Gleichstromnetz -Oszillogramm
? Gleichstromnetz -Oszillogramm
Wie sah eigentlich der Spannungsverlauf im Gleichstromnetz aus? War es pulsierende Gleichspannung oder eine Linie? Kann mir jemand weiterhelfen ?
Schön wäre auch eine Skizze!
Grüße!
R.Keil
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Der 'Search' hilft
Hallo Herr Keil,
siehe hier.
Über den Betrieb von Gleich- bzw. Allstrom-Empfängern am Wechselstrom-Netz wurde hier diskutiert.
Beste Grüsse,
GR
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3Leiter Gleichstromnetz
Hallo Herr Keil
Das habe ich noch aus einem alten Buch in Erinnerung und bei mir gespeichert:
(Bitte um Entschuldigung für die schlechte Bildqualität)
Zwei in Reihe geschaltete Gleichstromgeneratoren erzeugen 440 V (oder 220 V) Gleichspannung.
Nun wissen wir, dass über Kohlebürsten der Strom von den Kommutatoren (Polwender) abgeführt wird. Das geht immer mit einer mehr oder weniger stark ausgebildeten Funkenbildung gepaart.
Aus diesem Grund ist die erzeugte Gleichspannung mit Störimpulsen überlagert. Wie groß diese sind ist schwer zu sagen und wird wohl von Ort zu Ort verschieden gewesen sein. Mit anderen Worten:
Selbst wenn ein Oszillogramm auftaucht, kann man das nicht verallgemeinern....
MfG
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Gleichstromnetz
Hallo,
als ich 1959 in Berlin eine Lehre begann, erzählte mir der älteste Kollege, dass beim Betrieb am Gleichstromnetz (die es bis kurz zuvor in Berlin in den Stadtbezirken Friedrichshain und Mitte noch vorhanden waren) bei Gleichstrom-Radios ein recht lauter Heulton störte, wenn die Siebung nicht ausreichend war.
W.H.
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s.o.
Ja, Herr Haak.
Das hängt mit der Unterteilung der Lamellen, sowie der Umlaufgeschwindigkeit des Rotors zusammen und resultiert in eine "Amplitudenmodulation" der erzeugten Gleichspannung.
MfG
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=
Danke an alle Antworter !
Wenn ich es richtig verstanden habe sieht es also nicht wie gleichgerichteter Wechselstrom ohne Siebung aus sondern eher wie eine Linie mit Störimpulsen durch die Kollektoren/Funken?
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Störanteile in der Größe 5% der Spannung
In "Günther, H.; Richter, H.: Lexikon der Funktechnik, Frankh, 1945" steht zum Thema Gleichstromnetz:
"Elektrisches Licht- oder Kraftnetz, das aus einer Gleichstromdynamo (Dynamomaschine) oder einem Gleichrichter (hauptsächlich Quecksilberdampfgleichrichter) gespeist wird. Der gelieferte Gleichstrom ist nicht vollkommen rein, denn er enthält stets geringe Wechselstromreste von einer Frequenz, die der Polzahl der Maschine bzw. der Phasenzahl des Gleichrichters entspricht. Bei der Speisung von Funkgeräten aus dem Gleichstromnetz stören die überlagerten Wechselstromreste, deren Anteil etwa 5% beträgt; sie müssen deshalb durch Siebmittel beseitigt werden."
MfG DR
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Lichtmaschine
Und auch aus dem Auto kennt man dieses Phänomen, wo sich im Autoradio gern ein hoher Summton bemerkbar machte, dessen Tonhöhe sich mit der Motordrehzahl ständig änderte und dessen Ursprung die Lichtmaschine war. Es gab dann spezielle Siebmittel, die dem Radio vorgeschaltet wurden, um diese Störungen zu beseitigen.
Gruß
Michael Schott
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Welligkeit 6-Phasen Gleichrichter
Während in den Anfängen der Gleichstrom direkt mit Hilfe von Dynamos erzeugt wurde, wurde später Gleichstrom aus Drehstrom mit Hilfe von Quecksilberdampfgleichrichtern gewonnen.
Das Schaltbild zeigt eine mögliche Schaltung für diesen Zweck. Die gleichgerichtete, aber ungeglättete, Spannung hat eine Welligkeit von 4%. Bei 50Hz Netzfrequenz ist die Grundfrequenz der Welligkeit 300Hz.
Ohne zusätzliche Filterung ist eine solche Störung deutlich im Lautsprecher zu hören.
Ergänzung: Berliner Netze 1924
MfG DR
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Oszillogramm eines Gleichstromdynamos
Oszillogramm eines 50 Watt zweipoligen Gleichstrommotors mit Permanentmagnet. Motor als Dynamo verwendet.
Drehzahl ca. 320 U/min, Gleichspannung 25 V, Welligkeit 3,2 Vpp.
D. Grötzer
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Quecksilberdampfgleichrichter
Hier ist schön zu sehen, wie diese Gleichrichter aussahen und arbeiteten. Interessant ist besonders das irrisierende grüne Licht auf dem Quecksilbersee am Boden des Glasbehälters. Wurde hier eigentlich nicht sehr viel UV-Strahlung abgeben?
Gruß
Michael Schott
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Generatorstrom war nicht so wellig
Hallo Herr Grötzer,
das Beispiel in Ihrem Post 10 möchte ich etwas relativieren.
Die Polzahl des Feldes bestimmt beim Gleichstromgenerator nicht die Frequenz der Welligkeit. Es kommt dabei nur auf die Teilung des Kommutators und die Drehzahl an. In ihrem Beispiel handelt es sich um einen kleinen Motor, bei dem naturgemäß die Anzahl der Lamellen nicht allzugroß sein kann, außerdem ist die Drehzahl sehr niedrig. Dadurch kann man allerdings schön sehen, wie die Wellenform ausschaut.
Bei einem echten Generator wird die Welligkeit jedoch wesentlich kleiner sein. Man war sich ja bewußt, daß mit einer großen Lamellenzahl der erzeugte Strom ruhiger wurde. Das war schon vor der Radio-Ära wichtig.
Grüße,
Steffen Thies
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Quecksilberdampfgleichrichter: UV-Strahlung
Auch wenn es etwas off-topic ist, möchte ich gerne kurz auf die von Herrn Schott in #11 aufgeworfene Frage nach der UV-Strahlung beim Quecksilberdampfgleichrichter eingehen:
Bisher habe ich gar nicht weiter recherchiert, aber aus eigener Erfahrung heraus kann ich nur bestätigen, dass es ausgesprochen unangenehm ist, auch nur in die Richtung eines in Betrieb befindlichen Quecksilberdampfgleichrichters zu schauen. Sofort spürt man einen gewissen Druck in Augen und Kopf, der schon nach kurzer Zeit in Kopfschmerzen übergeht, jedenfalls bei mir. Ganz sicher ist das alles nicht gesund, sowohl für die Augen als auch für die Haut. Sogenannte "Alte Hasen" haben mir berichtet, dass man eine Art Sonnenbrand davon bekommen könne, ähnlich wie beim elektrischen Schweißen.
Ganz sicher bin ich mir nicht, aber meines Wissens besteht das Gefäß eines Quecksilberdampfgleichrichters nicht aus Quarzglas, welches die UV-Strahlung fast ungehindert durchlassen würde, sondern aus vergleichsweise normalem Glas mit entsprechender UV-Dämpfung. Außerdem schirmen die Einbaugestelle solcher Gleichrichteranlagen das Gefäß im Allgemeinen mit einer Blechwand ab und haben nur zur Kontrolle kleine Öffnungen. Man sollte also davon ausgehen dürfen, dass die UV-Strahlung schon relativ stark gedämpft wird und dass von solch einer Anlage im Normalbetrieb keine größere Gefahr ausgeht. Wer weiß mehr dazu?
Bei Betriebs-Demonstrationen von Quecksilberdampfgleichrichtern sollte man allerdings besonders vorsichtig sein, denn gerade dann werden die Gefäße ja meistens nicht bestimmungsgemäß, sondern absichtlich offengelegt (also nicht abgeschirmt) betrieben, um überhaupt etwas sehen zu können!
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Netzton stört
Unter der Rubrik "Nützliche kleine Basteleien" veröffentlichte die Funkschau 1936 einen Bauvorschlag für ein Netzfilter zur Beseitigung des "Netztons" in Gleichstrom-Netzen.
In der zugehörigen Beschreibeung wird ausgeführt, daß "plötzlich" ein "Störton" auftritt, der darin seinen Grund hat, daß bei Überlastung der Gleichstrom-Netze in den Unterwerken mit Hilfe von Quecksilberdampfgleichrichtern gleichgerichteter Wechselstrom eingespeist wurde.
MfG DR
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"Eisengleichrichter"
Die Hg - Gleichrichter im Glasgefäß sind sehr dekorativ - zugegeben. Aber für die Zwecke der Einspeisung in ein Gleichstrom-Netz sind sie dann doch etwas zu "schwachbrüstig" für die benötigten Kilo-Ampere. Hierfü wurden schon früzeitig sogenannte "Eisenstromrichter" (mit Hg Füllung) verwendet. Der Quecksiberdampf Lichtbogen (ca. 13V Spannungsfall) brannte daher unsichtbar in einem Eisengefäß, so daß niemand einen "Sonnenbrand" bekam.
In "Graetz: Die Elektrizität, 23. A., Engelhorn, 1928" sieht ein solcher "Eisenstromrichter" mit 6 Anoden so aus:
Im AEG Hilfsbuch von 1956 findet sich eine "modernere" Bauform, ebenfalls mit 6 Anoden.
Die Schnitt-Zeichung dieses Stomrichters zeigt das nächste Bild.
MfG DR
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Quecksliber-Gleichrichter f. Kinoprojektor
Hallo,
in unserem Besprechungszimmer in der Firma habe ich diesen Gleichrichter als Ausstellungsstück.
Die alten Kinoprojektoren arbeiteten mit einer Lichtbogen-Lampe. Diese brennt besser mit Gleichstrom.Vielleicht käme es mit Wechselstrom von 50Hz auch zu unerwünschten Überlagerungen mit dem Bildverschluss.
Georg Beckmann
DAs erste Bild ist die Gesamtansicht, das zweite Bild das Schild in der Vitrine, das dritte Bild zeigt den Quecksilber-Vorrat. ( Heute vermutlich undenkbar, schätze ca. 500g...1 Kg )
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Quecksilberdampfgleichrichter im Museum
Im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern gibt es Quecksilberdampfgleichrichter in Glas und in Kesseln.
Hier sind weitere Museen mit Quecksilberdampfgleichrichtern:
Eisenbahnmuseum der Museumsbahn Buckower Kleinbahn
KraftWerk – das Dresdner Energie-Museum der DREWAG
Museum für Energiegeschichte(n) Hannover
Technisches Denkmal Brikettfabrik LOUISE
Die Gleichrichter in den beiden letzten Museen sind in Metall gekapselt.
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Gleichstromnetz
Herr Beimpold schreibt dazu:
Anlagen:- Gleichstromnetz (5 KB)
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Gleichstromnetz
Foto eines Akkuspeichers.
Anlagen:- Akkuspeicher (70 KB)
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Niederfrequente Störungen bei Gleichstromspeisung
In der ETZ Nr. 59 vom 24. März 1938 wird auf den Seiten 311 - 315 der Einfluß von niederfrequenten Störungen bei Gleichrichterspeisung auf an einem solchen Gleichstromnetz betriebene Radios besprochen.
Herr Eckhard Kull hat den Artikel gefunden und stellt freundlicherweise einen Scan zur Verfügung.
Zur Frage niederfrequenter Rundfunkstörungen bei Gleichrichterspeisung (pdf 385KB)
MfG DR
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