graetz: 153W; Empfangsleistungen bei MW und LW

ID: 25205
Dieser Artikel betrifft das Modell: Super 153W (Graetz, Altena (Westfalen))

graetz: 153W; Empfangsleistungen bei MW und LW 
14.May.04 09:25
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Hans Kamann (D)
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Hans Kamann

Graetz 153W: Schlechte Empfangsqualität bei MW und LW . Nach der vollständigen Restauration konnte der Abgleich problemlos durchgeführt werden . Bei den anschließenden Test fiel auf, dass der Bereich "KW" sehr gute, die Bereiche "MW" und "LW" dagegen schlechte Empfangsleistung zeigten . . Selbst üblicherweise stark einfallende Sender ( z . B . die Chinesen auf 1440 kHz im Abendprogramm von RTL ) konnten nur mit mäßiger Lautstärke empfangen werden . Die Überlegungen zur Fehlerbehebung konzentrierten sich, da es bei KW ja keine Problem gab, auf den Bereich des Wellenschalters . Da bei KW der Kondensator 14 ( 5 . 000 pF) unwirksam, bei MW und LW jedoch aktiviert wird, wurde dieses Bauteil getauscht . ( ich habe noch kein Kapazitäts-Messgerät, hier musste also der Verdacht ausreichen ) . Da zum Austausch die komplette Wellenschalterplatte demontiert werden musste ( die Bauteile sind im eingebauten Zustand nicht zugänglich ), wurde vorsorglich auch der Kondensator 27 ( 1 . 000 pF) getauscht um nicht ein weiteres mal den aufwendigen Ausbau der Wellenschalterplatte vornehmen zu müssen . Beide Kondensatoren waren Teer Roll-Typen. Gleichzeitig wurden alle Widerstände überprüft, hier lagen keine Abweichungen vom Sollwert vor .

Nach Wiedereinbau konnte jetzt ein tadelloser Empfang auf nun allen Wellenbereichen festgestellt werden . Die Restauration ist nun abgeschlossen - auch der Netztrafo komplette entrostet und leicht eingefettet .

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Was hat das C14 verursacht? 
14.May.04 22:45

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Kamann,

Sie haben genau an die richtige Stelle gegriffen.
Der Antennen- Einkoppel- Kondensator C14 den man allgemein "Fusspunktkondensator" nennt, weil er im Fusspunkt des Eingangskreises liegt,  hat durch Alterung  einen ungewollten Widerstand in Reihe zur Kapazitaet gebildet.
Dieser Effekt tritt auch auf, wenn der Schalter nicht mehr gut
leitend  ist. Der VE301 und der DKE sind da beruehmt. 

Im Gegensatz zu den Fehlern (NF-Teil, Regelspannung)  die sich aus einem schlechten Isolationswiderstand  ergeben, ist es der Serienwiderstand Rs der den Fehler verursacht hat.
Ein Isolationsfehler kann hier nicht auftreten, liegt doch dem C14 ein 5 Kohm paralell.

Die Guete einer Spule und damit des Schwingkreises wird dadurch bestimmt, in welchem Verhaeltniss  der induktive Widerstand zum ohmschen Widerstand  der Spule steht.

Der ohmsche soll klein gegen den induktiven sein.  Deshalb
werden  bei Luftspulen  immer dicke Draehte verwendet.

Bei Spulen mit Eisenkern, ist dann auch noch das Eisen beteiligt.

Diese Skizze soll zeigen wo der Fehler liegt.

Gruss, Hans M. Knoll

 

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Danke für die Aufklärung 
16.May.04 00:01

Hans Kamann (D)
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Hans Kamann

Danke, Herr Knoll, für die fachliche Begründung des Problems. Mit diesen hinweisen fällt es mir leichter, die Schaltungen zu verstehen.

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