Überschreitung zwischen Schierke und dem Brocken verwarnen, die Blaubeeren dort oben waren aber auch zu verlockend, und dann habe ich bei Regen auch noch eine Wanderin mit runter mitgenommen! Dafür mußte ich nächsten Montag sogar bei meinem Chef in Radeberg zum Rapport antreten. Den neuen Turm habe ich damals nie wachsen sehen können, immer steckte er in den Wolken, ich habe immer nur unten die Füße sehen dürfen. Der Chef (ev. sogar noch der Eigentümer) vom Restaurant unten klagte darüber, daß man ihm den Verkauf von Alkoholitäten untersagt hatte, da vor kurzem die Russen eingebrochen waren und sein Lager leer geräumt hätten. Wovon sollte er denn jetzt noch leben, denn die wenigen Postler machten keinen Umsatz. Aber ganz bestimmt hat er sich noch durch den neuen Mastbau einige Zeit über Wasser halten können. Und natürlich keine Fotos aus diesen Tagen! Da kommen doch aber von Ihnen bestimmt einige interessante Bildchen!
Mit besten Grüßen von Karle Hier noch ein Foto vom Richtfunkturm Kulpenberg
In den Jahren 1972 / 73 wurden die vier UKW- Sender auf Stereobetrieb umgerüstet.
Im Juli 1972 wird eine Band IV- Antenne aufgebaut. Es ist erst mal ein Provisorium, aber natürlich wollte man das 2.DDR Farbfernsehen schnellstens vom Brocken senden.
Der französische UHF-Sender war nicht farbtüchtig . Der UHF- Sender kommt vom Funkwerk Köpenick, Leistungsdaten 20/2 kW, Sendefrequenz auf KANAL34 Er wird im 4.Geschoß des Turmes eingebaut. Der 7.Oktober 1973 ist der erste offizielle Sendetag.
Auch das erste Programm soll nun in Farbe ausgestrahlt werden. Dazu wird der VHF- Sender, welcher auf KANAL 6 sendet, farbtüchtig gemacht. Ausgestrahlt wird auch hier das SECAM III B.
Aber inzwischen haben die Hersteller sowohl in Staßfurt und in Radeberg als auch in der BRD reagiert und sogenannte Mehrnormengeräte sind im Angebot.
Im Jahre 1976 wird der neue Fernsehsendemast errichtet,Er hat eine Höhe von 123,5 m und ist in Stahlkonstruktion ausgeführt. Die Band IV- Antenne wird als erstes montiert.
Ich habe ein Foto erhalten, dies ist allerdings aus dem Jahre 2017. Aber es zeigt die Konstruktion des TurmesFoto Karle vielen Dank
Hier wurden die Verbindungen über Richtfunk von der Bezirksleitung Magdeburg zu den Kreisleitungen der SED in Haldensleben, Oschersleben, Halberstadt und nach Wernigerode vermittelt und vielleicht hörte hier auch der BND mit?
Diese Aufnahme stammt vom Herrn E. Klöppel, fotografiert am 17.januar 1990. Links das Schild mit den Angaben:
Deutsche Post Funkamt Leipzig Richtfunkübertragungsstelle Brocken
Seit 1. Januar 1984 waren diese Anlagen bereits von der SED an die Deutsche Post übergeben worden, man hatte offensichtlich keine Sicherheit mehr mit diesem System. Dieser Richtfunkturm wurde 1998 abgerissen.
Richtfunknetz 1976 Kartenausschnitt
Auch die Sowjets hatten Horchposten aufgebaut und die Staatssicherheit führte von hier Überwachungsaufgaben mit Abhöranlagen durch. Das gesamte Gelände war streng überwacht.
Noch ein bedeutendes Ereignis. Am 30.11.1987 wurde das fünfte DDR- UKW Programm, das Jugendradio DT64 auf 101,4 MHz in Betrieb genommen. Der Transistorsender selbst entstand im Eigenbau und hatte eine Endstufenleistung von 1 kW.
Am 3.Dezember 1989 war es vorbei, die Sperrzone wurde aufgehoben und so strömten in den Folgetagen viele Besucher auf den Berg.
Ab dem Tag de Deutschen Wiedervereinigung, dem 3.Oktober 1990, übernimmt die Deutsche Bundespost von der Deutschen Post den Standort.
Am 1. Dezember 1990 wird das SECAM III B beendet und auf PAL - System umgestellt. So mancher Zuschauer in der ehemaligen DDR hat plötzlich keinen Farbempfang mehr und es gilt nun zu entscheiden, ob der Farb- TV überhaupt mit einem PAL Decoder nachgerüstet werden kann oder ob der Neukauf notwendig ist.
Hier geht es noch weiter mit dem Standort Brocken bis 2022....
Funksendestelle Brocken Teil 2
Eigenfotos
6 Km bis Torfhaus, das war früher unmöglich wegen der Grenze und heute ? So konnte man damals die Anlagen vom Brockengipfel sehen.
Die Schuhe waren noch neu und die Neugier siegte, also rüber nach Torfhaus gewandert.
Ausführliche Informationen über diesen Standort in meinem nächsten Beitrag.
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
Funksendestelle Brocken
Inzwischen habe ich in meinem Beitrag die Daten, nach Kenntnis dieser hochinteressanten informationen, geändert. Ich glaube es ist sehr wichtig, möglichst korrekte Informationen weiter zu vermitteln.
Da finde ich es sehr gut, daß sich Herr Oberdiek viel Mühe gemacht hat, diese Daten nachweislich und belegbar zu übermitteln. Herr Oberdiek hat mir die Veröffentlichung im Radiomuseum genehmigt. Dafür ein herzliches Dankeschön ! An das Kreisarchiv Halberstadt und Wernigerode habe ich angefragt. Die Kollegen werden sicher meine Fragen zeitnah beantworten.
Sehr geehrter Herr Lill,
vielen Dank für die Kontaktaufnahme und Schilderung der Situation zur Besetzung des Brockens durch US-Streitkräfte im Frühjahr 1945 und danach.
Die Schilderung weckte bei mir Zweifel ob des angegeben Datums eines Rückzuges der US-Truppen am 27. April 1947. Meine in der Zeit zwischen 2014 und 2020 erfolgten eigenen Nachforschungen zur Organisation der Grenzsicherung in West und Ost, vor allem aber die Nachforschungen zum Gebietstausch im Harz am 23. Juli 1945, brachten lediglich das Ergebnis, das sich die US-Streitkräfte aus der temporär besetzten Sowjetischen Besatzungszone (Thüringen, westliche Teile Sachsens) vollständig bis zum Abend des 5. Juli 1945 zurückgezogen hatten.
In einem heute geführten Telefonat mit der Historical Division des Europakommandos der US-Streitkräfte wurde mir dies genau so bestätigt. Nachstehend führe ich die recherchierten Eckdaten an:
- 17. April 1945: Luftangriff der 365. und 404. Bombergruppe des IX. Taktischen Luftkommandos (IX. TAC)
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19. April 1945, 13.00 Uhr MEZ: Beginn des Angriffs des 3. Bataillons des 26. US-Infanterieregimentes mit den Kompanien I und L, unterstützt durch Panzer des 3. Zuges der Kompanie C des 745. Panzerbataillons
- 20. April 1945, 14.00 Uhr MEZ: Meldung der Eroberung des Brocken durch das 3. Bataillon des 26. US-Infanterieregiments
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27. April 1945: Die amerikanischen Kampftruppen verlassen den Brocken
- 04. Juli 1945, 24.00 Uhr MEZ: Letzte Teile des VIII. und XXI. US-Corps verlassen die vorübergehend besetzten Gebiete Thüringens in der SBZ.
- 04. Juli 1945, 24.00 Uhr MEZ: Die britische 5. Infanteriedivision verlässt den westlichen Teil der Provinz Magdeburg in der SBZ.
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23. Juli 1945: Die Briten räumen einen kleinen Gebietsteil im Bereich der "Hirschhörner" und des Goethe-Bahnhofes am westlichen Brockenmassiv. Dies geschieht als Folge einer bilateralen Übereinkunft zwischen dem britischen XXX. Corps und dem 125. Schützenkorps der 47. Sowjetischen Armee als Teil eines größeren Gebietstauschs im Harz (23.07.1945).
Unter Berufung der vorstehenden Daten und der angefügten Quellen gehe ich davon aus, dass die bisher veröffentlichten Berichte in Tageszeitungen etc allesamt auf Grundlage ein und derselben Quelle, einer mündlichen Überlieferung oder handschriftlichen Eintragung fußen und dass diese Quelle fehlerhaft sein muss.
Um wirklich Licht in die Angelegenheit zu bekommen, bedarf es aber weitergehender Nachforschungen in Archiven (Kreisarchiv Wernigerode, Kreisarchiv Blankenburg, Kreisarchiv Braunlage u.a.). Nach derzeitigem Stand würde ich persönlich alle bisherigen Darstellungen bezweifeln.
Quellen:
* 12th US Army Group, Situation Report No. 396 vom 06.Juli 1945 und dazugehörige Karte
- After Action Report VII. Corps, April 1945, NARA603-0.3
Ich hoffe Ihnen geholfen zu haben,
mit freundlichen Grüßen,
Uwe Oberdiek Vorsitzender
Förderverein Grenzlandmuseum Bad Sachsa e.V.
Am Kurpark 6
37441 Bad Sachsa
Leider kommt die Karte sehr klein in unserem Format. Links ist der Grenzverlauf. Die gestrichelte Linie ist der alte Grenzverlauf im Bereich "Hirschhorn"
ich habe heute Morgen bereits die Antwort des Historikers Dr. Harold E. Raugh Jr., verantwortlicher Command Historian, U.S. Army Europe and Africa, erhalten.
Dr. Raugh ist eine anerkannte Kapazität für die britische und amerikanische Militärgeschichte der Neuzeit und aktuell als Historiker zuständig für das Oberkommando der US-Streitkräfte in Europa.
Er dementiert die von Ihnen und anderen gemachten Angaben zu einer Stationierung von US-Streitkräften auf dem Brocken bis in den April 1947. Vielmehr unterstreicht er den vollständigen Abzug Anglo-Amerikanischer Truppen aus dem der damaligen Sowjetunion als Besatzungszone zugedachten Gebiete.
Vielleicht ist für Sie von Interesse, dass Änderungen der Besatzungszonen durch Gebietsaustausch nicht in der Jalta-Konferenz im Februar 1945 behandelt wurden. Die von der European Advisory Commission am 14. November 1944 erarbeitete Vorlage des 2. Londoner Zonenprotokolls diente als Beschlussvorlage der Konferenz von Jalta zur Einteilung des Deutschen Reichs in Besatzungszonen (einschließlich der Aufteilung Groß-Berlins in Sektoren !). Dort waren Veränderungen im Verlauf der zu schaffenden Demarkationslinien zwischen den vorgesehenen Besatzungszonen nicht vorgesehen oder gar im Text der Vorlage enthalten.
Die Veränderungen der Besatzungszonen durch den Austausch von Gebieten erfolgten sämtlich erst nach dem Abzug der Anglo-Amerikanischen Truppen aus den, bedingt durch die Operationen der 21. Army Group (BR) und 12. Army Group (US), temporär besetzten Gebieten Mecklenburgs, der Provinz Magdeburg und Thüringen, sowie dem Westteil des Landes Sachsens. Dies betraf den Austausch 01.07.1945 im Bereich der Elbe (Teile des Landkreises Lüneburg, Amt Neuhaus, Provinz Hannover; Britisch-Sowjetisch), den Austausch im Harz am 23.07.1945 (Teile des Landkreises Blankenburg gegen Bad Sachsa, Land Braunschweig; Britisch-Sowjetisch), den Austausch vom 17.09.1945 ("Wanfrieder Abkommen"; US-Sowjetisch), sowie den Austausch vom 13.11.1945 (die Gegend um den Schaalsee; Britisch-Sowjetisch).
Ich selbst habe im März 2020 im National Archiv in London die Akten zum Gebietstausch an der Elbe und im Harz eingesehen, dabei keinerlei Hinweis finden können, das ein weiterer Gebietstausch im Jahr 1947, wie unter anderem im Wikipedia Artikel „Brocken“ behauptet, stattfand. Die dort unter [24] genannte Quelle erscheint objektiv nicht tauglich, da die Angaben dort aus anderen Überlieferungen (Erzählungen !) übernommen wurden.
Das scheint auch aus einem anderen Aspekt eher unglaubwürdig denn zutreffend. Ich selbst forsche seit 2013 zum Thema „Organisation und Überwachung der Sicherung des Grenzgebietes zwischen Werra und Harz“. Ein Schwerpunkt ist hierbei die Entstehungsgeschichte der Grenzpolizei in der SBZ und ihrer Folgestrukturen.
Bereits am 1.12.1946 wurde die Grenzpolizei in der Sowjetischen Besatzungszone gegründet. In dem Strukturverzeichnis der Deutschen Verwaltung des Innern (DVdI) und dem Landespolizeiamt des Landes Thüringen, Abteilung I Mühlhausen, Abschnitt I Niedersachswerfen (damals zuständig für den Bereich von Bockelnhagen, Kreis Eichsfeld, bis Ilsenburg !) wird nichts über amerikanische Streitkräfte auf dem Brocken mitgeteilt. Auch in Berichten des Landespolizeiamtes Thüringen aus dem Dezember 1946 und Frühjahr 1947, wird hinsichtlich der Unterbringung und Ausstattung der Grenzpolizeikräfte nirgends die Anwesenheit von Amerikanern auf dem Brocken erwähnt. Dagegen ist ein erstes Grenzpolizeikommando auf dem Brocken erst im Oktober 1947 errichtet worden. Die Grenzpolizeikommandos waren zu diesem Zeitpunkt ein eigenes Referat der Deutschen Volkspolizei.
Diesbezügliche Archivalien finden sich im Bundesarchiv / Militärarchiv in Freiburg im Breisgau ebenso wie im Landesarchiv Thüringen, Hauptstaatsarchiv Weimar. Ein Gebietstausch, der den Brocken betroffen hat, ist in der geschilderten Weise nirgends verzeichnet.
Ein weiterer Aspekt ist die strategische Bedeutung des Brockens in Bezug auf die Fernmeldeaufklärung, hierbei unerheblich von welcher Seite. Die Besetzung des Brockens bis in das Jahr 1947 hätte ja bedeutet, dass die US-Streitkräfte auf dem höchsten Berg Norddeutschlands bis weit in den Osten (Polen, Weißrussland, westliche Sowjetunion) hätten "lauschen" können. Das wäre mindestens einem Affront gegenüber der UdSSR gleichgekommen! Ganz abgesehen davon, wie eine Versorgung der US-Truppen auf dem Brocken hätte erfolgen sollen! Es gibt keinerlei Hinweise darauf, das US-Truppen zu dieser Zeit einen anderen Checkpoint nutzen durften, als den in der Potsdamer Konferenz vereinbarten Checkpoint Alpha (Grenzübergang Helmstedt / Marienborn für den Transfer nach Berlin). Es gibt aber auch keine Erkenntnisse, das US-Truppen von diesem Checkpoint hätten quer durch die SBZ zum Brocken fahren dürfen.
Bei objektiver Betrachtung der auswertbaren Unterlagen und Akten muss die Angabe, das US-Truppen bis April 1947 auf dem Brocken stationiert waren, ins Reich der Legenden verwiesen werden. Man könnte jetzt Vermutungen anstellen, wie dieses Datum vom April 1947 sich hat festsetzen können, das erscheint aber müßig und wenig sinnvoll. Ob es sich hierbei lediglich um einen Zahlendrehen (1945 und 1947, handschriftlich notiert könnte es u.U. falsch interpretiert worden sein) handelt oder schlichtweg um Überlieferungsfehler (Stille Post), die sich von Erzählung zu Erzählung allmählich veränderten, ist wohl nicht mehr zu klären. Also sollten verifizierbare Akten oder Archivalien herangezogen werden. Wenn man die allerdings zu Grunde legt, dann kann an der Geschichte nichts wahres dran sein.
Folglich wäre an vielen Stellen Hand anzulegen, um die mittlerweile verbreiteten Aussagen und Niederschriften zu korrigieren, bzw eine Richtigstellung zu veranlassen.
Da wir uns im Grenzlandmuseum Bad Sachsa aktuell eines anderen Schwerpunktes angenommen haben, können wir zu Richtigstellung nur das beitragen, was hier geschrieben steht.
Mit freundlichen Grüßen,
Uwe Oberdiek Vorsitzender
Nochmals vielen Dank . So macht Geschichtsunterricht richtig Freude !
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Funksendestelle Brocken
Einige Leser reklamierten falsche Daten . Ich habe deshalb Artikel aus Tageszeitungen herausgesucht. Dies sind aus meiner Sicht unbestechliche Zeitdokumente und garantieren eine korrekte Berichterstattung.
Artikel vom 13.07.1935
und vom 17.Juli 1935 ebenfalls in der Wernigeröder Zeitung
Versuche für die Fernsehsendung
Einiges ist noch unklar, ich hoffe, daß es noch aufzuklären ist.
In mehreren Veröffentlichungen taucht das Fernsehempfangsereignis, was im Ratssaal des Rathauses in Schierke im Zeitraum ab 17.Juli bis Ende September 1935 stattgefunden haben soll, auf. In der regionalen Tageszeitung findet sich zu diesem sehr bedeutenden Ereignis keinerlei Hinweis im fraglichen Zeitraum. Auch in Fachzeitschriften wie in der Funkschau habe ich nicht einmal eine kleine Notiz gefunden. Im Schriftverkehr mit dem Reichspostzentralamt Berlin findet sich auch keine information. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, das dieses frei erfunden ist.
Zu Rudolph Schellpfeffer ist im Buch von Ingrid Hintze „Schierke am Brocken“ (2009) zu lesen, dass dieser von 1921 bis 1945 als Bürgermeister fungierte. „1945 wurde Bürgermeister Schellpfeffer von den Amerikanern mitgenommen. Er nahm sich das Leben.“ Leider wurden bis jetzt keine Unterlagen vom Bürgermeister bzw. vom Rathaus gefunden, wo das Ereignis beschrieben ist.
Dieses Foto vom Brockengipfel soll aus der Übernahmedokumentation sowjetischer Truppen im Juli 1946 sein .
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Funksendestelle Brocken
Wir können wieder etwas aufklären. In der Monatsschrift des Harzklubs Heft 10 ( Oktober ) 1935 wird über die erste öffentliche Vorführung eines Bildfunkgerätes berichtet. Ein exaktes Datum der Vorführung und technische Details sind hier leider nicht veröffentlicht.
Dieser Artikel ; Bildübertragung des neuen Fernseh- Versuchssenders nach Schierke beweist jedoch die Richtigkeit. Eigenartigerweise haben regionale Tageszeitungen nicht darüber berichtet.
Ich scheibe das nochmal für alle, die diese Schrift schlecht lesen können
Bildübertragung des neuen Fernseh-Versuchssenders nach Schierke
In Schierke gelang kürzlich die erste öffentliche Bildübertragung des Versuchssenders auf dem Brocken. Zu dieser ersten Fernsehübertragung hatten sich im Rathaussaal in Schierke eine Anzahl Gäste versammelt.
Bürgermeister Schellpfeffer gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß gerade Schierke diese erste öffentliche Vorführung eines Bildfunkgerätes, die man mit Ausnahme des Sendebezirks Berlin als die einzige im Reich bezeichnen könne, erleben dürfe.
Postinspektor Günther vom Reichspostzentralamt in Berlin gab einen kurzen Abriß über die technischen Voraussetzungen des Fernsehens und verglich in seinen interessanten Darlegungen die Übermittlung eines Bildes mit dem Lesen eines Buches. Zur Bildübertragung hatte man einen netten kleinen Spielfilm für die erste öffentliche Sendung ausgesucht, der die lustigen Abenteuer zweier Landstreicher darstellte.
Tadellos war die Wiedergabe und so können die Männer, die sich um das Gelingen dieser ersten öffentlichen Bildsendung bemüht haben und das neue Brockenwunder gewissermaßen aus der Taufe hoben, mit dem Erfolg zufrieden sein.
Soweit die Abschrift. Nochmal Klartext ; es wurde eine Bildübertragung ohne Ton realisiert. Ich kann mir vorstellen, daß Vorfahren von jetzigen Einwohnern in Schierke auch im Rathaussaal dabei waren und fotografiert haben bzw auch Aufzeichnungen vorhanden sein könnten. Ich hoffe, daß auf diesem Wege noch einige Informationen von diesem Ereignis eintreffen.
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Funksendestelle Brocken 1945-47
Mit viel Aufwand habe ich gesucht um im Zeitraum Ende April 1945 bis Mitte 1947 die Informationen zu präzisieren.
Mir liegt inzwischen eine Erklärung zum späteren Abzug der Amerikaner vom Brocken vor. Da dieser Text bereits 1951 verfasst wurde, kann man ihn durchaus noch als Zeitdokument bezeichnen.
Berichterstatter ist Kurt Glaß. Er hat uns taggenaue Aufzeichnungen hinterlassen.
Hier wird von der Besetzung des Brockens berichtet.
Demnach sind die Amerikaner tatsächlich erst am 27.04.1947 abgezogen.
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